von bassman » 12.03.2024, 15:54
Hallo Freunde,
Vor 4 Wochen wurde mein Colostoma zurückverlegt und ein protektives Ileostoma angelegt.
In 3 Monaten steht die endgültige Rückverlegung an.
Nun ist es so, dass ich trotz 12 mg Lorapemid täglich massive wässrige Durchfälle habe, musste letzte Woche auch wieder deswegen in der Klinik verbringen.
Es wird einfach nicht besser, morgen ist wieder Blutabnahme.
Hat noch jemand einen Tipp?
Kennt sich jemand mit Opiumtinktur aus?
Habe keine Lust, andauernd wieder in der Klinik zu landen.
Danke für eure Antworten, liebe Grüße, bassman
von Butterfly » 13.03.2024, 07:13
Hallo Bassman
Klingt nach Highoutput-Stoma bzw Ileostomaverlustsyndrom. Dh das Stoma ist „zu hoch“ angelegt und dein Körper kommt damit noch nicht klar.
Schau mal hier: https://www.bbraun.de/de/patienten/vers ... a-beachten
Wichtig ist „richtig“ zu trinken (Zeitpunkt und was), nicht wahllos jederzeit und immer mehr. Damit kannst du es nicht ausgleichen.
Liebe Grüsse
Butterfly
von Butterfly » 13.03.2024, 07:15
PS: Ich war im Spital und hab zwei Wochen im Wechsel Loperamid, Tinctura Opii (also jedes etwas 6x/Tag) und zu jeder Mahlzeit Aplona und Cholestyramin bekommen. Erfolg war sehr mässig…
von bassman » 13.03.2024, 11:14
Hallo butterfly, vielen Dank für Deine Antwort.
Was meinst Du mit richtig trinken?
Ich trinke 2 l am Tag, mache dabei vor und nach den Mahlzeiten eine halbe Stunde Pause, was schwierig ist bei 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten. Wie machst Du das?
Und wie hast Du alles in den Griff bekommen?
Liebe Grüße, bassman
von bassman » 13.03.2024, 11:16
P.S.: Aplona hilft leider überhaupt nicht...
von Merlina » 13.03.2024, 13:13
Hallo bassman,
in welcher Form nimmst Du das Loperamid, als Kapsel?
Erstaunlicherweise realisieren manche Ärzte nicht, dass Kapseln bei vielen von uns in der Geschwindigkeit gar nicht aufgelöst werden können, und verschreiben die falsche „Darreichungsform“.
Wenn Du Loperamid als Schmelztabletten, bzw. z.B. Imodium lingual nimmst, löst sich der Wirkstoff bereits im Mund, und wirkt darum direkt!
LG, Merlina
von bassman » 13.03.2024, 14:23
Vielen Dank für den wertvollen Hinweis, Merlina, vielleicht ist es das? Dankeschön
von Merlina » 13.03.2024, 20:03
Hallo bassman,
das wäre schön, vielleicht hast Du Glück, und die Lösung ist so „einfach“!
Den Link von Butterfly solltest Du aber unbedingt berücksichtigen. Sehr wichtig!
Ich habe mir den Text gerade einmal durchgelesen. Ich kenne mich mit aber High Output nicht aus.
Wenn die Mineralstoffe sich durch lange anhaltenden Durchfall verschieben, kann sich das ganze Geschehen auch noch ein bisschen selbst verstärken, weil der Körper die Differenzen von Natrium in verschiedenen Geweben auszugleichen versucht.
Wenn der Durchfall also länger anhält, lass das abklären. Parallel auch den Stuhl auf pathogene Keime untersuchen lassen.
Berichte bitte nochmal, ob dieser Zustand ständig gleichmäßig so ist, oder ob Du wechselnd breiige Stuhlgänge hast, und dann wieder nur wässrige - ohne nennenswerte feste Bestandteile.
Gute Besserung!
Merlina
von Butterfly » 14.03.2024, 02:03
Hallo Bassmann
Manche kommen auf die Idee bei Durchfall eben noch mehr zu trinken (3+ Liter).
Mir wurde empfohlen z.B. in den Tee immer etwas Salz zu machen.
Ich hing zum Schluss an der künstlichen Ernährung wegen des Ileostomaverlustsyndroms bis zur RV. Aber vor allem wegen Gewichtsverlust (10kg in 4 Wochen, hatte nur noch 40kg und es drohte Herzstillstand). Danach sagte man, kann sie wieder weg. Hat aber nicht geklappt, weil ich Komplikationen nach der RV hatte. Heute, nach fast 9 Jahren, hat sich aber unter Sandostatin alles gut eingespielt. Aufgrund des Kurzdarms habe ich nur manchmal Probleme mit Unterzuckerung und vertrage Sonne im Sommer wegen des schlechten Wasserhaushalts nicht gut. Aber bei mir ist es speziell, weil ich nur noch 2m Dünndarm und sonst keinen Darm mehr habe.
Es ist schwierig und man braucht Geduld.
Liebe Grüsse
Butterfly
von bassman » 14.03.2024, 16:39
War jetzt heute bei meiner Ärztin, wir machen mit dem Lorapemid weiter.
Ich versuche, möglichst viele Kohlenhydrate zu mir zu nehmen, da wird der Stuhlgang am ehesten breiter.
Wahrscheinlich muss aber die Rückverlagerung doch vorgezogen werden in der Hoffnung, daß mein Restchen Dickdarm seine Funktion wieder übernimmt.
Auf jeden Fall sind die Blutwerte so, daß ich erstmal zuhause bleiben kann.
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