Hallo Forum-Gemeinde,
mein Name ist Steffen und ich bin 43 Jahre. Kurz zu meiner Vorgeschichte:
Im November 2017 begab ich mich aufgrund Colitis Ulcerosa ins Krankenhaus. Eine medikamentöse Behandlung brachte leider keinen Erfolg, sodass mir im Januar 2018 der Dickdarm entfernt und ein Ileo-Stoma angelegt wurde. Komplikationen blieben leider nicht aus, da mein Dünndarm perforiert wurde und ich mir dadurch eine komplette Bauchfellentzündung zuzog. Aber ich habe es überstanden und es ist alles gut verheilt.
Nun, da in meinem Rektumstumpf noch immer eine Entzündung herrschte, ließ ich mir diesen am 15.05.2018 operativ entfernen. Hierdurch verlor ich leider die Funktion meine Blase selbständig zu entleeren. Auch bin ich nicht mehr dazu fähig eine Erektion zu bekommen.
Wer hat bereits gleiche Probleme bzgl. Blasenentleerung und Erektion erlebt? Wird sich das wieder geben bzw. nach welcher Dauer? Von den Ärzten bekomme ich diesbezüglich leider keine Informationen.
Vorab bedanke ich mich für eure Antworten.
Gruß
Steffen
Guten Morgen,
hat denn wirklich keiner von euch dieses Problem gehabt?
von Monsti » 29.08.2018, 19:32
Hallo Steffen,
bei mir gab es "nur" Probleme mit der Blasenentleerung, und zwar verstärkt seit der Rektumamputation (2007). Morgens, direkt nach dem Aufstehen geht erst mal gar nix, obwohl die Blase ordentlich gefüllt ist. Zwischenzeitlich hatte ich mich selbst kathederisiert, weil ich trotz praller Blase einfach nicht raus kriegte. Seit 1,5 Jahren bekomme ich ein Medikament (Wirkstoff: Tamsulosin) gegen Prostatavergrößerung (! ), mit dem sich die Situation etwas gebessert hat. Direkt nach dem Aufstehen geht zwar nach wie vor nichts, aber etwa eine Stunde später läuft es brav. Dann kann ich die Blase auch komplett entleeren.
Die Blasenentleerungsstörung bzw. Restharnbildung hat sich bei mir über die Jahre verstärkt. Möglicherweise sind Verwachsungen schuld. Wirklich wissen tue ich es aber nicht. Extrem war es während der Chemo im vergangenen Jahr und nach einer Narkose. Da streikten Dünndarm und Blase gleichzeitig. Da ich ständig erbrach und mein Kreislauf hops ging, erbarmte sich im KH eine Schwester und legte mir einen Blasenkatheder. Ergebnis: 950 ml. Die überfüllte Blase hatte wohl den Dünni abgeklemmt, der anschließend ebenfalls wieder fleißig lieferte. Die Erleichterung war geradezu himmlisch ...
Deine Probleme können also nervale und/oder physikalische Ursache haben.
Zu Deinem Erektionsproblem kann ich Dir naturgemäß nichts sagen. Was sagt der Urologe?
Liebe Grüße
Angie
Hallo Angie,
danke für deine Nachricht. Deine Nachricht ist teilweise in der Vergangenheit und teilweise in der Gegenwart geschrieben. Hast du denn aktuell noch Probleme mit der Blasenentleerung? Seit 2 Monaten habe ich nun einen suprapubischen Katheter mit einem Ventil. Vor ca. 6 Wochen konnte ich auch die ersten Tropfen auf natürlichem Weg ablassen. Inzwischen läuft ca. 1/3 vom Blaseninhalt über die Harnröhre raus. Es könnte sein, dass sich meine Nerven im Laufe der nächsten Monate wieder erholen. Bei mir handelt es sich definitiv um eine neurogene Störung.
Gruß Steffen
von Monsti » 30.08.2018, 16:58
Hallo Steffen,
ja, ich habe auch derzeit noch Probleme mit der Blasenentleerung, aber eben nur noch nachts bzw. in der Früh (oder z.B. nach Narkosen). Tagsüber funktioniert es seit Tamsulosin problemlos.
Viele Grüße
Angie
von reini » 31.08.2018, 13:10
Hallo Steffen
Mein Mann erholt sich gerade von einer 13 Stündigen Operation bei dem der Hartmann-Stumpf entfernt wurde. Wie es sein wird wissen wir natürlich noch nicht, er ist immer noch auf der Intensivstation. Wir wurden aber im Voraus darüber informiert, dass es Blasenfunktionsstörungen und Erektionsprobleme geben könnte.
Es kann sein, dass die Nerven bei der Operation nur „gereizt“ werden und dann, so zu sagen, beleidigte Leberwurst spielen. Dann ist es vorübergehend (wobei es sehr lange dauern kann bis die Nerven sich erholt haben). Leider kann es aber auch dauernd sein.
Deinen Beitrag ist ca. 2 Monate alt, wie geht es dir jetzt? Hat sich etwas verbessert?
Liebe Grüsse
Reini’s Ehefrau.
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