von Björn Lehmann » 19.07.2008, 20:41
Hallo Ihr Lieben,
ich habe ein kleines Problem.
1 mal in der Woche spüle ich meinen Stumpf mit einem Microklist um den "Schleim" heraus zu spülen. So hat man es mir im Krankenhaus geraten.
Jetzt habe ich letzen Donnerstag meinen Stumpf gespült wie immer und gestern stellte ich fest, dass beim gedachten abwischen des Sekrets nicht wie immer Sekret kam, sondern dass das Toi Papier rötlich war.
Kann es sein, dass ich bei der Spülung, die ja in das Rektum eingefüht wird mit dem Microklist ein Ader verletzt habe, das es jetzt zu leichten Blutungen führt? Oder was könnte sonst die Ursache sein?
Ich würde es jetzt noch 2-3 Tage beobachten und wenn es nicht weg geht, würde ich meinen Arzt im KH aufsuchen.
Was meinst Ihr und wie würdet Ihr verfahren?
Danke für Eure Antworten
Gruß Bo
von Jutta B » 20.07.2008, 06:02
Hallo Bo,
kann nicht spülen, ich habe beim Schleimabgang fast durchweg Blut dabei, teilweise richtige Klumpen.
Bei meiner Vorgeschichte löste das natürlich Panik aus, ließ es sofort abklären. Laut des damaligen Doks, nach einer ausgiebigen Spiegelung, wäre das "normal". Es lag kein medizinisch bedenklicher Verdacht/Hintergrund vor.
Lasse es dennoch beim nächsten Arztbesuch nicht unbesprochen, solche Dinge sollten immer abgeklärt werden.
LG
Jutta B
von hope » 20.07.2008, 15:48
Hei Bo:)!
Ich kenne das auch, habe nach Bestrahlung ab und zu, recht selten allerdings, mal Blut dabei. Es ist hellrotes, ganz frisches Blut und ich spüre dann auch innerlich die Wunde. Bei mir ist durch die Bestrahlung das Gewebe recht kaputt und empfindlich, so daß eine stärkere Beanspruchung (zB Luft im Gedärm ) schon diese kleine Stelle wieder aufbrechen lassen kann.
Aber ich würde es auch sagen beim nächsten Termin. Kann ja auch eine Entzündung dahinter stecken.
Alles Gute.
von Monsti » 25.07.2008, 10:35
Hallo Bo,
einen Microklist benutzte ich immer nur vor Untersuchungen des Stumpfs. Anscheinend reizt das Zeug die Schleimhaut, denn anschließend kam bei mir auch blutiger Schleim über ca. 24 Stunden (den ich sonst nie hatte). Ansonsten versuchte ich es öfters mit einer 10-ml-Spritze voller lauwarmem Wasser mit aufgesetztem Schläuchle. Das war dann wenigstens schmerz- und blutfrei.
Liebe Grüße
Angie
von Sabine049 » 31.07.2008, 20:12
Hallo Bo,
ich hoffe die Blutungen aus dem Stumpf sind inzwischen gestillt.
@Angie, was für ein Schläuchlein hast du verwendet!?
Von Mikroklist und Consorten halte ich - dito - wenig. Bislang räumte ich meinen Hartmann manuell aus. Die Haare standen mir am vergangenen Freitagmorgen zu Berge, wieso!? Weil wie gewöhnlich ein- bis zweimal wöchentlich räumte ich nach erfolgter Irrigation in der Duschwanne sitzend meinen Stumpf manuell aus. Die ziemlich verhärteten Schleimpfropfen liesen sich nur mühselig und teils unsanft lösen. G´ttseidank, bin ich in dem Bereich "gefühllos".
Begab mich aus der Duschkabine, trocknete mich ab, nichtsahnend schlich ich dann zurück ins Bett. Plötzlich vernahm ich ein massives Drücken im Analbereich, nahm es kurz zur Kenntnis und schlussaus. Plötzlich ein penetranter übelfauliger Geruch, selbst GöGa erwachte bei dem Gestank aus dem tiefen Schlaf. Schlug die Bettdecke zurück und sah das Malheur, welches ich seit der Colostomie in dem Umfange zuvor noch niemals erlebt hatte. Geformte etwa fünf Zentimenter große "Stuhlballen" bahnten sich aus dem Stumpf ins Freie. Der Obergau ... Bettlaken eingesaut u. durfte u.a. mich erneut abduschen. Die Farbe war graubräunlich. Für mich völlig ungewohnt, die Prozedur hielt etwa eine gute Stunde an, anschließend setzte ein leichtes Schmierbluten - hellrot - ein, welches bis zum Abend anhielt.
Daraufhin habe ich mir sogleich zwei Einwegspritzen 20 ml besorgt! Hm ... nun überlege ich, benutze ich den Konus oder - meintest du mit Schläuchlein - einen Einmalkathi. Davon habe ich reichlich, werde schlussfolgernd zunächst die Variante 2 testen.
Paradoxerweise bereitet der Stumpf mit zunehmender Existenz Schwierigkeiten. Gut, dass mir die Sauerei kürzlich im heimischen Gefilde zustieß und nicht ausser Haus . Leider ist eine Amputation aus diversen Gründen bei mir indiskutabel u. kontraindiziert.
Liebe Grüße Sabine
von Monsti » 31.07.2008, 20:29
Hallo Sabine,
zu den Schläuchlein kann ich Dir nichts sagen, da sie mir nicht verschrieben, sondern vom Hausarzt in die Hand gedrückt worden waren. Hätte natürlich alles von der sterilen Verpackung abschreiben können, hatte mich aber nicht interessiert. Nur soviel: Es waren Schläuche, die ich auf Luer-Look-Spritzen aufschrauben konnte, ca. 20 cm lang und 3 mm dick. Sagt Dir das etwas?
Mein Afterschließmuskel war leider ganz und gar nicht gefühllos. Ich hatte sogar Probleme, diese 3-mm-Schläuchle schmerzarm einzuführen. Eine 10-ml-Spritze genügte bei meinem Ministumpf dicke. Mit deftiger Schleimfüllung passte oft nur ein kleiner Teil der lauwarmen Flüssigkeit rein. Die Entleerung war trotzdem stets ein Akt: Der Schlauch war zu dünn, um das schleimige Sekret durchzulassen, der Schließmuskel zu empfindlich, um den Stumpf manuell auszuräumen. Ich saß meist über eine halbe Stunde lang auf dem WC, versuchte den Beckenboden zu entspannen, um dann per manuellem Druck auf den Damm das Zeug tropfenweise loszuwerden. Ich gab das mit dem Miniatureinlauf alsbald auf, da mir diese Prozedur keine Erleichterung brachte und der Schleim auch ohne den Mini-Einlauf stets wasserdünn war.
Himmel, was bin ich froh, dass ich damit seit der Rektumampuation nix mehr zu tun habe!
Liebe Grüße
Angie
von Sabine049 » 31.07.2008, 20:45
ja, danke, ich glaube zu wissen, was du meinst.
Kopfkratz werde einen Versuch starten, mal schauen, obs funzt.
Befürchte allerdings, dass das einlaufende Wasser postwendend wg. meines völlig maroden funktionslosen, untauglichen Ersatz-Schließmuskels de luxe - zweifache Ausfertigung - zurückfliessen wird, Fazit der Stumpf wird voraussichtlich entweder _nur_ wasserbenetzt oder begrenzt durchgespült, so dass der distale Stumpf erst garnicht erfasst wird. Leider weiß ich nicht einmal, wie lang der "olle Hartmann" ist. Mein damaliger Chirurg hat sich aus dem stat. Bereich - leider - zurückgezogen.
Liebe Grüße Sabine
von Monsti » 31.07.2008, 21:13
Hallo Sabine,
meiner war noch ca. 5-7 cm, wobei mir da auch sehr unterschiedliche Angaben aus Arztberichten vorliegen (nach 3x "Stumpfoskopie" und 1x CT). War letztendlich aber egal, viel Platz war in dem kurzen Teilchen eh nicht mehr. Mein größtes Problem war die Entleerungsstörung, die ich dank MH schon vor der Kolektomie hatte. Als ich zur OP-Vorbereitung für die subtotale Kolektomie eine Woche lang täglich 3 l CleanPrep saufen musste, war eine Entleerung des Durchfalls auch nur in sehr entspanntem Zustand und per manuellem Druck auf den Damm möglich.
Mal ehrlich: Ich wäre froh gewesen, wäre nach den Einläufen etwas zurückgeflossen. Bei mir hing's nur äußerst schmerzhaft im Rektum, wollte raus, konnte aufgrund der Spasmen aber nicht.
Auch bei mir wurde es kontinuierlich immer extremer. Das letzte halbe Jahr vor der Rektumamputation war eine einzige Quälererei.
Liebe Grüße
Angie
von Björn Lehmann » 01.08.2008, 21:43
Hallo Ihr 2,
@ Sabine
zum Glück und zur Erleichterung sind diese "Blutungen" wieder weg. Ich habe heute noch einmal mit Microklist gespült und es ging alles seinen gewohnten Gang. Ich werde aber bei der nächsten Untersuchung noch einmla meinen Arzt fragen diesbezüglich.
@ Monst
vielen Dank für deine PN, die mich sehr beruhigt hat.
Ich würde gerne wissen, welche "Schläuche oder katheter" es gibt, um mit lauwarmen Wasser den Stumpf zu spülen. Hat da jemand eine Artikelbezeichnung oder Nummer?
LG Bo
von Monsti » 01.08.2008, 21:55
Hi Bo,
kann es nur rausfinden. Mein HA hatte mir die Teile einst einfach in die Hand gedrückt, und ich hatte mir die Infos auf der Verpackung nicht aufgeschrieben. Mein HA ist noch bis zum 9. August im Urlaub. Erst danach kann ich ihn befragen.
Vielleicht weiß es ja Sabine, sie schrieb ja
ja, danke, ich glaube zu wissen, was du meinst.
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