von Chiara73 » 08.08.2009, 14:14
Hallo Leutchen,
nachdem ich nunmehr den dritten Monat mit immer wieder auftretenden Blutungen nach der Rektumresektion zu kämpfen habe, war ich letzten Donnerstag bei einem Proktologen. Vorher hatte ich mich natürlich bei dem Chirurgen vorgestellt, der mir sagte, es handele sich um eine Fissur, völlig unbedenklich, ich sollte mit Bepanthen und Babypuder behandeln. Das schlug natürlich nicht an, so dass ich eine Kortisonsalbe verschrieben bekam. Als das immer noch nichts brachte, machte ich mich auf den Weg zu einem Fachmann, also dem besagten Proktologen.
Die Untersuchung dort war der reinste Horror Er stocherte mir äußerst brutal mit dem Finger in dem wenigen Rest herum, der mir noch verblieben ist (nach dem Schließmuskel ca. 2 cm) und hatte absolut kein Verständnis dafür, dass es mir extrem weh tat und dass ich auch noch Angst hatte, es könnte etwas perforieren (schließlich bin ich nach einer zweifachen Colonperforation in der Notaufnahme gelandet...) Er sagte mir schlichtweg, dass er es als persönliche Beleidigung erachten würde, wenn ich Angst vor seiner Untersuchung hätte, da er schließlich nichts dafür könne, dass ich schlechte Erfahrungen gemacht hätte.
So ein Riesena....loch!!! Dieser Mistkerl war sowas von taktlos, verständnislos und brutal, dass es auf keine Kuhhaut geht und fast nicht zu glauben ist...
Er hörte erst auf, als es zu bluten anfing Er klemmte mir eine Kompresse zwischen die Pobacken und riet mir, mich unter Vollnarkose (!!!) in der Prosper-Klinik untersuchen zu lassen, da er nichts feststellen konnte (die Diagnose des Chirurgen, also die vermeintliche Fissur) wäre auch völliger Blödsinn, da diese nicht vorliegen würde (weder sichtbar noch für mich fühlbar).
HALLO?!? Für lediglich 2 winzige cm soll ich mir eine Vollnarkose verpassen lassen? Diese Untersuchung muss doch wohl locker mit einem Endoskop und relativ schmerzfrei durchzuführen sein, oder? Er gab mir echt das Gefühl, eine hysterische, überängstliche und pessimistische Person zu sein, obwohl er mich gar nicht kennt. Ich war zu geschockt von diesem Verhalten und von der Untersuchungsweise, dass ich nicht angemessen reagieren konnte, denn normalerweise bin ich ein Mensch, der sich (schon gar nicht von den Göttern in Weiß) so behandeln lassen würde
Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht. Wer weiß Rat???
Zu wievielen Ärzten soll ich mich denn noch begeben, bis mir einer sagen kann, was los ist? So schwer kann das doch nicht sein, oder?
Traurige Grüße
Chiara
von Mohnblume » 08.08.2009, 15:41
hallo,
es tut mir leid für Dich, dass Du so blöde Erfahrungen machen musstest. Es gibt leider immer noch Ärzte denen man wirklich in den A... treten sollte. Ich würde eine Beschwerde bei der Ärztekammer in Erwägung ziehen oder zumindest dem Arzt einen gehagelten Brief schreiben...
Dieser Arzt ist ein Bl...mann, denn mit der Aussage "Vollnarkose " disqualifiziert er sich selbst, denn notfalls wäre eine Untersuchung mit Kurzschlaf sicher möglich. Aber Vollnarkose.. NO WAY !!
Lass Dich nicht entmutigen, Du bist im Recht und zu Recht wütend. Sowas geht echt garnicht !!!
Grüße aus dem heissen Norden
Mohnblume
von Jutta B » 08.08.2009, 15:56
Hallo Chiara,
leider schleichen von diesen Brutalos noch ein paar durch die Gegend . Es tut mir leid, dass du auch an einen solchen Idioten treffen mußtest. Lasse nur mit einem "Kindergeschirr", und wenn du möchtest etwas Machtnixspritze, im KH nachschauen.
Ich hatte in einem KH bei der Nachsorgeuntersuchung auch einen solchen Deppen erwischt. Er wollte unbedingt mit "normalem" Geschirr rein, mit seiner schon sehr schlanken Hand kam er nicht weiter . Obwohl vorne auf der Akte dick und rot stand: KiEndo!! Ich alles zusammen geklemmt was ging, und runter vom Stuhl. Hatte das Glück die Unterstützung des Personals zu haben, mich beim Medizinischen Direktor beschweren zu können (war wohl nicht die Einzigste). Daraufhin war er nicht mehr in der Endountersuchung gesehen ....
von Sabine049 » 08.08.2009, 17:31
leider wird aus meiner Sicht die Zahl derartiger Deppen eher ansteigen als zurückgehen, weil die kompetenten u. teils enthusiastischen Ärzte step for step aus Altersgründen (Pensionierung mit *65*) ausscheiden werden.
Chiara auch ein Kurzrausch mit Propofol (Hypnotikum) ist eine Vollnarkose! Habe mal wieder mein Klugsch**ssermodus eingeschaltet .
Weder eine Beschwerde bei der zuständigen KV noch ein gehagelter Brief wird bei dem fruchten.
"Rake it off", geh in die Klinik und lass Dich dort, wie Jutta bereits riet, mit einem Kinderendoskop untersuchen - notfalls unter *Propofol*, dort hast Du dann die Gewissheit, dass ein Anästhesist notfalls eingreifen kann. (Propofol darf _nur_ im Beisein eines Anästhesisten appliziert werden).
Liebe Grüße und Sabine
von Chiara73 » 08.08.2009, 18:44
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten und Tipps. Ich werde mich jetzt wirklich in die Klinik begeben und mich mit einem Kinderendoskop untersuchen lassen. Ich gehe davon aus, dass das nicht schlimm sein wird, so dass ich weit entfernt von einer Narkose bin. Ich habe ja so auch keine Schmerzen und die winzigen 2 cm werden bestimmt in der Weise untersucht werden können, dass ich nicht gleich vom Tisch hüpfe Schließlich habe ich in meiner 10-jährigen Colitis-Zeit so einiges an Untersuchungen überstanden
Euch ein schönes Wochenende
Chiara
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