von mo376 » 26.11.2024, 09:32
Hallo zusammen,
nach meiner Rektumamputation heilt die Wundhöhle nicht so super d.h. ich habe dort eine Wundheilungsstörung entwickelt. Nun nässt sie schon seit 10 Monaten, nicht viel, aber es wird auch nicht weniger.
Nun hat mein Prof vorgeschlagen dort nochmal stationär einige Tage einen Endovacschwamm einzulegen und damit das Ganze keimfrei zu machen und zur Heilung anzuregen. Es wird natürlich vorher erst ein CT gemacht um zu sehen wie groß die Wundhöhle noch ist.
Hat hier jemand Erfahrung damit ob das wirklich geholfen hat?
Viele Grüße
Mo
von BennyBerlin » 19.12.2024, 09:40
Hallo Mo,
Ich kann Deine Bedenken bzgl. der Endovac-Therapie sehr gut nachvollziehen. Aus meiner Sicht solltest Du Deine Entscheidung davon abhängig machen, wie es Dir aktuell mit der Wundheilungsstörung geht. wie stark sind die Schmerzen? Meine Wundheilungsstörung dauert jetzt schon 7 Jahre an. Ich habe drei Endovac-Thrapien hinter mir und mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, dass ich mit den chronischen Schmerzen leben kann/muss. Insbesondere an kalten Tagen ist es oft sehr unangenehm. Jede endovac-Therapie an sich linderte erstmal die Beschwerden. Diese kamen aber wieder. Zwar milder als vorher und mit weniger Wundflüssigkeit (nässen), Auch nach 7 Jahren nässt die Wunde regelmäßig/täglich. Was ich kritisch bemerken muss, dass bei jedem Eingriff zur Reinigung der Wundhöhle andere Folgeschäden auftraten. Bei einem Eingriff wurde zB ein Samenbläschen „angekratzt“, urologische Eingriffe waren die Folge und die Sexualfunktionen wurden nachhaltig geschädigt. Für den Operateur ist es ein schwieriger Eingriff und er sollte äußerst vorsichtig vorgehen, da der Zugang durchs Gesäß sehr beschränkt ist und eine Unterscheidung der Organe offenbar nicht ganz einfach ist, da die Strukturen durch die Bestrahlung nicht mehr eindeutig sind.
Wenn Du Deinem Arzt vertraust und Dein Leidensdruck hoch ist, würde ich Dir zur endovac-Therapie raten. Sind zwar zwei unangenehme Wochen aber wenn Du Glück hast, gehts Dir danach besser, Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass Du zum einen die richtige Entscheidung triffst und zum anderen dass es Dir bald wieder besser geht.
Liebe Grüße
Benny
von mo376 » 23.12.2024, 13:44
Hallo BennyBerlin,
erstmal danke für deine Rückmeldung.
Tja, für mich ist die Entscheidung ob ich den Versuch starte oder nicht auch noch nicht gefallen. Ich habe keine Schmerzen, aber es nässt natürlich immer. Zwar nicht viel, aber ohne Einlagen geht es nicht. Da ich die Rektumamputation wegen massivem Fistelbefall hatte, habe ich noch eine alte Fistelöffnung (alle anderen sind zu), die durch das Nässen in der Sakralhöhle sich nicht komplett schließt und auch noch nässt.
Sag mal, wie lange hast du nach der OP gewartet bis du den ersten VAC Versuch hast machen lassen?
Ich bin mir nämlich nicht sicher ob nach jetzt 11 Monaten sich wirklich nichts mehr von alleine tut oder ob noch ein wenig warten auch eine Option ist.
Viele Grüße
Mo
von BennyBerlin » 28.12.2024, 14:29
Hallo Mo,
die erste Endovac-Therapie war bei mir schon 2 Wochen nach der Tumor-Entfernung notwendig, da sich eine stark entzündete Wundhöle gebildet hatte. Die weiteren Endovac-Therapien erfolgten dann jeweils wegen zu starker Schmerzen. Die Linderung der Schmerzen dauerte dann etwa immer ein halbes Jahr an bis es unverändert blieb oder wieder schlechter wurde. Mit dem auskratzen der Wunde und dem Schwamm wurde die Granulierung des neuen Gewebes sehr gut angeregt und die ersten Tage verliefen vielversprechend.Ganz geschlossen wurde die Wunde leider nicht. Ich habe fast die Vermutung, dass sich nach 11 Monaten nicht mehr viel verändert. Ich hatte mal den Weg mit Supplementen begonnen und es fühlte sich auch erstmal besser an. Zu einer abschließenden Heilung hat auch dieser Weg aber leider nicht geführt. Seit einem Jahr verzichte ich fast komplett auf Zucker. Zumindest konnte ich so den Status Quo erhalten und eine erneute endovac-Therapie ist bisher wegen erneuter starker Schmerzen nicht notwendig geworden. Also grundsätzlich keine leichte Entscheidung, vielleicht wäre die ganzheitliche Betrachtung eines Heilpraktikers ratsam, eventuell ergeben sich daraus neue Ansätze, die erstmal auszuprobieren wären…
Liebe Grüße Benny
von mo376 » 10.01.2025, 15:43
Hallo Benny,
da derzeit das Nässen wieder mehr wird, habe ich mich entschlossen den Vac-Eingriff vornehmen zu lassen.
Sag mal, du hast da ja schon Erfahrungen damit....wie sitzt es sich mit dem Schlauch am Po?
Bin ich richtig informiert, dass das Ganze mit Schwammwechsel etc. so 2 Wochen dauert?
Nach dem ersten Eingriff 1 Nacht im KH oder kann ich direkt nach Hause?
Viele Grüße
Mo
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe