von Schiddi » 20.08.2011, 22:13
Hallo Hoffnung - Ute |
von Melli » 20.08.2011, 23:08
Ich finde nicht nur Utes Antwort sehr beeindruckend, sondern auch Krümels (in dem Alter diese Einstellung)
von Sabine049 » 21.08.2011, 18:27
Auch ich möchte zunächst Dir, liebe Ute, danken, Deine Zeilen bzw. unsere "vis á vis" Gespräche wie in Mainz vergegenwärtige ich mir bewußt in Momenten völliger Motivationslosigkeit o. Hilflosigkeit. Du bist für mich eine unendlich starke und liebenswürdige Frau.
Nun zu Dir, lieber Horst, ich kann Deine gegenwärtige Einstellung durchaus nachvollziehen.
_Nur_ allein ein Stoma zu haben, ist sicherlich kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Die Begleitumstände und die Wurzel des Übels (Causa) lassen einen gelegentlich verzweifeln quasi wenn eine Grunderkrankung weitere Begleiterkrankungen nach sich zieht.
Hinzu kommt aus meinem Erfahrungsrepertoire die Tatsache, ob eine "Behinderung" sichtbar oder nicht sichtbar ist, angeboren oder erworben und stückweit ob eine soziale bspw. berufliche Vorbelastung vorliegt! Je nach Lebensumstand/-situation wird der Betroffene sich lebenseinstellend orientieren und individuell mit den neuen - meistens unangenehmen Begebenheiten und Begleitumständen - umgehen.
Bspw. ist/war mir bislang das äußere Erscheinungsbild sehr wichtig sprich auch ich bin noch, was mich betrifft, recht "eitel", insofern dass ich mich bemühe, wenigstens nach aussenhin gepflegt zu erscheinen. Obgleich ich kann meinen Rolli schlecht verbergen , aber meine übrigen Ersatzteilchen lassen sich beispielsweise über die Kleidung super kaschieren/verstecken.
Abschliessend sollte niemand aus falscher Scham, falls erforderlich, professionelle psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, vereinfacht formuliert: "Denn aller Anfang ist schwer." Just für Betroffene, die von heute auf morgen oder von der Straße weg mit der Diagnose Krebs, einschneidenden Operationen wie einer Colo-, Ileo- o. Urostomie, Brustamputation etc. und/oder Radio-/Chemotherapie konfrontiert werden.
Liebe Grüße Sabine
von hoffnung » 21.08.2011, 20:01
für die lieben worte. aber bei so vielbewunderung werd ich ganz verlegen.
aber es tut auch gut.
liebe grüsse
ute
von Hanna70 » 22.08.2011, 01:28
Hallo Sabine,
Dein Beitrag zu sichtbaren bzw. unsichtbaren "Behinderungen" hat es für mich noch mal auf den Punkt gebracht. Ich habe ein großes Problem mit mitleidigen Blicken.
Wenn ich zufällig Leute treffe, die mich vor der Erkrankung kannten und ihre zuerst ungläubigen, dann erschrockenen und dann mitleidigen Blicke mitbekomme, dann kann ich damit nur schwer umgehen. Ich hab schon bemerkt, dass man versucht wegzusehen und zu tun als hätte man mich nicht bemerkt. Wenn aber die direkte Begegnung nicht zu vermeiden ist, weil man gerade übereinander stolpert, dann kommen diese Blicke genau in der Reihenfolge.
Dass ich 4 Konfektionsgrößen zurückgeschrumpft bin, lässt sich nicht wegkaschieren und im Gesicht würde Make up nur noch peinlicher wirken.
Im Wartezimmer stehen ältere Leute für mich auf. Das tut einfach weh und damit komme ich nicht klar. Psychologische Hilfe habe ich, aber damit umzugehen, habe ich noch nicht geschafft.
LG Rosi
von hoffnung » 22.08.2011, 07:02
stimme dir, liebe rosi, zu. auch ich habe ein grosses problem mit mitleidigen blicke.
ich kann zeitweise nicht alleine essen und dann füttert mich mein mann, auch in der öffentlichkeit. und die leute gaffen dann. ich habe mirjetzt angewöhnt zurück zu gaffen.
dann schauen sie sofort weg.
am schlimmsten empfinde ich die menschen, die wissen wodurch ich so behindert bin und nichts anderes zu tun haben,
als mich auf schritt und tritt zu beobachten.
liebe grüsse
ute
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