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Häufiges Spülen nötig – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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9 Beiträge • Seite 1 von 1

Häufiges Spülen nötig

Beitrag von sebsbabe » 19.04.2008, 21:34

Hi,
mein Vater hat ein Dickdarmstoma und hat in letzter zeit große probleme damit. Ich würde ihm so gern helfen...
Er spült seinen Darm einmal am Tag und das hat immer gut funktioniert und 24 Stunden gehalten. Seit einiger Zeit ist der Beutel aber ständig voll und er spült bis zu dreimal am Tag. Die Ärtze geben ihm immer wieder irgenwelche Ernährungstipps, aber nicht hilft. Er hat das Gefühl, er verträgt gar nicht mehr. Die Ärtze meinen auch die Probleme kommen daher,da bei der Entfernung des Tumor so viel vom Darm entfernt werden musste. Er weiß nicht mehr, was er machen soll und vor allem, an wen er sich wenden könnte. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Probleme und ein paar Tipps...

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sebsbabe

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Häufiges Spülen nötig

Beitrag von mali » 19.04.2008, 22:55

moin moin sebsbabe,
ich irrigiere alle 2 Tage, habe aber auch alle paar Wochen mal "Durchfall", daß es nicht die 2 Tage hält. Dann nutze ich die Ausstreifbeutel, irrigiere aber im gleichen Rhythmus weiter, alle 2 Tage. Wenn der Dickdarm zu sehr verkürzt wäre, müßte doch eigentlich von Anfang an kein Irrigieren möglich gewesen sein. Jedenfalls wurde es so während der Reha in St. Peter in der Hamm-Klinik in der Stoma-Gruppe so erklärt. Und bei täglich bis zu 3 x irrigieren, da kann der Darm ja nicht zur Ruhe kommen, stelle ich mir jedenfalls als Laie so vor. Aber hier gibt es ja so viele Fachleute, die werden schon die richtige Antwort wissen.
Toi toi toi
Marion

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mali

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Häufiges Spülen nötig

Beitrag von Sabine049 » 20.04.2008, 07:57

Guten Morgen,

kann Marions Ausführungen wenig hinzufügen - nick.

Dreimal täglich zu Irrigieren, sebsbabe, ist m.E. viel zu häufig. Vermutlich spült dein Dad jedesmal mit Unmengen Wasser, oder!?

Die feine Darmnervenenden werden durch die Irrigation gereizt, so dass sich die Darmwand durch die Menge des Leitungswassers mechanisch dehnt. Durch den steigenden Druck im Gedärm kommt es anschließend zu der voluminösen und schwallartigen Entlleerungsphase.

Der Darm nimmt zudem ein Teil des Wassers auf, führt es dem Körper wieder zu (Absorption genannt). Der Überschuss wird allgemein über die Harnwege ausgeschieden o. über die Haut ausgeschwitzt.

Sollte die Konsistenz des Stuhles schon fast wässrig sein, möchte dein Vater bitte vorübergehend komplett das Irrigieren einstellen, solange, bis sich der Darm beruhigt hat.

Um ausgschwemmte Mineralien aufzufangen, empfehle ich die Einnahme von Elektrolyten wie dem Kombipräparat: Zentramin Bastian N. Zur Regulierung o. ggf. Sanierung der Darmflora sollte man einen Versuch mit Omniflora (Probiotikum) und "indischen Flohsamen" starten, der die Exkremente quasi den Stuhl im Fall deines Vaters eindickt.

Last not least: Zunächst kurzzeitig die Irrigation unterbinden.

Liebe Grüße und deinem Dad gute Besserung

Sabine

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Sabine049

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Häufiges Spülen nötig

Beitrag von Webkänguru » 20.04.2008, 11:11

Hallo sebsbabe,

was meinst du damit dass dein Vater das Gefühl hat, dass er gar nichts mehr verträgt? Hat er Probleme mit der Ernährung?

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

Häufiges Spülen nötig

Beitrag von Sabine049 » 20.04.2008, 12:02

hi, lieber Web-Christian,

wenn man sich dreimal tägl. Unmengen von LW - exzessiv - in den Darm pumpt, werden eines Tages alle lebenswichtigen Mineralien = Salze und Enzyme etc. ausgeschwemmt.

Sobald der Elektrolythaushalt aus der Balance gerät, neige ich entweder zu massiver Verstopfung = Obstipation o. zum Gegenteil.

Je mehr Wasser ich verwende, desto weniger "üppig" fallen die Entleerungen aus. Wichtig, ist m.E. - tat ich anfangs auch nicht - das ANSPÜLEN mit etwa 150 ml.

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, dass die verantwortlichen Ärzte, liebe Sebsbabe, deinem Vater die Irrigation nicht bereits strikt untersagt haben :confused:!

Noch eine Anregung ... wendet euch an einen Stomatherapeuten, die können euch zudem nützliche individuelle Ernährungstipps geben. Evtl. wäre sogar über eine vorübergehende parenterale "Zusatzernährung" nachzudenken!

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Häufiges Spülen nötig

Beitrag von sebsbabe » 20.04.2008, 17:43

Hi,
danke für eure Antworten. Ich kenn mich ja nicht so gut aus damit, aber ich werde es weiterleiten und hoffen, dass es hilft.
Der Arzt hat ihm mal geraten, das Wasser abzukochen, aber ich weiß allerdings nicht, was das bringen soll.
Ich werde ihm auf jeden Fall raten, mal zu einem anderen Arzt oder Stomatherapeuten zu gehen.
Hat vielleicht jemand ne gute Adresse im Raum Bamberg, Coburg, Schweinfurt?
Lg Nina

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sebsbabe

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Häufiges Spülen nötig

Beitrag von Webkänguru » 21.04.2008, 05:31

Hallo Sabine,

ja, schon klar, aber ich habe noch nicht verstanden warum Ninas Vater das zur Zeit macht. Hört sich für mich ja nach Durchfall an, aber warum kommt der plötzlich?

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

Häufiges Spülen nötig

Beitrag von Sabine049 » 21.04.2008, 19:41

Guten Abend Christian,

ja, schon klar, aber ich habe noch nicht verstanden warum Ninas Vater das zur Zeit macht. Hört sich für mich ja nach Durchfall an, aber warum kommt der plötzlich?


Ja, bei Ninas Vater haben sich - spekulativ - jetzt massive Durchfälle eingestellt, weil - widerum ohne Gewähr - der Darm durch die exzessive "Spülerei" permanent auf Hochtouren läuft, in dem Sinne, dass die mechanische Provokation mittels Irri. = (Volumina an Wasser) die Darmmotilität der schlaffen Darmmuskulatur dermassen angeregt hat, so dass dieser stetig "berieselt" wird.

Täte ich 3xmal tägl. irrigieren, würde ich womöglich mit kolikartigen Beschwerden flach liegen. Vergleichbar ... nämst du anstatt der empfohlenen 3 Liter Flüssigkeit tägl. die doppelte Menge zu dir, käme es zu einer "Überschwemmung" des Organismuses, Folge dessen wäre schlimmstenfalls u.a. eine Herzkompensation. Du ertränkest in deinem eigenen Körper.

Vor Monaten ging doch mal ein brisanter Vorfall durch die Presse und die Medien, undzwar hatte eine Frau - m. E. eine Amerikanerin - binen kürzester Zeit 5 Liter Leitungswasser zu sich genommen. Sie verstarb an den Folgen infolge massiver Wassereinlagerungen und deren Konsequenzen.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Häufiges Spülen nötig

Beitrag von Sabine049 » 21.04.2008, 19:48

Liebe Nina,

leider kann ich dir bzgl. Anschriften im Raum Bamberg, Coburg, Schweinfurt nicht weiterhelfen.

Diesbzgl. setze dich bitte ggf. mit der Vereinigung der Stomaträger/Innen = ILCO e.V. in Verbindung.

Klick mal nachstehenden Link an:

http://www.ilco.de/Kontakt.14.0.html

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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