von jackycat » 24.09.2009, 16:54
Hallo,
ich bin neu hier in diesem Forum. Erstmal finde ich es ganz toll, dass hier eine Plattform geschaffen worden ist, in der sich Betroffene gegenseitig helfen, aufbauen und Mut zu sprechen. Ich sorge mich um meinen Großvater. Er hatte mehrere Karzinome am Dickdarm. Der Dickdarm ist ihm auch größtenteils operativ entfernt worden (vor ca. 1,5 Monaten). Er hat nun auch ein Stoma, welches mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr zurückverlegt wird. Nun bräucht ich Eure Hilfe bzw. Erfahrungen, ob es "normal" ist, wenn trotz Stoma aus dem After leichter Ausfluss kommt. Er soll jetzt weiterbehandelt werden mit Chemo und Strahlentherapie. Momentan ist er allerdings noch sehr schwach. Laut Typologie ist er im Stadium 3, der Tumor konnte jedoch mit RO anscheinend gut entfernt werden. Wir sind momentan sehr verwirrt, weil jeder Arzt eine andere Prognose abgibt und wir schwanken ständig zwischen Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Ich wünsche allen, die auch noch hoffen und Bangen alles erdenklich Gute und wünsche, dass Ihr nicht den Mut verliert und weiterkämpft. Dann wie heißt es so schön "wer kämpft kann verlieren. Aber wer nicht kämpft, hat schon verloren". In diesem Sinne, liebe Grüße an alle Leser
von Siskinanamok » 24.09.2009, 17:08
HI Jackycat,
erstmal herzlich Willkommen hier!
Zum Krebs kann ich nicht viel sagen, aber dir deine erste Frage beantworten.
Ja es ist ganz normal das sekret über den Anus abgegeben wird. Der Darm arbeitet trotzdem weiter und produziert eben immer wieder etwas Sekret. Braucht euch diesbezüglich keine Sorgen machen. Nur wenn es mit Schmerzen verbunden und unerträglich viel ist.. aber das kommt eher selten vor!
Ich wünsche euch viel Kraft! Und bei weiteren Fragen immer her damit!
Lieben Gruß
Siski
von doro » 24.09.2009, 17:12
Hallo jackycat,
das ist normal,wenn aus dem After Schleim ( mal hell,mal dunkel) kommt.Er will einfach nur seiner normale Tätigkeit nachgehen und produziert Schleim.
Wenn es ohne Hilfe passiert, ist es doppelt gut. Einige müssen manuell nachhelfen,weil der Pfropf sich nicht lösen mag.
Im Übrigen, noch ein herzliches Willkommen bei uns.Fühl Dich wohl. Für Deinen Opi alles,alles Gute.
von jackycat » 24.09.2009, 17:34
Danke für den herzlichen Empfang und die schnellen Antworten. Ja, ist momentan für uns alle eine riesen Umstellung. Vor allem meine Großeltern sind schon älter und damit ziemlich überfordert. Dann wollte Opa mal Fisch essen, als meine Oma Fisch gemacht hat, hatte er dann keinen Appetit mehr darauf. So ging das mit mehreren Gerichten. Mir ist bekannt, dass das eine Begleiterscheinung von Chemo/Strahlentherapie sein kann, aber die läuft ja noch nicht. Kann das auch mit der Darmumstellung zu tun haben?
Also noch mal ein herzliches Dankeschön für die Hilfe
von Jutta B » 25.09.2009, 06:13
Hallo Jacky,
wie dir schon geschrieben wurde, ist es „normal“, dass sich aus dem After weiterhin Schleim absetzt. Doch sollte dein Opa dies dennoch mit dem Arzt abklären, da es relativ schnell nach der OP beginnt. Hier könnte die Flüssigkeit labortechnisch abgecheckt werden, besonders wenn der Schleim stark riechend ist.
Eine Prognose ist für jeden Arzt nur ein Erfahrungswert, doch jeder Mensch ist trotz gleicher Erkrankung anders. R0 bedeutet dass er im umgebenden Gewebe tumrozellenfrei operiert wurde. Außer T3 sollte der Befund weitere Merkmale wie M, N, L und V beinhalten.
Das mit dem Essen ist leider eine Nebenwirkung, die ganz viel Geduld von deiner Oma benötigt. Der Darm muß sich komplett umstellen, und es dauert seine Zeit, bis er sich wieder einigermaßen regeneriert hat. Es kommen momentane Gelüste auf, doch bis das Essen zubereitet ist, ist die Lust darauf schon wieder vorbei. Bei meinen Eltern ging das auch monatelang so. Ich fror die gekochten Speisen dann ein, um sie dann bei Bedarf schnell in der Mikro wieder essbereit zu machen. Falls dein Opa Joghurt oder Quark verträgt, kann deine Oma diese mit pürierten frischen Früchten mischen. Dein Opa wird wahrscheinlich z.Zt. viel Gelüste auf „frische“ Dinge haben.
Jacky, das mit dem Kämpfen ist bei älteren Herrschaften so eine Sache. Bitte niemals den Opa mit diesen Worten bedrängen. Die Erkrankung und das ganze Drumherum ist dür deine Großeltern ein riesengroßer Schock, der sie teilweise in eine Hilflosigkeit drängt. Seid einfach nur da, nehmt der Oma manches ab.
von jackycat » 25.09.2009, 11:15
Du hast Recht, das einzige was man machen kann, ist da zu sein und zu helfen, wo es geht.
Das mit dem Essen ist ein guter Tipp , werden wir auf jeden Fall mal versuchen, wenn er aus dem Krankenhaus wieder zurück ist. Dann war noch das Problem, weil die erste Stoma-Vertreterin meiner Oma mitgeteilt hat, was er alles nicht essen darf. Keine Milchprodukte, keine Zwiebeln, kein Fett, Tomaten ohne Haut, nur stilles Wasser etc. Sie war dann extrem übervorsichtig und hat sich total verrückt gemacht, um ja nichts falsch zu machen. Das macht das Aufpäppeln natürlich nicht gerade einfacher. Jetzt war eine andere Stoma-Betreuerin da, die gesagt hat, er kann alles essen, er muss nur gut kauen und was er nicht verträgt, das merkt er dann schon. Im Krankenhaus bekommt er auch normales Essen.
von Jovako » 25.09.2009, 12:11
Hallo jackycat,
auch von mir ein
Herzlich Willkommen im Forum |
von tierfreund » 25.09.2009, 13:00
jackycat,
Da deine Fragen schon recht gut beantwortet worden sind,bleibt mir nur zu sagen,
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