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Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung? – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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11 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von hmengers » 20.11.2008, 15:15

Hallo,

nach reiflicher Überlegung - und wegen der seit nun über ein Jahr bestehenden erheblichen Verbesserung meiner Lebensqualität durch das Stoma - habe ich mich nun entschlossen, den Restdarm wegoperieren zu lassen, damit ich nicht mein Leben lang SEHR umständlich zu hantierende Windeleinlagen tragen muss.

Meine Frage dazu: entweder mit ein paar cm Reststumpf und Erhalt des Rektums (laptaroskopisch, dazu tendiere ich, weniger OP, weniger Risiken, weniger Wunde) oder total. Das Risiko, dass dann trotzdem evtl. nach einiger Zeit wieder Schleimsekret austritt, bleibt bestehen - und die Erfahrungen von Monsti auch mit nur ein paar cm Reststumpf sind mir bekannt. Ich denke aber, dass für diesen Fall dann eben noch einmal eine OP erfolgen könnte.

Wer hat selbst Erfahrungen mit der Entfernung NUR des Hartmannstumpfs gemacht und kann mir damit meine Entscheidung erleichtern? Vielen Dank für Eure Hilfe.

Herbert

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hmengers

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Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von donald » 21.11.2008, 17:24

Hallo,

richtig antworten kann ich nicht, bitte denke aber nochmal (wenn Du Dich denn unter das Messer legst) über das laparaskopische nach. Soviel weniger OP ist das gar nicht und ich finde, gerade wenn Du schon viele OP hattest einen solchen Eingriff nicht ohne.

Ich sage heute, lasst sie sehen was sie tun.

Nur so als Randbemerkung.

Liebe Grüße
Birgit

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donald

Mitglied

Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von hmengers » 21.11.2008, 17:36

Hallo Birgit,

mir geht es weniger um die Frage laparoskopisch oder konventionell operieren, sondern um die Frage Rektum auch amputieren Ja oder Nein. Dabei muss ich bedenken, dass ein querschnittgelähmter Organismus bei der Wundheilung sensibler reagiert/langsamer heilt als bei "normalen" Verhältnissen. Aber Deine Mahnung nehme ich mir schon zu Herzen. Schliesslich spiele ich nur samstags abend Lotto. ;)

Herbert

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hmengers

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Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von Linie 22 » 21.11.2008, 20:47

Hallo hmengers,

mir geht es um die Frage Rektum auch amputieren Ja oder Nein.


Wenn die Möglichkeit der Rektumamputation besteht und Dich Dein Leben ein winziges Stück erträglicher (Einlagen weg) gestalten lässt, dann mach` Nägel mit Köpfen.
:shock: Meine erste Krebserkrankung ließ mir, um meine Überlebenschancen zu steigern, keine Wahl ob Rektumamputation oder nicht. :shock:
Wenn ich dann lese wie sich einige, Anlagenbedingt, mit Einlagen quälen müssen, dann bin ich gar nicht mehr schockiert über meine Nichtwahlmöglichkeit. :)
"Wer die Wahl hat, hat die Qual."


Dabei muss ich bedenken, dass ein querschnittgelähmter Organismus bei der Wundheilung sensibler reagiert/langsamer heilt als bei "normalen" Verhältnissen.

Herbert, wenn Du Dich da mal nicht irrst. Mit "normalen" Verhältnissen gehe ich schätzungsweise davon aus, das damit Nichtrollifahrer gemeint sind, oder? :confused:
Die Wundheilung hängt von vielen div. Faktoren ab, bei Rollifahrern als auch bei Normalos.
Fasst zehn Monate hielt die Heilungsphase einer kindskopfgroßen Fistel in der "Amputationshöhle" an. Diesen Höllenritt vergesse ich nie wieder. Sitzen verbannte ich damals aus meinem Wortschatz. Liegend oder stehend, so sah mein Alltag aus. :heul: :( Deshalb verstehe ich es nur all zu gut Deine Bedenken nach zu vollziehen. :troest:

Heilungsbedingt kann es quasi jedem wie beim Lose ziehen ergehen. Zieht man eine Niete, Pech gehabt. Zieht man einen Gewinn, Glück gehabt. In die Lose kann niemand vorher hineinschauen.
.

Schliesslich spiele ich nur samstags abend Lotto. ;)

Ich doch auch. :D :D :D

Tschüüüüüüüüüüss grüßt recht herzlich Linie 22
:winke: :winke: :winke: :winke: :winke: :winke:

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Linie 22

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Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von Monsti » 21.11.2008, 22:07

Hallo Herbert,

wie Linie schreibt, gibt es außer der Querschnittlähmung noch viele andere Gründe für schlechte Wundheilung. Bei mir ist sie z.B. durch Rheuma-Basismedikamente (Immunsupressiva) und Dauercortison gestört, bei anderen durch Chemo und Bestrahlung, wieder bei anderen wegen Diabetes oder bei Kai durch seine HIV-Erkrankung ...

Ich an Deiner Stelle würde das komplette Rektum (sprich: alles was Schleimhaut ist) entfernen lassen. Bei mir ist bekanntermaßen ja alles weg, doch kann ich bis heute die Muskeln im Bereich des ehemaligen Schließmuskels so anspannen, als wollte ich Stuhlgang zurückhalten. Nur das Pressen geht seit der OP gar nicht mehr.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht wirklich, worin der Vorteil liegen soll, den Schließmuskel zu erhalten. Das Riskanteste an einer Rektumamputation ist die dauerhafte Schädigung wichtiger Nervenbahnen. Dies dürfte bei Dir aber keine Rolle spielen, da die Nerven ja eh mehr oder weniger "tot" sind. Mit einer Wundheilungsstörung musst Du wohl bei der Totalvariante wie auch bei Erhalt des Schließmuskels rechnen.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

Mitglied

Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von hmengers » 22.11.2008, 12:47

Hallo Ihr beiden,

danke für Eure Meinungen. Dafür habe ich das hier eingestellt, nämlich um einem Entschluss zu kommen und dabei Argumente Pro und Kontra zu berücksichtigen.

Im Detail: Nein, nicht Rolli oder nicht, sondern querschnittbedingt reduzierte (vegetative) Basisfunktionen des Körpers verschlechtern (teilweise) die Heilung. So kann z. B. ein Dekubitus innerhalb eines Tages entstehen und braucht dann Monate zum Abheilen. Aber ich will nicht jammern. Und ich weiss auch, dass es auch andere Gründe für Wundheilungsstörungen gibt. Dem funktionslosen Rektum weine ich dann nicht nach. Nur die Wunde ist eben grösser und ist genau da wo Ihr stehen oder rumlaufen könnt, um sie zu entlasten, ich aber nicht.

Und es ist nicht nur "ein winziges Stück" das mein Leben ohne Einlagen erträglicher würde, sondern ein grosses. Denn ich versorge mich normalerweise trotz Lähmung ab 2. BW selbständig, brauche aber für die Einlage "hinten" Hilfe und muss meinen Tagesablauf entsprechend planen. (vorne wäre das kein Problem).

Deshalb a) meine Entscheidung, mich operieren zu lassen, obwohl das "gar nicht sein müsste" und b) meine Bedenken wegen der grösseren Wunde. Natürlich muss ich selbst entscheiden, aber für Eure Entscheidungshilfen bin ich Euch dankbar.
Herbert

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hmengers

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Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von Chief » 24.11.2008, 10:42

Hallo Herbert,

ich an Deiner Stelle würde auch das gesamte Rektum entfernen lassen.
Was nicht mehr vorhanden ist kann auch keinen Ärger mehr bereiten.
Mir fehlt mein Rektum bisher jedenfalls nicht. ;)

Gruß
Uli

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Chief

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Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von Ramona 36 » 21.12.2008, 19:39

Hallo Herbert,
ich habe alles gena durch gelesen. Mein eindruck ist auch wenn es vielleich eine verdammt lange zeit brauchen könnte zu heilen,du gewiss besser ohne Einlage zurcht kommst(da du keine hilfe mehr brauchst). Würde ich es an deiner stelle tun.
Ich wünsche dir viel glück für deine entscheidung.
LG Ramona

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Ramona 36

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Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von hmengers » 21.12.2008, 19:56

Hallo,

inzwischen weiß ich mehr zum Unterschied zwischen beiden OPs. Das eine ist eine relativ kleine, das andere eine wirklich große mit einem längeren Wundheilungsprozess - und ohne die Chance, den Hintern stehend oder auf einem gepolsterten Ring entlasten zu können. DAS ist mir zu riskant. Deshalb habe ich am 26.1.2009 einen OP-Termin zum Kürzen des Darmrests (endoskopisch) auf die minimal mögliche Länge. Sollte ich SPÄTER dann trotzdem wieder Einlagen tragen müssen, lebe ich eben damit. Solange das aber nicht der Fall ist, habe ich Lebensqualität gewonnen, u. U. für kurze Zeit, aber hoffentlich sehr lange. ;)

Herbert

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hmengers

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Hartmann-Stumpf-OP - wer hat Erfahrung?

Beitrag von Daniel » 23.12.2008, 22:02

Hallo hmengers

ich habe mir 2006 den Stumpf und das Rektum entfernen lassen und habe es bisher nicht bereut. Keine Blutungen mehr, keine Angst mehr, daß ich den Schleim und das Blut nicht halten kann. Eine Rückverlegen wäre bei mir kaum noch möglich gewesen, da mein Rektum fast nichts mehr halten konnte und auch die Blutungen im Stumpf nicht zu unterdrücken waren.
Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen, du musst den richtigen Weg für Dich selbst finden. Meine Erfahrung ist: ohne habe ich eine besser Lebensqualität.

Viel Glück und liebe Grüße
Daniel

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Daniel

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