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mögliche Therapien? – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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11 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

mögliche Therapien?

Beitrag von buttercup » 11.02.2013, 17:47

Hallo ihr Lieben,

ich habe mich hier heute erst angemeldet und hoffe, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt :froh:
Meine Großmutter hat seid 16 jahren einen künstlichen Darmausgang. Damals verletzten die Ärzte bei der OP einen Muskel im Darmbereich, seitdem muss sie starke Schmerzmittel nehmen (sie weiß leider nicht genau, welcher Muskel verletzt wurde)
Seit Jahren nimmt sie Novaminsulfon 500mg (3x täglich) und Targin (ebenfalls 3x täglich)
Sie hat seit der OP vor 16 Jahren ein ständiges Druckgefühl im Unterleib und kann schon nicht mehr spazieren gehen oder sich strecken, weil sie so starke Schmerzen hat.
Sie hat bereits viele Schmerztherapien hinter sich, leider half keine und seit diesen Therapien hat sie stark an Gewicht verloren und besteht fast nur noch aus Haut und Knochen.
Ihre Lebensfreude ist dank der ständigen Schmerzen fast verschwunden und ich versuche nun, ihr irgendwie zu helfen und hoffe, dass Ihr vielleicht wisst, ob es noch andere Therapien gibt, durch die sie ein besseres und schmerzfreies Leben führen kann.
Habt ihr vielleicht gute Erfahrungen mit bestimmten Therapien gemacht?

Liebe Grüße

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buttercup

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Beitrag von Biggi0001 » 11.02.2013, 18:33

Bei wem ist sie in Behandlung, Hausarzt, Internist, ausgebildeter Schmerztherapeut ( Schmerzambulanz )?

Das müsste man wissen, um mehr sagen zu können.

Viele Grüße von Biggi

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Biggi0001

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Beitrag von Häslein » 11.02.2013, 20:58

Die Schmerzen haben ja eine Ursache - wurde mal untersucht, warum genau sie Schmerzen hat?

Ansonsten kann man die Opiat Therapie sicher noch hochfahren und anpassen.

Was Du hier beschreibst, ist keine hohe Dosis und es gibt noch diverse Mittel, die man versuchen kann.

Ein Abhängigkeitspotential würde ich beim älteren Semester vernachlässigen.

TENS Therapie ist eine gute - medikamentfreie - Methode zur Schmerztherapie.

LG, Häslein

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Häslein

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Beitrag von Levana » 11.02.2013, 21:39

Hallo buttercup,

es könnte durchaus möglich sein, dass sich der Schmerz
bereits chronifiziert hat und daher keine Medikamente Linderung verschaffen.
Gute Erfahrung habe ich selbst mit einer Säure- Basen- Therapie gemacht.
Es erfolgt durch Infusionsgabe - zeitgleich kann man noch Akupunktur anwenden.

Diese Therapie habe ich im DGS Regionalen Schmerzzentrum gemacht.

Ein Link hierzu:

http://www.schmerz-therapie-deutschland ... n/html.htm

hier kannst Du Informationen und Zentren in Deiner Umgebung
finden.


Liebe Grüsse und " Herzlich Willkommen " im Forum....Levana :roseSchenken:

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Levana

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Beitrag von Häslein » 11.02.2013, 22:31

Auch chronifizierter Schmerz ist mit entsprechenden Analgetika therapierbar. Unterstützend kann man schon auch nicht medikamentöse Methoden wählen.

Es muss bei sowas immer ein Schmerzschema her - ein fester Fahrplan, wann man was einnimmt. Und zwar exakt nach Plan - ob man dann gerade Schmerzen hat oder nicht.

Es gibt auch Schmerzpumpen, die im Körper implantiert werden können und permanent Opioide abgeben.

Man kann direkt am Rückenmark ansetzten und dort längerfristig für einen Med. Flow sorgen...

Es gibt sehr viele Möglichkeiten...

Wenn das Schmerzgedächtnis aktiviert ist, muss das durch hohe Dosen Opioide untebrochen werden....

Aber nur mit Opiaten ist es keine gute Lösung... Die Schmerztherapie setzt sich aus verschiedenen Stoffgruppen zusammen, es gibt nach WHO ein Stufensystem... Auch ein Co Analgetikum soll dabei sein ( ein Antidepressivum )

Zusätzlich gehört noch mehr dazu - Ablenkung - Entspannungstechniken, psycholg. Beratung...

Es würde den Rahmen meines Beitrags sprengen... deshalb höre ich jetzt auf.


Mit Schmerzen muss niemand leben und falls doch - dann fand keine optimale Beratung statt.


Und wichtig: Es kommt auf die Ursache an... es gibt verschiedene Schmerzrezeptoren und so nützt z. B. MST bei Knochenschmerzen eher wenig...

LG, Häslein

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Häslein

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Beitrag von angeli » 13.02.2013, 07:30

Es muss bei sowas immer ein Schmerzschema her - ein fester Fahrplan, wann man was einnimmt. Und zwar exakt nach Plan - ob man dann gerade Schmerzen hat oder nicht.


Grundlegend hast Du damit Recht, aber je nachdem, um was für ein Stoma es sich handelt, ist man zumindest mit Targin Retard-Tabletten bei so einem Zeitplan bescheiden dran. Bei einem Ileostoma flutschen Retardtabl. so schnell raus, wie die andern Lebensmittel auch, wobei eine zuverlässige Retardwirkung in dem Sinne nicht gegeben ist. Bei MIR z. B. sind das Zeiten von 1 Stunde bis auch über 6-8 Stunden. Deshalb "darf" ich lt. Schmerztherapeuten meine Einnahmeintervalle selber gestalten, wobei ich sehr darauf acht, mindestens 6 Stunden dazwischen zu lassen. Zuverlässiger sind da wohl die Schmerzpflaster, aber die mag ich nicht, denn da bin ich zu wenig flexibel. Auch da geben mir die Doc's Recht.

Da es sich bei meinen Schmerzen auch um eine Art Nerven-Phantomschmerzen handelt und ich noch (hoffe ich doch mit Anfang 40 :D ) einige viele Jährchen damit auf Erden bleiben werde, versuche ich das alles so gering wie möglich zu halten.

Wie Häslein schon schreibt - zur Schmerztherapie gehören oft noch Antidepressiva und/oder Medis für neuropath. Schmerzen. Die bekomme ich allerdings von einem Psychiater/Neurologen, den ich mir selber gesucht habe. Die Schmerztherapeuten haben mich NICHT darauf aufmerksam gemacht, das hab' ich nur aus dem www.

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angeli

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Beitrag von Häslein » 13.02.2013, 11:52

Also ein Schmerztherapeut, der ein wenig Ahnung hat, sollte schon auf Co Analgetika kommen. Das wäre auch normal.

Man kann auch bei Ileostoma mit Retardtbl. arbeiten. Meistens geht das ganz gut.

Pflaster sind aus verschiedenen Gründen nicht optimal:

Bei Fieber, erhöhter Durchblutung, bei Anstrengung usw. wird mehr Produkt abgegeben - wenn man draufkriegt auch. Sie gewährleisten keine kontinuierliche Abgabe des Medikamentes über die Haut, sind viel teurer und sollten bei Schluckstörungen usw. zum Einsatz kommen.

Dass es mit Targin Probleme bei der Resorption gibt, glaube ich sofort. Das ist öfter so - auch ohne Stoma.

Jaaaa, wenn es nachweislich beim Ileo zu Aufnahmestörungen kommt, kann ein Pflaster her.

Ich weiß, dass das manche Schmerztherapeuten anders sehen, aber nach keiner kurzen Argumentation sind die dann auch umsichtiger.

Es gibt keine Pat., die man nicht schmerztherapeutisch so einstellen kann, dass die meisten Schmerzen behoben werden können. Es sei denn, der Pat. lehnt das Meiste ab.

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Beitrag von Sabine049 » 13.02.2013, 18:26

Zitat Häslein: Es gibt auch Schmerzpumpen, die im Körper implantiert werden können und permanent Opioide abgeben.

Man kann direkt am Rückenmark ansetzten und dort längerfristig für einen Med. Flow sorgen...


Diese sog. intrathekalen (innerhalb von etwas gelegen) Katheter-Pumpensystemen (in diesem Falle wird der Katheter untertunnelt - unter der Haut - flankenwärts bis zu der Pumpe, die in einer Hauttasche im li. od. re. Oberbauch eingesetzt wird, verbunden und angeschlosssen) sind ein Segen - und Fluch zu gleich, in dem Sinne, dass diese wie alle Applikationsformen durchaus risikobehaftet sind und unangenehme und schwere Komplikationen (bspw. Infektionen) hervorrufen können. Die dann zu beheben ist mit einem relativ großen Aufwand verbunden und werden deshalb generell erst eingesetzt, wenn alle bisherigen konservativen Therapieoptionen ausgeschöpft sind od. der Pat. darauf nicht anspricht od. mit allergischen Reaktionen reagiert quasi palliativ.

Als "Pumpenträger" bedarf man ebenfalls i.A. zudem Co-Analgetika u. -medikamente od. Therapiemassnahmen wie KG etc. ; und am Rande die *Pumpe* ist anfangs ziemlich gewöhnungsbedürftig (trägt wg. der Größe auf) und gewisse Aktivitäten wie Tauchen, Whirlpool etc. sollten gemieden werden.

Zuguterletzt die Situation für Schmerzpat. wird zusehens schlechter. Infolge von Kürzungen, Einsparungen und der Einsatz selbst bei Btm-pflichtigen Medikamenten von Generika :veraergert2: aus Kostengründen führt dazu, dass immer häufiger viele trotz intensiver und kontinuierlicher schmerztherapeutischer Behandlung relativ schlecht eingestellt sind.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Beitrag von buttercup » 13.02.2013, 21:46

Vielen Dank für die schnellen Antworten :)
@biggi: meine großmutter ist bei einem internisten in Behandlung.
Ich werde mich über die TENS-Therapie und die Säure-Basen-Therapie informieren, vielen Dank für eure Hilfe :)

Liebe Grüße

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buttercup

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Beitrag von Levana » 13.02.2013, 21:51

buttercup, ich wünsche viel Erfolg und dass Deiner Grossmutter
mit einem neuen Therapieansatz geholfen werden kann.

Liebe Grüsse.......Levana

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Levana

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