von Vio80 » 17.07.2009, 01:04
Hallo Zusammen,
hab mich gerade erst hier angemeldet. Mein Freund leidet seit 12 Jahren an CU.
Er wurde ganz aktuell am Montag Abend notoperiert. Er hatte ein Loch im Dickdarm. Der gesamte Dickdarm wurde entfernt und er hat jetzt auch ein Stoma. Er wird noch immer im Koma gehalten. Durch den Kot, der durch das Loch im Dickdarm in den Bauchraum gedrungen ist, war der Bauchraum stark entzündent. Er wurde jetzt täglich im OP gespült um die Bakterien ab zu töten. Deswegen wurde er auch nicht zu genäht. Jeden Tag wurde aufs neuen entschieden, ob am nächten Tag noch gespült werden muss oder nicht. Das hat auch sehr gut funktioniert. Heute hätte er eigentlich zu genäht werden können. Nur der Dünndarm ist durch die ganzen Strapatzen angeschwollen und dadurch ist nicht genug Platz vorhanden um die Bauchdecke zu schließen. Jetzt wird wieder jeden Tag aufs neue geguckt ob der Darm sich beruhigt und die Schwellung zurück geht. Wenn das nicht der Fall ist, dann wird eine Art Netzschicht über den offenen Bauchraum gelegt und die Haut muss alleine wieder zusammen wachsen.
Da er schon sehr lange die Krankheit hat, haben wir uns schon länger mit dieser OP auseinander gesetzt. Wir wußten, dass das irgendwann kommt. Aber die Geschichte mit der Bauchdecke die nicht geschlossen werden kann, habe ich noch nicht gehört.
Jetzt ist meine Frage an Euch, ob jemand das selbe nach der OP durch gemacht hat.
Wäre Euch sehr dankbar über Antworten.
Dankeschön im Voraus
Viola
von mini62 » 17.07.2009, 06:59
Hallo Viola,
Herzlich willkommen |
von Jutta B » 17.07.2009, 07:48
Willkommen Viola,
ganz so selten ist das leider nicht, aber auch nicht so oft, dass man dauernd davon hört.
Es ist unbedingt notwendig den Bauchraum so lange geöffnet zu halten, bis alles was nicht hinein gehört auch wirklich ausgespült, und septisch rein, ist. Für die Angehörigen ein furchtbarer Anblick und nervenzehrend. Diese ganze Prozedur ist mit ganz ganz viel Geduld anzugehen, und zu überstehen. Bei jedem Patienten ist die folgende Wundheilung unterschiedlich, dass man keinen Parameter setzen kann, aber mit einigen Monaten zur kompletten Abheilung müßt ihr leider schon rechnen.
Sobald die Bauchdecke verschloßen werden kann, bitte auf eine gute Nachsorge achten. Da heutzutage die Patienten recht früh entlassen werden, ist das Beobachten einer guten Abheilung notwendig.
Ich wünsche euch alles Gute, viel Kraft und eine große Portion Geduld
von Skyfire » 17.07.2009, 10:51
hallo viola,
ganz so schlimm war es bei mir vor knapp 2 monaten nicht, trotz allem hab ich auch eine offene bauchdecke gehabt weil sich halt eine entzündung im bauch bei mir gebildet hat sodaß die ärzte sich dafür entschieden haben nachdem ich nicht mehr aus dem bett kam vor schmerzen die bauchdecke zu öffnen .. was sie auch taten .. 2 tage später platze bei mir der bauch sodaß wiederrum 1 tag später eine op angesetzt wurde wo mir ein netz eingesetzt wurde und meine bauchdecke mit 6 stichen zugenäht wurde .. bis heute ist mein bauch noch offen und die entzündung ist immer noch da die aber mit antibiotika und entsprechenenden salben behandelt wird .. wie gesagt .. geduld geduld .. innerhalb eines monats ist jedenfalls meine wunde um die hälfte geschrumpft .. sprich .. mein pflegedienst meinte .. wir dürfen die wunde nicht zu schnell schließen lassen das ist auch nicht gut .. somit .. geduld geduld geduld .. und weiter siffen lassen .. in dem wetter wirklich eine plagerei .. aber ich lass den kopf nicht hängen denn ich seh erfolge .. und diese wird dein freund auch erleben .. wie gesagt .. geduld geduld geduld (ich kann dieses wort auch nimmer hören, aber so ist es nun mal bei diversen krankheiten)
ganz liebe grüße und deinem freund das allerbeste wünsche
claudia
von Vio80 » 17.07.2009, 11:08
Dankeschön für Eure schnellen Antworten und die lieben Zusprüche.
Die Entzündung an sich hat er ja schon überstanden. Er könnte ja schon zu gemacht werden. Da ist nur nix mehr um zu zumachen. Er ist aufgrund seiner CU natürlich auch sehr schlank. Für mich hat sich das mit dem Netz und der offenen Stelle natürlich erst einmal super schlimm angehört. Aber es beruhigt natürlich schon, wenn man hört, dass es in Verbindung mit der OP schon mal auftreten kann. Ist natürlich nicht toll aber es beruhigt.
@claudia: Also verstehe ich dass richtig, dass er nicht so lange im Krankenhaus liegen muss bis die Hautschicht zu gewachsen ist? Wenn man jetzt vom Schlimmsten ausgeht und er so ein Netz bekommt. Ich habe gestern noch lange im Internet rum gesucht, und da habe ich auch einige Beiträge befunden, wo geschildert wurde, dass ein Pflegedienst nach Hause kommt um sich um die Wunde zu kümmern.
LG
Viola
von Skyfire » 17.07.2009, 12:12
hi viola,
also man hat mich nach der letzten op wo das netz eingesetzt worden ist noch 2 wochen im krankenhaus da behalten damit man ein wenig obacht drauf werfen konnte wie sich alles entwickelt, weil ich ja n komplizierterer fall war, somit ich war das kleine sorgenkind auf der station. dann war nach 2 wochen betteln (ich will nachhause . .ich hab die schnauze voll nach 7 wochen klinik *lach*) ich schalte auch pflegedienst ein (dackelblick aufsetz) hol mir auch sämtliche hilfmittelchen (wie z.b. badewannensitz ,, rutschmatte für die badewanne, rollator etc.)die man von der krankenkasse bekommt bei verordnung vom hausarzt (liebschau herr doktor *lach*) also wie gesagt . nachdem der doktor im kh gehört hatte das ich mit meinem hausarzt in verbindung stand wegen pflegedienst zuhause und hilfsmittelchen war er bereit mich zu entlassen wenn ich mich denn 1 mal die woche ambulant im kh in der chirurgischen abteilung blicken lassen würde zur kontrolle und wenn mir irgendwas bzw. dem pflegedienst komisch vorkommen würde das ich dann sowieso schnell ins kh reinspringen würde damit die beurteilen können wie die behandlung weiter gehen würde .. bisher hab ich es nicht bereut nachhause gegangen zu sein .. muß allerdings auch sagen .. trotz das ich alleinstehend wohne (hab n freund der nicht bei mir wohnt) wurde ich trotz pflegedienst noch sehr viel unter die arme gegriffen .. denn ich konnte bisher nicht alleine einkaufen, kochen war auch nicht drin weil ich halt nicht lange stehen konnte etc.
aber jeder krankheitsfall verläuft anders, ich hab von glück reden können das die ärzte mitgespielt haben und aufgrund meiner psychischesn situation klein beigegeben haben, denn ich war menthal am ende .. wenn es nach denen gegangen wäre .. wäre ich sicherlich noch n monat dort geblieben ..
ich wünsch dir und deinem freund alles erdenklich gute
liebe grüße
claudia
p.s. solltest noch fragen haben .. frag ruhig . .ich antworte sobald ich kann .. ausser nach 17 uhr freitags .. da bin ich bis sonntags abends nciht mehr zu erreichen .. wegen meinem freund den ich dann in holland besuche und er kein internet hat . noch nicht mal n computer hat der .. grrrrrrrrrrrrrrrrrrr .. ich werd den mal anspornen sich einen zuzulegen .. grml
von Jutta B » 17.07.2009, 13:38
hallo Viola,
nein, man liegt heute nicht mehr so lange im KH bis alles gut zugewachsen ist. Sobald das Kh es vertreten kann, geht der Patient nach hause.
Der Hausarzt kann einen Antrag auf "häusliche Pflege" stellen, wobei dann ein Pflegedienst täglich vorbei kommt und sich der Wundbehandlung und -heilung annimmt. Mein Pflegedienst versorgte mich damals besser als die Ärzte zusammen!
Spreche den Hausarzt frühzeitig darauf an, dass ihr genug Zeit habt, einen guten Pflegedienst zu finden. Auch hier sind nicht alle gleich. Am besten sind (meine Meinung) Pflegedienste mit älterem ( = erfahrenem) Pflegepersonal.
von Skyfire » 17.07.2009, 14:00
Dem ist echt nichts mehr hinzuzufügen, und ich schreib hier n ganzen Roman .. lach
Hab auch n Pflegedienst mit total erfahrenem älteren Personal und seitdem ich zuhause bin heilt die Wunde wesentlich besser als im Krankenhaus zuvor.
Gerade versorgt wurde und mich wieder frisch fühle
liebe Grüße
Claudia
von crohnstoma » 23.07.2009, 09:27
Hallo Viola,
hatte einen ähnlichen Verlauf nach Entfernung von Rektum und Dickdarm. Anlage eines s.g. Laparostomas bei postoperativem Abszeß ( Vorverlagerung des Darmes vor die Bauchdecke ). Das ganze wurde ebenfalls nach vielen Spülungen mit einem Netz abgedeckt und durfte unter einer Vakuumtherapie abheilen. Habe allerdings danach auf das "Granulationsgewebe eine Hauttransplantation bekommen. Hat insgesamt so 6 Wochen gedauert. Jetzt wird in ca. einem Jahr ein Narbenbruchverschluß durchgeführt.
Derzeit kann man den Darm unter dem Netz und der neuen Haut tasten. Blödes Gefühl, wenn Dir jemand zu nahe kommt!
Bei weiteren Fragen kannst Du gerne mailen!
von hwb56 » 09.11.2009, 15:14
Hallo Viola !
Ich bin seit 03.08.09 mit Darmverschluss ins KH.Nach 5 OP davon
3 Not OP liege ich hier mit Vakuumtheraphie und warte das mein Bauch zuwächst.Mein Stoma wurde stillgelegt ,wegen einer Fistel.Die Chirurgen haben ein Montgomerierohr zugeschnitten
und in der Fistel festgenäht der Stuhl wird durch das Rohr
in den Stomabeutel geleitet.Die Ärzte trauen sich nicht die Fistel als Stoma hochzuziehen da mein ganzer Bauch zugepappt ist.
Lg hwb56
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