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Lokale Schmerztherapie bei Verwachsungen??? – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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7 Beiträge • Seite 1 von 1

Lokale Schmerztherapie bei Verwachsungen???

Beitrag von angeli » 15.03.2008, 11:05

Wieder mal dieses leidige Thema..., also, seit geraumer Zeit plage ich mich mehr und mehr mit diesen Verwachsungsschmerzen rum, besonders im rechten UB bei der Stomanarbe. Eine OP mit Adhäsiolyse will und werde ich nicht wagen-rät mir auch jeder Arzt von ab. Es gibt praktisch kaum eine Lebenslage, in der mich diese bl... Dinger nicht ständig ärgern außer liegend auf der rechten Seite :D War gestern bei meinem Gastroenterologen und der machte den Vorschlag einer lokalen Schmerztherapie - ähnlich wie bei Rückenschmerzen mit Spritze (Steroid+Lokalanästhetikum) in den Bauch :shock: und das soll dann bis ca. 2 Wochen wirken. (Vorerst soll es aber erst noch vom Chirurgen beurteilt werden.) Habt ihr so was schon mal gehört? Klingt ja ganz gut, aber mit Spritze in den Bauch!!! Oh graus!
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

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angeli

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Lokale Schmerztherapie bei Verwachsungen???

Beitrag von Monsti » 15.03.2008, 11:43

Hallo Angeli,

mich wundert, dass Dir u.a. Cortison gespritzt werden soll. Das wirkt doch nur im Falle einer Entzündung. :confused:

Hast Du es denn schon mal mit Akupunktur versucht? Mir hatte sie einst sehr gut und über lange Zeit geholfen. Voraussetzung für einen Erfolg ist aber, dass 1. der Akupunkteur sein Handwerk versteht und 2. Du darauf ansprichst.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Lokale Schmerztherapie bei Verwachsungen???

Beitrag von Sabine049 » 15.03.2008, 13:23

Hallo Angeli,

Anfang des Jahres schriebst du von einer Pouchitis! Ist diese jetzt ausgeheilt!? Oder kommt zu den Verwachsungsbeschwerden eine etwaige weiterhin bestehende Entzündung des Pouches infrage?

Mh - ja - aus der Schmerztherapie sind mir derartige Verfahren hinreichend bekannt.

War gestern bei meinem Gastroenterologen und der machte den Vorschlag einer lokalen Schmerztherapie - ähnlich wie bei Rückenschmerzen mit Spritze (Steroid+Lokalanästhetikum) in den Bauch und das soll dann bis ca. 2 Wochen wirken
.

Hins. der Verabreichung von Lokalanästhetika wie Procain/Lidocain gibts diverse Vorgehensweisen.

Entweder wird unter bildgebenden Verfahren wie CT o. MRT direkt - gezielt - injisziert/punktiert. M.E. aber im Bauchraum :abgedreht: unvorstellbar. Oder das Steroid nebst Lokalanästhestikum wird subcutan - unter die Haut - gespritzt. Schau mal hier: http://www.sportheilpraxis.de/html/body ... rapie.html.


Aufgrund einer komplexen Schmerzsymptomatik wird mir seit etwa 1 1/2 Jahren zweimal wöchentlich ein Lokalanästhetikum (Procain) i.v. = intravenös infundiert, alternativ könnte man dieses aber im Falle das, meine ohnehin völlig trombosierten Venen "schlappmachen", subcutan verabreichen. Seitdem - dreimal auf Holz klopfend - sind auch meine verwachsungsbedingten Schmerzen rückläufig und die Infusionen wirken sich insgesamt positiv auf das Allgemeinbefinden aus.

Bei zugezogenen Blockaden im Hals- o. Brustwirbelbereich o. massiven Verspannungen im Nacken werden mir zusätzlich bei Bedarf LOKAL entweder ein Lokalanästhestikum oder Kohlenstoffdioxid etwa einmal monatlich s.c. in die Triggerpunkte am Hals und der Schultermuskulatur injisziert. Die Pickser sind auszuhalten. Von den Infusionen profitiere ich uneingeschränkt. Des weiteren erhalte ich derzeitig über die Infusionstherapie zusätzlich die Vit. B 1, B 6 und B 12 und gelegentlich Vit. C - hochdosiert 4 g - prophylaktisch zur Stärkung der Abwehrkräfte quasi gegen Infekten jeglicher Art.

Wenn lokal injisziert wird, raten die Docs jedoch von einer gleichzeitigen Akupunktur ab, so dass normalerweile abwechselnd vorgegangen wird. Akupunktur + Infusion o. Infusionen nebst lokaler Verabreichung = Applikation von Lokalanästhestika.

Ich empfehle dir, wende dich an einen Anästhesisten mit Zusatzqualifikation zum Schmerztherapeuten. Schmerzdocs bieten grundsätzlich auch Alternativtherapien wie Akupunktur, CO², Osteopathie etc... an.

Diesbezüglich ein Linkverweis der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V.: http://www.stk-ev.de/.

Ursprünglich suchte ich schmerztherapeutische Hilfe wg. meiner "Rücken"schmerzsymptomatik. Da ein guter Schmerztherapeut i.A. ganzheitlich vorgeht, werden selbstverständlich die verschiedenen Schmerzbilder berücksichtigt und ganzheitlich im Sinne von: "Körper, Geist und Seele" therapiert.

Wichtig halte ich, dass du dir zunächst einen kompetenten Schmerzdoc suchst und deinen Gastro. darüber in Kenntnis setzt, mit der Bitte um eine interdisziplinäare Zusammenarbeit!!!!!!!!

Bevor du dich nochmals auf den Tisch zwecks Adhäsiolyse legst, schöpfe alle konservativen Therapieoptionen aus :troest:. Denn die Therapien haben kaum NW und - falls - derartige auftreten sollten - generell reversibel ergo umkehrbar, in dem die jeweilige Therapieform postwendend abgesetzt werden kann.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Lokale Schmerztherapie bei Verwachsungen???

Beitrag von angeli » 15.03.2008, 14:05

@ Monsti: habe gestern beim Gastro den Pouch spiegeln lassen und der ist soweit o.k. (makroskopisch keine Entzündung, Histologie kommt noch, aber dabei ist eine geringe Entzündung wohl normal wegen der Funktionsänderung vom Dünndarm)

Ich hatte nicht erwähnt, dass ich im letzten August wegen einer Pouch-Nachresektion (Divertikel vor Pouch) und Briedenlösung zw. Dünndarm und Eierstock operiert wurde - seit dem sind halt die Schmerzen mal mehr, mal weniger, vorhanden. Deshalb lass ich das ganze jetzt doch noch weiter abklären in der chir. Sprechstunde und wenn da alles o.k. ist versuche ich es mit dem Schmerztherapeuten. (im Bauch lass ich mir bestenfalls im Notfall rumschnippeln, wäre ja eh fraglich, ob es besser wird)

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angeli

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Lokale Schmerztherapie bei Verwachsungen???

Beitrag von Sabine049 » 16.03.2008, 09:39

:troest:, ups, voraussichtlich, liebe Angeli, hab´ich dich mit meinem Wortschwall total überrollt :D:D

Take its easy - :ballon:

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Sabine049

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Lokale Schmerztherapie bei Verwachsungen???

Beitrag von angeli » 16.03.2008, 22:10

@Sabine049, i-wo :cool:, ich danke dir für die ausführlichen Infos, denn bisher hat mir noch nie ein Doc. von diesen Möglichkeiten erzählt, sind eher immer ratlos und verschreiben mir oral Schmerzmedis. Es ist scheinbar immer noch teilweise so, dass Schmerztherapie ein Stiefkind in der Medizin ist. So habe ich wenigstens Anhaltspunkte dank Deiner Infos. Ich selber habe früher mal auf einer Intensivstat. gearbeitet und dort hat ein Anästhesist eine Fortbildung zum Schmerztherapeuten o.ä. gemacht. Das war Mitte der 90-iger und damals noch etwas ungewöhnlich und neu für uns :confused:

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angeli

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Lokale Schmerztherapie bei Verwachsungen???

Beitrag von Sabine049 » 17.03.2008, 08:33

Ja, angeli, bislang wurde die Schmerztherapie stiefmütterlich vernachlässigt, allmählich besinnen sich viele Fachärzte der Anästhesie + Chirurgie darauf, die Pat. zumindest postoperativ o. in der Palliativmedizin halbwegs schmerzfrei zu halten.

Flächendeckend gibts leider noch im Verhältnis zu den übrigen Fachdisziplinen zu wenig Schmerztherapeuten.

Allerdings haben das gros der Mediziner erkannt, dass heutzutage kein Pat. unnötig Schmerzen ertragen muss. Früher hieß es entweder: "Der Indianer kennt keinen Schmerz" oder in katholischen Häusern wurde liebendgern die Leidensgeschichte - Passions Christi´s zitiert und verwiesen: "Unser Herr Jesus Christ hat auch leiden müssen" :shock::abgedreht::haarezuberge:.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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