von Lili » 14.04.2008, 11:26
Hallo,
bin neu hier im Forum und möchte alle hier erst einmal herzlich begrüßen!
Bei meiner Frage geht es jedoch um meinen Vater. Er ist 68 Jahre alt und im Herbst letzten Jahres wurde bei ihm Darmkrebs diagnostiziert.
Nun bekam er Ende des Jahres eine Chemotherapie mit Bestrahlung, danach kam die OP. Bis auf die sehr unangenehmen Nebenwirkungen der Bestrahlung verlief eigentlich alles bestens.
Bei der OP konnte der Schließmuskel erhalten bleiben, der Stoma ist also nur vorübergehend. Außerdem kam bei der OP heraus, daß der Krebs vollständig entfernt werden konnte und nichts weiteres im Körper betroffen ist. Eigentlich könnte es nicht besser sein.
Probleme gibt es jedoch jetzt, etwa 5 Wochen nach der OP. Seitdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde (also seit etwa 3 Wochen) nimmt er kontinuierlich ab, ist sehr schwach und hat einen auffallend niedrigen Blutdruck. Ansonsten hat er allerdings normalen Appetitt und ißt auch ganz normal (wobei er Ballaststoffe weitgehend eingeschränkt hat, soweit ich weiß).
Eigentlich hätte er letzte Woche bereits seine zweite Chemotherapie beginnen sollen, jedoch war das bisher aufgrund seines Zustandes nicht möglich.
Von Seiten des Krankenhauses, wo er operiert wurde, fühlt sich nun natürlich keiner mehr für die Probleme nach der OP zuständig, mein Vater wurde also an den Hausarzt verwiesen. Dieser hat ihm eine Art Astronautennahrung verschrieben, jedoch brachte die auch keine gewünschte Besserung, lediglich der Stuhl wurde wässriger.
Da meine Familie nun völlig ohne Erfahrung mit dem Thema Darmkrebs und Stoma ist, wende ich mich einfach einmal an die Betroffenen hier im Forum. Ich würde einfach gerne wissen, ob dieser Zustand normal oder bedenklich ist. Vielleicht hat jemand ja bereits ähnliche Erfahrung und kann mir einen Tip geben.
Vielen lieben Dank, Lili
von Waltraud Mayer » 14.04.2008, 13:00
Hallo Lili!
Es ist schwer zu sagen was den Gewichtsverlust bei Deinem Vater ausmacht.Wenn er ausreichend isst und genügend trinkt, kann es eigentlich nur an der Zusammenstellung der Nahrungsmittel liegen...
Schau mal da [url=http://]http://www.ernaehrung.de/tipps/[/url]
ist eine ganz vernünftige Seite, hoffe nur der Link funktioniert...
Wenn er nicht so viel essen kann verstucht es doch übers Trinken. z.B. Obst als Säfte pressen, auch mal ein Bier schadet nicht oder Milchgetränke...
Ich wünsche Dir viel Erfolg, das Dein Vater wieder zu Kräften kommt.
LG Waltraud
von daydream » 14.04.2008, 13:06
Hallo Lili!
Herzlich Willkommen!
Ich gehöre selbst zu den Betroffenen und aus meiner bisherigen Erfahrung möchte ich folgendes festhalten:
1. Es ist wichtig, dass Dein Vater die Chemo durchzieht!
Das soll dazu beitragen, dass - wenn noch irgendwo Krebszellen vorhanden sind, die die Chirurgen vielleicht nicht entdecken konnten - diese eliminiert werden und der Erfolg der Behandlung so sichergestellt wird.
2. Es ist oft so, dass man nach so einer schweren OP an Gewicht verliert. (Ich war nur Haut und Knochen!) Auch kommt es im Verlauf der Chemo oft zu Depressionen. Darauf solltest Du vorbereitet sein.
Wenn Du jedoch das Gefühl hast, dass Dein Vater die Chemo schlecht verträgt und mehr Unterstützung braucht (und die ambulant durchgeführte Chemo deshalb keine Option ist), kannst Du von Eurem Hausarzt verlangen, dass er ihn stationär einweisen lässt. Das kann der Hausarzt jederzeit tun!
3. Neben der klassischen Behandlung durch die Ärzte sollte man ihn aber auch auf jede erdenkliche Art und Weise psychisch und physisch aufbauen, damit er wieder zu Kräften kommt und Hoffnung findet. Diagnose Krebs wirkt wie ein Hammer! Es ist alles andere als leicht, sein Leben danach wieder normal zu leben.
4. Was mir geholfen hat?
Ich bekam Vitamin B-Spritzen zum Aufbau von meinem Arzt.
Auch habe ich vor ca. 8 Monaten mit QiGong Übungen angefangen. Bei mir haben sich die Übungen während der Chemo sehr sehr positiv auf das Blutbild ausgewirkt. Ich habe mich insgesamt viel stärker gefühlt und habe in dieser eigentlich sehr schweren Zeit sogar zugenommen.
Es gibt z.B. das sog. Guolin QiGong, das speziell für Krebskranke entwickelt wurde. Hier kannst Du mehr darüber lesen:
Guolin Qigong Link1
Guolin QiGong Link2
Erfahrungsberichte von QiGong Praktizierenden verschiedenster Richtungen kannst Du hier lesen:
Erfahrungsberichte
Die vorgenannte Seite wurde von Ivonne Radtke zusammen gestellt.
Die Homepage findest Du unter:
Ivonne Radtke Home Page
Ivonne war vor Jahren (wie es hieß "unheilbar") an MS erkrankt. Sie hat auf Ihrer Seite eindrucksvoll geschildert, wie sie mit QiGong ihrem Leben wieder eine neue Wende gab und seitem keinen einzigen Schub mehr hatte.
Am Wichtigsten jedoch ist, dass Dein Vater weiß, andere vor ihm haben die Krankheit schon besiegt und er kann das auch schaffen!
Ich denke, er ist bei Dir diesbezüglich in den besten Händen:ballon:
Wünsche Euch beiden viel Kraft und Deinem Vater baldige Besserung!
Alles Liebe
Flo
von daydream » 14.04.2008, 16:01
P.S.:
Noch eine gute Anlaufstelle für Selbsthilfe und Therapien:
Biologische Krebsabwehr Heidelberg
von Lili » 15.04.2008, 08:10
Guten Morgen!
Vielen lieben Dank für Eure Antworten! Ich habe sie meinem Vater gestern Abend am Telefon vorgelesen (er hat leider selbst keinen Internetanschluß) und ich glaube, es hat ihm sehr gut getan, mal was Aufbauendes von Außenstehenden zu hören. Vielen Dank!
Übrigens hat er gestern erfahren, daß er nächste Woche mit seiner Chemo starten kann und beste Chancen auf komplette Genesung hat. Und die Sache mit dem Zunehmen bekommen wir dann sicher auch wieder hin.
Wünsche Euch allen hier im Forum einen schönen Tag und alles, alles Gute!
Grüße, Lili
von Billie-Jean » 15.04.2008, 12:05
Hallo Lili,
ich war auch davon betroffen. Aber ich hatte diese Symptome nicht. Ist das Blutbild Deines Vaters normal?? Ich hatte direkt nach der OP noch eine Entzündung und deshalb habe ich kaum etwas gegessen. Aber das sieht man ja an den Blutwerten.
Aber als ich wieder zuhause war, war das alles weg. Und während der 2. Chemo habe ich sogar zugenommen (ok, es war wegen des Cortisons). Weißt Du, was für eine Chemo Dein Vater jetzt dann bekommt? Die gleiche wie vorher oder eine andere?
Nimmt Dein Vater was bezüglich Immunabwehr? Das würde ich empfehlen, ich bekam über den Winter hinweg Chemo und mit diesen Immunkomplex-Sachen hatte ich keine einzige Erkältung, trotz Abwehrschwäche...
Was ich persönlich für absolut das Wichtigste halte, ist ein Ziel, das man hinterher hat. Einen bisher unerfüllten Wunsch etc. Bei mir war das ein Welpe. Ging es mir mal schlecht, habe ich mir im Bett Hundebücher angeschaut.
Ich weiß jetzt aber auch nicht, ob wir das miteinander vergleichen können, da ich 43 Jahre jünger bin als Dein Vater....
Aber eines zählt doch bei allen gleich: Der Wille zu überleben und sich nicht unterkriegen zu lassen!!!
Ich wünsche Deinem Vater alles Gute!!!
von Lili » 15.04.2008, 13:13
Hallo Billi-Jean,
auch Dir vielen Dank für Deine Antwort.
Wie das Blutbild von meinem Vater aussieht, weiß ich leider nicht. Gestern war er noch einmal in der Strahlenklinik, wo er nächste Woche seine Chemo bekommt, ich denke mal, da müßte das nochmal untersucht worden sein. Aber eigentlich ißt er ganz normal und hat auch Appetit, was ja eigentlich ein gutes Zeichen ist.
Das mit der Immunabwehr ist auch ein guter Tip. Momentan kämpft er nämlich auch noch mit einem nervigen Husten.
Leider weiß ich nicht, ob die Chemo, die er ab nächster Woche bekommt, identisch ist mit der ersten, aber ich glaube schon.
Ich denke, es gehört zu diesem Krankheits- und Heilungsprozeß einfach auch immer eine große Portion Geduld. Das ist mir auch beim Lesen Eurer Antworten wieder bewußt geworden.
Man darf sich wohl einfach nicht so leicht aus der Ruhe bringen lassen. Das muß ich mir, und vor allem auch meinem Vater, einfach immer wieder ins Gedächtnis rufen.
Und wenn ich mir hier im Forum ansehe, mit welchen Schicksalen Ihre alle klar kommt, muß ich echt sagen: Hut ab!
Viele liebe Grüße,
Lili
von Jutta B » 16.04.2008, 12:08
Hallo Lili,
hat dein Vater einen Onkologen zu dem er geht?
Bei jedem Menschen verläuft die Erkrankung wie auch das danach anders, aber der schnelle Gewichtsverlust deines Vaters sollte dennoch umgehend abgeklärt werden.
Viele Betroffene haben nach der Darmkrebsoperation einen ganz anderen Verdauungsverlauf wie je zuvor. Oft kann es sein, dass der Darm viele Nahrungsmittel nicht mehr resorbieren kann, sie einfach durchrutschen. Hat dein Vater vermehrten Stuhlgang im Vergleich zu vorher? Wenn ja, evtl. nach bestimmten Nahrungsmittel?
Es ist schon gut, dass Ihr euch Gedanken macht und nachfragt, lieber einmal mehr fragen als nur abzuwarten.
LG
Jutta B
von Nessy » 17.04.2008, 23:45
Hallo Lili:winke:
zu erst einmal herzlich willkommen hier bei uns Beuteltieren:D
wie JuttaB schon sagt, schnelle Gewichtsabnahme ist immer ein "Signal" was ernst genommen weden sollte, kann aber auch eine Stöhrung der Nahrungsverwertung sein. Hat er denn einen guten Appetit? Wie sieht die Verdauung aus, ist es Fettstuhl oder sehr viel oder sehr dünn, offt ist es auch einfach nur der psychische Stress+Chemo, da die Chemo ja auch leider gesunde Zellen mit zerstöhrt und der Körper genug zu tun hat diese wieder zu regenerieren. Und das Zehrt:(:troest: Viel essen und vor allem fett essen ist nicht immer gut und von der so genannten Astronautenkost kann Man/Frau auch Durchfall bekommen.
Fazit: Essen worauf er Apetit hat und beobachten wie die Verdauung danach ist. Bei zuviel Säften kann das Stoma reagieren, vor allem bei Vit.C. Versuch es mal mit "KIBA" (Kirsch/Bananensaft) mmm... lecker und hat Kalorien;)oder Malzbier.
In diesem Sinne, guuu...te Besserung für Deinen Paps,
LG. Nessy
PS.: Es gibt auch eine Bioenergetische Magnet-resonanz- Therapie für Krebspatienten, wenn Du interesse daran hast, kannst Du mir ja mal eine PN schicken.
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