von Sabine049 » 13.11.2009, 20:25
Hallo Ihr Lieben,
mit meinem Stumpf habe ich schon seit Monaten und Jahren Malessen. Anfangs handelte es sich um banale Schleimabsonderungen, die problemlos abgingen, und von der Konsistenz und Colour (Farbe) "normalen" Schleimsekreten glichen.
Seit Monaten, exakt seit unserer Umzugsaktion, nahm die Stumpfproblematik zu, insofern, dass ein Bruchteil des weniger zähen Schleimes grundsätzlich blutig war/ist quasi habe ich täglich Blutspuren im Slip.
Hinzu kommt, dass der Großteil des Sekretes derartig zäh ist, dass selbst ein Anspülen bzw. manuelles Ausräumen bis auf Blutschmieren etc. nicht viel brachte. Das Kneifen bzw. Ziehen im Unterbauch - vergleichbar mit Menstruationsbeschwerden - schob ich entweder auf einen relativ gut gefüllten Darm, auf meine Neoblase (Uropouch) oder auf weitere Ersatzteile wie Medikamentenpumpe!?
Nach reiflicher Überlegung begab ich mich heute auf Empfehlung meiner Internistin zu einem niedergelassenen Gastroenterologen, der wenigstens kommentarlos und "ohne viel Fragerei" eine direkte und umgehende Rektoskopie empfahl; eine 3/4 Std. später lag ich auf der Pritsche in der Seitenlage.
Das Austasten (rektal) vernahm ich kaum, danach führte er das Rektoskop ein. Nach etwa 10 cm stieß er auf einen Widerstand - "harten" Schleimhautpfropfen. Sobald er diesen mobiliseren wollte , setzten diese diffusen Unterleibsschmerzen (Ziehen, Druckgefühl etc.) ein. Der Pfropfen konnte nicht vollständig gelöst und abgesaugt werden. Währenddessen beobachtete er ständig einen Abgang von Flüssigkeit und Luft aus der Scheide. Die Unterlage war blutverschmiert. Er sprach den V.a. einer Verbindung im Sinne einer klassischen Fistel und Schleimhauterosionen aus. Schloss umgekehrt jedoch eine Malignität bzw. Entzündung des Stumpfes aus - gottseidank - aber dennoch ... bis ich eine unangenehme Nässe - bereits angezogen - verspürte. Begab mich zum WC und siehe da, Slip blutgetränkt und Hose eingesaut.
Ich bat nochmals, dass der Doc bitte nochmals vorbeischauen möge. Er war sichtlich perplex und drückte mir daraufhin eine Packung Zäpfchen mit dem Wirktstoff Mesalazin (Claversal 500 mg) in die Hand. Zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen - völlig konfus!
Daheim angekommen hatten sich mittlerweile weitere blutige zähe Schleimsekrete abgesetzt und zusätzlich - ohne Übertreibung - haselnussgroße steinharte Pfropfen ... übelriechend und von der Farbgebung: grünbräunlich . GöGa wollte mich prompt retour zur Praxis bringen, aber es war niemand erreichbar!
Ich hatte mich daraufhin hingelegt. Tatsächlich liessen die schwallartigen Blutungen und die krampfartigen Beschwerden im Unterleib sukzessiv nach.
Eben wieder ein Kneifen und das Gefühl, als wenn da unten sprich über das gekappte Rektum (bei mir wohl eher ein umgestaltetes Sigmoidum (operativ bedingt - coloanale Durchzüge) = Hartmannstumpf Flüssigkeit abginge.
Und dem war so - wieder entleerte sich ein Blutschwall , sodass ich mich komplett neu einkleiden musste.
Allmählich kriecht in mir die Angst hoch.
Am Montagmorgen werde ich kurzerhand meinen ehemaligen coloproktologischen Operateur, der das Stoma nach Hartmann angelegt hatte, kontaktieren , ich hoffe er kann mir prompt weiterhelfen. Dass sich die Gesamtproblematik hins. des Hartmannstumpfes bedingt durch die Rektoskopie verstärkt hat, leuchtet mir ja ein.
Nicht nachvollziehen kann ich allerdings: Erstens warum seit Wo. der abgehende Schleim generell blutig ist, zweitens die Schleimsekretion zunehmend nach fast sechsjährigen Bestehens so zäh und fest wird, dass selbst der Doc nur ein Teil absaugen konnte und drittens weshalb sich jetzt neuerdings voraussichtlich eine Fistel gebildet haben soll?????? Ein MRT mit Kontrast wird angeraten!
Vllt. kann mir ja mal umgekehrt jemand auf die Sprünge helfen? Danke fürs Zuhören - momentan bin ich ziemlich "down"/verzweifelt!
Liebe Grüße Sabine
von mini62 » 13.11.2009, 20:54
Liebe Sabine,
leider kann ich dir, mangels Erfahrung, überhaupt nicht helfen
Wie du weißt habe ich meinen Hartmann erst seit knapp 5 Wochen. Aber ich drück dir ganz feste die Daumen, dass es evtl. nur eine "Kleinigkeit" ist, die schnell und einfach behoben werden kann.
Ganz liebe Grüße
Petra
von Meta » 13.11.2009, 21:15
Liebe Sabine,
auch ich bin dir keine Hilfe,aber ich drück dir fest die
Daumen,dass sich alles schnell aufklärt.
Ganz liebe Grüße und fühl dich ganz doll gedrückt,
Marion
von Schiddi » 13.11.2009, 22:36
Liebe Sabine,
mein Mann hat das selbe Problem,er macht regelmäßig Spülungen und verwendet diese Zäpfchen, extra Herstellung in der Apotheke.
Clont - Zäpfchen, Inhaltstoff:Metronidazol 0,2g,Adeps Solidus 2,0g. Bis jetzt geht es damit gut.
Lb. Grüße und alles Gute für Dich.
Veronika
von Udde » 13.11.2009, 23:14
Hallo Sabine,
man, da hast Du Arme ja heute ganz schön was mitgemacht .
Bei Deiner Beschreibung "übelriechend und von der Farbgebung: grünbräunlich" bin ich stutzig geworden; so war mein zäher Ausfluss vor der Pouchstumpfentfernung auch und es stellte sich im Op raus, dass dies eine Eiterabszess war.
Vielleicht hast Du nun die Probleme, dass der Doc, als er Dich untersucht hat, praktisch den Abszess eröffnet hat.
Ich hatte auch gyn. Probleme; Schmerzen bei der Untersuchung und blutigen Ausfluss, was aber in dem Sinne kein gynäkologisches Problem war, sondern die Folge; sprich Uterus verdeht, da angewachsen.
Im MRT war übrigens keine Befund, da laut Aussage der Ärzte, der Uterus davor lag.
Nicht dass Du meinen Beitrag falsch verstehst, ich möchte Dir auf keinen Fall Angst machen, schreibe es Dir aber so ausführlich, denn ich brauchte manchmal auch "Anregungen" was es sein könnte um mit den Ärzten zu reden und nachzufragen.
Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine .
Ich wünsche Dir von Herzen, dass es sich als etwas Harmloses raustellt und wünsche Dir gute Besserung.
Lieben Gruß von Ute
von tierfreund » 14.11.2009, 10:28
Hallo Sabine,
was machst du denn....Du sollst doch nicht "HIER" schreien.
Leider kann ich dir da nicht wirklich weiter helfen,da wie du ja weißt,nichts mit Herrn Hartmann zu tun habe.
Wünsche dir,das dein ehem.Operateur dir schnell weiter helfen kann und du das läßtige Problem schnell wieder los bist
Ganz liebe Grüße *aus ein paar Straßen weiter*
Tanja
von Jutta B » 14.11.2009, 17:28
Liebe Sabine ,
ich kann dich nur trösten , denn dieses Schlamassel mit dicken Pfropfen/Blut mit Krämpfen "er"trage ich schon seit gut 2 Jahren.
Die Doks vermuteten ebenfalls Fisteln, welche durch sämtliche Untersuchungen ausgeschloßen wurden. Alle abfließenden Sekrete wurden pathalogisch unters Mikroskop genommen = ??? Mein platinhandveredelter Schnippler meinte, dass nun der Hartmannstumpf spastisch seine Freude wie der restliche abgeklemmte Darm hätte, als hätte es nie eine Durchtrennung gegeben . Zudem hat sich eine ordentliche Divertikulitis gebildet, die diese spastischen Krämpfe/Ausscheidungen immer wieder in die Höhe treibt.
Wie ich vor Jahren hier schon einmal anklingen ließ/anfragte, tritt dieses Phänomen ganz extrem 2x im Monat (14tägier Rhythmus) auf, obwohl da auch nix mehr ist zum Auftreten.
Da es bei mir wirklich intensiv untersucht wurde, konnte keine Erkrankung oder Probleme gefunden werden, außer der neverending Spastik. Diese drückt den Mukus in die Taschen, dort verfestigen sie sich und beim nächsten Spastikanfall werden sie mit Blut unter Schmerzen regelrecht heraus gedrückt.
Ich hoffe, der Dok kann dir weiterhelfen ... und findet für dich eine Lösung. Mir hilft in dieser Zeit nur Buscopan Plus, viel Ruhe meistens in Fötusstellung.
von Sabine049 » 14.11.2009, 17:29
Euch für die liebe Anteilnahme!
Inzwischen haben sich wenigstens die schwallartigen blutigen "Auswürfe" gelegt. Inzwischen treten nur noch die gewohnten Schmierblutungen auf.
Nun kann ich mir jedenfalls die diffuse Beschwerdesymptomatik wie Bauchkneifen u. -ziehen im Unterbauch erklären.
Zwischenzeitlich ein leichtes Ziehen im Bereich des Uterus, Adnexen (Eierstöcke und Eileiter sind bereits seit weit über 30 Jahren extirpiert/vollständig entfernt) und der/die Uterus = Gebärmutter hat sich infolge von zig Vorop`s u. "ausgeleierten" Bändern nach hinten (sakral) verlagert.
@liebe Udde: Ich interpretiere Deinen Beitrag schon richtig (zunickend); und verstehe, was Du meinst. Und Beschönigungen halfen mir bislang nie weiter !
Im Hinterkopf befürchte ich leider auch so etwas wie einen Abzsess, der entweder entstand, weil über die Jahre hinweg die Gebärmutter am Stumpf angewachsen ist oder schlimmstenfalls ein causaler Zusammenhang zu meiner Neoblase besteht?
Denn seltsamerweise sitze ich jetzt seit Monaten einen hartnäckigen HWI (Keimzahl 10 Mio., Erys und Leukos im Sediment) aus; und der Urin riecht trotz zweimaliger Antibiose (mittlerweile besteht eine Resistenz) gelinde formuliert vergleichbar wie diese penetrant stinkenden Schleimhautpfropfen!
Eigentlich bin ich jemannd, die nicht so schnell panisch wird und Beschwerden wie diese liebendgern verdrängt und wg. meiner Ersatzteilchen nicht adhoc einordnen kann.
@liebe Tanni: Eigentlich ging ich davon aus, dass nach 40 Jahren "Hierrufen" mal Schicht im Schacht ist ! Ich werde mich noch vor unserem Kurztripp in die Türkei mit dem Doc Raulf/MS in Verbindung setzen.
@liebe Veronika: Seit wann hat Dein Mann sein Stoma?
Völlig konfus macht mich der Umstand, dass nach 5 1/2 Jahren "Hartmanndasein" sprich nach der Colostomie mit Hartmannstumpf die Beschwerdesymptomatik auftrat und rasant an Intensität zunahm ... das leuchtet mir nicht so ganz ein. Sobald ich mit meinem ehem. Operateur gesprochen habe, werde ich evtl. die Zäpfchen einnehmen /einführen. Nicht vorher ... weil sonst m.E. die Symptomatik verschleiert wird.
@liebe Petra und liebe Marion: für Euren lieben Zuspruch und Daumendrückler; und Dir, liebe Petra, gute Besserung !
Wenn ich den Doktor kontaktiert habe, werde ich berichten, wie weiter vorgegangen wird.
Beruhigend zu wissen, dass sich so schnell kein Operateur an meinen maroden Bauch heranwagen wird ausser im absdoluten Notfall quasi bei einem Akutdarmverschluss (Ileus) o.ä. Lebensbedrohliches.
Abklärungsbedarf besteht trotzalledem sowohl von der gyn. als auch von der urologischen Seite, ergo MRT mit Kontrastgabe rektal.
Hoffentlich können wir wenigstens unseren einwöchigen Relaxurlaub übernächste Wo. antreten!?
die etwas ratlose und leicht geknickte Sabine (aber bekannterweise heißts ja so schön: Unkraut vergeht nicht)
von Sabine049 » 14.11.2009, 17:39
Danke Dir, liebe Jutta, ich bevorzuge wg. der Symptomatik ebenfalls die Fötushaltung und um meinen - dito - lädierten Rücken zu entlasten.
Ja, eine nervale Fehlsteuerung käme ebenfalls in Betracht, denn vor der endständigen Colostomie litt ich infolge meines eigentlichen Neuralrohrdefektes jahrzehntelang unter einer Inkontinenz im Wechsel zw. einer massiven Obstipation (Verstopfung) und sog. Überlaufdurchfällen ... nachgewiesen als Innervationsstörung des Darmes, zumal der anus naturalis bei mir künstlich quasi operativ angelegt worden war.
Liebe Grüße
Sabine
von Sabine049 » 18.11.2009, 19:09
Zwischenbericht:
Erreichte heute mittag um 12:30 meinen damaligen Operateur!
Er bat mich, zunächst einmal 2 - 3 Wo. verstreichen zu lassen und die Gesamtsymptomatik zu beobachten. Zwecksdessen werde ích ein Art Tagebuch führen, indem ich alle Auffälligkeiten notieren werde.
Voraussichtlich wird er demnächst mittels eines flexiblen, dünnen Rektoskopes reinschauen. Eventuell muss der Stumpf in Narkose ausgeräumt werden; die Bildung von derartig zähen Mukus Sekreten ist, wie die Jutta anklingen ließ, nach Jahren lt. meines coloproktologischen Chirurgens Dr. Franz Raulf garnicht einmal so selten. So ich wie es in dem Kurztelefonat (im Lebensmitteldiscounter auf dem Toi ) verstand, räumt er dann zeitwillig den maroden Stumpf aus. Eine Rektumsamputation ist bei mir wg. meines Beckenbodens indiskutabel.
@liebe Veronika Witt: oh bei Deinem Mann war die Symptomaik ja richtig heftig ; freut mich, dass er jetzt unter Clont fast beschwerdefrei ist.
Wg. einer etwaigen Fistel sollte ich mir momentan keine allzu viele Gedanken machen - wie gesagt, das Gespräch war verhältnismässig kurz, Fazit: Aussitzen und nach Ablauf der 2 - 3 Wo. werde ich mir einen ambulanten Termin geben lassen!
Denn erstaunlicherweise - klingt irrwitzig - ist mein URIN seit Samstag fast schleimfrei, geruchstypisch, von der Farbe "klar" und nicht wie vorher getrübt und dunkelgelb - undefinierbar. Desweiteren roch der Urin generell stark nach den Nahrungsbestandteilen , die ich zuvor gegessen hatte?
Sobald ich näheres in Erfahrung gebracht habe, werde ich berichten.
Liebe Grüße Sabine
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