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Ich bin verzweifelt! – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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8 Beiträge • Seite 1 von 1

Ich bin verzweifelt!

Beitrag von anmerü » 26.03.2008, 19:39

Hallo,
bei mir wurde im Juni letzten Jahres ein große Zyste im Bauch entfernt. Als ich wieder zu mir kam hatte ich ein Stoma und eine große Bauchnaht. Es ging mir sehr schlecht. Ein Tag nach der Op bekam ich, Muldiples Organversagen und ich habe auch noch eine Lungenentzündung dazubekommen. Als alles einigermaßen überstanden war, ging bei mir die brecherei los. Erst nur mal und dann immerr haufiger. Bis man mir mitteilte das ich nochmal Operiert werden müßte, da ich einen knick im Darm hatte. Der stellte sich als Darmverschluß raus und konnte zuerst nicht richtig behoben werden. Das Ende vom Lied war das der Bauch in 11 weiteren OP Terminen gespült werden mußte (Wovon ich nix mehr mit kriegte weil ich im dauerdelirieum war). Als ich wieder einigermaßen klar wurde hatte ich ein großes Loch im Bauch und natürlich den Stoma und außerdem auch noch einen MRSA Keim im Bauch und in der Nase und im Mund. Das war im August letztden Jahres.Danach wurde nochmal versucht die Wunde zu schließen mit Mesch oder so ähnlich, was leider fehlschlug. Seit dem bin ich mit den Nerven runter. Seit ende Oktober 07 bin ich zuhause, es geht alles sehr schwer und mein Bauch ist immernoch offen (also schon insgesamt 7 Monaten). Kann mir jemand sagen was ich tun kann damit der Bauch zu kommt und ich den Keim loswerde der noch in der Wunde ist? Ich habe oftmals keine Kraft mehr und bin nur noch traurig. Mein Mann steht mir sehr bei, ist aber auch fix und fertig. Wir reden kaum noch miteinander. Ich habe auch noch eine Tochter von drei Jahren der ich nicht gerecht werden kann. Ich weiß nicht weiter! Ich habe nur noch Angst zu sterben. Ich kann das erlebte nicht verarbeiten (die schlimmsten Horrortrips auf der ITS)
Liebe Grüße
Angelika

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anmerü

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Ich bin verzweifelt!

Beitrag von Monsti » 26.03.2008, 20:23

Hallo Angelika,

Sei herzlich willkommen!


Ähnliche Geschichten haben leider viele hinter uns. Du bist also in guter Gesellschaft. :troest:

Wie weit offen ist Dein Bauch denn jetzt noch? Meiner war zwar keine 7 Monate, sondern nur 3 Monate offen, aber dank professionellem Wundmanagent unseres mobilen Pflegedienstes ging es irgendwann sehr flott. Auch ich hatte MRSA, der mich aber nur solange plagte, wie mein Immunsystem noch allgemein sehr daniederlag (extremes Untergewicht und gleichzeitig sehr umfassender Rheumaschub). Wichtig war auch meine eigene Mitarbeit!!! Als ich nach 6 Wochen aus der Klinik entlassen wurde, kam gerade der Frühling, und mein Bauch klaffte noch über 20 cm und 3-5 cm breit. Ich ging möglichst viel raus und unternahm täglich längere Spaziergänge, zwar erst im Schneckentempo, aber es ging aufwärts - langsam zwar und auch mit Rückschlägen, aber die Tendenz war aufwärts. Ich denke, gerade die viele (gemütliche) Bewegung an frische Luft und die professionelle Wundtherapie hatten mir damals sehr geholfen.

Liebe Grüße aus Tirol
Angie

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Monsti

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Ich bin verzweifelt!

Beitrag von doro » 26.03.2008, 22:33

Hallo Angelika,

Du befindest Dich ganz sicher in guter Gesellschaft.:D
Wir alle haben einen entsprechenden Leidensweg hinter uns.

Heute kann ich Dir sagen,ja und,ich lebe noch.:feiern: Mit Stoma,wen stört es.;)
Verpasse nicht die schöne Zeit mit Deiner Tochter,Du hast es doch erlebt:So schnell stirbt es sich nicht ;):ballon:

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doro

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Ich bin verzweifelt!

Beitrag von hexe69 » 26.03.2008, 22:42

hallo angelika,deine situation ist sicherlich nicht einfach,aber bitte nicht den mut und die hoffnung verlieren. dein mann steht zu dir und das ist wichtig. und deine tochter gibt dir sicherlich die kraft und die ausdauer die du brauchst. wie lange so ein offener bauch brauch um zu heilen weiß ich nicht,aber gib deinem körper die zeit die er brauch. ganz liebe grüße anja

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hexe69

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Beitrag von onevoice » 27.03.2008, 06:26

Hallo Angelika !

Mensch das hört sich ja schlimm an .Ich kann dich gut verstehen.

Aber du bist nicht alleine.Wie andere schon sagten.Jeder hier hat sein Päckchen zu tragen.

Hier ist meine Story http://www.dccv.de/crohn-colitis/leben- ... -zitronen/

So ein offener Bauch braucht echt, Monate um zu heilen.
Hab ein wenig Geduld und schone dich.
Hebe nicht mehr wie 10 Kilo und lasse dir solange der Bauch offen ist im Haushalt helfen.

Das fällt dir sicher nicht leicht ,ich mußte auch erst mal checken das ich manche Sachen einfach nicht mehr machen durfte und auch nicht mehr konnte

Bin in Rente und alle 2 Wochen kommt eine Freundin von mir ,die bei mir sauber macht.
Sie macht alle Aufgaben die für mich zu anstrengent sind
Ich konnte damit erst nicht umgehen,weil ich immer alles selber gemacht habe.

Aber mittlerweile komme ich damit klar
Man muß auch mal Hilfe zu lassen.

Ich wünsche dir alles Gute
und das dein Bäuchlein schnell heilt

LG one:kiss::kiss::kiss::kiss::kiss:

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onevoice

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Ich bin verzweifelt!

Beitrag von BlackDog » 27.03.2008, 16:55

Hallo Angelika,

das Multiorganversagen hast Du aber nicht wegen der Zystenoperation? Das deutet eher daraufhin, dass sich eine Sepsis entwickelt hat? Dann der Darmverschluss und die 11 Lavagen? Das deutet daraufhin, dass Du auch eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) bekommen hast? Willkommen im Club.

Nach so langer "Öffnungszeit" der Bauchdecke ist der Wiederverschluss oftmals problematisch. Ich habe aus eigener Erfahrung die Technik des "Vac Verbandes" kennengelernt. Da wird in die Bauchlücke ein passender Schwam gelegt. Darüber eine Plastikfolie. Da wird dann eine quasi "Vakuum" angelegt, eine Saugpumpe die einen Unterdruck erzeugt. Dies bewirkt, dass die Lücke sich zusammenzieht. Alle 2-3 Tage wird ein kleinerer Schwam eingelegt, bis die Lücke soweit zu ist, dass sie dann operativ verschlossen werden kann. Dies betrifft jedoch nur die Hautschichten, keine Faszien oder Muskeln. Bei mir wurde mit der Methode binnen ca. 3 Wochen eine 30cmx8cm große Bauchlücke verschlossen.

Hier mehr dazu: Vac Verband

Eine andere Methode ist, soweit ich das hier aus dem Forum und von Ärzten gehört habe, Hautbereiche vom Oberschenkel zu nehmen und diese in die Bauchdecke zu transplantieren. Auch damit kann ein Verschluß erzielt werden.

Das "Mesh" von dem Du sprichst ist ein Netz, welches in die Bauchdecke eingebracht werden kann. Da gibt es - soweit ich weiss - grundsätzlich zwei Typen. Einmal Netze, die zur Abdeckung der Bauchhöhle gedacht sind (z.B. Vicryl) - diese schließen die Bauchhöhle ab und lösen sich im Laufe von Wochen wieder auf. Weiterhin gibt es Netze, die einen Bruch schließen sollen, die bleiben für immer im Bauch und sollen der Lücke Stabilität verleihen.

An Deiner Stelle würde ich weiterhin möglichst viele Informationen sammeln, was passiert ist, was akut nun anliegt und was es für Methoden gibt es zu beseitigen.

Eventuell würde ich diese Geschichte "Zysten OP, dann Stoma und offener Bauch, dann abgeknickter Darm, dann Darmverschluß usw. usw." auchmal von der zuständigen Schlichtungsstelle für Arzthaftungsfragen prüfen lassen.

Viele Grüße,

BlackDog

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BlackDog

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Ich bin verzweifelt!

Beitrag von anmerü » 27.03.2008, 18:50

:kiss:
Vielen lieben Dank für die lieben Worte!
Einige von euch haben es ja noch viel schlimmer erwischt als mich. Das macht mich ein bischen verlegen.

LiebeGrüße
Angelika

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anmerü

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Ich bin verzweifelt!

Beitrag von Monsti » 27.03.2008, 20:43

Hi Angelika,

verlegen muss Dich gar nichts machen. Dich betrifft es gerade akut, Du leidest unter der Situation, und Du willst für Dich auch einen Weg finden. Das geht leider oft nicht von heut' auf morgen. Hab' Geduld mit Dir!

Mir hatte dieses Forum und das Lesen darin in der Anfangszeit immens geholfen. Nun versuche ich anderen zu helfen. Manchmal gelingt es, manchmal aber auch nicht.

Ich empfehle Dir, hier alles zu schreiben, was Dich bezüglich des Stomas und seiner Begleiterscheinungen beschäftigt. Du wirst ganz sicher schnell Antworten bekommen. Meistens helfen Dir diese Antworten auch ein klein wenig weiter.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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