von mini62 » 20.02.2009, 22:24
Hallo Ihr Lieben,
hab Euch ganz schön vermisst :mad:
Aaaaalso jetzt mein Bericht aus der Inneren Med.:
Ich bekam reichlich Kalorien IV verpasst, so dass ich die Klinik mit stolzen 41,2 kg verlassen konnte.
Als erstes durfte ich ein allgemeines Bauchschallen und ein Darm-Ultraschall (war nett und wurde sehr gut erklärt) hinter mich bringen. Damit war der angenehme Teil auch schon erledigt.
Dann folgte ein MR-Sellink mit 2 l Kontrastmittel in Apfelschorle angerührt und noch netter eine Rekto-/Proktoskopie mit einem netten, höllisch brennendem Einlauf, bei der ich solche Schmerzen hatte, dass man mich freundlicherweise ins Traumland schickte.
Resultat: Eine satte, bereits chronische Analfissur von 1 cm Länge und 2 mm Breite (teilweise verheilt und wieder aufgerissen und verhärtet) im Rektum bis zur Anastomose. Zudem arbeitet mein Schließmuskel gegen den Stuhlgang an. Den Pavian gabs mal wieder kostenlos oben drauf. Ich frage mich, wie man das bei 2 vorherigen Spiegelungen übersehen konnte???
Bei dem Stuhlprotokoll, dass ich führen musste, sind denen fast die Augen herausgefallen.
Sehr angenehm überrascht war ich, dass sich der Chef Prof. Hahn meiner einer als Kassenpatientin höchstselbst angenommen hat. Die Erklärungen waren schlüssig, und alle meine Fragen wurden ausführlich erörtert und beantwortet.
Auch alle anderen Ärzte haben mich ernst genommen und sich richtig um mich bemüht.
Er meinte es wäre schon eine Leistung 10 Mon. mit diesen Schmerzen, die keiner weiteren Aussagen bedürften, zu leben.
Was mir allerdings weniger gefällt sind die vorläufigen "konservativen" Behandlungen:
Dilatation des Anus auf 20 mm 4 x 10 min. tägl. AAAAUA!!! unter zuhilfenahme eines Lokalanästhetikums (brennt wie Sau) und Isoket-Salbe (eigentlich für Herzpatienten, weil gefässerweiternd, blutdrucksenkend unter größter Vorsicht anzuwenden).
Dabei sollte ich nach Möglichkeit auch noch sehr entspannt sein (da bin ich mal gespannt wie ich das hinkriege).
Sollte in ca 2 Wochen kein spürbares Resultat da sein, möchte man mir einen Keil aus dem Sphinkter herauspräparieren und dazu evtl. ein vorübergehendes Entlastungs-Stoma anlegen. Es gibt aber keinerlei Garantie, dass das dann funktioniert *grauenvolleVorstellung*
Auf dieses Experiment lasse ich mich aber keinesfalls ein!
1. wären das dann 2 OPs ohne Garantie und
2. wenn es dann nicht klappt, hab ich noch ne OP zur endgültigen Anlage, aber keinen Platz mehr am Bauch weil ja eh schon alles zerschnipselt ist. Das habe ich auch ganz deutlich zum Ausdruck gebracht. Darauf hin kam dann die Antwort, dass man natürlich versuchen will einen Pat. wieder "normal" auf die Toilette zu schicken, man aber durchaus meine Entscheidung gegen die neue Schippelei verstünde und auch akzeptiert. *freumichganzdoll*
So, das wars dann erstmal von mir.
Dienstrag werde ich ganz entspannt anfangen meinen Aua-Popo zu dehnen. Weiterer Lagebericht folgt
Und natürlich hinterlasse ich Euch auch wieder was in der Schmunzelecke!!!
LG Petra
P.S. Freundlicherweise wurde ich noch darauf aufmerksam gemacht, dass ich einen weiteren Gewichtsverlust evtl. nicht überleben würde. Das hat mich dann echt zum Lachen gebracht
von Linie 22 » 21.02.2009, 16:22
Hi mini62,
erst einmal freue ich mich riesig über Deine Wieder-Anwesenheit im Forum.
Wenn ich so lese, was bei Dir so alles an evtl. Therapien geplant wird, bin ich mit meiner Situation doch recht zufrieden.
Was ich, auf Grund chronisch veranlagter Begriffsstutzigkeit, nicht so richtig verstehe: Warum musst Du diese Dehnung durchführen? Wozu dient diese Behandlung? Was soll es für Dich im Endeffekt bringen?
Sind dann Deine Darmprobleme aus der Welt geschafft?
Ja, ich weiß, viele doofe Fragen. Musst auch nicht alle Fragen zwingend beantworten! Nur wenn Dir danach zumute ist.
Und, den Begriff "Hypochonder" verbuddeln wir gemeinsam ganz tief im Erdkern. Dort kann er dann vor sich hin schmoren.
Tschüüüss, grüßt, fürdichallesgutwerdend, Linie 22
P.S, Hab ´ auch was in der Schmunzelecke hinterlegt.
von Frank38 » 21.02.2009, 19:10
Huhu Linie22.
Das dient dazu, das die Verengung an der Operationsstelle (Anastomosenstenose) geweitert wird und das die Schmerzen an dieser stelle endlich bald weg sind. Und dazu gibts dann dieses netten Salben was Mini ja schon erklärt hat.
lg Frank
von Linie 22 » 21.02.2009, 19:44
@ Frank38,
danke für Deine Erläuterung.
Ich hoffe es richtig verstanden zu haben.
Das dient dazu, das die Verengung an der Operationsstelle (Anastomosenstenose) geweitert wird und das die Schmerzen an dieser stelle endlich bald weg sind.
Und dazu gibts dann dieses netten Salben was Mini ja schon erklärt hat.
von Monsti » 21.02.2009, 21:09
Hallo mini,
ich freue mich riesig von Dir zu lesen!
Himmel, warum legt man Dir nicht ein endständiges Stoma an, und gut isses? Auf die Tortur jetzt hätte ich ganz sicher gaaar keinen Bock.
Darauf hin kam dann die Antwort, dass man natürlich versuchen will einen Pat. wieder "normal" auf die Toilette zu schicken
von Frank38 » 21.02.2009, 21:22
Huhu Linie22,
Ja richtig verstanden, da ist eine engstelle und dann gibt es halt schmerzen an der stelle wo der Darm zusammen geklammert wurde, finde diese prozedur die Mini62 da machen muss wirklich nicht so doll, sehr unangenehm desahlb auch dieses Lokalanästhetikums das es wenigstens etwas betäubt ist. . Drücke Mini62 die Daumen, das es in 14 Tagen vielleicht doch besser geht und nicht nochmal ins Op muss.
lg Frank
von mini62 » 21.02.2009, 22:55
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Euere Anteilnahme, viele von Euch wissen sicherlich was das für Schmerzen sind.
@ Frank,
es soll nicht die Anastomose geweitet werden, die ist angeblich ok, sondern der Schließmuskel, um irgendwie die Irritation und das Gegenarbeiten gegen den Stuhlgang abzustellen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen wie das Nervengeflecht damit beeinflusst werden kann, aber ich hab beschlossen, es wenigstens zu versuchen.
Das soll es bringen. Den hyperaktiven Darm wollen sie danach in Angriff nehmen, weil um so fester der Stuhl, um so größer das Pressen und die Schmerzen.
Aber wie gesagt, es gibt keine Garantie!
Sowohl das Lokalanästhetikum, als auch die durchblutungsfördernde Isoket-Salbe dürfen nicht weiter als max. 5 mm in den Anus eingebracht werden. Die Isoket hätte dann zur Folge, dass sie sofort ins Blut geht und meinen sowieso granatenmäßigen Blutdruck in den Kellerrauschen lassen würde.
Da kann ich dann sagen: "Da lieg ich nun und kann nicht anders" Gott sei Dank hab ich immer noch meinen Galgenhumor!!
von mini62 » 21.02.2009, 23:07
Oooops, da latschte doch meine Katze über die Tastatur
Je mehr ich über die Qualen, die ich mir auch noch selbst antun soll, nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass ich es am Di. versuche und wenn´s nicht klappt, den Versuchskarnickelstatus aufgebe. ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie ich das hinkriegen soll, wenn ich schon nicht mal sitzten kann ohne sofort wieder Stuhldrang zu haben.
Dann werd ich mir das Stoma erkämpfen, auch wenn es mich das linke Bein kostet (das ärgert mich eh durch den blöden Ischias, kann man schon mal drauf verzichten ). So sprach der Zyniker!!
Auf meine Mail an den Chef der Chirurgie, hatte ich tatsächlich eine Antwort bekommen und wurde darin zu einem persönlichen Gespräch in die Sprechstunde zum Chef gebeten um das "Problem" aus der Welt zu schaffen! Man sehe und staune.
Da werd ich mich dann mal um einen Termin bemühen und hoffen, dass mich meine kleine Darmzicke auch hinlässt. Bin schon sehr auf die Ausreden gespannt !!!
Vielen lieben Dank, dass Ihr mir mal wieder so lange Euere Aufmerksamkeit geschenkt habt.
Zigfache für Euch
LG Petra
P.S.: Ich hoffe, ich konnte alle Fragen soweit beantworten
von mini62 » 25.02.2009, 19:39
Soooo Ihr Lieben,
morgen stürme ich die "Festung" Chirurgie erneut.
Hbe einen Termin beim grossen Cheffe persönlich.
Hoffentlich verpenn ich nicht, hatte letzte Nacht keine ruhige Minute und tagsüber wars leider auch nicht besser
Mal sehen was er sagt, der Big Boss. Drückt mir die Däumchen.
LG Petra
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