von temperence » 28.11.2012, 11:52
So, mal hier in der Runde horchen, sind ja doch einige hier unterwegs, die die Chemoerfahrung haben.
Ich muss gestehen, ich habe Sport für mich erst mit Anfang 30 entdeckt, kurz nach der Diagnose CU, hier hatte ich verstärkt mit Inline-Skating angefangen, um die Nebenwirkungen des Cortison zu bekämpfen. Bin also keine Supersportlerin, das vorweg.
Ich mache seit einigen Monaten regelmäßig Yoga und Pilates, tut echt gut, ich glaube oft kaum, was ich kann Aaaaaaaber, schon vorher, im Rehasport, bin ich immer wieder an meine Grenzen gestoßen, wenn es um Übungen auf einem Bein geht... Bei Yoga und Pilates wird ja doch öfter balanciert, viele Übungen (auch auf allen Vieren) basieren auf Gleichgewicht, und wenn ich im Vierfüsslerstand gegenläufig Arm und Bein hebe, die rechte Hand auf den Rücken lege und versuche, mit nach rechts aufzudrehen, tjaaaaaaaaa, dann macht es plumps und ich fall auf die Nase Gleiches gilt für den Yogabaum (auf einem Bein), mein Krieger3 landet gern mit beiden Händen unten und Körperdrehungen auf einem Bein stehend... - die Wand und der Boden sind mein, Sätze beim Pilates mit Schritt zurück, in die Knie, Arme hoch, Twist rechts enden auch gern auf der Matte Okay, ich war früher der Sportkasper, ich weiß nicht mal, ob ich es früher gekonnt hätte, und ich kann durch das Skaten doch geschickt fallen, dann steh ich halt wieder auf und fang neu an, aber wieso kann ich das trotz ständigem Training immer noch nicht???
Es soll wohl eine Spätfolge der Chemo sein, dass das Gleichgewichtsempfinden gestört ist (bin ja auch nicht mehr jung, nur noch knackig), aber aus dem Vierfüssler umfallen, sobald ich einen Arm hebe, das find ich langsam peinlich
Wer kennt solche Probleme noch, sprich, ist das vielleicht wirklich nur ne Nachwirkung, wie die Empfindlichkeit der Hände (ich trage beim Training Gewichtheberhandschuhe, sogar beim Yoga...), oder muss ich einfach noch mehr üben?
Gruß Lucia
Hallo Lucia,
auch ich hab Chemo-Erfahrung , bin sogar noch dabei, am Samstag beginnt mein letzter Zyklus.
Ich geh dreimal in der Woche zum Sport, allerdings, die Sportskanone bin ich auch nicht. Da ich an Geräten trainiere, hab ich da jetzt nicht so das Problem. Aber:, ich habe festgestellt das ich, wenn ich Stiefel anziehe auch ins Wanken gerate. Ich hab welche zum reinschlupfen und habe mich (nicht erst weil du das Thema heute aufgegriffen hast) dabei ertappt, dass ich mich an die Wand lehne. Samstag tat ich das nämlich nicht und mein Mann musste mal schnell zupacken.
Vor einem Jahr habe ich mal einen Gleichgewichtstest gemacht und der war super. Der Arzt meinte, solche Werte hätte er noch nicht gesehen. Ich denke, heute würde das anders aussehen. Ob das jetzt mit der Chemo zu tun hat Der Onkologe würde sicher sagen "NEIN!"
Wenn ich dran denke, frage ich, wenn wir am 19.12. meinen Abschied zelebrieren.
Lieben Gruß billy64
von Waltraud Mayer » 28.11.2012, 13:14
Ich selber hab da keine Erfahrungen, aber ich höre es immer wieder mal in der Gruppe, das Gleichgewichtsstörungen, einhergehend mit Schwindel oder Taubheitsgefühle in Händen und Füssen auftreten. Manche lassen dann schon mal ein Wasserglas fallen oder stolpern beim gehen...
vergeht aber wieder wenn die Chemo vorbei ist...
LG Waltraud
von doro » 28.11.2012, 13:17
Meine lieben Mitwankler
lasst Euch trösten, denn ich wanke nicht erst seit der Chemo wenn ich auf einem Bein stehe.Das Problem hatte ich auch vordem und habe den Grund in meinem greisenhaften Alter gesucht
Nun will ich nicht ausschließen, dass die Chemo ihren Teil dazu beiträgt, denn ich kann ja nun nicht alles darauf schieben, weil ich den Halbzeitpfiff überhört habe
von temperence » 28.11.2012, 14:06
Huuuuuum, den Halbzeitpfiff überhört Wie war das noch, lässt nicht zuerst...? Nein, Pfui, so böses Wortgut wie Alter benutzt man nicht in einem Satz mit "Ich", es sei denn, es ist noch ein "nicht" dabei
Tröstet ja ein wenig, wenn ich nicht ganz allein so trampelig wirke, wobei sicher bei mir auch erschwerend hinzukommt, dass ich eh töffelig bin, was sich meist in "Ich stoß mich überall" zeigte Aber ich konnte toll skaten, was ich seit der OP noch nicht wieder versucht hab. DAS wäre mal ein Ansatz...
Naja, so ganz abwegig ist die Theorie wohl nicht, aber stimmt schon, die Onkos werden da sicher kaum zustimmen, die haben viele meiner "lästigen, aber harmlosen" Auffälligkeiten auch nicht weiter beachtet.
@ billy das mit dem "Drandenken" war bei mir in der Chemo das Problem No1 - ich wusste Mittags manchmal nicht mehr, was ich gefrühstückt hatte. Aber das verschwindet wirklich alles wieder, also Ausschläge, Gedächtsnislücken, Sehstörungen. Ich hab nur noch die empfindlichen Hände/Füsse, Frieren und Müdigkeit und die "Hundenase" (kalt UND sensibel im Quadrat...), der Rest is w-e-c-k. Also, Billy, *daumendrück* für die Letzten!
Und mal lesen, was noch passieren mag hier
Gruß Lucia
Hallo Lucia,
weil du Ausschläge ansprichst... den hatte ich auf dem Rücken und der Onkologe meinte das dies nix mit Chemo zu tun hat. Der Hautarzt war ganz anderer Meinung und wollte das auch mitteilen. Chemo macht nicht nur böse Zellen kaputt, das wollen die nur nicht wahrhaben. Alles zu ihrem Guten... Jaja...
Danke fürs Daumendrücken für die letzten 2 Wochen mit Pillen, mach ja Tabletten-Chemo. Heb noch bischen was auf, im Januar ist RV geplant.
Gruß billy64
von driver » 28.11.2012, 18:14
Hallo Lucia,
mit dem Gleichgewicht hatte ich eigentlich keine Probleme. Sogar während der Chemo mit der angelegten Kassette konnte ich meine Socken stehend freihändig anziehen, ohne dass ich umgefallen bin. Das ist heute auch noch der Fall. Ich hatte Ende Oktober die letzte Chemotherapie.
Probleme mit der Haut hatte ich dagegen auch. Bei mir entzündeten sich Bindehaut und Zahnfleisch besonders stark.
Das besserte sich immer in der 1. Woche nachdem ich die Kassette wieder abgegeben hatte. Außerdem hatte ich Probleme unter den Achseln, in den Armbeugen und an den Fußsohlen. Dort war alles stark gerötet, dann löste sich die alte Haut nach einer Weile komplett ab.
Ich habe diese Stellen immer morgens und abends mit japanischen Nachtkerzenoel behandelt. Das ist jetzt 3 Wochen nach der Chemo alles so gut wie abgeheilt.
Wünsche Dir, dass Du bald mit den Nebenwirkungen Deiner Chemo klarkommst und diese hinter Dir lassen kannst.
LG vom driver
von birgit40 » 28.11.2012, 19:14
hi !!
ich hatte nach meiner chemo totale kreislaufprobleme !! musste mich in der dusche immer festhalten ,das war echt ätzend !! seitdem ist ja auch meine niere gestaut !! da hatte ich auch nur 52 kilo und jetzt bin ich bei 59 kg !!
jetzt, nach fast einem halben jahr nach der chemo gehts mir wirklich prima !! hoffe das bleibt auch so !! manchmal habe ich zwar gleichgewichts störungen aber das hällt sich in grenzen !!
liebe grüsse birgit
von Blondie55 » 28.11.2012, 21:35
Hallo Temperence,
freu Dich, das Du den Sport für Dich entdeckt hast. Das hilft ganz sicherlich.
Aber warum die Erwartung so hoch schrauben?
Aus einem Spatz wird sicherlich kein Paradiesvogel. Die Krankheit und Therapie
steckt in den Knochen. Das Alter kommt hinzu
Ich habe nach der Chemo und Radio- Behandlung sehr abgebaut.
Besonders im Dunkeln, da versagt das Gleichgewicht total.
Hinzu kommen noch so ein paar Dinge im alltäglichem Leben, kann natürlich auch am Alter liegen. Sport war noch nie mein Ding, und nach der Erkrankung
erst recht nicht .
Daher meine Anerkennung
Die Erwartungen aber bitte nicht so hoch schrauben.
LG
Blondie
von mucki53 » 30.11.2012, 00:30
Liebe billy, ich , dass Du die letzten beiden Wochen auch gut überstehst und dann erst mal Ruhe hast !
Ich hab meine Xeloda-Chemo seit 18.11. hinter mir und erfahre nach CT am 7.12. und Onkologen-Gespräch am 12.12., wie es nun weitergeht.
Seit meiner ersten Chemo (FOLFOX)habe ich taube (nicht rote) Hände und Füsse, bin schlapp und müde und mit dem Gleichgewicht und dem Gedächtnis hapert's auch .
Lt. Arzt soll sich das aber im Laufe der Zeit bessern.
Ihr seht, keiner ist hier alleine .
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