von mo376 » 29.04.2015, 18:07
Hallo,
hatte heute den Termin bei dem Prof der Gyn-Abteilung des KH.
Er hat sich die Beule angeschaut und auch mit Ultraschall das Innere der Beule betrachtet.
Da sich diese aber gestern auch noch einen zweiten Ausgang gesucht hat und entleert hat, war auf dem Ultraschall nichts im Inneren mehr zu sehen.
Er glaubt nun, dass es eine verschleppte Bartholinitis ist, die sich ca. 5cm ins Gewebe per Bakterien vorgearbeitet hat und dort nun "haust" und die verschiedene Abzesse verursacht.
Die Behandlung kennt ihr sicherlich aus dem Internet: Drüse wird gespalten, das Gewebe gesäubert und nach außen geklappt und festgenäht. So soll das offen bleiben und von innen nach außen wieder zuwachsen.
Eine Woche stationär, Antibiotikum i.v., Schmerzmitteil etc.
Aber wie ich die Stelle mit Pouch und mehreren Stuhlgängen sauber halten soll, da hatte er auch keinen passenden Rat.
Das ist nämlich immer das Problem: bei "Normalen" mit einem Stuhlgang am Tag ist die Hygiene vielleicht machbar, aber bei Menschen mit Pouch stehen die Ärzte ratlos da. "Wird schon gehen"...so nach dem Motto. Aber Erfahrung damit haben sie nicht.
Erst schnibbeln und ich stehe dann da...
Ich werde jetzt erstmal das MRT abwarten und dann mit meiner Hausärztin mich beraten, was ich tun kann. Die akute Beule scheint eventl. abzuheilen.
Viele Grüße
von Häslein » 30.04.2015, 05:00
Hallo,
Du kannst nach jeder Entleerung ausduschen und auf Abwischen verzichten. Das geht dann ganz gut.
Die Drüse als Ursache erscheint, für mich, nicht ganz plausibel.
Ich würde noch andere Diagnsotik verlangen, zusätzlich.
Endo-Sono vom Pouch, ggf auch vom Rest-Rectum, falls noch vorhanden. "Pouchoskopie" sollte bereits erfolgt sein.
Stuhlprobe: Calprotectin-Wert und Suche nach Yersinien.
MRT Kl. Becken mit KM, ggf. auch gesonderte Fisteldarstellung mit Methylenblau.
Antibiotischer Versuch mit Cipro und Clont.
Eine saubere CU fistelt nur sehr selten und wenn man dann gezielt sucht, findet sich u. U. doch ein Crohn. Ein Pouch kann auch eine CED reaktivieren.
Eigentlich sollte das Meiste, was an Diagnostik genannt wurde, erfolgt sein. Wenn da keine Hinweise zu finden sind, ist das gut. Man muss es trotzdem machen. Falls nicht erschöpfend untersucht, darf die gyn. Diagnose zumindest hinterfragt werden.
Was sagt denn der Operateur des Pouches?
Häslein
von mo376 » 01.05.2015, 12:04
Hallo,
der Operateur des Pouches findet es fraglich, ob nach 11 Jahren sich noch eine Fistel vom Pouch her bilden kann. Wenn, dann könnte es nur von einer Nahtstelle her sein, die vielleicht durch Pressdruck beim Stuhlgang irgendwann mal einen winzigen Defekt bekommen hat.
Grundsätzlich wäre eine Behandlung sehr schwierig, weil vom Pouch Richtung vaginalen Bereich. Dort ist das Gewebe schwieriger aufzubauen als bei einer Analfistel.
Solange kein Stuhl durch die Scheide kommt, soll so lang wie möglich mit einer "hau-ruck" Behandlung gewartet werden.
Vielleicht sehe ich ja Näheres auf dem MRT nächste Woche - werde dann berichten.
Viele Grüße
von mo376 » 11.05.2015, 11:34
Hallo,
letzte Woche hatte ich nun das MRT.
Auf den Bildern war keine Auffälligkeit um den Pouch herum zu sehen, keine Entzündungsherde oder Fistelgänge. Der Doc meinte, es könnte natürlich eine haarfeine Fistel sein, da diese nicht auf dem MRT erkennbar wäre, weil eben zu fein. Durch diese könnte dann nur Luft vom Pouch in den Vaginalbereich entweichen und verursacht durch die Bakterien dann diese Abzesse.
Er riet bei diesem Stand der Dinge und Symptome zunächst von einer größeren OP ab, da die Symptome noch nicht so dringlich seien, dass ich das Risiko eingehen sollte.Die haarfeinen Fisteln könnten sich auch jederzeit von allein wieder verschließen.
Erst wenn wirklich Stuhl vorne rauskommt wäre der Moment gekommen einzugreifen.
Teilt Ihr diese Auffassung?
Viele Grüße
von mo376 » 17.05.2015, 13:04
Hallo,
ich würde mich freuen, wenn es noch eine Resonanz auf meinen Bericht vom MRT geben würde?!
Teilt Ihr die Auffassung des Radiologen nicht zu früh zu einer OP zu tendieren?
Viele Grüße
von Meshmesha » 17.05.2015, 14:06
Also ich bin jetzt kein Arzt, und würde mich auf die Aussage des Arztes verlassen bzw. die Zweitmeinung eines anderen Arztes einholen. Aber wenn du so fragst: Ja, teile ich auch, OP würde ich als letzten Ausweg lassen, wenn nichts anderes mehr geht.
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