von hmengers » 20.04.2012, 15:35
Hallo,
auch wenn ich persönlich damit keine Erfahrung habe und noch weniger Fachwissen schien mir dieses Interview zu MC, auf das ich durch Newsletterservice aufmerksam wurde für den einen oder anderen doch lesenswert.
Herbert
von Häslein » 20.04.2012, 19:58
Hallo Herbert,
der Bericht bringt das Problem exakt auf den Punkt, auch für Laien gut erklärt.
Der Autor ist mir gut bekannt und ich verweise mal auf seine Berichte zur Darmspülung.
LG, Häslein
von Blondie55 » 21.04.2012, 09:02
Hallo,
ich möchte mich hier mal kurz mit einreihen. Habe auch keine Erfahrung mit MC.
Aber der Freund meines Neffen, erst 22 Jahre alt hat MC.
Er wird mit dem Schweinepeitschenwurm behandelt. Zur Behandlung begibt er
sich immer ins Krankenhaus. Es geht im gut.
Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht?
@ Häslein, was hältst Du davon?
LG
Blondie
von Häslein » 21.04.2012, 20:15
Liebe Blondie,
ich nehme an, dass es sich bei Deinem Bekannten um eine Studienteilnahme handelt.
Die Therapie mit Peitschen- und Hakenwürmern ist nicht wirklich neu.
Ich beobachte das schon seit 1999.
Die Theorie ist die, dass das Immunsystem sich langweilt, weil wir in den Industrienationen einen ( zu ) hohen Hygienestandard haben, und es sich daher gegen den Darm richtet. ( stark vereinfacht gesagt )
In Entwicklungsländern gibt es so gut wie keine CED.
Allerdings wird inzwischen neu gelehrt, dass es sich nicht um ein überschießendes Immunsystem handelt, sondern vielmehr um eine Immunschwäche handelt, eine Störung der Darmbarriere.
Ich sehe trotzdem einen Zusammenhang:
Während sich der Körper um die Würmer kümmert, kann er sich nicht so gut um die Erreger kümmern, die durch die Darmbarriere eindringen und so bleibt die heftige Abwehrreaktion aus oder wird gemildert.
Es gibt umfangreiche Studien zur Wurmtherapie... durchaus mit positiven Ergebnissen. Eine Heilung an sich war definitionsgemäß noch nicht möglich. Meist braucht der Gewurmte nach einiger Zeit wieder eine Wurminfektion. ( Monate oder sogar erst Jahre danach )
Es kommt darauf an, wie viel Darm noch übrig ist, wie die Schleimhaut aussieht...
Die Wurmkur wird inzwischen auch zur Behandlung der MS versuchsweise eingesetzt.
Es gibt noch weitere Therapieansätze bei CED: bei CU hat man mit Nikotin und Lecithin gute Erfolge.
Es gibt auch die sog. Stuhltransplantation! Gereinigter Stuhl von Lebenden ( gesunden Menschen, oft Verwandtschaft ) wird zum "Transplantat". Der Stuhl wird gereinigt, in Salzlösung gelegt und als Klysma beim Pat. in den Anus gegeben.
Das ist kein Scherz! Die Erfolge sind erstaunlich..
Geforscht wird gerade an Arzneien, die die Darmbarriere stärken... das hat was mit den Defensinen zu tun...
Das war ein kleiner Abriss zur Therapie bei CED... und extrem vereinfacht dargestellt. Dieser Text ist nicht für die Fachwelt...
LG, Häslein
Nachtrag: auf Vererbungslehre, nachgewiesene Genveränderungen bei CED Pat. gehe ich hier ausdrücklich nicht ein, ebenso nicht auf weitere mögliche Dispositionen, Ursachen und weitere Behandlungswege.
Das würde den Rahmen sprengen.
Edit: statt *Defensinen*, was ich schreiben wollte, machte das Worterkennungsprogramm den Begriff "Defensiven" daraus... Ich habe es eben erst gesehen und korrigiert. Ein kleiner, aber feiner Unterschied
von Hanna70 » 21.04.2012, 21:12
Mönnisch Häslein,
Du bist Spitze. Ich bin ja selbst nicht betroffen und "kenne" CU und MC erst, seit ich im Forum bin. Aber das Thema interessiert mich ja nun auch.
Es ist einfach großartig, wie Du Zusammenhänge auch für Laien erklären kannst.
und Rosi
von Häslein » 21.04.2012, 21:38
Danke, Rosi...
Ich muss aber betonen, dass ich hier keine eigenen, bahnbrechenden Erkenntnisse geschrieben habe.
Das hätte jeder andere Betroffene, der schon ein paar Jährchen mit einer CED auf dem Buckel hat, genauso auch schreiben können.
Hasengrüße
von sahnetörtchen » 22.04.2012, 00:08
aber nicht so gut und verständlich wie Du liebes Häslein
von Blondie55 » 22.04.2012, 13:08
Hallo Häslein,
danke für Deinen so ausführlichen Bericht.
wirklich sehr interessant und macht mich auch nachdenklich.
Ich erinnere mich dabei an die Worte meiner Oma:
" Hat noch keinem Kind geschadet Sand zu essen"
Es ist gut möglich, das der Freund meines Neffen an einer Studie teil nimmt.
Für die Behandlung geht er in ein Krankenhaus in Berlin. Wohnort ist Hamburg.
Die Behandlung soll 1x im Jahr erfolgen.
Er ist jung,hat noch seinen kompletten Darm...............
vielleicht ein Wegweiser für die Zukunft............................
LG
Blondie
von Koala » 30.04.2012, 05:57
Hallo,
Mukosa höre ich zum ersten mal, aber das es sich dabei um die Darmschleimhaut handelt, habe ich bei wikip. nachlesen können.
Was mich allerdings interessiert. Wie heilt man denn die Mukosa?
Ich dachte immer, das macht man gerade mit den Standard-Medis wie Cortison, Biologika & Co..
Oder ist es so zu verstehen, dass die Medis nicht ausgeschlichen werden, solange noch entzündliche Veränderungen zu sehen sind und stattdessen noch erhöht wird?
Persönlich habe ich nämlich den Eindruck, wenn mein Immunsystem sich eine Stelle im Darm ausgesucht hat, dann hämmert es solange darauf rum, bis eine Stenso entstanden ist. Das würde also bedeuten, das ich bislang immer zu früh das Cortison abgesetzt habe. Es wird nämlich immer versucht, so schnell wie möglich das Cortison zu reduzieren, weil ich bereits unter 70% Knochendichte bin. Humiar (Biologika) hat bis jetzt nicht viel gebracht.
Gruß
Koala
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