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Ebenfalls Frage betreffend Hartmannstumpf... – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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17 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Ebenfalls Frage betreffend Hartmannstumpf...

Beitrag von Chiara73 » 26.11.2008, 10:47

Hallo Ihr Lieben,

nachdem meine Not-OP (Kolektomie bis auf 15 cm Restdarm und Stomaanlage) nunmehr ein Jahr zurückliegt, steht der nächste Eingriff an. Die Voruntersuchungen sollen ergeben, ob ein Pouch angelegt werden kann oder eine Rektumamputation vorgenommen werden muss.

Dachte ich zumindest... Jetzt plant mein Arzt, da ich eher gegen einen Pouch bin (hatte 10 Jahre heftigste Cu und komme gut mit meinem Stoma klar), zu versuchen, nur noch den Schließmuskel zu belassen, falls ich es mir irgendwann doch noch einmal anders überlege.

Was genau ist der Hartmannstumpf??? Ist das der kleine Rest, den ich jetzt noch habe und der mich mächtig ärgert oder bezeichnet man lediglich einen noch vorhandenen Schließmuskel so? Wer von Euch besitzt einen "lahm gelegten" Schließmuskel? Macht er wirklich so viele Beschwerden, dass man sich lieber doch ganz davon trennen sollte?

Bin total verunsichert und habe Angst, die falsche Entscheidung zu treffen...

Liebe Grüße
Chiara

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Chiara73

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Ebenfalls Frage betreffend Hartmannstumpf...

Beitrag von Monsti » 26.11.2008, 13:24

Hallo Chiara,

das, was Du jetzt hast, ist ein Hartmannstumpf, d.h. ein im Bauchinneren blind verschlossenes Stück Dickdarm mit normalem Ausgang (= After). Leider kenne ich niemanden, bei dem der Stumpf entfernt, der Schließmuskel aber erhalten geblieben ist. Ich weiß allerdings vom ileoanalen Pouch, dass hier der Stumpf inkl. dem Rektum entfernt wird und der Pouch direkt oberhalb der Schließmuskel befestigt wird. Ob das auch bei einem Colon-Pouch so gemacht wird, weiß ich nicht.

Hier eine schematische Skizze vom Ileoanalen Pouch (aus: http://www.ilco.de/stoma/stomaarten/ile ... sgang.html )

Bild

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Beitrag von Chiara73 » 26.11.2008, 14:55

Danke für Deine Antwort, liebe Angie! :kiss:

Sag mal, hattest Du Wundheilungsstörungen nach der Rektumamputation? Ich habe lange Jahre Kortison genommen, bin aber seit Februar 2008 "clean", so dass es da keine Probleme geben dürfte. Wenn ich aber von "kindskopfgroßen Hohlräumen" lese, bekomme ich schon Panik. :haarezuberge:

Weißt Du, wie die Tendenz bei der Heilung ist, also eher problemlos oder problematisch? Ich weiß, es kann und wird bei jedem Betroffenen anders verlaufen, aber so hätte ich schon mal einen Anhaltspunkt.

Weißt Du, insgeheim ist für mich die Rektumamputation die beste Lösung... Mein Stoma hat meine Lebensqualität extrem verbessert, meine Cu hatte mir die letzten Jahre das Leben zur Hölle gemacht. Ich hatte auch die ganze Medi-Palette durch, nichts hat geholfen und ich habe mich immer weniger aus dem Haus getraut. Aber versuche da mal einen Chirurgen zu überzeugen, der noch dazu jünger ist als ich :angry:

Liebe Grüße
Chiara :ballon: :

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Chiara73

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Beitrag von Chief » 26.11.2008, 15:17

Hallo Chiara,

mir wurde das gesamte Rektum entfernt und es gab keinerlei Komplikationen. Ca. 6 Wochen nach der OP bin ich schon wieder kleinere Runden mit meiner Enduro (harte Sitzbank) gefahren und 2 Monate nach OP wieder voll ins Berufsleben eingestiegen.

Gruß
Uli

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Chief

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Beitrag von Monsti » 26.11.2008, 15:54

Hallo Chiara,

mir wurde das Rektum am 21.12.2007 von unten entfernt. Kurz darauf bekam ich eine Entzündung/Nekrose mit hohem Fieber, weshalb sich mein Spitalsaufenthalt statt der angedachten 8-10 Tage bis zum 10.01.2008 verlängerte. Nach den Anfangsschwierigkeiten verlief der Heilungsprozess vollkommen problemlos. Am 21.02.2008, d.h. exakt zwei Monate nach der OP war die Wunde zu.

Die ursprünglich kindskopfgroße Höhle wurde von meinem Chirurgen in mehreren Schichten zusammengenäht. Ich bin also nicht mit einem klaffenden und saftelnden Krater am Allerwertesten rumgerannt. :D Auch war ich schon am Tag nach der OP wieder munter unterwegs.

Jetzt, nach bald einem Jahr bin ich im ehemaligen Wundbereich nur noch etwas wetterfühlig. Ansonsten fühlt sich alles ganz normal an. Ich bin heilfroh, dass ich mit dem nervtötenden Herrn Hartmann nichts mehr zu tun habe.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Beitrag von Morwen » 26.11.2008, 17:58

Hallo Chiara,

bei mir wurde der gesamte Dickdarm entfernt, der Schließmuskel jedoch erhalten (das hat mir zumindest der Chirurg damals so erklärt). Ich habe allerdings kein Loch mehr da wo der Schließmuskel sich befindet, da ist nach der OP ziemlich schnell Haut drüber gewachsen (weiß nicht, wie ich das anders erklären soll).

LG ... Gaby

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Morwen

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Beitrag von Frank38 » 26.11.2008, 18:15

Huhu Chiara,

Da jeder Mensch verschieden ist, kann man vorher behaupt nicht sagen, ob es zu einer Wundheilungsstörung kommt oder nicht, bei einer Rektumamputation. Bei Chief und Monsti ist es gut gegangen, bei mir halt nicht, hab neun Monate mit der Wunde rumlaufen müssen bis sie geheilt ist, täglicher besuch bei der Chirugischen Ambulanz, die Wunde musste ja nun von innen nach aussen heilen und ja nicht zu früh zugehen sonst bekommt man erst richtig probleme. Mußte 6 ins OP wegen dieser Rektumwunde, der Blutverlust war ziemlich hoch hab 16 Konserven bekommen. Hab dann eine V.A.C Pumpe bekommen nach den 6 Versuch und dann gings langsam aufwärts. Sitzen konnte ich so nach 6 Nonaten richtig ohne das ich schmerzen hatte. Hab auch nicht damit gerechnet das ich sowas bekomme, ist aber passiert.


Bei deinem anstehenden eingriff wünsche ich dir alles gute und Drück die Daumen.

lg Frank

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Frank38

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Beitrag von Chiara73 » 26.11.2008, 18:40

Hallo Gaby und Frank,

vielen Dank für Eure Antworten, auch und gerade deshalb, weil nichts verschönigt wurde.

Gaby, warum hat man den Schließmuskel bei Dir nicht entfernt? War die OP dadurch einfach weniger umfangreich oder auch aus dem Grund, dass evtl. später ein Pouch angelegt werden kann? Dein jetzt noch vorhandener Schließmuskel hat "in diesem Zustand" doch keinerlei Nutzen, oder?

Viele Grüße
Chiara

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Chiara73

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Ebenfalls Frage betreffend Hartmannstumpf...

Beitrag von hmengers » 27.11.2008, 12:24

Hallo,

gestern habe ich genau darüber sehr ausführlich mit meinem Doc gesprochen. Jetzt steht im Januar die OP an und ich hoffe, dass ich mich richtig entschieden habe, weil ich keine Rektumamputation vornehmen, sondern nur den Hartmannstumpf auf die geringstmögliche Länge kürzen lasse. (ca.3-5 cm) So hoffe ich, danach der "Verwindelung" zu entgehen.

Das kann wahrscheinlich laparoskopisch vorgenommen werden.
Der Unterschied zwischen beiden OPs ist doch sehr groß, einerseits ein relativ kleiner Eingriff, andererseits eine große OP mit allen Risiken, einer viel größeren Wunde, längerer Heildauer der Wunde etc. Dann gibt es hoffentlich keine schleimigen Sekretabsonderungen mehr - und wenn doch, könnte notfalls später auch das Rektum entfernt werden. (Muss ja nicht jeder so viel Pech mit seinem Hartmannstumpf haben wie Monsti) :(

@Chiara: Ich denke, dass das bei Dir vergleichbar ist. Ich hoffe, dass Dir diese Infos weiterhelfen. :)

Herbert

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hmengers

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Ebenfalls Frage betreffend Hartmannstumpf...

Beitrag von donald » 27.11.2008, 15:29

Hallo Herbert,

Das kann wahrscheinlich laparoskopisch vorgenommen werden.
Der Unterschied zwischen beiden OPs ist doch sehr groß, einerseits ein relativ kleiner Eingriff, andererseits eine große OP mit allen Risiken, einer viel größeren Wunde, längerer Heildauer der Wunde etc.


ok, A B E R --> beim laparoskopischen kann (natürlich ist das bei mir passiert, deshalb schreib ich ja hier)zugemacht werden und unten drunter ist etwas passiert, was doc beim rein-oder raus gehen nicht gesehen hat.

Ich musste leider nochmals kommentieren, ging nicht anders, ich bin halt den laparoskopischen OP extrem negativ gegenüber eingestellt, wie gesagt: lass sie sehen, was sie tun.

Liebe Grüße

Birgit

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donald

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