von Silke » 01.02.2009, 10:39
Also, nach vielen hin und her überlegen habe ich mich entschloßen Mittwoch in das Krankenhaus zu begeben wo ich bisher war. Von der Schlüßellochtechnik sehe ich jetzt doch lieber ab und laße mit normalen Bauchschnitt opperieren.
Donnerstag wären dann die OP. Mir ist das Risiko das der Krebs sich sonst noch ausbreitet einfach zu groß.
Stündlich wächst jetzt meine Angst. Hat Jemand von euch schon einmal diese OP hinter sich und kann mir etwas darüber erzählen?
Wie lange dauert normal so ein OP? Wie lange ist man dann im Krankenhaus? Und wie lange dauert die Heilung wenn Alles gut läuft? Frage nicht nur wegen meiner großen Angst, sondern auch weil ich zwei schulpflichtige Kinder habe und die mich auch immer mit solchen Fragen löchern.
Viele liebe Grüße Silke
von anne14 » 01.02.2009, 13:14
Hallo Silke,
darauf kann ich dir leider nichts sagen. Ich wünsche dir aber das du schnell wieder fit bist und schnell wieder nach Hause kannst.
Vlg Annette
von HARRY52 » 01.02.2009, 14:07
Hallo Silke,
wie bereits an anderer Stelle beschrieben, habe ich vor über einem Jahr diese OP durchgemacht.
Die OP hat bei mir ca. 6 Stunden gedauert inclusive Anästhesie und OP-Ausleitung. Mein Stoma hat schon am 2.Tag
"gefördert". Die Behandlung der Sakralnarbe war das aufwändigste an der Pflege.Ich wurde nach 14 Tagen mit teils offener Sakralnarbe entlassen. Nach ca. 3Monaten war sie ganz geschlossen und ich konnte wieder schwimmen gehen.
In welche Klinik gehst du denn?
Ich wünsche dir alles Gute und berichte mal über den Verlauf.
Viele Grüsse
Harry
von Dia » 01.02.2009, 14:20
Hallo Silke!
Wie lange die OP, jetzt speziell in deinem Fall, dauert, kann man nicht pauschalieren bzw. dir eine präzise Auskunft geben. Die tatsächliche Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zb. was die Ärzte in deinem Bauch vorfinden und wie sich der postoperative Verlauf gestaltet.
Man kann auch im Vorfeld noch nicht sagen, ob sie dir dann die Sakralwunde am Rectum offen lassen oder diese komplett verschließen. Ich wurde damals komplett vernäht! Wir haben hier im Forum viele Mitglieder, bei denen die Wunde von innen heraus zuheilen musste (wie Harry bereits schon schrieb).
Wenn alles gut verläuft, wirst du 10 bis 14 Tage für deinen Klinikaufenthalt einplanen müssen. Von meinem Standpunkt aus gesehen, hast du eine gute Entscheidung getroffen, die OP nicht mit der sogenannten Schlüssellochtechnik durchführen zu lassen.
Durch den Bauchschnitt haben die Operateure ein besseres Sichtfeld und somit ist das Risiko für Komplikationen nicht annähernd so hoch, wie bei einer Schlüsselloch-OP. Da es ja auch kein kleiner Eingriff ist, wirst du ca mit 3-6 Stunden rechnen müssen.
Aber dies würde ich im Vorfeld mit den behandelnden/operierenden Ärzten ab- und besprechen.
Ich habe MC und keinen Krebs, aber mir wurde auch das Rectum im Zuge der Ileostomie-Anlage mit entfernt. Allerdings ist ja meine Grunderkrankung eine völlig Andere, als die deine. Deswegen kann man keine genauen Zeitangaben machen.
Wichtig ist, dass du vor und nach der OP eine/n Stomatherapeutin/ten an deiner Seite hast. Vorab lasse dich durch diese bitte gut beraten und lasse es dir markieren, welche Stelle für dich am geeignesten ist, so dass du auch später noch mit der Versorgung und mit dem Sitz des Stoma´s gut zurecht kommst und es nicht z. B. in einer Hautfalte landet, wo es dann zum Problemstoma wird.
Lasse dir vorab schon Muster zeigen, probiere sie aus! Dann merkst du ganz schnell, ob die für die Stoma-Anlage vorgesehene Stelle auch für dich ok ist.
Du schreibst, dass du 2 schulpflichtige Kinder hast. Wenn du Jemanden für die Kinder als Haushaltshilfe hast, kannst du dies bei deiner KK beantragen. Die Haushaltshilfe wird dir für den Zeitraum deines Klinikaufenthaltes gezahlt. Allerdings müssen die Kinder unter 11 Jahre sein. Meine KK zahlt dies nur bis zum 11. Lebensjahr des Kindes.
Liebe Silke, ich wünsche dir für deinen bevorstehenden Eingriff alles Gute und es werden die Däumchen gedrückt.
Wie jetzt die Nachsorge dann im Einzelnen bei deiner Krebserkrankung aussieht, werden dir deine Ärzte mitteilen. Dazu kann ich dir leider nichts aus Erfahrung berichten. Es werden sich zu gegebener Zeit bestimmt noch unsere Krebs-Betroffenen Mitglieder dazu äußern.
LG Dia
von Chief » 02.02.2009, 10:22
Hallo Silke,
also bei mir hat die OP so zwischen 5 und 6 Stunde gedauert (meine ich, ist aber auch egal weil Du ja in Vollnarkose liegst).
Die Heilung ging dann recht schnell und ich wurde bereits am 10.Tag nach der OP aus dem KH entlassen.
Die Sakralwunde nervte am meisten aber nach ca. 4 Wochen saß ich bereits wieder für ein kleine Ausfahrt auf meinem Motorrad und nach ca. 7 Wochen nach der OP bin ich wieder ganze Tage zur Abeit gegangen.
Gruß
Uli
von Silke » 02.02.2009, 16:16
Vielen dank für die schnellen lieben Antworten!
Zu der Frage zum Krankenhaus. Ich werde mich in die Asklepios Klinik nach Hamburg Barmbek begeben.
Chief: Wie ich eben gelesen habe, hattest Du auch einen Analkarzinom. Wurde bei dir auch vorher Radio/Chemotherapie gemacht und trotzdem ging die Heilung so schnell?
Viele liebe Grüße Silke
von Chief » 02.02.2009, 17:31
Hallo Silke,
ja ich hatte ein tief sitzendes Analkarzinom nahe am Schließmuskel.
Zuerst hatte man versucht es mit Radio-/Chemo in den Griff zu bekommen aber es hat sich nicht komplett zurück gebildet (wurde nur um einiges kleiner).
Nach der üblichen Wartezeit danach wurde dann noch ein Resttumor entdeckt und ich war kurz darauf auf dem OP-Tisch.
Im nachhinein betrachtet war das wohl ganz gut denn ich wurde von dem Chirugen als "geheilt" entlassen
(natürlich gehe ich aber auch regelmäßig zur Krebsnachsorge und den dazu notwendigen Untersuchungen).
Die ersten Wochen nach der OP viel das sitzen nicht so richtig leicht aber es wurde zusehends besser und nach 2 Monaten ging ich wie oben beschrieben schon wieder ganz normal zur Arbeit.
Gruß
Uli
von Linie 22 » 02.02.2009, 19:13
Hallo Silke,
erst einmal heiße ich Dich recht herzlich im Stoma Forum willkommen.
Anno 09/2003 wurde ich Rektumamputiert incl. einer Kolostoamanlage per Bauchschnitt. Allerdings zum damaligen Zeitpunkt nicht mein erster riesiger Bauchschnitzer. Von daher war mir der Eingriff, ob Schlüsselloch- oder w.o.a., egal. Die OP dauerte ca. 4 bis 6 Std..
Danach folgten 11 Tage Intensivstation. Nach reichlichen viereinhalb Wochen KH-Aufenthalt wurde ich mit restoffenen Wunden entlassen.
Chemo war auf Grund des Tumorstadiums, der Histo- und Patho-befunde nicht notwendig.
Tschüüüss, grüßt, fürdichdaumendrückend, Linie 22
P.S. Schöner nick!
von Monsti » 02.02.2009, 20:51
Servus Silke,
so richtig kann ich hier nicht mitreden, da ich mein Rektum 1. nicht wegen einer Krebserkrankung und 2. nachträglich, d.h. erst knapp vier Jahre nach der Stomaanlage losgeworden bin (21.12.2007).
Die OP wurde bei mir von unten gemacht und dauerte an die 4 Stunden. 3,5 Wochen später wurde ich nach etwas komplikativem Verlauf (Entzündung und Nekrose) mit noch offener Wunde und Fieber entlassen. Exakt zwei Monate nach der OP war unten rum alles dicht. Anscheinend ist das flott. Seitdem hatte ich nie wieder Probleme (außer Narbenschmerzen bei ungünstigen Wetterlagen).
Auf jeden Fall wünsche ich Dir von Herzen, dass Deine OP gut verläuft und Du danach bald wieder hier bist!
Liebe Grüße
Angie
von nordlicht » 08.02.2009, 18:59
Silke hat geschrieben:Also, nach vielen hin und her überlegen habe ich mich entschloßen Mittwoch in das Krankenhaus zu begeben wo ich bisher war. Von der Schlüßellochtechnik sehe ich jetzt doch lieber ab und laße mit normalen Bauchschnitt opperieren.
Donnerstag wären dann die OP. Mir ist das Risiko das der Krebs sich sonst noch ausbreitet einfach zu groß.
Stündlich wächst jetzt meine Angst. Hat Jemand von euch schon einmal diese OP hinter sich und kann mir etwas darüber erzählen?
Wie lange dauert normal so ein OP? Wie lange ist man dann im Krankenhaus? Und wie lange dauert die Heilung wenn Alles gut läuft? Frage nicht nur wegen meiner großen Angst, sondern auch weil ich zwei schulpflichtige Kinder habe und die mich auch immer mit solchen Fragen löchern.
Viele liebe Grüße Silke
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