von Ratsuchende » 06.02.2010, 18:50
Einen schönen Guten Abend,
meine Mutter bekam vor ein paar Tagen spezielle Massagen wegen ihrem Ileostoma bei der Reha. Immer kam es danach zu extremer Luftansammlung im Beutel sowie zu einer Stuhlentfärbung. Da sie Schonkost bekommt und alles Kohl u. Zwiebelartige meidet, kommt es höchstwahrscheinlich nicht von der Nahrung. Nun wollte ich mal fragen, ob "spezielle Darmmassagen" also solche, die in der Höhe des Magen/Darmbereichs durchgeführt werden, wirklich solche Blähungen und Stuhlentfärbungen erzeugen können. Erwähnen möchte ich noch, dass die Stomaschwester sie gefragt hatte, wie sie die Massage jeweils vertragen hat. Da meine Mutter auch mit Entzündungen in den Gallenwegen und der Bauchspeicheldrüse zu kämpfen hat und ihr Bilirubinwert noch immer nicht so ist, wie er sein sollte, kann ich mir nicht so recht vorstellen, das diese Massage solche Auswirkung haben könnte, obwohl ich es mir sehr wünschen würde, das es durch die Massage gekommen ist und nicht von den hartnäckigen Entzündungen herrührt, die auf etwas hindeuten, was mir doch seit ein paar Tagen Panik bereitet und die Klärung nicht vor zwei bis drei Monaten erfolgt, sprich bei der Stententfernung. Meine Mutter kennt meine Befürchtungen nicht u. das ist für ihren Gesundungsprozess auch besser, denke ich. Vielleicht habt ihr ja auch schon solche Erfahrung gemacht o. davon gehört u. könnt mir einen Hinweis geben.
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende,
beste Grüße von der Ratsuchenden
von Webkänguru » 08.02.2010, 09:41
Hallo Ratsuchende,
in deiner Frage kommen viele Dinge zusammen, mit denen wir hier nicht so erfahren sind. Aber Massagen haben durchaus Einfluss auf die Darmbewegung, dass kenne ich aus eigener Erfahrung. Nach einer Massage wird auch bei mir der Beutel erstmal ordentlich voll
Es muss also nicht negativ sein, wenn nach der Massage auch mal mehr Luft abgeht. Nach Darm-OPs kann es sowieso einige Wochen dauern, bis der Darm wieder sein Gleichgewicht findet. Hat deine Mutter denn mit der Stomaschwester darüber gesprochen? Und was hat die Stomaschwester dazu gesagt? Wie hat sich deine Mutter allgemein nach der Massage gefühlt?
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Tini65 » 08.02.2010, 12:52
Hallo Ratsuchende *welch weiser Nick*,
mir war irgendwie aus meiner Heilpraktiker-Ausbildung im Hinterkopf geblieben, dass farbloser Stuhl was ernstes sein könnte. Deshalb habe ich noch mal im Pschyrembel nachgeschlagen. Dort steht:
Stuhluntersuchung: 2. Farbe: grau bei vermehrter Fettausscheidung.....weiß infolge von Acholie...
Acholie: fehlenden Sekretion von Galle in den Darm bei .... Cholestasesyndrom ....
Cholestasesyndrom: Gallenstauung; Retention von Bilirubin, Gallensäuren und anderen Gallenbestandteilen ... durch zu geringen oder fehlenden Abfluß von Galle in den Darm...
Zitat Ende
Das würde Deine Vorahnungen bestätigen oder? Ich würde den behandelnden Facharzt einschalten.
Alles Gute für Deine Mutter
Tini
von Ratsuchende » 08.02.2010, 23:20
Guten Abend,
erst einmal vielen Dank für eure Antworten.
Webkänguru, die Schwester hatte bei ihr eine Dünndarmmassage durchgeführt und sie am folgenden Tag gefragt, wie sie es vertragen hatte. Meine Mutti hat die Masage nicht so gut vertragen u. die Behandlung erstmal unterbrochen unter anderem wegen den aufgeblähten Beuteln.
Ja Tini65, die Entzündungen von der Bauchspeicheldrüse und den Gallengängen sowie die Einnahme von Ursofalk deuten darauf hin, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, die auf eine Leberzirrhose hinauslaufen kann und zusätzlich besteht ein Risiko an dem sehr aggressiven Krebs der Gallenwege zu erkranken. Die Ärztin in der Klinik meinte zu mir, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass zwei Krebsarten auf einmal auftreten. Bei der Stentsetzung gegen die Gelbsucht war der Gang nicht weiter einsehbar, so das sie erstmal keine weiteren Angaben machen konnte.
Zur Zeit geht es ihr super schlecht, weil sie sich heute den ganzen Tag übergeben musste. Die Ärzte in der Reha haben Abstriche machen lassen, weil sie einen Virus vermuten. Die Hygienemaßnahmen wurden erhöht. Man darf wohl nur noch mit grünem Kittel zu ihr. Ich mache mir große Sorgen, weil sie wahrscheinlich in die Klinik muss. Falls das passiert, hoffe ich, das sie wieder in die Uniklinik zurück kommt, die nicht weit von der Reha entfernt liegt. Ich habe so einige Bedenken, was kleine Kliniken betrifft, zudem kennt die Ursprungsklinik ihre Krankengeschichte, was ein enormer Vorteil wäre. An 10 km Distanz sollte es doch wohl nicht liegen dürfen oder?
Ihr Allgemeinzustand ist so schon extrem bedenklich, wegen dem enormen Gewichtsverlust (fast 15kg, vorab wog sie auch nur 64kg). Zudem ist sie sehr kurzatmig, seit ihrem zweimonatigen Klinikaufenthalt und sie leidet an einem Schmerzgefühl, als ob sie durchbricht. Zusätzlich geht sie in einer Schonhaltung (sehr gebückt), wegen der im Krankenhaus diagnostizierten Osteoporose, die auch ein Hinweis auf die Autoimmunerkrankung sein könnte. Eigentlich dachten wir, es geht nun langsam bergauf, aber immer kommen neue Rückschläge. Ich habe so große Angst, sie zu verlieren und kann mich gar nicht mehr auf mein eigenes Leben konzentrieren. Immer wenn das Telefon klingelt, läuft mir ein Schauer über den Rücken. Ich selbst habe auch schon deswegen Gewicht verloren, weil die Sorgen einfach kein Ende nehmen. Die anderen Mitglieder in der Familie haben auch schon alle in den letzten zwei Monaten schlapp gemacht, mit Krankenhaus usw. und selbst den Kater meiner Eltern hatte es erwischt.
Traurige Grüße von der Ratsuchenden
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