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Habe Reizdarm, möchte Stoma – Seite 6

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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54 Beiträge • Seite 6 von 61, 2, 3, 4, 5, 6

Habe Reizdarm, möchte Stoma

Beitrag von Monsti » 23.03.2009, 14:03

Hallo David,

eben habe ich mir Deinen Link angehört. Hier wird jedoch keine chirurgische Maßnahme, sondern lediglich ein gezieltes medikamentöses Eingreifen angesprochen, das den gestörten Serotonin-Haushalt normalisiert.

Übrigens: Im Dickdarm wird nicht verdaut. Das erledigt alleine der Dünndarm. Die Aufgabe des Dickdarms besteht darin, dem flüssigen Nahrungsbrei Wasser und Elektrolyte zu entziehen, diese dem Organismus zurückzuführen und den Stuhlgang Richtung After zu transportieren. Ebenso werden durch die Bakterienflora pflanzliche Nahrungsbestandteile weiter zersetzt, wobei in geringfügigem Maße Vitamine produziert werden, die der Organismus ebenfalls aufnimmt.

Leider kannst Du nicht davon ausgehen, dass Du nach einer Kolektomie beschwerdefrei bist. Ich z.B. war in den letzten fünf Jahren fast nie 100%ig ohne Schmerzen. Vergiss nicht, eine Kolektomie ist ein riesiger und nicht gerade risikoarmer Eingriff, der in aller Regel mit mehr oder weniger ausgedehnten Bauchfellverwachsungen einhergeht, die zwar keine Beschwerden machen müssen, aber können - und zwar deftig!

Insofern verstehe ich die Bedenken der Ärzte.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Habe Reizdarm, möchte Stoma

Beitrag von Sabine049 » 23.03.2009, 19:27

vllt. hülfe eine temporäre Ileostomie !?, um über einen begrenzten Zeitraum erfassen zu können, wie sich der stillgelegte Dickdarm (Colon) währenddessen verhält!? Zweigleisig kombiniert mit einer medikamentösen Applikation vermutlich von SSRI = Selective Serotonin Reuptake = selektive Seroton-Wiederaufnahme-Hemmer wie Citalopram, Paroxetin ...!

Lieber David, bzgl. einer totalen Kolektomie stimme ich Angie voll und ganz zu; vergiss bitte bei allem Leidensdruck nicht, dass dieser Schritt irreversibel ist.

Ich hoffe für Dich, dass Du Ärzte findest, die Dir adäquat und längerfristig weiterhelfen.

Hast Du Dich schon einmal mit Deiner Leidensodyssee an das DKD (Deutsche Klinik für Diagnostik in Wiesbaden) gewandt????

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Habe Reizdarm, möchte Stoma

Beitrag von David30 » 26.03.2009, 02:04

Zweigleisig kombiniert mit einer medikamentösen Applikation vermutlich von SSRI = Selective Serotonin Reuptake = selektive Seroton-Wiederaufnahme-Hemmer


Alles schon lange durch. Solche Mittel halfen nur am Anfang meiner Krankheit vor 10 Jaren. Jetzt sind die Schmerzen 4mal schlimmer. Da helfen auch Antideps nicht. Ich hab ca. von jeden Wirkstofftyp 6 bis 7 verschiede Mittel ausprobiert und oft ändert sich nichts an den Schmerzen.


vllt. hülfe eine temporäre Ileostomie !?, um über einen begrenzten Zeitraum erfassen zu können, wie sich der stillgelegte Dickdarm (Colon) währenddessen verhält!?


Wie schon erwähnt finde ich das keine gute Idee. Nach meinem Körpergefühl und auch mit gesprächen mit Ärzten, bin ich zum Schluss gekommen das nur ne vollständige Kolektomie helfen wird. Wieso:
Bei meinem Reizdarm Problem spielt es keine Rolle ob Stuhl durch den Darm geht oder nicht. Bei entzündlichen Darmkrankheiten macht das schon mehr Sinn, damit der Darm heilen kann. Bei mir ist aber keine Entzündung vorhanden sondern ein defekt im Nervensystem/Darmwand des Colons.
Sowas heilt nicht einfach wenn kein Stuhl mehr durch geht. Da bin ich mir sicher. Ausserdem macht mir das Darmgewebe starke crhonische Schmerzen. Das fühlt sich an als wär der Darm aus "Gummi".
Ich hab es jahrelang versucht zu therapieren ohne Erfolg. Ich könnte die Schmerzen wahrscheinlich schon mildern mit Opiaten, doch das dauert nur ein paar Wochen, dann funktioniert das nicht mehr. Ausserdem lähmen solche Mittel nur den Darm. Chemisch will ich eigentlich nichts mehr durch den Darm lassen, denn ich hab in den 10 Jahren eigentlich alles probiert. Vieles half gar nicht, schadete auch nicht. Seit 3 Jahren hat die Krankheit Dimesionen angenommen die nicht mehr tragbar für mich sind. Chronische Schmerzen von früh bis spät, Verstopfung. Kein Job, kein sozial leben und meine unabhängigkeit schwindet auch von Monat zu Monat mehr. Mit dieser Krankheit leben ist nur noch die Hölle auf Erden.

Hast Du Dich schon einmal mit Deiner Leidensodyssee an das DKD (Deutsche Klinik für Diagnostik in Wiesbaden) gewandt????

Nein. Ich komme aus der Schweiz. Aber ich hab mir auch schon überlegt in Deutschland die OP zu machen, falls ich hier niemanden finde. Ich werd aber mal ein paar Ärzte anschreiben und mal meine Story kompakt schildern. Vielleicht antwortet ja jemand.

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David30

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Beitrag von Sabine049 » 26.03.2009, 19:46

Hallo David,

Nein. Ich komme aus der Schweiz. Aber ich hab mir auch schon überlegt in Deutschland die OP zu machen, falls ich hier niemanden finde. Ich werd aber mal ein paar Ärzte anschreiben und mal meine Story kompakt schildern. Vielleicht antwortet ja jemand.


... die DKD = Deutsche Klinik für Diagnostik) arbeitet nach dem Leitbild der sog. Mayo Clinics. Schau Dir mal nachstehenden Link an: http://de.wikipedia.org/wiki/Mayo_Clinic

Bei Deinem langen Leidensweg und -druck ginge ich Deinerseits definitiv bis nach Canossa. Auf jeden Fall kontaktiere die Klinik und füge Berichte in Kopie bei. Die Klinik reagiert i.A. sehr zügig.

Entfernungen bis zu 500 km lud ich mir bereits auf, weils keine wohnortnäheren Behandlungszentren gab. U.a. wg. eines Rückenmarkstumors + Tethered-Cord-Syndroms mit viermaligen Rezidiven innerhalb eines Zeitraumes von zweieinhalb Jahren wurde ich im fränkischen Würzburg operiert. Unter Umständen wäre ich sogar bereit gewesen, mich in den Vereinigten Staaten operieren zu lassen. Mein damaliger Doc :kiss: war jedoch seinerzeit eines der führenden Kapazitäten auf dem Gebiet der pädiatrischen Neurochirurgie, folglich blieb mir der Flug über den großen Teich :absauf: erspart.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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