von aurelia » 08.01.2016, 22:12
Liebe Erdbeere
bin auch zweimal mit offenem Bauchschnitt operiert wurden.
Minimalinvasiv ist bestimmt schonender aber die Operateure haben einen besseren Blick auf das Innere glaube ich mal.
Lebe seit einem 1,5 Jahren mit einem endgültigem Stoma.
Erst Ileo dann Rückverlegung , Rezidiv , jetzt dieses Kolostoma.
Liebe Grüße
Aurelia
von Merlina » 08.01.2016, 22:23
Hallo Erdbeere,
ich kann zum Glück bei Krebs nicht mitreden und kann Dir darum nur empfehlen, mal z.b. "Leitlinien Darmkrebsoperation" oder dgl. bzw. Deine spezielle Diagnose zu googlen.
Es gibt ja für alles mögliche Leitlinien in der Medizin und aus denen lassen sich einige Rückschlüsse oder Erklärungen ziehen.
Es kommt neben der Anamnese und dem körperlichen Zustand des Patienten sicher auch sehr auf das Stadium und vor allem auf die Krebsart an, welche OP-Methode man da wählt.
LG, Merlina
von saoirse » 09.01.2016, 09:55
Hallo Erdbeere,
bei mir wurde eine Zystektomie (Entfernung Blase, Gebärmutter, Lymphknoten) und Anlegung eines Ileum Conduits mit offenem Bauchschnitt gemacht.
von erdbeere1 » 10.01.2016, 09:56
Liebe Aurelia,
ich hoffe, es geht Dir gut?
Was wird bei Dir gegenwärtig gegen das Rezidiv getan?
Ich wünsche Dir von Herzen, dass es weg geht und Deine Blutwerte einfach ein "Traum sind".
Ich drücke Dir die Daumen!
Die OP dauert auch fünf Stunden, und wie mir ein anderer Chirurg sagte, ist da jeder Chirurg müde und will nur mehr einfach zunähen.
Ausserdem schneiden die mehrere Löcher rein, ob das schöner ist, sei dann auch dahingestellt.
Soweit ich gelesen habe, ist der offene Bauchschnitt immer noch die bessere Wahl (freie Sicht auf das OP-Feld).
Liebe Soarise (da kam ich ins Schleudern beim Merken, ) ,
vielen Dank für Deinen Beitrag! Ist ja wohl auch besser, der Offene Schnitt.
Leider weiß ich das erst jetzt, hinterher.
Liebe Marlina,
Ja, ich habe sehr viel gegoogelt (mein Kopf wäre bald geplatzt), und deshalb einen ganzen Fragenkatalog der Landesärztekammer geschickt.
Auch an Dich vielen Dank!
Vielen Dank für Eure Rückmeldung und einen schönen Sonntag noch!
Liebe Grüße
Erdbeere
Das Foto wurde erst kürzlich gemacht:
von Börny » 10.01.2016, 10:44
Grüßt Euch...
Chirurgen sagen ja eigentlich immer......daß man erst den Außmaß der Tumorerkrankung sehen kann wenn der Bauchschnitt vollzogen ist........
Eigentlich kann ich mir auch nicht vorstellen....das er bei einer PET Untersuchung...die ich damals auch miterleben durfte nichts richtiges erkennen konnte.......Das ist die teuerste Variante um Tumore sicherzustellen.......
Ich wurde ...bis jetzt immer mit Bauchschnitt operiert......
Gruß Bernhard
von Trudi » 10.01.2016, 10:45
Hallo Erdbeerli!
Ich kann zwar nicht unbedingt bei Darmkrebs mitreden, aber bei Eierstockkrebs, der ja in ähnlichen Gefilden sein Unwesen treibt, steht in den Leitlinien "Laparatomie", also offener Bauchschnitt!
Es ist ja so, dass der Chirurg das ganze Ausmaß der "Bescherung" nur bei offenem Bauch wirklich sehen und beurteilen kann. Und die Gefahr von Tumorrupturen oder Übersehen von irgendwelchen Klein- und Kleinstmetastasen irgendwo hinter den Organen ist auch geringer.
Einer meiner Docs sagte mal, dass die Gewohnheit, heute sehr vieles minimalinvasiv zu operieren, leider immer wieder zu den oben genannten Problemen führt.
Ich wünsch dir alles Gute und dass du den mistigen Untermieter völlig los wirst!
Weg mit dem Messidreck!
von erdbeere1 » 10.01.2016, 11:06
Lieber Börny,
ja, finde ich auch merkwürdig, dass man mir nach der OP sagte, dass der Tumor tiefer gelegen hätte als "gedacht".
Ich glaube, eben wegen dieser Eierstöcke hätten sie keinen freien Blick darauf gehabt beim PET(wenn ich das richtig verstanden habe).
Das ist es auch, was mich jetzt stutzig macht: wenn ich auf das OP-Feld keinen freien Blick habe, dann schneide ich auf und mache nichts minimalinvasiv.
Meine Frage bei der Landesärztekammer, wie die Statistik beim Dritten Orden in München aussieht, mit minimalinvasiv, sagen sie, ich müsste die direkt fragen, sie wissen das nicht.
Klar, weil mir dieses Krankenhaus Auskunft gibt, witzig.
Liebe Trudi,
im Rechts der Isar bei uns steht im Internet: "Wenn ein Chirurg Sie minimalinvasiv operiert, erkundigen Sie sich vorher, wieviel Erfahrung er auf diesem Gebiet hat."
Das wusste ich nicht, dass ich mich da vorher informieren muss.
Um ehrlich zu sein, weiß ich von dem Aufklärungsgespräch gar nichts mehr. Hab die Zeichnung gesehen, die die Ärztin angefertigt hatte, und hab mir nur gedacht: "Hoffentlich ist das Mistding bald draussen".
Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, irgendetwas anzuzweifeln.
Groooooooßer Fehler!
Deshalb das Stoma.
Ein Rezidiv habe ich nicht, die Ärztin ist bis jetzt ganz zufrieden.
Die Blutwerte sind sehr unterschiedlich.
Aber sie meint immer "Sie sehen blendend aus". (Wie Ihr ja sehen könnt - neuestes Foto, )
Na ja, dann.
Vielen Dank auch an Euch Beide!
Liebe Grüße
Erdbeere
von Trudi » 10.01.2016, 11:31
Liebes Erdbeerli!
Genau DAS ist das große Problem, egal bei welcher Krebsart!
Mensch ist sowas von überfahren, dass mensch keinen klaren Gedanken mehr fassen kann! Dann lässt er alles mit sich machen, was (leider teilweise nicht qualifizierte) Ärzte mit ihnen machen! Nicht, dass die schlechte Ärzte wären, sondern eben nur nicht auf diesem Gebiet!
Bei mir war das auch so! Ich kam mit Atemnot ihs Krankenhaus, in der Folge stellte sich das ganze Ausmaß heraus!
Dann sagte nan mir: "inoperabel, unheilbar, aber behandelbar, Sie haben noch ein paar Monate!" und "Wir müssen Sie aufschneiden, nachgucken, was da los ist, und weil bei Ihnen eh nix mehr zu machen ist, nähen wir gleich wieder zu!"
Der Op-Termin wurde festgesetzt und ich für eine Erholungswoche entlassen. Da hatte ich schon das Internet rauf und runter gelesen und festgestellt, dass diese Vorgehensweise i.d.R. schnell tot macht und nur in Ausnahmefällen sinnvoll ist!
Ich telefonierte rum und kam an meine heutige Gynäkologin, die mir sofort (abends um 22.00) einen Termin bei Prof. Shouli in Berlin machte.
Ich hatte die Kraft, denen hier bei uns vom Op-Tisch zu hüpfen, als die schon die Messer wetzten!
Durch Zufall hab ich rausgekriegt, dass das hiesige Klinikum grad mal 20 Eierstockkrebse operiert, Berlin macht das in der Woche! Erfahrung ist in dieser Sache überlebenswichtig!
Bei Darmkrebs ist das sicher nicht anders!
Was ich schlimm finde, ist dass nicht etwa darauf hingewiesen wird, dass es andere Krankehäuser und Kompetenz-Zentren gibt, die da mehr Erfahrung haben oder es besser können! Bei mir wäre das nächste Zentrum nur 100km weiter gewesen und die beiden gehören sogar zur selben Uni!
Nein, lieber versucht man es selber und steht dann erschlagen vom Ausmaß am offenen Bauch und muss aufgeben!
Der Patient muss die Folgen tragen, Heilungschancen geringer, evtl. früherer Tod!
Deshalb sage ich immer wieder, dass man wirklich genau nachfragen sollte, wer da operiert, wie oft der das gemacht hat, ob es noch andere Möglichkeiten gibt, sich die Vor- und Nachteile jeder Methode erklären lassen und dann in Ruhe selbst entscheiden!
Es kommt nur selten auf einen Tag mehr oder weniger an!
Alles Gute, liebe Erdbeere!
von erdbeere1 » 10.01.2016, 12:38
Liebe Trudi,
da warst Du klüger als ich!
Nachdem ich das Stoma angelegt bekommen habe, kam ich ja wieder nach Hause, die Gefahr eines Darmdurchbruchs war gebannt.
Zuhause hätte ich ein ganz tolles Focus-Heft der besten Ärzte und Krankenhäuser gehabt (für den Ernstfall), Du wirst doch nicht glauben, dass ich überhaupt auf die Idee gekommen bin (aufs Hirn hau).
Der Arzt, der mich in das Krankenhaus überwies, machte mich schon noch auf ein anderes Klinikum aufmerksam, da rümpfte ich die Nase.
Hätte er mir gesagt, dass da im Jahr 2000 Darmkrebs-OPs durchgeführt werden und es das wirklich Beste ist, hätte ich es mir vermutlich noch einmal anders überlegt.
Im Focus-Heft steht auch ganz klar: Krankenhaus Neuperlach!
Jetzt ist es zu spät, und ich kann nur hoffen, dass alles gut geht.
Meine Onkologin hat mir letztes Jahr (viertes Jahr nach der Krebs-OP, empfohlen, nur mehr alle zwei Jahre Darmspiegelung machen zu lassen, das wäre ausreichend.
Das war 2015 und es war bereits wieder ein großer Polyp da. So groß, dass ihn der Darmspiegelungs-Doc nicht ganz weg machen konnte, so tief konnte er nicht reinschneiden. Er hat es nicht verstanden, wie meine Onkologin so etwas sagen kann, ob sie Kosten sparen will?)
Jetzt muss ich in zwei Monaten wieder hin, nachschauen lassen, was aus dem Polyp geworden ist. Seufz.
Ich denke, ich muss mir auch eine andere Onkologin suchen.
Solche Auskünfte können Leben kosten.
Den Ärzten ist das egal, Nummer sowieso gestorben, Akte zu, Affe tot.
Aber ich kenne das, ich hatte Diptherie mit allen Lähmungen, 1972, hat auch keiner erkannt.
Falsches Krankenhaus, erst mit allen Lähmungen, und erst als ich am Beatmungsgerät der Intensivstation hing, mit allen möglichen Schläuchen, schickten sie mich in das richtige Krankenhaus.
Hätte man es früher erkannt (einfach Speichelabstrich vor Penicillin), hätte man mir noch ein Pferdeserum spritzen können, und es wäre nicht zu Lähmungen gekommen.
Habe knapp überlebt, bin heute schwerbehindert.
Habe mit teils furchtbaren Schmerzen fast 40 Jahre gearbeitet und
werde mindestens 100 Jahre alt, soviel Quälerei muss sich einfach gelohnt haben!
Und die Rentenkasse soll gaaaanz lange zahlen (haben mich zwei Jahre hingehalten, bei Lähmungen 100% mit "G" und "B", und Krebs! Da sind noch Rechnungen offen).
Die Pflegekasse hat Pflegestufe abgelehnt, das wird mein nächstes Ziel. Ich brauche Hilfe im Haushalt.
Es ist eine erhebende Erkenntnis, dass man nach 40 Jahren Arbeit mit Behinderung, dann noch Krebserkrankung, erst für die Rente kämpfen, und dann für Hilfe, die man benötigt, wieder kämpfen muss.
Aber ich bin geübt:
- Kampf für "aG" gewonnen,
- Kampf für personenbezogenen Parkplatz (nach gefühltem Nervenzusammenbruch) bekommen,
- und nach sechs Jahren Kampf!! tatsächlich auch eine barrierefreie Wohnung.
Pflegestufe 0 steht nun an. Wir werden sehen, welcher Kraftakt das wird. Sie wurde mir ja schon einmal abgelehnt. (Einen elektrischen Rollstuhl hätte ich bekommen, der hilft mir aber leider nicht im Haushalt, das ist das Blöde)
Das alles durfte ich alleine bewerkstelligen, gleich nach vier Monaten Krankenhaus.
Alleine schon dafür muss ich 200 Jahre alt werden.
"Und jetzt geniessen Sie mal das Leben", sagten die Ärzte bei der Entlassung.
Von Ämtern war da nicht die Rede. Für die bin ich eine
Upps, jetzt habe ich mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte.
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag,
und weniger Kämpfen als den meinen.
Viele können das gar nicht.
Liebe Grüße
Erdbeere
von Trudi » 10.01.2016, 13:08
Uiuiui Erdbeerli!
Da hast aber sauber was durch!
Ich weiß bis heute nicht, woher ich die Kraft genommen hab, denen hier vom Tisch zu hüpfen und nach Berlin zu rennen!
Es war einfach Glück und entsprechende Kollegen, die mich fast da hin getrieben haben!
Waren auch 700km von ganz im Süden nach Berlin, aber es war gut so, denn sonst ginge es mir nicht so gut!!!
Die Querelen, die du beschreibst, kenne ich vom Kampf meines Mannes gegen die Amts-Windmühlen! Der hat mal die Tür selber aufgemacht, als der Mensch für die Pflegestufe kam - aus wars damit! Dass mein Göga 20 Minuten fur den Weg zur Tür gebraucht hat, hat nicht gezählt!
Ich selbst habs mit PVK und Beihilfe ein bissi leichter, obwohl ich bei der Chemo rund 10000Euronen selber zahlen musste/muss, begründet wurde das nicht wirklich!
Und auch den Gen-Test zahlt die PVK nur, wenn er in denen genehmen Labors gamacht wird!
Heeeeee, wir werden so alt, wie wir uns nach den OPsen gefühlt haben, mindestens 120!
Frei nach Heesters: "Wir werden 120 Jahre alt, das könnt ihr uns glauben!"
Oh yeah!
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