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Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg" – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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12 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg"

Beitrag von Meggie1995 » 17.09.2017, 14:55

Hallo ihr Lieben :)
Ich hatte ja schon in einem anderen Thread geschrieben, dass meine Ärzte mir auf Grund meines Crohns ein endständiges Stoma raten. Da bin ich ja so ganz dezent dagegen, vor allem da es mir überhaupt nicht schlecht geht. Ich habe keine Schmerzen, kann ganz normal am Alltag teilnehmen. Gut, minimale Inkontinenz aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls soll ich am Mittwoch ein Stoma bekommen (nach Absprache eben nicht endständig) und eine Fadendrainage wegen meiner Fisteln. Ersteres hatte mir der Chirurg auch angeboten, könne man weglassen. Das muss ich nocheinmal mit ihm besprechen...
Nun aber zu meinem Problem:
1. habe ich gelesen, dass Fadendrainagen keine dauerhafte Lösungen sind.
2. geht der Chirurg von einer rekto-vaginal Fistel aus. Ich bisher auch - nun habe ich den MRT Bericht aufgedröselt und siehe da, es ist KEINE rekto-vaginal Fistel. MRT Bericht wollte der Chirurg gar nicht vor weg haben. (Ich habe mich bereits zweimal bei diesem operieren lassen und laut mehreren anderen Ärzten hier, ist er einer der besten in seinem Gebiet. Wenn nicht sogar der beste. Und ich war auch bisher unglaublich zufrieden mit ihm). Irgendwie bin ich jetzt unglaublich verwirrt und weiß überhaupt nicht was ich machen soll. Geschweige denn wo ich eine zweite Meinung holen könnte.

Ich habe insgesamt einfach das Gefühl, dass mir bisher gar nichts erklärt wurde und am Mittwoch einfach gemacht werden soll - wie es bei Crohnleuten immer gemacht wird. Anstatt meinen Fall einzeln zu betrachten.. Klar, ich werde am Dienstag mit im Reden und ggf. nach Hause fahren. Aber an wen könnte man sich da denn noch wenden? Und habt ihr vielleicht Erfahrungen gemacht mit Fisteloperationen und könnt mir sagen, ob sein vorgehen ok ist?
Eine Darmspiegelung hatte ich auch noch "verlangt". Die wird am Dienstag in abgespeckter Version mit einer Enddarmspiegelung vorgenommen.

Viele Grüße, (und ich hoffe ihr steigt durch mein verwirrtes Gerede durch. Meine Gedanken drehen sich gerade) Meggie

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Meggie1995

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Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg"

Beitrag von Hanna70 » 17.09.2017, 15:49

Hallo Meggie,

zum Thema rektovaginale Fisteln habe ich mir hier schon die Finger wund geschrieben, bis ich dann feststellte, dass diese Bezeichnung eine Art Oberbegriff für recht unterschiedliche Fisteln zur Vagina ist. Die einfachste Klassifizierung ist die Bezeichnung "hohe rektovaginale Fistel" bzw. "tiefe rektovaginale Fistel". Da unterscheiden sich die Symptome sehr deutlich, ebenso wie die Behandlung. Ich vermute eher, es handelt sich bei Dir um eine anovaginale Fistel, deshalb auch der MRT-Befund so. Anovaginale Fistel ist eine Unterart der "tiefen" rektovaginalen Fisteln.

Vermutlich hast Du Dich bei Google schon schlau gemacht, falls nicht, solltest Du das unbedingt tun. Ich empfehle besonders "Kurzfassung der S3-Leitlinie". Schreib Dir Deine Fragen dazu auf und nimm sie mit zu dem Gespräch mit dem Chirurgen. Wenn er Dir nicht alles für Dich verständlich erklären kann, dann soll er erst mal die Finger bei sich lassen. ;)

Wenn es Dir zur Zeit gut geht, hast Du doch die Zeit, Dich weiter umzuhören. Lass die Darmspiegelung machen und lass Dir den Befund geben. Auch nach so einem Vorgespräch bist Du nicht verpflichtet, Dich dort operieren zu lassen.

Da ich keine CED habe, kann ich Dir leider keine weiteren Empfehlungen geben.

LG Rosi

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Hanna70

Mitglied

Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg"

Beitrag von Peter51 » 17.09.2017, 16:16

Hallo Meggie,
Ich versuche mal mit meinen persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Ärzten meines Vertrauens zu antworten.Du mit deinen 21 Lj. brauchst besonderes Vertrauen zu Deinen Arzt.
Wenn Dein Bauchgefühl sagt, ich fühle mich gut aufgehoben bei meinen Doc. meines Vertrauen, der noch ein sehr guten Ruf hat, dann schenke ihn Dein Vertrauen.
Natürlich vertraut man nie ein Arzt ohne ihn mit Fragen zu Löchern, ein gestandener Arzt mit Erfahrung, freut sich wenn er sein Können als Chrurge erklären kann.

Ob die Fadendrainage dauerhaft Dein Fistelgang "versiegelt" oder die Anlage eines Stoma auf Zeit die bessere Lösung ist, Meggie hier kommt es auf deine persönlichen "Gegebenheiten " an.
Du wirst sehen was der Prof. zum MRT und weitere Untersuchungsergebnisse mitteilen wird.

Ich persönlich würde nicht versuchen ein MRT Bericht meinen beurteilen zu können, selbst mit meinen Lebenserfahrungen mit vielen erlebten Op.,Untersuchungen.
Es gibt für meine gemachten "Umgangserfahrungen " mit Ärzten zu sagen, entweder habe ich Vertrauen zum behandelnden Ärzten oder nicht, dann gehe ich liebe zum anderen.
Ich habe für wichtige Entscheidungen grundsätzlich Zweitmeinungen ein geholt und das ist für mich als Betroffene nie ein Vertrauensbruch zum behandelnden Arzt gewesen.

Das theoretische Wissen aus Seiten vom Net wie Mr. Google & Co, Befundberichte die ich als Betroffene fachlich nicht bewerten kann ff, waren für mich noch nie eine Grundlage zu diese Art von Entscheidungen zu kommen.

Ich bleibe dabei, erfahrende Ärzte haben nicht nur das notwendige theoretische Wissen, nein mein Arzt meines Vertrauens hat auch die notwendige praktische Erfahrungen.
Ich wünsche dir den besten Arzt an Deiner Seite Meggie den du speziell für deine Umständen auch brauchst. Habe den Mut auch einen Arzt deines Vertrauen zulassen zu wollen, auch das muss man lernen.
Alles Gute.

LG der Peter51 aus Berlin

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Peter51

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Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg"

Beitrag von Hanna70 » 17.09.2017, 23:42

Hallo Peter,

natürlich liegt es mir fern, einen MRT-Bericht interpretieren zu wollen oder gar zu können. Da Meggies MRT-Bericht eine rektovaginale Fistel ausschließt, sie wohl aber in dieser Körperregion eine Fistel hat, hatte ich nur die Vermutung "anovaginale Fistel" geäußert.

Als Mann hast Du ganz sicher keine eigenen Erfahrungen mit rektovaginalen Fisteln.

Ich musste mich notgedrungen sehr intensiv damit befassen. Hier im Forum wird sehr oft nach Erfahrungen mit rektovaginalen Fisteln gefragt, doch irgendwann stellte ich fest, die Symptome und Beschwerden meiner rektovaginalen Fistel sind ganz andere als die, worüber die meisten schreiben. Genau aus diesem Grund habe ich mich eingehender damit befasst und bei Google nachgelesen. Dabei musste ich auch feststellen, dass viele Ärzte für alle Fistelarten in dieser Körperregion lediglich die Bezeichnung "rektovaginale Fistel" nutzen. Die Unterschiede sind Facharztwissen!

Von einer "hohen rektovaginalen Fistel", wie ich sie leider habe, habe ich bisher im Forum nur ein einziges Mal von einer Userin gelesen (die einmal sehr aktiv hier gewesen ist, aber leider eben gewesen...?).

Ich habe Meggie Google empfohlen, damit sie bei ihrem Gespräch mit dem Chirurgen genauer und gezielter nachfragen kann. Fragen kann nur der, der etwas weiß.

LG Rosi

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Hanna70

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Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg"

Beitrag von IngridAnna1 » 18.09.2017, 07:09

Hallo Meggie,

ich kann Dir nur empfehlen, Dich nicht so schnell operieren zu lassen, sondern vielleicht noch eine weitere andere Meinung einzuholen!

LG IngridAnna :winke:

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IngridAnna1

Mitglied

Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg"

Beitrag von Star85 » 18.09.2017, 07:50

Hallo Meggie, ich sehe das auch so. Nicht so schnell operieren lassen, sondern Zweitmeinung holen.

Woher kommst du denn?
Vg Star


Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg"

Beitrag von Peter51 » 18.09.2017, 08:30

Hallo und einen schönen Tag im Raum,
Hallo Rosi,
Natürlich habe ich von rektovaginale Fistel keine persönliche Erfahrung, Rosi davon habe ich auch mit keinen Wort was darüber geschrieben.
Zur Wertschätzung von erfahrenden Ärzten im Umgang mit Fistelgängen ,ob Analfisteln oder Dünndarmfisteln zur Bauchdecke, Sorry Rosi da habe ich reichlich persönliche Erfahrungen,aber Hallo.
Wichtig ist doch nur, dass Meggi den Facharzt ihres Vertrauen findet, aber auch das reine theoretische Wissen aus den Ne t. Meggie nicht helfen kann.

Weil ich ja auch keine persönliche Erfahrung haben kann (Rektovaginale F.)habe ich ihr auch keine Operationstechnik empfohlen, obwohl ich Op. wegen ,Analfisteln aber auch die Fadentechnik persönlich kenne.
Wir sollten wirklich nur uns auf Antworten beschränken die den Hilfesuchenden was mit auf dem Weg geben könnte.

Meggie ich würde mich freuen wenn du schreiben kannst, endlich habe ich den Arzt gefunden den ich zurecht mein Vertrauen geschenkt habe und seine Opertionstechnik/Erfahrung hat diese verflixte Fistel dauerhaft zum Teufel geschickt. NUR MEGGIE IST WICHTIG, unsere persönlichen Erfahrungen können das Teufelswerk der Natur bei ihr mit Worten nicht beseitigen.

LG der Peter51 aus Berlin
Heute habe ich eine "wichtige Kontrolluntersuchung/Nachsorge beim Arzt seines Vertrauen

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Peter51

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Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg"

Beitrag von Meggie1995 » 18.09.2017, 12:38

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!
@Rosi: Danke für den Tipp mit dem Leitfaden. Zwar kann ich nicht einen Therapieplan erstellen, aber mich zumindest weitestgehend informieren. Und dem Arzt morgen gezielte Fragen stellen.
Auch dir Peter vielen lieben Dank. Du hast recht, in erster Linie muss ich dem Chirurgen vertrauen. Und das tue ich. Er hat mich bereits 2x operiert und alles lief ganz wunderbar.
Ich muss einfach auf ein Gespräch beharren und alles fragen, was ich wissen möchte! Egal ob er genervt ist oder nicht :D Und wenn ich dann kein gutes Gefühl habe, gehe ich :)

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Meggie1995

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Beitrag von Hanna70 » 18.09.2017, 16:05

Meggie1995 hat geschrieben: Zwar kann ich nicht einen Therapieplan erstellen, aber mich zumindest weitestgehend informieren.


Hallo Meggie,

der zweite Teil Deines Satzes war der Zweck meines Hinweises! ;) Ich fand diese Kurzfassung auch für Laien relativ gut verständlich geschrieben.

Noch ein Tipp aus eigener Erfahrung: Ich hatte letztlich ein ähnliches Gespräch mit einem Chirurgen. Der war mir von meinem Gastro empfohlen worden und er machte auf mich auch einen sehr kompetenten und verständnisvollen Eindruck. Wenn ich einer OP zustimmen würde, würde ich mich jedenfalls von ihm operieren lassen. Trotzdem habe ich mir Bedenkzeit erbeten.

Zwei Tage später bekam ich dann seinen Arztbrief und da waren auf einmal noch mehr Fragen da als vorher. :? Nachdem ich dann mit weiteren Ärzten darüber gesprochen habe, lehne ich die von ihm angedachten OPs ab. Das Risiko für mich ist zu groß.

Erbitte Bedenkzeit, lass Dir den Arztbrief geben und hol danach eine Zweitmeinung ein. Dann entscheide, was für Dich das Beste ist. Gerade, weil es Dir zur Zeit gut geht, hast Du diese Chance.

LG Rosi

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Hanna70

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Fisteldrainage ohne Stoma und "unpassender Chirurg"

Beitrag von Peter51 » 18.09.2017, 17:46

Hallo Rosi,

:guterBeitrag:

Meggie SORRY vorab: Bitte hole auf alle Fälle eine kompetente Zweitmeinung vom weiteren erfahrenden Facharzt ein.
Chirurgen können "Gnadenlos" sein und auf Teufel komm raus gerade jüngere Patienten schnell mal unters Messer legen.

Ich hatte vor Jahren einen " möchte gern super Arzt" vertraut und der mit seiner Op. Technik aber auch falscher Beratung mit Folgen verursacht.
Daher rate ich immer wieder such mal hier im Forum, holt euch fachliche Zweitmeinungen, nicht selten ist ein Vertrauen zum Arzt im Kittel nicht gerechtfertigt.
Auch bei wichtigen Entscheidungen die noch warten können, sollte die dritte Meinung eines Facharztes allgemeine Praxis sein.
Meggie du hast ein Recht darauf, auf solcher nachhaltigen Entscheidung, den Besten Arzt zu bekommen, aber nur mit einen chirurgischen Eingriff der absulut notwendig ist.

Also in der Ruhe liegt die Kraft und spreche viel mit Menschen die dich gut tun, einfach nur das Beste für dich wollen.

LG der Peter51 aus Berlin

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Peter51

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