von ruster » 07.06.2008, 17:30
Hallo zusammen,
Nun hat ich seit 4/08 meine OP hinter mir und leider gehts mir überhaupt nicht gut. Gemacht wurde eine Fixation des Duodenum,
Erweiterungsplastik Darm, Restkolektomie und Gebärmutterentfernung. Meine Schmerzen im Bauchraum bis hin zum Rücken sind oft unerträglich, ohne Schmerzen bin ich gar nicht mehr, trotz starker Schmerzmedikamente. Gefunden wurde lt. Ultraschall nichts nennenswertes. Die Schmerzsituation die ich schon vor der Restkolektomie hatte, haben sich nun massiv verstärkt. Eigentlich dürfte der Stumpf lt. Arzt keine Probleme machen. Bei mir ist es allersings so, daß ich nun JEDEN Tag mehrmals mit dem Darmrohr mühevoll und unter enormen Schmerzen, tröpfchenweise den Schleim holen muss. Diese Art von Schmerzen sind wohl Nervenschmerzen, Medikamentös sinid sie nicht zu beeinflussen. Nun bin ich am überlegen, ob ich den Hartmannstumpf der ca. 4 cm lang ist, rausmachen lassen soll.
Was habt Ihr für Erfahrungen damit gemacht? Wie ist die Operationsmethode, was kommt da auf einen zu? Anzumerken ist, daß eine Rückverlegung des Ileostomas nicht mehr möglich ist. Vielleicht habt Ihr mir auch auf die o.a. Schmerzen Tipps, was man evtl. noch untersuchen könnte.
Evtl. kann mir jemand einen guten Arzt und Klinik empfehlen. Wohne in Baden-Württemberg
Bin dankbar, wenn ich von Euch Rat bekommen würde.
Bis dahin herzliche Grüße
Ruster
von Renate » 07.06.2008, 17:38
Hallo Ruster,
für diese Frage ist Monsti zuständig. Sie hat sich ihren Hartmannstumpf entfernen lassen. Sie wird Dir sicherlich antworten, wenn sie Deinen Beitrag liest. Ich habe gar keinen Hartmanstumpf gehabt mein Rektum wurde gleich bei der OP amputiert. Also bis später mal wieder Renate
von Webkänguru » 08.06.2008, 11:38
Hallo ruster,
leider ist es so das der blöde Stumpf bei einigen Stomaträgern Probleme macht. Darauf hat mich damals schon mein Chirurg hingewiesen, als mir das Ileostoma gelegt wurde. Er riet mir direkt zur zusätzlichen Entfernung des Stumpfs in der selben OP. Das habe ich dann auch machen lassen.
Die OP-Methoden unterscheiden sich je nach Philosophie des Chirurgen Bei einigen wird die Wunde direkt verschlossen, bei anderen OPs bleibt die hintere Wunde offen und soll von slebst zuheilen. Letzteres wurde bei mri gemacht und es dauerte vier Monate bis alles verheilt war. Habe seitdem aber nie Probleme gehabt, keine Schmerzen, Drickgefühle, nichts dergleichen.
Bevor du dich ernsthaft um diese OP bemühst musst du aber sicher stellen, dass dir die OP die erhpffte entlastung bringt. Ob sich deine Schmerzproblematik damit löst, kann nur ein erfahrener Arzt vorhersagen.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Jutta B » 08.06.2008, 15:40
Hallo Ruster,
ich kann deine Frustration sehr gut verstehen, habe dieselben Schmerzen + Probleme mit dem Hartmannstumpf und normale Schmerzmedis greifen diese auch nicht wirklich, immer nur ein paar Stunden ist Ruhe.
Die gesamte Schmerzsituation solltest du aber auch mit einem guten Schmerztherapeuten besprechen, falls du nicht schon dort in Behandlung bist. Die wenigsten Internisten oder Chirurgen wissen woher dieser elendige Schmerz im Hartmannstumpf kommt.
Ich denke aber nicht, dass sich die schon vorhandene Schmerzproblematik mit der Entfernung lösen löst. Durch die verschiedenen OP's sind viele Nerven und Muskeln durchgetrennt, und dieser Schmerz muß gezielt angegangen werden. Da er nicht sichtbar ist, ist es für viele Ärzte extrem schwer eine genaue Diagnose zu stellen und zu sagen: "das ist es".
Bevor du eine Entscheidung triffst, solltest du dir mindestens 2 Meinungen zur Entfernung bei einem guten Proktologen einholen. Vor allem einer, der solche OP's schon mehrfach durchgeführt hat.
Schicke dir bez. Ärzte später eine PN.
LG
Jutta B
von Monsti » 08.06.2008, 22:01
Hallo Ruster,
leider gehörte ich zu jenen, die exakt die gleichen Probleme hatte. Nach ewigem Hin und Her wurde Anfang Dezember letzten Jahres beschlossen, den Hartmannstumpf zu entfernen.
Dies geschah kurz vor Weihnachten. Die OP konnte von unten gemacht werden (Schnitt vom Steißbeinknochen bis zur Vagina). Die ersten postoperativen Tage waren nicht der Hit, zumal die gesetzte PDA nicht wirkte und ich eine Nekrose bekam. Nach ca. 2 Wochen ging es mir deutlich besser, nach 3,5 Wochen wurde ich entlassen, und exakt nach zwei Monaten war die Wunde dicht.
Ich bin sehr froh, dass ich meinen Stumpf los bin. Außer bei Wetterwechsel (von warm auf kalt) merke ich fast nichts mehr, und all die Probleme von vorher gehören der Vergangenheit an. Lies mal hier: http://www.stoma-forum.de/topic.php?id= ... t=&page=1&
Vielleicht helfen Dir all die Infos in diesem Thread etwas weiter.
Liebe Grüße
Angie
von hope » 09.06.2008, 09:30
Hallo Ruster und alle anderen!
Mit Interesse lese ich von den Problemen nach diesen OPs. Ich weiß nicht genau, ob ich auch einen Hartmann-Stumpf habe, denke aber eher, ich habe nur ein verkürztes Rektum (hatte Darmkrebs und eine Rektum-Resektion mit nun Ileostoma, das zurückverlegt werden kann). Trotzdem habe ich ja auch Schleimabgänge, recht regelmäßig, aber von der Menge her wenig.
Allerdings spüre ich auch, daß es schwieriger ist, den Schleim loszuwerden. Ich habe dann so ein Druckgefühl und oftmals werde ich den Schleim nur los, wenn ich von außen gegen mein Steißbein oder etwas tiefer drücke. Das wiederum verursacht kleine Wunden im Po, die dann ein wenig bluten... Ach, irgendwie bin ich dann manchmal so down und doch muß ich endlich lernen, daß es immer ein veränderter Zustand bleiben wird, nicht wahr? Es wird nie mehr so, wie es früher war, auch in diesem Bereich nicht. Das geht nicht so in meinen Kopf und meine Angst wächst dann immer immens, daß da wieder Krebs sein könnte...(bisher ist aber alles im grünen Bereich; ich werde alle 3 Monate durchgecheckt, mehr geht ja nicht).
Ach Ruster, nun habe ich Deinen thread "mißbraucht" für meine Sorge, ich hoffe, das ist ok. Helfen kann ich Dir leider nicht.
Einen schönen Tag allen.
von ruster » 09.06.2008, 12:59
Hallo hope,
finde ich toll, daß Du auch in diesem Forum bist.
Ich persönlich bin sehr gerne drin, man bekommt immer wieder ein paar Tipps und Ratschläge und fühlt sich nicht so allein. Ja, das mit Druck im After und Schleimabgängen ist eine unangenehme Sache. Da Du nicht weißt, ob Du einen Hartmannstumpf hast, ist es schwierig zu antworten.
Ich wünsche Dir, daß Du mit Deiner Situation einigermaßen zurechtkommst, und Dich zum größten Teil auch damit abfinden kannst. Auch da spielt Zeit eine große Rolle.
herzliche Grüße und Kopf hoch
ruster
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