von Ela2 » 15.07.2008, 19:20
Hallo Leute
Habe da mal eine Frage:
Ist die Krebsgefahr bei MC gegeben? Ist das Risiko bei der Erkrankung Colitis Ucerrosa viel Höher ? Habe da heute ein Fernsehnbericht gesehen wo es sich um die Erkrankung MC drehte.
Es war dort eine Frau zu sehen die MC hat und schwer zu Leiden hatte. Sie mußte sich mehrmals OP`s unterziehen wobei man ihr Stück für Stück Dickdarm entfernte,zum Schluß hat man ihr ein Ileostoma gelegt um die Krebsgefahr auszuschlaten, dass hat mich letztendlich etwas Stutzig gemacht....
Ich habe auch schon lange Zeit Mc und ein Stoma habe keinen Dickdarm mehr , der Dünndarm laut Stand Dez 07 sieht sehr gut aus, dem lieben Gott sei Dank....und bekomme gute Meds....trotzdem nehmen mich solche Fälle immer sehr mit...
Naja wollte das einfach nur mal erfragt haben, bin eben ein Angsthase schlecht hin und Grübele viel zu viel:haarezuberge:
Danke fürs Zuhören und für eure Antworten
Gruß Ela
von Sabine049 » 16.07.2008, 09:48
Ela,
deine Ängste sind nachvollziehbar. In der Hinsicht, ich kann leider nicht dienen, kontaktiere bitte einmal diesbzgl. u.a. "Dia" = Diana.
Abwägig ist der Gedanke sicherlich nicht, aus dem einfachen Grund, dass stete Entzündung zu einer Displasie führen.
Es handelt sich bei den Dysplasien von Skelett oder Bindegewebe um systemhafte Störungen des Knochen- und Knorpelgewebes. Somit sind sie keine Organ-, sondern Gewebsdefekte.
U.a. hatte ich ein Barrettsyndrom infolge steter Entzündungen des distalen Speiseröhrenstumpfes!
Mittelgradige und schwere Dysplasien werden als Präkanzerosen eingestuft (Vorstufen eines malignen Tumors).
Diese wurden bei mir g´ttseidank mittels Argonkoagulation in zwei Sitzungen erfolgreich abgetragen.
Fazit: Deine Ängste sind durchaus berechtigt. Aber solange du engmaschig ärztlicherseits überwacht wirst, wird die etwaige Gefahr relativiert.
Liebe Grüße Sabine
von Dia » 24.07.2008, 20:40
Hallo Ela2!
Entschuldige bitte, dass ich erst heute deinen Thread entdeckt habe!
Deine Frage betreffend, kann ich dir sagen, dass auch wir MC-ler vom Krebs nicht vollkommen verschont werden. Vorwiegend tritt die Krebserkrankung im Dickdarm auf. Um die Gefahr zu bannen, wird dieser entfernt.
Es kommt darauf an, wie die Geschwüre, welche sich bei MC zwangsläufig im Dickdarm bilden, aussehen und nicht weniger entscheidend ist auch die Größe und die Anzahl derer ansich.
Ich hatte unzählige Geschwüre in meinem Dickdarm. Er wurde entfernt, um das erhöhte Krebsrisiko einzudämmen. Leider ist es so, dass wir trotz entferntem Dickdarm nicht ganz von dem Risiko an Darmkrebs zu erkranken, befreit sind.
Es ist zwar relativ selten, dass man ein Dünndarmkarzinom bekommen kann ..... aber die Wirklichkeit sieht anders aus.
Mein Crohn z. B. macht munter weiter in meinem Dünndarm. Da haben sie auch schon Ulzerationen gefunden. Mehr brauche ich da nicht zu erläutern. Gefunden haben sie diese per Doppelkontrast-Röntgenaufnahme nach Sellink. Und bei meiner letzten Stomakorrektur wurden sie auch histologisch untersucht. Das Ergebnis war Gott sei es gedankt ohne Befund.
Mir wurde immer von einem OA gesagt, dass MC keinen Krebs entwickelt! Aber weit gefehlt!!!
Ich hoffe, ich konnte dir deine Frage relativ gut beantworten. Es werden sich bestimmt noch ein paar Forumsteilnehmer zu Wort melden.
@ Sabine ,
....danke!
LG Dia
von Monsti » 24.07.2008, 21:19
Hallo Ela,
auch ich habe Deinen Beitrag erst eben entdeckt.
Bei CU ist die Gefahr der Entwicklung von Dickdarmkrebs ja allgemein bekannt. Nach Entfernung des Dick- und Mastdarms soll angeblich die Krebsgefahr gebannt sein.
Was MC betrifft, sagte mir mal ein Chirurg, dass die Krebsgefahr nicht größer sei als bei gesunden Menschen. Nun, diese einzelne Aussage will nichts heißen.
Andererseits zählt MC (die CU nicht wirklich) zu den Autoimmunerkrankungen, d.h. der Körper neigt dazu nicht nur schädliche, sondern auch körpereigene Zellen anzugreifen und zu zerstören.
Da ich auch mit Chronischer Polyarthritis (RA bzw. cP) beschenkt wurde, die ebenfalls zu den Autoimmunerkrankungen zählt, weiß ich zumindest aus der rheumatologischen Ecke, dass die Gefahr einer Krebserkrankung bei unsereins sogar geringer als bei vollkommen gesunden Menschen ist. Anders sieht es vermutlich bei mit Immunsupressiva therapierten Autoimmunerkrankungen aus (bei mir z.B.), da hiermit das Immunsystem ja deutlich runtergefahren wird und sich so möglicherweise auch nicht mehr bei der Entwicklung von krebsig entarteten Zellen zur Wehr setzen kann. Dies ist aber nur eine laienhafte Theorie aus einem Rheuma-Forum. Angesprochene Rheumatologen verneinten diese Theorie zwar nicht, nahmen aber auch nicht deutlich Stellung.
Dies zu dem, was mir bekannt ist. Meiner Ansicht nach solltest Du Dich nicht verrückt machen. Du kannst morgen urplötzlich sterben, weil Dich rein zufällig ein abstürzender Blumentopf aus dem 6. Stock trifft oder Dich beim Überqueren der Straße ein Autofahrer übersieht und ungebremst überrollt. Wäre ja schrecklich müsste man sich um solche Seltenheiten (die aber tatsächlich passieren) einen Kopf machen müsste.
Liebe Grüße
Angie
von Ela2 » 25.07.2008, 06:09
Hallo Dia und Angie :feiern:
ich freue mich, dass ihr zu meinem Thema mir meine Frage sehr gut beantwortet habt Danke euch!
Ich bin ständig dran mir irgendwie einen Kopf über Dinge zu machen die wirklich nicht zur Debatte stehen.....Das bin mal wieder Typisch ich.....Sieht man was im Fernsehn und schon gleich denke ich, dass ich auch davon befallen bin oder werde.Manchmal ist es echt schlimm mit mir, früher war das nicht so, ich bin wohl zu Sensibel geworden
Angie! Das mit dem Imunsupressiva habe ich auch schon mal gehöhrt, ich mußte es eine gannnnnzzz lange Zeit mal einnehmen nun wurde ich auf Humira umgestellt wo ich es nicht mehr benötige GOTT SEI DANK.....
Mich wundert nur, das hier im Forum so wenig über das Medikament berichtet wird! Normal müßten doch einige von uns das Medi bekommen !?
Oder ich bin mal wieder Blind wie ein Fisch und sehe das nicht grins....Das passt auch zu mir LOL :p
LG und Danke euch beiden !!!!
byebyeeeee
von Dia » 25.07.2008, 07:53
Guten Morgen, liebe Ela2!
Mit den Immunsuppressiva ist das so eine ganz eigene Sache. ich z. B. bekam Azathioprin. Dies verursachte bei mir 2x eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung).
Humira ist genauso wie Infliximab, nur in etwas abgeschwächter Form. Leider liegen auch darüber keine Langzeitstudien vor. In den meisten Fällen hilft es nur über einen bestimmten Zeitraum. Im Forum der DCCV kannst du viel darüber lesen, wie es den Betroffenen während der Einnahme ergangen ist und was danach geschehen ist. Sind doch die angegebenen Nebenwirkungen bei weitem nocht nicht Alles, was diese Medikamente in unserem Körper anrichten. In den USA wurde inzwischen Infliximab vom Markt genommen, da es mehrere Todesfälle durch Verabreichung dieses Medikamentes gab! Auch darüber findest du im WWW eine ganze Menge Lesestoff! Es ist alles sehr interessant!
Jeder Mensch ist individuell. Es kommt auch darauf an, wie das Immunsystem jedes Einzelnen intakt oder nicht intakt ist.
Ich sehe das Medikament Humira derzeit immer noch als Experiment an. Informiere dich genaustens darüber, bevor sie dir dieses verabreichen wollen. Forsche im Web nach! Mein Gastroenterologe verabreicht es nur auf Wunsch. Er fragte mich letztes Jahr, wie ich zu Infliximab stehe! Ich sagte ihm ganz deutlich, dass dies das Letzte ist, was ich mir antun würde! Da müßte ich schon so verzweifelt sein und mit einem Bein schon im Grab stehen, erst dann wäre Infliximab und HUmira für mich die allerletzte Alternative, um weiterleben zu können bzw. zu dürfen!
Hier ist mal der Link für das Chron-Colitis-Forum:
www.dccv.de
Solltest du weitere Fragen haben, so schreib sie uns. Wir werden versuchen, dir bestmöglichst Klarheit zu verschaffen.
Mach dir jetzt nicht allzu viele Gedanken! Dies bringt nichts! Ich weiß es ist schwer, aber man lernt es mit der Zeit damit umzugehen und entwickelt sogar einen sogenannten schwarzen Humor. Es ging mir auch lange so, dass ich mir zu viele Gedanken gemacht habe. Aber es führt zu Nichts!
Genieße deinen jetzigen Zu- bzw. Umstand so lange es dir möglich ist!
Ich wünsche dir einen schönen Tag noch!
LG Diana
von Dia » 25.07.2008, 08:29
.....sorry Ela2.. , habe ich das richtig verstanden, dass du Humira schon einnimmst????
Wir hatten hier ein Forumsmitglied, welches sich seinerzeit stationär befand und ihre Ärzte ihr dieses Medikament verabreichen wollten. Mir fällt jetzt auf Anhieb nicht mehr der Name des Mitgliedes ein!
Vielleicht finde ich den Thread noch! Dann kann ich da noch einmal nachlesen und ihn dir verlinken..... !
LG Diana
von Dia » 25.07.2008, 10:16
Hallo Ela2!
Ich bin es noch einmal!
Ich habe den Beitrag gefunden, wo es um Humira ging. Monsti hatte da das Medikament und deren Einsatzgebiete näher erläutert.
Ich hoffe doch, dass es jfunktioniert, was ich jetzt vorhabe!!
Monsti hat geschrieben:Hallo Liebchen,
Humira (Adalimumab) ist ein TNF-alpha-Blocker, der primär in der Rheumatologie eingesetzt wird. Da ich selbst Chronische Polyarthrtis habe, ist mir dieses Medikament natürlich bestens bekannt. Hätte bei mir Arava (Leflunomid) nicht super angeschlagen, wäre der nächste Versuch ganz sicher Humira gewesen. Ich hätte diesen Versuch auch gerne gewagt, da ich einige Leidensgenoss(inn)en kenne, die dieses Mittel schon länger nehmen und durchweg begeistert davon sind.
Mehr Infos zu Humira hier: http://www.rheuma-online.de/medikamente ... umira.html
Liebe Grüße
Angie
von Monsti » 25.07.2008, 10:20
@Dia: Und Dir danke, dass Du den alten Beitrag gesucht hast!
Grüßle von
Angie
von Dia » 25.07.2008, 10:44
...hier noch ein paar INformationen über Nebenwirkungen von Humira......
Die Verschreibungsinformationen variieren von Land zu Land. Vollständige Informationen erhalten Sie auf dem Beipackzettel Ihres jeweiligen Landes. Sicherheitsinformationen für die USA finden Sie unter http://www.HUMIRA.com.
Schwerwiegende Infektionen, Sepsis, seltene Fälle von Tuberkulose(TB) und opportunistische Infektionen, einschliesslich Todesfälle, wurden bei der Verwendung von TNF-Antagonisten, einschliesslich HUMIRA, berichtet. Viele der schwerwiegenden Infektionen traten bei Patienten auf, die auch andere immunsuppressive Mittel erhielten, durch die sie zusammen mit dem zugrunde liegenden RA anfälliger für Infektionen geworden sein könnten. Patienten müssen vor, während und nach der Behandlung mit HUMIRA genau auf Infektionen, einschliesslich Tuberkulose (TB), überwacht werden. Die Behandlung sollte bei Patienten mit aktiven Infektionen erst begonnen werden, wenn ihre Infektion unter Kontrolle gebracht wurde. HUMIRA sollte nicht bei Patienten mit aktiver TB oder anderen schweren Infektionen, wie z. B. Sepsis oder opportunistischen Infektionen, angewandt werden. Patienten, bei denen während der Behandlung mit HUMIRA neue Infektionen auftreten, sollten genau überwacht werden. HUMIRA sollte bei Patienten mit neu aufgetretenen, schweren Infektionen abgesetzt werden, bis ihre Infektion beherrscht worden ist. Ärzte sollten die Verordnung von HUMIRA bei Patienten mit rezidivierenden Infektionen oder anderen Erkrankungen, die deren Infektionsanfälligkeit erhöhen könnten, in der Vorgeschichte mit Vorsicht in Erwägung ziehen.
@ Monsti
..hat ein bisschen gedauert, bis mir der Name "Liebchen" wieder eingefallen ist! Aber sie ist im Gedächtnis hängen geblieben, da sie ja einen sensationellen Hilferuf aus der BF Klinik gestartet hatte und zudem sich ihr Daddy hier auch zu Wort gemeldet hatte.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe