von Häslein » 05.04.2016, 17:27
Ein Stoma ist bei Divertikel extrem selten nötig!
von goldiemaus » 05.04.2016, 20:00
Hallo Rosi,
ich bekam die Diagnose mit 37 Jahren. Nach 7 Schüben innerhalb von 5 Monaten wurde ich zunächst erfolgreich operiert. 40 cm Darm wurden entfernt. Danach sagte man mir, ein erneuter Ausbruch käme höchst selten vor, gerade mal bei 2 %. Leider gehöre ich dazu. Nach 8,5 Jahren brach die Krankheit erneut aus. Wieder wurde ich operiert, wieder um 20 cm Darm ärmer. Auch das Sigma, die sog. Hochdruckzone, wurde entfernt. Kurzer Zeit später ein erneuter Schub, sodass der Darm geplatzt ist. Ein endständiges Colostoma nach Hartmann wurde angelegt, in der Hoffnung, dass es nach 6 Monaten zurückverlegt wird. Mittlerweile sind 4 Jahre vergangen und ich hab es immer noch. Da es bei mir ein ungewöhnlich heftiger Verlauf war, wurde ich in einer Studie durch die Uniklinik Kiel aufgenommen, die seit 2003 forschen, wie man diese Krankheit am besten in den Griff bekommt. Leider ist mein restlicher Dickdarm weiterhin mit Divertikeln belastet, allerdings bislang unauffällig. Ich muss allerdings auch dabei sagen, dass es mir Verdauungstechnisch nie besser ging als jetzt mit Stoma. Mittlerweile raten mir auch die Ärzte von einer Rückverlegung ab.
LG Andrea
von Hanna70 » 05.04.2016, 20:03
Hallo Häslein,
Dankeee!!!
Danke auch für den Link, habe mal schnell kurz reingesehen und werde ihn mir dann noch mal in Ruhe vornehmen.
Dein Satz "Langes Fuhrwerken bringt da nix" ist eigentlich auch meine Überlegung. Aber entscheiden muss er natürlich selbst. Der Link kann da bestimmt hilfreich sein.
LG Rosi
von Hanna70 » 05.04.2016, 20:11
Hallo goldiemaus,
auch Dir Danke für Deinen Beitrag. Das klingt ja bei Dir nicht so toll!
Auf jeden Fall ist er aber auch hilfreich, um alle Seiten und Eventualitäten kennenzulernen. Genau das wollte ich ja mit meiner Frage.
Ich wünsche Dir, dass Dein Dicki sich auch weiterhin anständig benimmt.
LG Rosi
von fluse » 06.04.2016, 19:31
Habe zwei Geschwister mit Divertikulose und völlig unterschiedlichem Krankheitsverlauf. Sie sind zwischen 40und Anfang 50. Mein Bruder hat schon seit Jahren immer wieder Entzündungen, wobei die Schmerzen tolerabel waren und die Schübe diätetisch (ballaststoffarm im akuten Stadium) behandelbar waren. Meine Schwester musste notfallmässig ins Krankenhaus wegen starker Schmerzen und man dachte erst an ihre bekannten Nierensteine. Dann wurde die Diverkulitis mit einer gedeckten Perforation diagnostiziert! Dabei hatte sie zuvor nie die geringsten Darmbeschwerden, Obstipation, Schmerzen o.ä. Und beide sind schlank, bewegen sich viel und essen (vor allem meine Schwester) sehr gesund. Divertikulitis hat wohl sehr unterschiedliche Gründe und Auftreten.
von Hanna70 » 06.04.2016, 22:44
fluse hat geschrieben: Divertikulitis hat wohl sehr unterschiedliche Gründe und Auftreten.
von Carstilein » 07.04.2016, 21:41
Hallo Rosi,
es wurde soweit ja schon alles geschrieben.
Daher möchte ich, als Betroffener, nur noch auf die Schmerzen an sich eingehen.
Ich kann dir nur sagen, dass es sich bei mir so angefühlt hatte, als ob dir jemand gerade ein Stück
glühendes Eisen in den Darm geschoben hat.
Das waren sehr heftige Schmerzen. Ich war zu dem Zeitpunkt ganz allein zu Hause, bin durch die
ganze Wohnung gerannt, hin und her, weil es so weh getan hatte.
Kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich mir wünschte, ohnmächtig zu werden, um das nicht
mehr spüren zu müssen. Na ja, im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass gerade zu diesem Zeitpunkt
die Perforation stattgefunden hatte und sich der Stuhlgang in den Bauchraum ergoss...
Und der Witz: Ich kam nicht mal auf die Idee einen Notarzt oder meine Nachbarin zu rufen.
Hatte die ganze Tortur nach ein paar Stunden durchgestanden und plötzlich ebbten die Schmerzen ab.
Ich ging ganz normal schlafen, als ob nichts gewesen wäre...
Und heute? Jetzt sind es schon bald 5 Jahre und ich habe meinen Blubb immer noch.
Das liegt aber an den vielen Wundheilungsstörungen und den zwei missglückten Rückverlagerungen.
Ich wünsche deinem Enkel alles erdenklich Gute!!!
P.S.: @Häslein: Und meine OP war kein Witz! So etwas zu verallgemeinern klingt in meinen Augen schon recht fies!
Dass ich nicht bei der (ersten) OP gestorben bin, wundert die Ärzte noch heute...
von Hanna70 » 08.04.2016, 00:54
Carstilein, Danke! Auch für die guten Wünsche.
Rosi
von Carstilein » 08.04.2016, 13:14
Sehr gerne, Rosi!
Ich kann deinen Sorgen gut nachempfinden...
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