von Angie46 » 18.10.2007, 18:54
Hallo,
ich weiß dass man hier eher die Stomsachen bespricht, aber ein neurlicher Kontrollbesuch mit Bestimmung meines Tumormarkers hat mich jetzt verunsichert.
Ein Wert von 22 wurde ermittelt. 5 abwärts ist normal.
Nun habe ich aber nachgelesen dass dieser Wert auch sich erhöhen kann durch Chemo, Bestrahlung und Operationen, alle drei habe ich reichlich dieses Jahr gehabt und ich habe seit der Rückverlegung einen entzündeten Darm.
Der Onkologe meinte der Wert könnte ein Hinweis auf erneute Tumoraktivität. Der hat mich total wieder verunsichert:confused::confused::confused:
Und ich will doch jetzt in einer Woche abreisen.
Muss ich jetzt befürchten dass ich wieder an Krebs erkrankt bin?
Vorsichtshalber lass ich eine Rektoskopie am Montag noch machen.
Was meint ihr? Hat hier jemand damit Erfahrung?
Danke für euere Gedanken
Lg
Angie46
von Monsti » 18.10.2007, 19:48
Hallo Angie,
leider kann ich auch mehr als Gedanken nicht liefern. Meine Gedanken: Es könnte beides sein, die Therapien oder aber tatsächlich eine neuerliche Tumoraktivität. Versuche Dich jetzt nicht verrückt zu machen, sondern warte die Rektoskopie ab. Leider muss eine befundlose Rektoskopie nicht bedeuten, dass da nix mehr ist.
Ich will Dich nicht noch zusätzlich verunsichern, aber der Bürgermeister unseres Dorfs hatte vor 2 Jahren eine OP (ohne Stoma) wegen Dickdarmkrebs und anschließend Chemo. Etliche Monate später erzählte er allen, dass er ganz sicher geheilt sei. Er joggte wieder und war total fit. Erst vor zwei Wochen kam der Hammer: Er hat Metastasen im ganzen Körper. OP nicht möglich, also wieder Chemo. Open end.
Krebs ist leider eine sehr unberechenbare Angelegenheit. Meine Schlussgedanken: Ich wünsche Dir von Herzen, dass es Dir NICHT so wie unserem Bürgermeister ergehen möge.
Liebe Grüße
Angie, die andere
von beutelmann » 18.10.2007, 21:47
hallo angie,
ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es dir gerade ergeht.
neben einer coloskopie wird man dich jetzt sicher zur lebersono, zum lunge-röntgen und ins mrt schicken. mach druck, damit das schnell passiert,denn die ungewissheit und die warterei macht dich sicher ganz verrückt. außerdem willst du ja positive untersuchungsergebnisse haben, bevor du abreist.
der cea-tumormarker ist nur ein schwaches, oft irreführendes indiz und absolut keine gesicherte diagnose. vielleicht hilft es dir ja, wenn du dir vor augen hältst, dass hier im forum ne menge leute verkehren, die die gleiche angstmachenden situation auch kennen und jetzt ganz feste mit dir fühlen.
v.g. beutelmann
von Jutta B » 19.10.2007, 08:01
Hallo Angie,
ein CEA Wert von 22 ist schon sehr erhöht und sollte m.E. schnellstens abgeklärt werden. Dränge auf alle wichtigen Untersuchungen (falls dies möglich ist) bevor du abreist. Ob eine Rektoskopie ausreicht, denke mal nicht, aber die Entscheidung liegt bei dir und deinem behandelnden Arzt.
Bitte lasse es umgehend abklären, ansonsten hängen besorgniserregende Gedanken immer im Hinterkopf.
LG
Jutta B
von Angie46 » 19.10.2007, 08:24
Hallo,
Danke für Ihre Antworten.
Ich weiss nicht ob dieser Wert wirklich aussagekräftig ist!
Bei mir wurde der Tumor in April 07 entfernt.
1. Bei der anamese in Januar 07 wurde außer den Tumor nirgends was gefunden (außer der Fleck auf der Leber der nachgewiesener Weise ein Hämangiom ist)
2. Histologische Untersuchung ergab dass keine Lymphknoten befallen waren und auch keine Tumorzellen im Narbengewebe (14 cm wurde entfernt)
3. Ich habe vor 8 Wochen die RV gehabt. Seitdem habe ich eine schwere Darmentzündung. Laut Aussagen der Ärtze kann die noch bis zu einem Jahr dauern.
Ich habe gelesen auch bei Krebsinformationsdienst Heidelberg dass ein erhöhter Wert durch vorangegangene Chemotherapie/Bestrahlung und OP verursacht werden kann.
Der Verlauf dieser CEA-Werte ist aussagekräftig -aber bei mir gibt es erst diesen einen Wert. Also noch keinen Verlauf.
Ich glaube nicht dass ich sehr viel noch machen kann vor der Abreise am Donnerstag den 25.10. Höchstens die Rektoskopie. Eine PET Untersuchung kommt nicht z.Zeit infrage wiel laut Onkologin man nichts erkennen könnte - nur die Entzündungsherde von der Darmentzündung. Auch eine Darmspiegelung wäre zu belastend.
Eine neue Krebserkrankung kann ich mir nur erklären dass sie einen Polypen im Darm übersehen haben oder dass Krebszellen im Schließmuskelbereich überlebt haben. Es wurde ja aber alles bestrahlt und mit Chemo therapiert vor der OP mit dem obigen Ergebnis.
Klar weiss ich das ich noch mal Krebs bekommen kann.
Aber irgendwie bin ich auch ärgerlich weil ich finde dass man mich doch zu sehr aufregt bevor man überhaupt nachweisen kann dass etwas wieder da ist.
Die einzige alternative wäre die Reise zu verschieben oder gar absagen. Das möchte aber nicht.
Außerdem habe ich mehrmals über meine Reisepläne mit dem Onkologen und Chirurgen gesprochen und gefragt ob das möglich wäre.
Wenn der Verdacht auf ein Rezidiv so hoch gewesen wäre im Juni dann hätte man mir einfach sagen können: Sie müssen noch eine Sicherheitschemo machen nach der RV. Dann hätte ich sie auch gemacht!!!! Hat man aber nicht - man hat ausdrücklich gesagt das sei nicht nötig und deshalb habe ich auch meine Reisepläne gemacht.
Ich habe 6 Monatelang gedacht dass ich eine Lebermetastase habe und das war schlicht falsch! Ich muss sagen ich habe einfach kein Vertrauen mehr zu diesem Arzt.
Naja ich weiss ich musste jetzt einfach ein bisschen Dampf ablassen.
Ich gehe jetzt zum Frauenarzt - da kann man noch ausschließen dass ich Gebärmutterkrebs habe.
Bis dann
Angie46
von tronic » 19.10.2007, 09:10
hallo angie!
wie auch schon andere geschrieben, halte auch ich diesen wert für kontrollbedürftig.
klar kann sich der cea nach und bei einer chemo erhöhen, aber auf 22?
bei mir lag er da höchstens bei um die 10!
mein marker wurde von anfang an regelmäßig kontrolliert, alle 6-12 wochen und er hat bisher immer so reagiert, wie wir auch therapiert haben. will sagen, das ich mich darauf immer verlassen konnte und es hat sich auch immer bestätigt, das was ist, wenn er hoch gegangen ist.
auch im frühjahr hatte ich einen wert von 22 und metas in der lunge haben sich wieder mal bestätigt.
der marker wird doch jetzt bestimmt regelmäßig bestimmt, bei mir wenn aktivität ist eigentlich alle 2-3 wochen.
halte ein ct thorax und abdomen für sinnvoll.
vor allem das thorax ct wegen der lunge. meine metas konnte man auf einem röntgen nicht erkennen aber auf dem ct sehr deutlich.
will dir keine angst machen, aber was sagte mein hausarzt mal zu mir?
"krankheit wartet nicht!"
auch ich mußte dieses jahr schon 2x meine urlaubspläne in die tonne kloppen.
von Angie46 » 19.10.2007, 11:10
Hi tronic,
War gerade beim Frauenarzt.
Sie hat gemeint dass dieser Wert an für sich nicht aussagekräftig ist.
Sie hat noch einmal Blut abgenommen und es wird untersucht vom einem anderen Labor. Auch einen Abstrich hat sie gemacht. Brusttastuntersuchung nichts gefunden. Mammagrafie wird dann gemacht wenn ich zurückkomme. Ich bleibe ja nur 7 Wochen - da wäre ja eine Kontrolle nach 2 Monaten möglich.
An der Rückwand von der Scheide hin zum Darm: alles glatt.
Wie gesagt am Montag dann die Rektoskopie und wenn der Chirurg meint auch die Lunge CT.
Das wurde ja alles im Januar 07 geprüft.
Woher soll die Metastase kommen wenn die Lymphknoten nicht befallen waren? Die Leber wurde zickmal angeschaut seit der Chemo.
Leider habe ich das Vertrauen zum Onkologen verloren. Er hat sich krasse Fehldiagnosen bei mir geleistet und ich werde wenn ich zurückkomme mich dann vorstellen in Ulm.
Bevor ich eine zweite Meinung geholt habe, werde ich das nicht glauben.
Ich bin aber froh dass Du Vertrauen hast und dass man mit der Diagnose richtig lag. Das wünsche ich mir auch.
Danke noch mal für deinen Ratschlag.
Lg
Angie46
von Waltraud Mayer » 19.10.2007, 13:00
Hallo Angie!
Ich will Dich keineswegs von den notwendigen Untersuchungen abhalten, aber bei mir war es vorletztes Jahr schlicht ein Zahn der unter Eiter saß, Zahn raus Antibiotika neue Blutuntersuchung, Marker schon runter, 6 Wochen später nochmal Blutuntersuchung und alles war im grünen Bereich...laß Dich nicht verrückt machen wenn Dein Darm entzündet ist, kann es die Marker erhöhen...sollst aber trotzdem nach der Ursache forschen, weil völlig ohne irgendwas steigen die Marker auch nicht, kann aber genausogut eine siple Erkältung sein...Wünsch Dir eine schöne Reise...
LG Waltraud
von hope » 19.10.2007, 15:17
Hi Angie!
Mensch, das ist aber nicht schön:(.
Soweit ich weiß, sagt der TM über viele Dinge etwas aus. Bei mir zB ist er kein Parameter dafür, daß ein Rezidiv da wäre, aber auch keine Sicherheit. Er war bei mir mit Tumor bei 6,etwas, also nur leicht erhöht. Allerdings ist er durch die Vorbehandlung wieder in den Normbereich gewandert und dort auch geblieben.
22 ist natürlich sehr hoch. Ich könnte mir auch einen Zusammenhang zwischen den Entzündungen und dem Anstieg vorstellen.
Neben der Rektoskopie würde ich auf ein MRT von Abdomen und kleinem Becken bestehen. Und die Lunge untersuchen lassen.
Ich denke, es ist eher unwahrscheinlich, daß so schnell ein Rezidiv wieder auftritt.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute,
von Angie46 » 19.10.2007, 22:31
Liebe Freunde!
Vielen Dank noch mal für Eure Rückmeldungen.
Heute nachmittag habe ich noch mal mit dem Onkologen gesprochen.
Er hat gesagt dass es höchst wahrscheinlich unwahrscheinlich ist dass jetzt schon ein Rückfall vorliegt.
Er hat allerdings erreicht dass ich am kommenden Dienstag eine PET-CT Untersuchung machen lasse. Um auf Nummer Sicher zu gehen. Auf die Rektoskopie kann ich dann verzichten.
Ich glaube auch nicht dass man etwas finden wird, aber es ist mir jetzt lieber Sicherheit zu bekommen.
Verrückt machen möchte ich mich dabei nicht lassen.
Es ist schon alles sehr aufwühlend, aber ich muss wohl akzeptieren dass ich mit einem Höherem Risikobewußtsein leben muss.
Ich melde mich dann wenn ich wieder mehr weiss.
Lg.
Angie46
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe