von crab » 19.04.2008, 09:50
hallo pia,
stomablockaden waren für mich seit meiner op 2003 bis an-
fang dieses jahr kein thema.
nach der revision eines rezidives stomahernie machte ich damit bekanntschaft. mittag- und abendessen wollten das
gedärme einfach nicht verlassen. bevor ich nach einem arzt
verlangt habe, besprach ich mich mit meinem pfleger, noch
sehr jung aber dafür sehr kompetent.
er machte den vorschlag, es mit irrigieren zu versuchen.
bei einem ileo sehr ungewöhnlich. ich habe trotzdem einge-
willigt und habe es nicht bereut.
1 frauenkatheder mit 18 cm wurde vorsichtig in das stoma
eingeführt und dann 1 klistier mit 300 ml hinterher. nach
ca. 2 stunden stellte sich der erfolg ein. der nahrungs-
brei war soweit aufgelöst, dass er problemlos den weg nach
aussen antreten konnte.
in den ersten 3 wochen nach der op musste ich dies prozetur
zu hause noch 2 x durchführen. es hat jedesmal geklappt.
seither habe ich immer 2 klistier und 2 katheder zu hause.
von Sabine049 » 19.04.2008, 15:46
"aber bitte nicht ohne meinen Arzt" bzw. ohne Rücksprache.
@hallo crab,
sicherlich eine super Alternative, um eine Blockade zu lösen, allerdings nur ratsam, wenn die/der Betroffene in die Handhabe der "Irrigation" angeleitet wurde.
Das Einführen eines Einmalkatheters bedarf sowohl einwenig Fingerfertigkeit als auch eine Portion Überwindung. Es besteht just bei einem Ileo. die Gefahr, dass durch Unachtsamkeit die Darmwand verletzt schlimmstenfalls durchstossen werden kann.
Deshalb sollte man sich vorab eingehend mit dem behandelnden Arzt o. Stomatherapeuten beraten; und sich in das Handling fachmännisch einführen lassen.
Ansonsten eine prima Idee; vergleichsweise wurde vergänglich schon mit Spritze + H2O "experimentiert".
Lieben Gruß Sabine
von Monsti » 19.04.2008, 19:49
Hallo Crab,
das mit dem parziellen Irrigieren bei einer Stomablockade funktioniert tatsächlich. Ich brauche dafür nicht mal einen Katheter. Eine einfache Spritze (10 ml) reicht vollkommen aus. Den Konus ins Stoma gesteckt und 10 ml lauwarmes Wasser mit gutem Druck einspritzten. Bei latenten Stomablockaden wirkt das schon das Wunder. Besondere Angst vor Verletzungen muss man eigentlich nicht haben, wenn man vorsichtig vorgeht. Der Dünndarm ist nicht wesentlich empfindlicher als der Dickdarm. Selbst dann, wenn es durch grobe Behandlung zu einer kleinen Verletzung kommt, heilt diese im Nu wieder zu.
Dazu die Aussage meines Chirurgen nach der Rektumamputation im Dezember: Es könnte gut sein, dass bei der OP ein Leck im Dünndarm entstanden ist. Das ist zwar nicht weiter schlimm und heilt auch schnell zu, muss aber vorerst beobachtet werden.
Liebe Grüße
Angie
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