von reini » 06.07.2018, 11:51
Hallo liebe Leute
Mein Mann muss den Hartmann-Stumpf amputieren lassen bei einer Histologie mit teils geringer-, teils hochgradiger Neoplasie . Am Montag haben wir einen Termin beim Chirurgen.
- Was dürfen wir nicht vergessen zu fragen?
- Was könnt ihr empfehlen um die Zeit nach der Operation etwas zu erleichtern?
Wir sind dankbar für Tipps, Inputs, Überlegungen, usw.
Liebe Grüsse
von Merlina » 07.07.2018, 08:16
Hallo reini,
in Eurer Situation würden mich folgende Überlegungen beschäftigen:
1. welche Schichten sind durch die höhergradigen Neoplasien betroffen bzw. muss man tiefer schneiden, oder reicht es nur den Hartmann zu entfernen. Sind Lymphknoten vergrößert?
2. ist der Chirurg erfahren und berücksichtigt er ausreichend die empfindlichen Nervenstrukturen für Blase und Sexualorgane?
3. wie soll die Heilung des Bereichs erfolgen, offen oder wird zugenäht?
4. wird die entstehende Lücke durch etwas aufgefüllt um die darüber liegenden Organe zu stützen? Stichworte „Kunststoffnetz“ oder „Omentumplastik“
5. werden der Schließmuskel und die Rosette erhalten bleiben? (Wichtig für das Körpergefühl hinterher. Rosette für die ursprüngliche Ansicht, Schliessmuskel für das ursprüngliche Gefühl)
6. welche Konsequenzen hat die OP für den Beckenboden, die Kontinenz der Blase, die Sexualität (üblicherweise keine, wenn der Chirurg gut ist und die Neoplasien nur oberflächlich!)
Ich denke unter normalen Umständen, wenn nicht so tief operiert werden muss, dürfte die OP schnell zu verkraften sein, nicht so eingreifend wirken wie z.B. die Kolektomie oder Stomaanlage, und auch nicht so schmerzhaft.
Dein Mann soll darüber nachdenken, ob er einen Schmerzkatheter(PDK neben dem Rückenmark) haben will, oder nur die Schmerzmittel i.v. bekommen will. Beim PDK ist der Kopf freier und die Schmerzfreiheit noch besser zu steuern.
Viel Glück und schnelle Genesung!
Merlina
von Merlina » 11.07.2018, 00:16
Hallo reini,
wie war denn das Gespräch mit dem Chirurgen?
Wann wir Dein Mann operiert?
LG
von reini » 14.07.2018, 18:45
Liebe Merlina
Herzlichen Dank für das Mitdenken, es hat uns sehr geholfen und wir hatten alle Fragen aufgeschrieben. Der Arzt hat aber von sich aus alles angesprochen und erklärt.
Das Gespräch ist gut gelaufen aber wir sind schon erschrocken. Er wird operieren so wie er ein Rektumkarzinom operieren würde, das heisst: wenn möglich laparoskopisch, evtl. Bauchschnitt und Rektum, inkl. Lymphknoten, Mesorektum, der Schließmuskel und die Rosette werden entfernt. Die Risiken sind entsprechend.
Für die Operation wird einen ganzen Tag vorgesehen!! Am 29. August, vielleicht (und hoffentlich) auch früher. In der Zwischenzeit probieren wir den Sommer noch etwas zu geniessen und uns ab zu lenken.
Liebe Grüsse
Reini
von Trineline » 16.07.2018, 18:48
Hallo Reini,
ich kenn mich nicht aus, aber wollt ihr vielleicht noch eine Zweitmeinung einholen?
Ich mach das oft bei ganz schwerwiegenden Entscheidungen.
Euch alles Gute.
Liebe Grüße
Trineline
von chaosbarthi » 16.07.2018, 23:16
Hallo @reini,
es hört sich vernünftig an, was euer Arzt gesagt hat. Lieber umfangreich schneiden, als einen Herd im Rest zurückzubehalten (meine ganz persönliche Meinung). Nichtsdestotrotz hat @Trineline auch Recht: Eine Zweitmeinung macht Sinn und kann ein Mehr an Sicherheit geben.
Ich wünsche euch einen schönen Sommer!
Liebe Grüße Birgit
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