von Webkänguru » 30.03.2014, 16:27
Hallo zusammen,
gestern kam in einem persönlichen Gespräch eine Frage auf, die ich mal an die Eltern im Stoma-Forum weiter geben möchte. Vielleicht habt ihr damit Erfahrung:
Kann Loperamid auch bei Kindern eingesetzt werden? Und wenn ja, auch als Dauertherapie?
Es geht mir nicht um das, was im Beipackzettel, sondern um eure Erfahrungen und die Meinung eurer Ärzte.
Danke und viele Grüße,
Christian
von Häslein » 01.04.2014, 01:29
Hallo,
der Wirkstoff gehört ja zu den Opiaten, gelangt - nach offizieller Darstellung - jedoch nicht in die Birne, weil die Blut-Hirn-Schranke nicht passiert wird.
Demnach besteht auch kein Abhängigkeitsrisiko.
Aber:
Es gibt genügend Leute, die nach Dauerkonsum des Produktes sehr wohl eine körperliche Abhängigkeit entwickelt haben, analog zu einer Opiatabhängigkeit und die zeigen auch die gleichen Entzugssymptome.
So richtig offiziell ist es nicht - allerdings gibt es viele Berichte darüber. Die findest Du, wenn Du in Suchtforen recherchierst.
Persönlich habe ich es nicht gemerkt, dafür war die Einnahmezeit zu kurz, aber habe Menschen mit dieser Abhängigkeit kennengelernt. ( sonst haben die nix konsumiert, was eine somatische Abhängigkeit erkären würde und alle Screens dahingehend waren negativ )
Es gibt auch Ärzte, die darum wissen, aber lange nicht alle.
Wenn Du im Netz recherchierst, findest Du genügend Fallbeispiele.
Die Frage, ob Kinder eine derartige Dauermedikation erhalten sollten, muss daher mMn im Kontext mit oben Genanntem individuell beantwortet werden.
Die Praxis zeigt also, dass die B-H-Schranke wohl doch ( ggf. unter bestimmten Bedingungen? ) überwunden werden kann.
LG, Häslein
Kurz- oder mittelfristige Gaben bei Kindern sehe ich persönlich als unproblematisch, wenn keine Stenosen vorliegen, der Behandler informiert ist und das Kind einverstanden ist.
von Häslein » 04.04.2014, 19:27
Mich hat jemand gefragt, ob mein Beitrag oben ein Aprilscherz war. Nee, war's nicht. GidF.
von Hanna70 » 04.04.2014, 19:41
, aber da frag ich mich gerade, ob die Frage ein Aprilscherz war.
Ich finde das Thema, gerade, wenn es um Kinder geht, viel zu ernst, als dass man damit Scherze machen sollte.
Liebes Häslein, auch wenn ich selbst nun nichts mehr mit Kindern zu tun habe, interessieren mich solche Fragen und ich bin froh, wenn Du Zusammenhänge so erklärst, dass auch ich das verstehe!
Liebe Grüße
Rosi
von Webkänguru » 04.04.2014, 20:53
Hallo zusammen,
weder Frage noch die Antworten sind ein Aprilscherz. Die Frage trage ich mit mir herum, seit ich selbst darauf angesprochen wurde und keine Antwort hatte.
Viele Grüße,
Christian
von Frederica » 05.04.2014, 12:48
Leider kann ich nichts dazu sagen, wie sich Loperamid bei Kindern auswirkt.
Bei mir war es so, dass mich zehn Jahre lang ständige Durchfälle plagten und trotz diverser Untersuchungen kein Grund dafür festgestellt werden konnte.
Der nächste Proktologe verschrieb mir dann Loperamid und die nächsten zehn Jahre habe ich regelmäßig täglich mindestens vier Stück davon genommen, sonst hätte ich gar nicht mehr das Haus verlassen können. Erst als mein Schließmuskel nicht mehr funktionierte, nützte auch Loperamid nur noch bedingt.
Im April 2011 bekam ich mein Stoma und seitdem nehme ich Loperamid nicht mehr. Ich konnte aber keinerlei Entzugserscheinungen nach dem Absetzen bei mir feststellen. Auch waren zum Beispiel während der gesamten Einnahmezeit meine Blutwerte immer einwandfrei.
Liebe Grüße
Frederica
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