von Else » 18.09.2015, 20:37
Hallo.
Wollte mal fragen, ob hier im Forum noch wer ist, der eine Essstörung hat. Durch die Magersucht ist meine Ernährung zusätzlich eingeschränkt, was mit Ileo nicht leicht zu händeln ist.
So sind die Ausscheidungen arg aggressiv und seit der OP vertrage ich nicht mehr alle Lebensmittel. Keine sauren, scharfen....
Else
von Renni » 19.09.2015, 19:16
Liebe Else,
in der Rubrik bei der Stoma-Welt findest du Informationen zur Ernährung bei Stomaanlagen.
http://www.stoma-welt.de/leben-mit-stoma/.
Der Stuhlgang aus dem Ileum hat viele Anteile an Galleflüssigkeit, da sie in Dünndarn Fette lösen soll.
Liebe Grüße Renate
von sammy » 20.09.2015, 08:32
Hallo Else,
ich hatte jahrelang eine Essstörung.
Es hatte sehr lange gedauert bis ich , mit Hilfe einer sehr guten Therapeutin überhaupt ersteinmal wahrhaben wollte das ich Magersüchtig war. Das Wort "Magersucht" habe ich strikt für mich abgelehnt.
Es war ein Teufelskreis, ich wusste ja das ich ,schon wegen des Crohns und des Ileos, essen musste, aber ich hatte kein Hungergefühl.Wenn ich vorm Speigel stand hatte ich immer Stellen am Körper gesehen die noch zu dick waren. Mein Umfeld konnte mit Engelszungen auf mich einreden, ich sei viel zu dünn. Nur ICH konnte das nicht sehen. Ich kam dann zur Kur , nach Bad Hersfeld in die Vitalisklinik. Dort war dann eine Therapeutin mit der ich anfing zu reden. Als zuhause war, habe ich dann sehr intensiv weiter eine Therapie gemacht. Heute ernähre ich mich sehr gesund.
Aber so ganz los werde ich mein gestörtes Verhältniss zum Essen , wie auch zu meinem Körper nicht. Nur merke ich heute die Anzeichen viel eher und suche mir dann Hilfe.
Ich kann dir nur dringend Raten suche dir professionelle Hilfe.
Aus meiner heutigen Sicht, bin ich davon überzeugt das man alleine nicht aus diesem Teufelskreis raus kommt.
LG
Sammy
von GilmoreGirl » 20.09.2015, 10:12
Hallo Else
Von Ileostomas habe ich keine Ahnung aber mit Anorexie kenne ich mich aus. Ich habe/hatte (so ganz sicher bin ich mir über den aktuellen Status nicht) auch eine Essstörung und mache seit drei Jahren deswegen eine Therapie. Der Weg ist lange und beschwerlich und ich bin noch nicht am Ende angekommen, aber es geht mir schon viel besser und ich habe dabei auch eine Menge über mich und meine Träume, Wünsche und Bedürfnisse gelernt.
Alleine wäre ich da nie rausgekommen, da stimme ich mit sammy komplett überein. Die Magersucht gibt vor deine beste Freundin zu sein aber eigentlich ist sie deine Todfeindin und das Leben ist viel zu schön, um es mit Gedanken ums Essen oder eben Nichtessen zu verschwenden. Abgesehen davon ist das Essen nicht das Problem sondern ein Symptom für ein Problem, das vermutlich an einem ganz anderen Ort liegt.
Pass auf dich auf
GilmoreGirl
von Else » 20.09.2015, 12:39
Hallo und danke fürs Antworten.
Meine Essstörung ist chronisch. Seit meiner Jugend begleitet sie mich in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen.
Bin jahrelang durch Kliniken getingelt, mache auch noch ambulante Therapie. Aber wirklich raus aus dem magersüchtigen Essverhalten komm ich nicht. Die Zielsetzung hat sich nach über 30 Jahren auch verschoben in Richtung auf möglichst hohe Alltagszufriedenheit. Bin bereits seit 15 Jahren berentet. Meine Darmprobleme sind dementsprechend eine Langzeitfolge der Erkrankung.
Körperlich bin ich zwar im extremen Untergewicht, aber mein Körper ist das gewohnt.
Soll jetzt keine Ausrede sein. Mir ist durchaus bewusst, dass ich insgesamt nicht gesund bin.
Letztendlich zählt zur Zeit, dass ich eine Ernährung finde, die mit 'Horst ' - so heißt mein Ileo - verträglich ist.
Versuche, mit Flohsamenschalen die Gallensäure zu binden. Gelingt aber nur bedingt und lässt mich natürlich den Beutel oft leeren müssen.
Auch Ernährungstipps von Profis in der Reha haben nicht helfen können, da mein Körper einfach speziell reagiert. So ist auch die Fettverdauung gestört.
Dennoch versuche ich immer wieder Neues und hoffe, dass es funktioniert. ...
Medikamente habe ich auch genommen. Ebenfalls ohne Erfolg.
Ist wohl ne blöde Kombination. Meine Sorge ist auch, dass bei einer Rückverlegung (Pouchanlage) der After dauerhaft verätzt wird. Deswegen bin ich unsicher, ob das ne Perspektive sein kann. Zumal mein Schliessmuskel bei der Rektum OP 2014 Schaden genommen hat.
Was kann man noch gegen aggressive Ausscheidungen machen, ohne die Ernährungsvielfalt weiter einschränken zu müssen?
Gut, dass ihr euren Weg aus der Essstörung weiter geht! Ich geb auch nicht ganz auf.
Liebe Grüße
Else
von Börgi » 20.09.2015, 12:58
Hallo Else,
ich hatte nach meiner RV auch das Problem mit dem aggressiven Stuhl. Ich hatte das Gefühl es kommt Salzsäure raus! Mein Doc hat mir Colestyramin verschrieben, das nehme ich morgens und abends mindestens eine Stunde vorm Essen und seitdem brennt es nicht mehr. Es schmeckt so ähnlich wie Heilerde und bindet die Gallensäure! Gibt leckeres, aber es hilft und so schlimm ist es auch nicht!!
Liebe Sonntagsgrüße von Börgi!!!
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