von Bibbi » 06.10.2008, 18:56
Hallo zusammen!
Wer kann mir ein paar Informationen zur Darmspiegelung bei einem Kolostoma geben? Ich muss übermorgen zu dieser Untersuchung und so langsam kommt doch eine gewisse Unruhe in mir hoch. Wie läuft die Untersuchung ab, brauche ich ein Schmerzmedikament, wenn übers Stoma gespiegelt wird? Wer kann mir weiterhelfen?
Viele liebe Grüsse Bibbi
von einpils » 06.10.2008, 19:28
Hallo Bibbi
Einen Tag vor der Rückverlegung hatte ich auch mit
Colostoma eine Koloskopie.Die Untersuchung war völlig schmerzlos da sie unter Vollnarkose gemacht wurde.Ich habe von allem nichts mitbekommen schlimmer war der Tag davor
als ich die 3 Liter abführmittel getrunken hatte ging es los
der Stuhlgang war so flüssig das keine Versorgung mehr gehalten hat.Ich habe mich im Krankenhaus mehrmals von oben
bis unten eingesaut.Ich habe mich so geschämt als mir mehrmals die ganze Suppe am Bein runterlief.
LG Einpils
von Sabine049 » 06.10.2008, 20:48
Liebe Bibbi,
normalerweise ist die Spiegelung über ein Kolostoma völlig schmerzfrei und bedarf ansich keiner Sedierung mittels Propofol (Hypnotikum, welches zur Einleitung einer jedweden Narkose verwandt wird) oder Dormicum (Sedativum).
Schmerzhaft bei der klassischen Koloskopie sind die ersten vom Anus her etwa "50" Zentimenter, die überwunden werden müssen, d.h. Rektum und die volksmündliche S-Schleife - das Sigmoidum. Weil der Untersucher das Endoskop im wahrsten Sinne mehrmals durchschlingeln muss, wird generell Luft zwecks besserer Entfaltung des Darmabschnittes "gepumpt". Das Vorschieben des Endoskopes ist in dem Bereich - Übergang S-Schleife in den absteigenden Colonschenkel = Colon descendens - häufig unangenehm geschweige denn bisweilen sehr schmerzhaft.
Hingegen bei einer Koloskopie über das Stoma wird der zuvor sog. untere Abschnitt "umgangen" u.a. weil dieser salopp formuliert infolge bspw. einer Tumorop. "gekappt" der verliebene Rest entweder blindverschlossen als leidiger Hartmannstumpf abgesetzt oder das Rektum komplett amputiert wurde.
Fazit: Zur Durchführung einer Koloskopie über ein endständiges Colostoma bedarfs normalerweise keine Schmerzmedikation und Sedierung. Ausgenommen sind V. a. entzündliche Prozesse im quer- und aufsteigenden Dickdarmast o. -schenkel.
Leider wirst du um das leidige Abführen nicht herumkommen. Zwecksdessen verwende ich während des Abführens sog. Auslaufschläuche/Irri.Drain/Irrigationsbeutel wie bei der tägl. Irrigation. Diese "Beutel" fassen mindestens 1 Liter Flüssigkeit, Vorteil, du kannst den Beutel kinderleicht entleeren und mit Leitungswasser ausspülen.
Halte es so, versuchs zunächst ohne jegliche Medikation, solltest du jedoch die Spiegelung unangenehm o. gar schmerzhaft empfinden, wird dir dann just ein entsprechendes Medikament über einen eingangs gelegten Zugang injisziert.
Liebe Grüße und zermattere dir nicht unnötig das Hirn. Ist wirklich halb so wild and
Sabine
von Kai 40 H » 06.10.2008, 21:01
Hallo Bibbi,
Sabine 049 hat es ja schon bereits sehr gut und fachmännisch erklärt. In der Regel tut es nicht weh!
Wenn du aber zu aufgeregt bist, würde ich mir zu deiner Erleichterung dennoch Dormicum spritzen lassen. Dann bist du zwar ansprechbar, aber bekommst nichts mit und hast für diese Zeit eine Amnäsie. Du musst dann nur eine Begleitperson mitbringen, der dich dann auch wieder nach Hause bringt, aber nur, wenn es ambulant gemacht wird!
Alles Gute für die Untersuchung.
Gruss Kai
von Linie 22 » 07.10.2008, 12:42
Hallo Bibbi,
meine Rektumamputation lässt mir gar keine andere Wahl, als Koloskopien über das Stoma durchzuführen.
Anno 2004 zwei Spiegelungen über Kolostoma
Anno 2005 zwei Spiegelungen über Kolostoma
Anno 2006 zwei Spiegelungen über Transversumstoma
Anno 2007 zwei Spiegelungen über Transversumstoma
Im Dezember 2008 steht die nächste und hoffentlich einzigste Spiegelung für dieses Jahr an.
Die Spiegelung selbst finde ich nicht so schlimm. Ich empfinde das Vorher (Spülung, hungern) eher unangnehm. Aber das muss nun mal sein. Ohne Spülung und hungern keine ordentliche Koloskopie. Danach kann man ja wieder richtig futtern.
Eine Dosis für`s Traumland lasse ich allemal verpassen. Ist einfach angenehmer für alle Beteiligten.
Liebe Bibbi habe keine Angst, du schaffst das schon. Davon bin ich kängurufest überzeugt.
Tschüüüüüüüüüüüüüüss sagt daumendrückend Linie 22
von Chief » 07.10.2008, 13:52
Hallo Linie 22,
da hast Du aber schon eine Menge Spiegelungen ertragen müssen.
Mein Rektum wurde nach Analkarzinom ebenfalls entfernt und vor der großen OP auch eine Spiegelung gemacht.
Nach der OP gelte ich nun lt. dem Chirugen als geheilt und in meinem Nachsorgeplan ist für die nächsten 5 Jahre auch keine Spiegelung mehr angedacht (was ich auch OK finde).
Gruß
Uli
von Frank38 » 07.10.2008, 15:09
Huhu,
Bei mir haben sie gesagt nach einem Jahr, weil es so im Plan steht für die Krebs vor/nachsorge. Bin auch Klinisch Krebsfrei entlassen worden als geheilt. Hab jetzt schon 2 hinter mir, die letzte war vor einer Woche, da sie vor einem halben Jahr eine Knospe gefunden haben und ich nach einem halben Jahr zum checken kommen sollte. Diesmal war alles okay und ich muss erst wieder nach 2 Jahren. Werde es aber trotzdem nach einem Jahr wieder machen lassen.
Hab es bis jetzt einmal mit und ohne Narkose gemacht und ich muss sagen es hat zwar ohne mal kurz ein bissel geziept, aber weh getan hat nichts. Also es ist keine grosse sache finde ich und Angst braucht man auch nicht haben. Der eklige teil von der ganzen sache ist halt das Abführen, obwohl das neue zeug was ich bekomme ist ganz okay.
Anfangen tue ich immer so 3 Tage vorher nur leichte sachen Essen, ein Tag davor bevor ich das Abführmittel Trinken muss
Irrigiere ich, dann am nächsten Tag ein kleines Frühstück und danach nur noch Wasser,Tee und Brühe, dann abends denn ersten Liter vom dem zeug runter spülen und am nächsten Morgen denn anderen vor der Koloskopie halt so klappts bei mir am besten.
lg Frank
von Linie 22 » 07.10.2008, 16:29
Hallo @ Chief , @ Frank 38:)
ich wurde damals, nach der OP im September 2003, auch als geheilt, aus dem Darmzentrum, entlassen. Nachsorge stand auf dem Plan, wie das Amen in der Bibel. Und das war auch gut so, wie sich zwei Jahre später bestätigte.
Ein halbes Jahr nach der o. a. OP stand die erste Koloskopie an. Alles okay, außer leichte Probleme einer Verengung, sowie schwache Blutungen des Stomas.
Danach die nächste und wieder die nächste bis zur Koloskopie im Oktober 2005.
Der "Schlauch" für Erwachsene ließ sich gar nicht einführen. Deshalb wurde ich, zwecks Spiegelung, in eine andere Klinik, in welcher Geräte für Kinderspiegelungen zur Verfügung standen, überwiesen. :shock:
Zur besagten Verengung kamen von da ab auch noch dauerhaftes stärker werdendes Bluten, Nässen, Verstopfung, Entzündungen, :p verwesungsartiger Gestank. :p
Mein Kolostoma veränderte sich innerhalb von ca. drei Monaten von einer "Knospe" zu einer "Walnuss" :shock:
Der Grund dafür war wieder einmal ein bösartiger Tumor. :shock:
Fazit: Wieder OP, wieder Stomaanlage. Seit dem trage ich ein Transversumstoma im rechten Oberbauch.
Wäre ich nachlässig oder leichtsinnig mit Vorsorge umgegangen, würde ich Heute die Radischen von unten betrachten.
Sooo, lange genug getalkt. Ich hoffe ich lang`weile Euch nicht mit meinen Erlebnissen.
Darum verabschiede ich mich, sage tschüüüüüüüüüüüss bis bald Linie 22.
von Bibbi » 07.10.2008, 19:09
Hallo,
und vielen Dank an alle, die so schnell geantwortet haben. Habe nun heute mittag das letzte gegessen, danach eine Ampulle Abführlösung getrunken, danach Durchfall ohne Ende. Jetzt am Abend muss ich noch 4 Tabletten nehmen und morgen früh 5 Uhr einen Liter Darmspüllösung trinken.
9.30 Uhr bin ich dann in der Praxis zur Spiegelung bestellt. Ich hoffe, dass alles in Ordnung ist und die Untersuchung nicht so schmerzhaft ist. Denn bei dem Vorgespräch meinte der Arzt, da der untere Teil des Dickdarms, der erfahrungsgemäss die meisten Schmerzen verursacht, entfernt ist, bräuchte ich kein Schmerzmittel. Naja, ich werds schon schaffen, Augen zu und durch
VlG Bibbi
von doro » 07.10.2008, 19:15
Liebe Linie 22,
Recht hast Du,ABER, mein Internist hat mir ganz klar gesagt:Frau T.ich spiegel ihren Magen so oft sie möchten,aber ausschließen lässt sich damit garnichts!Und er meine wirklich "garnichts ".Nimm es wie Du willst,aber ein wenig Schutzengel gehört immer dabei.Fazit=Schutzengel & Vorsorge werden sich hoffentlich ergänzen denn das mit den "Fast Radischen" brauchen wir nicht wieder.Wäre ich nachlässig oder leichtsinnig mit Vorsorge umgegangen, würde ich Heute die Radischen von unten betrachten.
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