von Joon » 09.12.2014, 00:01
Hallo Zusammen!
Ich bin neu hier und suche nach Antworten.
Mein Vater wurde vor 4 Tagen operiert. Ihm wurde ein Stück vom Dickdarm entfernt. Weil der restliche Darm noch entzündet war aufgrund der Divertikulitis entschied man sich einen Illeo Stoma anzulegen. Die Operation dauerte sehr lange und war laut Aussage der Ärzte schwierig. Nun ist es so, dass der derzeit noch intakte Dünndarm hin zum Stoma noch nicht in Gang gekommen ist. Es kommt nichts raus. Stattdessen wird sein Bauch immer dicker und das Atmen fällt im schwer. Lt. Aussage der Ärzte IST der Darm Aufgrund der Op und Narkose beleidigt. Meine Vater wurde bereits eine Magensonde gelegt um die Flüssigkeit die nicht abgeht - abzusaugen.
Hat irgendwer hier Erfahrungen damit wie lange es nach einer Illeostomaanlage dauert bis der Darm wieder arbeitet? Machen uns alle große Sorgen. Mein Vater ist auch sehr verzweifelt, weil es keine Anzeichen der Besserung gibt.
Wie lange dauert es in der Regel? Max. Dauer? Ich weiß schon das ist sicher individuell bei jeden anders. Aber mein Vater benötigt so dringend eine Angabe, damit er weiß wie lange dieser Zustand noch anhalten kann.
Hallo Joon,
Bei mir hat sich 2 Tage nach der Anlage noch nichts im Darm getan. Dann begann ich, zu erbrechen. Insgesamt hatte ich dann noch 4 Tage die Magensonde, hatte aber trotzdem weiterhin mit Erbrechen zu kämpfen. Erst dann hat sich mit medikamentöser Unterstützung mein Dünndarm dazu bequemt, etwas zu tun. Der Darm muss sich erst noch von dem Eingriff erholen. Es kann also gut sein, dass es bei deinem Vater auch noch etwas dauert. Ich hoffe aber für euch, dass es schnell geht. Nicht die Hoffnung aufgeben. Das wird!
Liebe Grüße aus Frankfurt.
von Joon » 09.12.2014, 10:12
Danke für Deine Antwort. Mein Vater hatte heute Nacht auch Erbrechen (über 4 Liter) trotz Magensonde. Er ist schon total fertig und hofft nur noch dass es besser wird.
Hoffen alle, daß es besser wird. Wir leiden mit Ihm.
Kann es auch sein, dass der Darm noch länger baucht? Auch über 10 Tage?
Er ist heute am 5 Tag nach der Op. Operationstag nicht eingerechnet.
von Webkänguru » 09.12.2014, 10:59
Hallo Joon,
10 Tage sicherlich nicht. Ich würde erwarten, dass der Dünndarm sich jetzt langsam berappelt und bald seinen Dienst wieder aufnimmt.
Das Erbrechen ist echt anstrengend und ich kann verstehen, wenn ihr da ein Stück weit mit leidet, das geht im Moment sicherlich nicht spurlos an deinem Vater vorbei. Sobald sich aber alles löst und der Darm wieder arbeitet, wird es deinem Vater schlagartig besser gehen. Ist wie ein umgelegter Schalter. Bis dahin muss er sich durchkämpfen, als Angehöriger kann man dabei auch nicht wirklich unterstützen außer einfach da zu sein.
Viele Grüße,
Christian
von doro » 09.12.2014, 13:41
Es hilft Dir leider nicht viel weiter,wenn ich berichte,dass mein Dünndarm recht bald nach der OP seine Arbeit aufgenommen hat Es brauch seine Zeit und recht viel Geduld, vor allem bei den Angehörigen die immer recht hilflos da stehen,den Patienten leiden sehen und nichts, absolut nichts an der Situation ändern können.
Es ist richtig, dass der Darm seine Phase, maulig ist ein guter Ausdruck,durchstehen muss bevor er sich bequemt, seine Arbeit auf zu nehmen.
Aber, er nimmt sie auf, die Zeit davor ist hart, aber es wird wirklich alles gut.
Deinem Vater, gute Genesungswünsche.
von Joon » 09.12.2014, 14:08
Ich danke euch so sehr für euren Zuspruch. Haben grade wieder die Info bekommen, dass er jetzt starkes "bauchschneiden" verspürt. Vielleicht kommt ja jetzt was in Bewegung. Sind derzeit wirklich hilflos und können nur hoffen.
Danke
von Merlina » 09.12.2014, 14:53
Hallo Joon,
ich bin auf dieser Ebene völlig unbeleckt, aber kann man vielleicht mit einem lauwarmen Wickel/Umschlag dem beleidigten Darm etwas Honig um den.......ich weiß nicht was......schmieren?
Vielleicht lässt er sich ja etwas besänftigen und Dein Vater kann sich ein bißchen entspannen?
Oft ist ja die Angst und Anspannung auch hinderlich.
Keine Ahnung, ob das ein Arzt so kurz nach der OP befürworten würde....?
Gute Besserung für Deinen Vater,
Merlina
von Hanna70 » 09.12.2014, 16:48
Hallo Joon,
also wenn sich in den nächsten 2 bis 3 Tagen nichts tut, besteht bei den Ärzten darauf, dass sie den Dingen auf den Grund gehen.
Ich hatte damals absolut keinen Schimmer von Darm und Stoma. Mein neu angelegtes Stoma förderte 17 Tage nicht! Erst dann reagierten die Ärzte und es gab ein sehr böses Erwachen.
Alles Gute und LG an den Papa
Rosi
von Joon » 09.12.2014, 19:07
Hallo Hanna, du schreibst von einem bösen Erwachen. Was war bei dir der Grund für die 17 Tage pause?
Der Zustand von meinem Vater ist weiter unverändert. Jetzt bekommt er nur mehr Wasser und klare Brühe zu essen. Er ist mittlerweile ziemlich geschwächt.
von Hanna70 » 09.12.2014, 21:45
Hallo Joon,
den Grund kann ich Dir nicht sagen. Mein HA sagte einmal: "Bei Ihnen wollte man wohl mal sehen, was passiert, wenn man nichts macht." Ja, das klingt bitter. Denn so lange zu warten und nichts zu unternehmen, war einer von mehreren Behandlungsfehlern.
Die Folgen des langen Abwartens war, dass der Dünndarm geplatzt war, der Bauchraum voll mit Stuhl, eine Peritonitis mit Sepsis und große Teile des Dünndarms nekrotisiert waren und entfernt werden mussten.
Joon, das muss nicht zwingend passieren, aber nach spätestens 8 Tagen würde ich unruhig und mir nichts mehr mit "Geduld haben" anhören.
LG. Rosi
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