von hmengers » 14.09.2008, 12:03
Hallo,
für alte Hasen gab es ja schon mal eine ausführliche Diskussion darüber. (2005) Da habe ich gelesen, dass der Schleimabgang bei vielen "Normal" ist. Und weil es aus dem Anus so viel sabbert, so nebenher manchmal auch noch mit giftgrünen Pseudomonaserregern, denke ich schon mal darüber nach, den Ärger loswerden zu wollen. Wenn das ja nur eine kleine OP über den Anus wäre (bei einem nicht vernarbten Bauch etc.) könnte ich mir das schon vorstellen. Denn die Alternative RV wäre für mich eine Verschlechterung der Lebensqualität und daran denke ich nicht mehr ernsthaft.
Wer hat Erfahrungen mit der nachträglichen Entfernung des Hartmannstumpfs und kann mir damit bei der Entscheidungsfindung helfen?
Herbert
von Sabine049 » 14.09.2008, 16:21
Lieber Herbert,
ich kann dir nicht wirklich weiterhelfen. Leider ist bei mir aufgrund der anatomischen Begebenheiten infolge eines völlig weggeeiterten (phlegmonenübersäten) Beckenbodens eine Amputation des ohnehin damals operativ angelegten Rektums (coloanale Durchzüge) völlig indiskutabel und irrelevant.
Aber bei dir wäre ggfs. tatsächlich eine nachträgliche Amputation minimalinvasiv - laparoskopisch gestützt -, also über den anus denkbar. Habe wenigstens einen illustrativen Link "ausgegoogelt" - schmunzel.
Vllt. gehörst du ja zu dem "elitären" Patientenkreis, wo die Technik durchgeführt werden kann:
http://www.marien-hospital-bonn.de/Rekt ... 553.0.html
Liebe Grüße
Sabine
von Renate » 14.09.2008, 16:28
Hallo Herbert,
also ich weiss, dass Monsti diese OP erst voriges Jahr hinter sich gebracht hat. Sie wird Dir sicherlich ausführlichst darüber berichten oder sieh mal nach bei Ihren Beiträgen. Liebe Grüße Renate
von hmengers » 14.09.2008, 17:55
Hallo Sabine,
danke für den Link. Ich habe direkt mal eine Mail dorthin geschickt von zwegen ethisch/moralischer Bedenken (schliesslich wäre das bei mir ja so was wie eine Kür) und Bonn liegt ja bei mir fast vor der Haustür. Sicher werde ich von dort was hören.
Und morgen spätestens übermorgen gibt es auch die von mir versprochene Antwort, zu der ich wg. Artikel schreiben und redaktionsschluss noch nicht gekommen bin :mad: (oder welchen Smilie nimmt man für "schlechtes Gewissen"?)
Herbert
von Monsti » 14.09.2008, 19:55
Hallo Herbert,
meine Hartmann-Resektion fand am 21.12.2007 statt. Indikation wegen extrem massigen Sekretionen und sehr schmerzhaften Spasmen.
Ich habe diese zweifellos etwas unangenehme OP bisher keine Sekunde lang bereut. Im Gegenteil: Ich ärgere mich, dass mein Rektumstumpf nicht schon viel früher entfernt wurde.
Das erste Jahr nach der Stomaanlage war noch vollkommen normal. Der Stumpf entleerte alle 3-4 Wochen ein graues, wachsartiges Gebilde, und gut war es wieder über Wochen. Leider änderte sich dies. In den letzten zwei Jahren vor der Rektumamputation betete ich täglich, dass der Mist doch bitte aufhören möge.
Mehr dazu hier: http://www.stoma-forum.de/topic.php?id= ... mputation&
Du kannst mich natürlich gerne auch privat anmailen, falls Du mehr wissen möchtest.
Liebe Grüße
Angie
von hmengers » 15.09.2008, 16:35
Hallo,
die Ärzte haben wirklich prompt reagiert und auch keine ethischen Bedenken. In der Mail steht wieder was, bei dem ich um Eure meinungen frage:
"Man kann sich dabei überlegen, ob man den Mastdarm incl. Schließmuskelapparat im Sinne einer Mastdarmamputation entfernt oder aber "nur" den Mastdarm bis zum Beckenboden, was weniger belastend wäre."
Wenn ich das richtig verstehe, wäre damit die Schleimabsonderung auch vorbei, oder? Damit Ihr nicht denkt, mir ginge es um "Bequemlichkeit": Die Schleimsekretmengen sind so gross, dass ich eigentlich mindestens 2 x täglich die Einlage wechseln müsste - und für mich als Rolli ist das schon ziemlich umständlich. (Auch wenn ich keine Schmerzen verspüre)
Herbert
von Monsti » 15.09.2008, 17:13
Hallo Herbert,
mein Rektumstumpf war nur noch wenige Zentimeter lang, produzierte aber dennoch unglaubliche Schleimmengen. Da ja auch der Schließmuskelbereich aus Schleimhaut besteht, bin ich froh, dass wirklich alles weg ist.
Liebe Grüße
Angie
von Sabine049 » 15.09.2008, 20:40
Daumen hoch, lieber Herbert, jetzt konnte ich mich wenigstens mal bei dir "revanchieren" - mich erkenntlich zeigen.
Wenns bei mir funzte, entschlösse ich mich eher heute als morgen für eine laparoskopische Rektumamputation, denn auch ich muss mind. einmal tägl. die Einlage wechseln. Als Rollifahrer/IN ziemlich und zudem lästig .
Liebe Grüße und gute Nacht Sabine
von Monsti » 15.09.2008, 20:57
Hallo Sabine,
bei mehrfach voroperierten Bäuchen ist eine laparoskopische Rektumamputation leider zu vergessen. Mein Doc sagte mir damals, wenn er Glück habe, gehe es von unten (aber ebenfalls großer Schnitt vom Steißbein bis zur Vagina). Auch auf diese Weise könne man Verwachsungen lösen, was in meinem Fall natürlich auch nötig war. Es ging aber weitgehend gut. Dafür blieb mir der zusätzliche Baucheingriff (dann ebenfalls per großem Schnitt) erspart, worüber ich natürlich sehr froh war. Das "untenrum" genügte mir vollkommen. Bei einer vollständigen Rektumamputation hat man selbstverständlich die (meist offen gelassene) Sakralwunde, anders geht es nicht.
Liebe Grüße
Angie
von Morwen » 16.09.2008, 06:10
Bei mir wurde seinerzeit der Dickdarm komplett entfernt, der Schließmuskel jedoch erhalten, weil ich noch Kinder haben wollte. Der Arzt meinte, dann ginge das mit den Preßwehen besser (der hat eh nicht geglaubt, dass ich noch Kinder bekomme). Der Anusbereich ist aber ziemlich schnell zugewachsen, sprich ich hab zwar meinen Schließmuskel noch, aber kein A....loch mehr.
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