von hope » 05.06.2007, 14:33
Hallöchen:)!
Habe da mal eine Frage und weiß nicht, wohin das paßt. Deswegen versuche ich es hier:
Mir ist wegen Rektum Ca im August 06 ein Stück Dickdarm entnommen worden und ein Pouch gebastelt worden. Zur Zeit habe ich noch ein Ileostoma und noch ist nicht ganz klar, ob an der Darmnaht eine Fistel oder kleine Leckage ist, deswegen haben wir die Rückverlegung noch nicht ins Auge gefaßt (und ich bin auch zur Zeit nicht scharf darauf, wieder ins KH zu gehen;)).
Wie ist das denn, wenn man nun feststellt, daß diese Fistel bleibt? Könnte man aus dem Ileo- ein Colostoma machen? Meine Frage zielt darauf ab, ob immer zwangsläufig der Schließmuskel amputiert werden muß oder geht das auch, wenn der bliebe?
Hoffe, meine Frage ist nicht zu blöd formuliert. Ich denke aber schon darüber nach, daß ich keine Lust habe, ständig aufs Klo zu rennen und einen "Pavian-Po" zu haben, weil der Darm nicht funktioniert bzw ich immer Durchfall habe. Dann eher ein Stoma und dann ja wohl einfacher zu handhaben ein Colostoma. Obwohl ich mit meinem "Beutel" echt gut klar komme!
LG, hope
von Monsti » 05.06.2007, 18:11
Hallo hope,
das Rektum muss nicht zwangsläufig amputiert werden. Es würde dann der sog. "Hartmann-Stumpf" bleiben, d.h. der Schließmuskel und das mehr oder weniger lange, blind verschlossene Rektum.
Liebe Grüße
Angie
von mth » 05.06.2007, 20:22
Ich habe ein endständiges Kolostoma und einen Hartmannstumpf, d. h. die letzten ca. 10 cm des Enddarmes und das Rektum blieben erhalten.
LG Maria
von Sabine1965 » 05.06.2007, 20:29
Hallo hope,
ich kann Monsti-Angie und Maria nur zustimmen. Du könntest dich für ein Colostoma entscheiden und trotzdem die Option auf Rückverlegung offen halten, zumindest theoretisch. Ich finde deine Frage gut und sinnvoll, denn du überlegst dir für dich die angenehmste Lösung und die könnte ja durchaus auch ein Colostoma sein.
Da du mit einem Colostoma irrigieren kannst, sind da schon einige Vorteile. Auf jeden Fall klare Vorteile zum wunden Hintern oder ständiger Rennerei. Ich vermute ein Colostoma ist weit weniger "pflegeintensiv" als ein Ileostoma, oder?
Falls du Fragen zur Irrigation hast, kannst du mich auch gerne per PN fragen.
lg
Sabine
von Monsti » 05.06.2007, 21:27
Hi Sabine,
ob ein Ileostoma weniger pflegeintensiv ist als ein Colostoma, kann ich nicht beurteilen, da ich nur das Ileostoma kenne und wirklich gut damit lebe. Aber ich habe schon von einigen, die beides kennen, gehört, dass ein Colostoma wesentlich pflegeleichter sein soll. Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der beides kennt.
Liebe Grüße
Angie
von Sabine049 » 05.06.2007, 22:24
Hallo hope,
ich stelle mich hinter dem Gedankengang meiner Namensschwester .
Ein gut angelegtes Colostoma möglichst eines ... sigmoidum oder descendens ist wesentlich pflegeleichter als ein Ileo.!
Wenn du die Möglichkeit der Irrigation hast, bist du mindestens 24 h und länger ausscheidungsfrei. Zur Versorgung reichen dann i.A. Stomakappen aus. Des weiteren beeinträchtigt ein solches den Alltag in keinster Weise.
Mir steckte bereits etwa 1981 der damalige Chirurg, der mir ein temporäres doppelläufiges Colostoma zur Stillegung des abführenden Dickdarmschenkels bzw. zur Abheilung der tiefer liegenden Areale angelegt hatte, vor der damaligen Rückverlegung sinngemäss: Ein Anus praeter = Colostoma ließe sich hervorragend hegen und pflegen.
Seit meiner Colostomie bzw. nach Startproblemen möchte ich dieses niemals mehr missen. Mein Colostoma schränkt mich absolut nicht ein dank der Irrigation. Ganz im Gegenteil ...:ballon:
Ich habe jetzt seit`´04 wie Sabine ein endständiges Colostoma mit Hartmannstumpf. Für mich persönlich kommt niemals eine Rückverlegung in Betracht, weil mein Beckenboden vollkommen im Eimer ist = globale Beckenbodenfunktionsstörungen mit etlichen Phlegmonen aus der Vergangenheit, Fazit: Inkontinenz III. Grades etc..
Hope, die Option des Pouchanschlusses (?) hast du dann immer noch.
Liebe Grüße Sabine
von paul » 06.06.2007, 08:03
Hallo Sabine
Habe mein Colostoma seit Juli 2000, aber mir wurde nie die Möglichkeit der Irrigation erklärt. Dafür habe ich eine andere Methode gefunden. Morgens inerhalb 1-1,5std trinke ich 1,5l Mineralwasser (medium) ca.1l Eistee light und zum Schluss noch 1/2 Glas Cola Zero. Danach habe ich bis zum anderen Tag Ruhe.
Liebe Grüße Paul
Colostoma nach Prostatakrebs
von Sabine1965 » 06.06.2007, 08:23
Hallo Paul,
ich habe bei deiner "Anleitung zur oralen Irrigation" sehr geschmunzelt . Da das für dich gut klappt solltest du dabei bleiben, oder?
Für alle anderen ist die Irrigation eine Supersache und leicht zu erlernen. Die ausscheidungsfreie Zeit möchte ich nicht mehr missen. Ich versorge mein Stoma nur morgens nach der Irrigation und dann interessiert es mich erst wieder am folgenden Morgen. Daher denke ich, dass ein Colostoma pflegeleichter ist als ein Ileostoma, dass mehrfach täglich eure Aufmerksamkeit fordert.
Monsti, klar kann man mit Ileo auch gut leben, dennoch gibt es hier und da Unterschiede und manchmal macht auch Kleinvieh Mist
Wünsche euch allen einen schönen Mittwoch
glg
Sabine
von hope » 06.06.2007, 21:01
Danke Ihr Lieben!
Also verstehe ich das dann so, daß ein Colostoma mit erhaltenem Schließmuskel so ähnlich funktioniert wie ein Ileostoma, nur eben am Dickdarm:abgedreht:? Kann es doppelläufig sein und auch einschenklig:abgedreht:?
Naja, ich habe am 18.06. ein Gespräch mit dem Prof., der schaut sich mal die Bilder an. Ich werde mich dieses Jahr auf keinen Fall mehr auf den OP packen- zumindest nicht freiwillig;).
Einen gaaaanz großen Nachteil hat ein Colostoma gegenüber dem Ileo aber: Man muß Abführzeug trinken:trink: - und das finde ich dermaßen widerlich:zunge: , daß das schon ein Grund zum Überlegen wäre:shock::D!
Danke nochmal und ich werde Euch berichten,
hope
von Sabine1965 » 06.06.2007, 21:16
Also neee hope ,
wenn das Trinken dein einziges Problem bei der Entscheiung zwischen Colo und Ileo ist. *grins* Zum Glück muss das ja nicht so oft sein.
Ja, das Colostoma kann doppelläufig sein. Da meines endständig ist und mein Rektum amputiert wurde, ist es einläufig.
Die Konsistens des Stuhls ist breiig bis fest, je nach Länge des noch vorhandenen Dickdarm. Auch sind die Ausscheidungen viel, viel weniger agressiv.
Noch ein Unterschied ist mir eingefallen. Nach der Irrigation kann man für gewisse Stunden (Hey, ich meinte in der Sauna ) kann man einen Stomaverschluss benutzen. Das ist dann nicht viel größer als ein Pflaster und relativ unauffällig.
Laß dich beim Doc beraten, bzw ich könnte mir vorstellen, dass auch eine Stomaberaterin da die Richtige zum Ausfragen ist, oder? Du hast doch bestimmt eine, die dich betreut.
glg
Sabine
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