von sammy » 23.06.2013, 08:01
Guten morgen an alle, habe Freitag einen Port gelegt bekommen und schon drei Humira bekommen. Montag spritze ich mir Humira das erstemal selber, ist irgenwie ein komisches Gefühl sich selber zu spritzen. Seit ich Humira bekomme schmerzt die Wunde am Stoma nicht mehr , kein Eiter und die Versorgung hält 2 Tage, Durchfälle sind wie weggeblasen !!! Hurra!!Am Freitag wurde mir dann ein Port gelegt, morgen wird dieser zum erstenmal angeschlossen ( paenterale Ernährung, erstmal jeden Abend, dann ca 3 mal die Woche) ich möchte ja auf jeden Fall lernen mich selber an die Nahrung anzuschließen, habe aber jetzt in einem anderen Forum gelesen das das unmöglich geht, weil man sehr viel Kraft braucht!! Stimmt es das es nicht möglich ist, sich selber anzuschließen, wenn ja wäre das ziemlich blöd, denn meine Unabhänigkeit möchte ich nicht aufgegben. Jeden Abend zu einer bestimmten Zeit zuhause zu sein und das jetzt im Sommer (der ja hoffentlich noch kommt) nervig!! Und ist es schmerzhaft wenn man angeschlossen wird? Ich habe überhaupt keine Erfahrung, ist mein erster Port. Vielleicht gibt es hier ja Profis die mir Tipps geben können. Danke an alle die mich in meiner schlimmen Zeit( die jetzt hoffentlcih vorbei ist) so lieb unterstützt haben. Einen schönen Sonntag wünscht euch Sammy
von crab » 23.06.2013, 09:58
Hallo Sammy,
seit 3 Jahren bekomme ich parenterale Ernährung, und genauso
lange mache ich das selbst, denn auch ich wollte mir meine
Unabhängigkeit erhalten.
Der einzige Kraftaufwand besteht darin, denn 3-Kammerbeutel
zu mischen. Mit etwas Geschick und der richtigen Technik ist
das aber leicht zu schaffen. Dann musst Du noch die fett- und
wasserlöslichen Vitamine sowie die Elektrolyte zuspritzen.
Alles kein Problem. Das A + O ist jedoch die Hygiene. Hier
solltest Du und musst richtig pingelig sein. Nach Ende der
parenteralen Ernährung musst Du den Port spülen, bitte nie
vergessen, sonst ist der Port sofort dicht.
Die Portnadel verbleibt immer 1 Woche, dann wird sie gezogen
und eine neue gelegt. Ich ziehe mir die Nadel immer am Vor-
abend des Wechsels, damit die Einstichstelle sich gut verschliessen kann. Das Anstechen der Portkammer ist mit
keinerlei Schmerzen verbunden.
Habe noch weitere Tipps auf Lager, mit denen Du das Risiko
einer Portinfektion auf Null schrauben kannst.
Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
LG Wolfgang
von sammy » 23.06.2013, 10:04
hallo Wolfgang, das hört sich im Augenblick ziemlich kompliziert an. Welche 3 Kammerbeutel muss ich mischen, die Portnadel selber wechseln ?? Da habe ich im Augenblick nur noch Fragezeichen! LG Sammy
von Boppi » 24.06.2013, 07:40
Hallo Sammy!
Ich habe von November 2012 bis März 2013 heimparenterale Ernährung gehabt- auch über meinen Portkatheter.
Wie bei Wolfgang wurde die Portnadel 1x pro Woche beim Arzt gewechselt (bei mir Hausarzt). Das Anstechen des Port sticht am Anfang schon ein bisschen finde ich, aber sobald die Haut über dem Port ein bisschen vernarbt, spürt man kaum mehr was.
3-Kammer-Beutel sind Plastikinfusionsbeutel, mit verschweißten Nähten dazwischen, weil sich drinnen getrennt die Fettlösung, Glukoselösung und Aminosäurenlösung befindet, die erst unmittelbar vor Gebrauch gemischt werden. Durch Aufrollen des Dreikammerbeutels platzen die Verschweißungen und die Flüssigkeiten rinnen zusammen.
Dann spritzt man über ein Zusatzventil die Vitamine dazu, an einem anderen Ventil schließt man ein sogenanntes Infusionsbesteck an, das dann vom Beutel zu deinem Port führt.
Wenn du nur über Nacht anhängst, dann wird der Beutel irgendwo aufgehängt und es tropft in dich über Schwerkraft und Tropfenzähler rein.
Ich habe die Nahrung auch untertags gebraucht und bekam einen Speziellen Rucksack wo man den Beutel einspannen konnte, dazu ein spezielles Infusionsbesteck das noch über eine programmierte Pumpe lief. Etwas komplizierter, aber auch zu Erlernen.
Damit konnte ich aber immerhin mobil sein!
Normalerweise bekommst du für die Ernährung einen Monatsbedarf nach Hause geliefert, dazu alle Spritzen, Desinfektionsmittel, Spüllösungen etc.
Das Handling erklärt dir von der Firma jemand bzw. anfangs eine Hauskrankenpflege. Letztendlich wirst du es dann sicher auch selbst durchführen können.
(Ich musste zum Glück nicht eingeschult werden weil ich selbst Krankenschwester bin.)
Also- hygienisches Arbeiten ist das Um und Auf, die Panik vor Kraftakten musst du nicht haben!
Alles Liebe- und bei Fragen jederzeit auch gerne per PN!
Boppi
von Minnie » 27.06.2013, 14:53
Hallo, ich bekomme auch seit fünf Jahren parenterale Ernährung über den Port und schließe auch alles selber an.
Ich bekomme speziell für mich fertig gemischte Infusionsbeutel, wo ich nur noch Addel und Cernevit reinspritzen muß. Allerdings muß man die Beutel im Kühlschrank lagern. Jede Woche bekomme ich sieben Stück. Einmal die Woche wird die Portnadel von einem Mitarbeiter der Gesundheits-GmbH gewechselt. Über ihn beziehe ich auch das Zubehör und meine Stomasachen und die Infusionen. Auch den Rucksack mit Pumpe hab ich von ihm, so daß ich nicht am Infusionsständer hänge und mobil bin.
Wolfgang du hast geschrieben, daß du Tipps hast, wie man den Port gut pflegt. Ich hab jetzt schon den dritten. Die ersten beiden mußten wegen Infektion und Entzündung raus. Da ich auf die Portnahrung wegen meinem Kurzdarm (nur noch 7O cm Dünndarm, kein Dickdarm mehr) angewiesen bin, wäre ich dir für deine Tipps echt dankbar.
Viele Grüße Marion
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