von Hauko » 03.06.2019, 09:57
Was macht ihr, wenn es euch mal mit Durchfall erwischt hat, man rennt ja nicht immer gleich zum Arzt. Habe mit mäßigem bis eigentlich gar keinem Erfolg kurzzeitig Loperamid genommen, auch Heilerde ist nicht so der Hit. Habt ihr einen Tip? Danke euch schon im voraus
von Börgi » 03.06.2019, 18:39
Grüß Dich,
hab ich nur ganz selten mal!!!
Dann gibt es Schwarzen Tee mit Salzstangen/Brezeln und Lopradermid. Wenn ich merke es rummelt ,hilft mir auch immer Iberogast!!!
LG von Börgi!!!
von Trudi » 03.06.2019, 20:20
Noch mehr Durchfall erzeugen!
Eine Stomaschwester hat mir das so erklärt: Durch die Nähte im Darm oder auch durch Verwachsungen nach einer Bauch-Op entstehen Engstellen, an denen schwer verdauliche Sachen hängenbleiben. So sind z.B. Pilze, Nüsse, Ananas, Spargel und andere faserige Sachen prädestiniert, sich zu verknubbeln und an Engstellen hängenzubleiben.
Und nicht nur an Engstellen, sondern auch an Knicken oder wenn durch einen Tumor der Darm abgedrückt wird.... Nun kommt nur noch die dünne Pampe durch und Mensch denkt sich: "Aaaaaah Durchfall, da muss ich was gegen tun!" Und schluckt Loperamid und Co gegen den Durchfall.
Das nun aber sei das ALLERVERKEHRTESTE! Denn das Hängengebliebene verdickt sich immer mehr und mehr, so lange bis GAR NICHTS mehr durchkommt! - Darmverschluss - superakuter Notfall! Deshalb, so sagte sie, das man, wenn man auch nur ansatzweise Durchfall bakäme, unbedingt dafür sorgen müsse, dass auch wirklich ALLES rauskommt. Man solle also für NOCH MEHR DURCHFALL sorgen! Das würde für alle gelten, auch für Leute, die "nur" bauchoperiert seien und nicht nur für Darmoperierte oder Stomaträger!
Also ich mach das immer so.
Bis auf einen unabsehbaren Sub-Ileus durch Koksmakronen, bin ich immer sehr gut damit gefahren.
von Hauko » 03.06.2019, 20:40
Danke, das ist ja sehr interessant, noch nie gehört - aber auch einleuchtend. Ich habe es aber nun schon längere Zeit, soll heißen: 2 Wochen - und ich spüle ab und an mal den Darm. Hatte schon dran gedacht, mal zum Doc zu gehen, aber abwarten. Tschüß
von Smile » 04.06.2019, 08:41
Hallo Hauko,
kannst Du es eventuell mit der Nahrung beeinflussen? Bei mir hilft z.B. vor jeder Mahlzeit eine Portion zarte Haferflocken (mit etwas Obst, Honig und Wasser angerührt). Ich meine die zarten Haferflocken (z.B. in der blauen Tüte von Kölln) und nicht die Schmelzflocken.
Wenn es sich wirklich um einen Magen-Darm-Virus handelt, ist es ja besser, alles rauzulassen. Bei mir endete das allerdings letztes Jahr mit akutem Nierenversagen im Krankenhaus, da es nicht mehr möglich war, den Flüssigkeitsverlust übers Trinken auszugleichen. Da ging es mir allerdings auch insgesamt ziemlich mies. Nach zwei Wochen müsste ein Virus allerdings schon wieder vorbei sein.
Ansonsten dicke ich auch fast jeden Tag vor dem Abendessen mit einer Schmelztablette (die normalen Tabletten helfen nicht) Loperamid ein. Abends, da es dann meistens Fleisch mit Gemüse, Kartoffeln oder ähnliches gibt und das bei mir immer sehr flüssigen Output ergibt.
Hast Du es schon mit gemahlenen Flohsamen/schalen versucht? Am Anfang nur eine kleine Menge in ein Schraubglas, wenig Wasser oder Saft dazu, kräftig schütteln und sofort trinken. Menge bei Bedarf langsam steigern.
Apfelpulver könnte auch helfen. Das von Aplona aus der Apotheke ist allerdings recht teuer.
Ansonsten unbedingt immer darauf achten, dass trotz flüssigem Output immer genug über die Blase ausgeschieden wird.
Liebe Grüße
Smile
von Hauko » 05.06.2019, 20:30
Danke für all Eure Antworten. Was mich allerdings wundert, wenn Stuhl kommt, dann gurgelt und grummelt es weiter, so dass ich mir denke, der Stuhl als solcher ist raus, aber die Flüssigkeit (das blanke Wasser) amüsiert sich sich noch weiter und macht ramba zamba. Das macht mir Angst, wenn ich dann unterwegs bin und so schnell nicht weiß wohin.
von Börgi » 06.06.2019, 01:38
Hallo Hauko,
wenn ich unterwegs war , hatte ich immer Ersatzversorgung und Entsorgungsbeutel mit!
Wenn kein WC in der Nähe war, hab ich mir ein ruhiges Plätzchen gesucht und mein Beutel in ein Entsorgungsbeutel entleert. Entsorgungsbeutel in den Hosenbund gehängt, Lasche rein, ausgestreift, mit Feuchttücher und Tempo sauber gemacht und wieder verschlossen! Was will man machen,wenn Not am Mann ist!! Immer noch besser als ein Plattenplopper zu riskieren!!!
LG von Börgi!!!
von Hauko » 06.06.2019, 08:22
Klar, irgendeine Lösung findet sich in der Not dann immer, geht ja selbst den Normalos so. Aber nun mal zu Ernst der Lage: Es ist ja kein Zustand, den man nun bis zum Ende der Tage hinnehmen sollte und normal und gesund ist es schon lange nicht. Ist das bei Euch auch so, dass Ärzte, sich einfach in diese Situation nicht hineindenken können. Ich habe Mineralmangelzustände ohne Ende, keiner macht was - alles gut. Ich denke das ist Unwissenheit vieler Ärzte. Meine Ärztin sieht sich nicht einmal in der Lage, meine Bestellung auszulösen, ich schreiben ihr Wort für Wort, Zahl für Zahl alles vor. Auch die Stomafee ist schon verzweifelt. Keiner hat mehr Interesse an Patienten und alle sollen immer nur ins Krankenhaus, dann bin ich den erstmal los. Bin schon derzeit ganz schön verzweifelt. Meine Onkologin meinte sogar, ob meine Ärztin bei den "Jägern und Sammlern ist" ? Verstand ich erst nicht so richtig, aber sie wollte damit sagen, dass sie Befunde sammelt und hortet und weiter nix. Ich will jetzt an Herrn Spahn schreiben, der kann mir auch nicht helfen, aber mal bisschen Druck machen und zeigen, dass man noch da ist , NOCH! Schönen Tag an alle, die sich für meine Zeilen interessieren und freue mich auf Rückmeldungen.
von Smile » 06.06.2019, 09:01
Moin Hauko,
bei mir ist es mit den Mangelzuständen seit der Einnahme von 1-2 Loperamid lingual (nur lingual!) vor den Mahlzeiten wirklich deutlich besser geworden. Hilft das bei Dir gar nichts? Ich habe damit auch mehrere Kilos zugenommen und das Stoma liegt nun besser, da der Bauch nicht mehr nach innen eingefallen ist . Ich habe übrigens auch mehrere Jahre gebraucht, bis ich darauf gekommen bin, dass Imodium lingual hilft, habe es vorher immer nur mit den Tabletten versucht, was nichts gebracht hat. Zusätzlich vor jedem Essen eine Portion Haferflocken hilft mir auch. Vor allem, wenn ich Dinge esse, auf die ich immer mit flüssigem Output reagiere (z.B. Fleisch mit Gemüse oder noch schlimmer mit Kartoffeln), Suppe kann ich mit Imodium und Haferflocken vorher immerhin in kleinen Portionen essen. Das ging vorher gar nicht, wenn ich mich anschließend nicht nach mehreren Beutelleerungen in kurzer Abfolge total "ausgesaugt" fühlen wollte.
Bei mir hängt es mit dem viel zu flüssigen Output auch sehr stark davon ab, was ich vorherg gegessen habe. Hast Du das mal genauer beobachtet und ein Ernährungstagebuch geführt?
Außerdem wird mein Ausgang mit der Zeit enger (nur enger, nicht verschlossen), wenn ich ihn nicht mit dem Finger weite. Wenn es mal wieder so weit ist, trennt sich irgendwie immer der feste vom flüssigen Teil und irgendwann kommt das flüssige "schwallartig" nach draußen. Das Stoma fördert allerdings die ganze Zeit vorher auch, daher ist es keine richtige Blockade, bei der dann gar nichts mehr kommt.
Herzliche Grüße
Smile
von doro » 06.06.2019, 14:01
Hauko hat geschrieben:Danke für all Eure Antworten. Was mich allerdings wundert, wenn Stuhl kommt, dann gurgelt und grummelt es weiter, so dass ich mir denke, der Stuhl als solcher ist raus, aber die Flüssigkeit (das blanke Wasser) amüsiert sich sich noch weiter und macht ramba zamba. Das macht mir Angst, wenn ich dann unterwegs bin und so schnell nicht weiß wohin.
Hatte schon dran gedacht, mal zum Doc zu gehen,
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