von Chief » 12.03.2010, 11:42
Dazu habe ich gestern im lokalen Radiosender von MG (Radio 90.1) einen Spot gehört und heute steht auch ein Bericht dazu in der Rheinschen Post.
Ich finde es wirklich gut das das Thema Darmkrebs mehr und mehr in der Öffentlichkeit ein Thema ist.
Gesucht werden 1000 mutige Mäner zur Darmkrebsvorsorge / Spiegelung (siehe Bericht aus der RP von heute):
Mönchengladbach
Gladbachs mutige Männer
VON GARNET MANECKE - Mönchengladbach (RP) Die Kampagne ist pfiffig, das Ziel ein ernstes: 1000 Mönchengladbacher Männer wollen Barmer GEK und die Deutsche Krebsgesellschaft in sechs Monaten dazu bringen, eine Darminspektion zu machen.
Der Oberbürgermeister, Borussia und viele Unternehmen helfen bei dem Pilotpojekt mit. Mit Statistiken ist das so eine Sache: Handelt es sich um Fußball-Tabellen, können Männer in der Regel Tor-Differenzen und Punktestand ohne weiteres in ihrem Gedächtnis abrufen. Handelt es sich dagegen um die aktuellen Zahlen der Darmkrebs-Statistik, wenden sich Männer ab. Jedes Jahr erkranken allein in Mönchengladbach 230 Menschen an Darmkrebs, deutschlandweit sind es 70000.
„In Deutschland sind wir die ersten, die so ein Vorsorgeprogramm haben”, berichtet Gastroenterologe Dr. Arno Theilmeier. „Von 3,4 Millionen Untersuchten, die keine Symptome aufwiesen, wurden bei jedem dritten Patienten Polypen festgestellt. 20 Prozent davon könnten bösartig werden, bei sieben Prozent waren die Polypen schon weiter fortgeschritten.” Das Gefährliche an Darmkrebs: Harmlose Polypen können sich zu bösartigen Tumoren entwickeln, ohne dass der Patient Symptome aufweist.
Auch wenn die Zahlen der Statistik beeindruckend sind, die Männer interessiert das nicht. „Das erreicht sie einfach nicht”, hat Werbefachmann Charles Greene bei einer Umfrage festgestellt. Frauen, Fußball und Autos aber sind Themen, die Männer interessieren. Und deshalb greift die Kampagne, die Greene bei der Auftaktveranstaltung zur Pilot-Aktion „1000 mutige Männer” im vollbesetzten Balkonsaal der Kaiser-Friedrich-Halle vorgestellt hat, auch diese drei Komponenten in der Ansprache auf.
In nur sechs Monaten wollen die Barmer GEK und die Deutsche Krebsgesellschaft 1000 Männer im Alter ab 55 Jahren dazu animieren, sich einer Untersuchung zur Darmkrebs-Vorsorge zu unterziehen. Über 100 Männer haben zumindest schon den Mut aufgebracht, sich über die Vorsorge-Untersuchung bei der Auftaktveranstaltung zu informieren. Viele sind mit ihren Frauen gekommen. Ein normales Verhalten, findet Allgemeinmediziner Dr. Heribert Hüren. „Frauen sind der Vorsorge oft aufgeschlossener, weil sie das schon früh durch regelmäßige Besuche beim Gynäkologen kennen”, glaubt der Arzt.
Weil die Frauen oft ihre Männer dazu motivieren, zum Arzt zu gehen, setzt die Kampagne zur Aktion auf die starken Frauen hinter den mutigen Männern. Bei Fußball-Weltmeister Rainer Bonhof hat seine Frau den Ausschlag gegeben, sich vor rund fünf Jahren der Koloskopie, wie die Untersuchung in der Fachsprache heißt, zu unterziehen. „Ich kann dazu sagen, dass es nicht schlimm ist”, sagt Bonhof. „Im Tor zu stehen ist gefährlicher.”
Aber was läuft bei der Darminspektion, wie die Untersuchung in der Kampagne in Anlehnung an die Autoinspektion konsequent genannt wird, eigentlich ab? „Das einzig Blöde ist die Vorbereitung”, sagt Dr. Arno Theilmeier. Der Gastroenterologe führt pro Jahr bis zu 2400 Darminspektionen durch. Die Männer bekommen ein Abführmedikament, um den Darm zu reinigen. „Das bedeutet den einen oder anderen sportlichen Gang zur Toilette”, sagt Theilmeier. Das wusste auch Schirmherr Norbert Bude aus eigener erfahrung zu bestätigen.
Für die Untersuchung kann sich der Patient eine Beruhigungsspritze geben lassen. Mit einer kleinen Kamera wird der Darm untersucht. „Weil der Darm keine Nervenzellen hat, tut das nicht weh. Nur in den Kurven entsteht ein Gefühl wie bei Blähungen”, erklärt Theilmeier. Der Darm wird beim Einführen wie beim Herausholen der Kamera genau angeschaut. Sollten Polypen vorhanden sein, werden diese sofort entfernt.
von Linie 22 » 12.03.2010, 12:14
Hallo Uli,
Artikel + Idee.
Auf Grund meiner Vorgeschichten konnte ich meinen Sohn (22) zur Vorsorgeuntersuchung gegen Darmkrebs ermutigen.
Die Koloskopie selbst fand er nicht weiter schlimm, dafür aber die Vorbereitung sprich abführende Darmspülung. :p
Tschüüüss. mega stolz auf meinen Junior, grüßt Silke (Linie 22)
P.s. Wäre die Kategorie Erkrankung und Therapien nicht besser dafür geeignet? Immerhin hüpfen doch so einige Exemplare durchs Forum, welche ihren Knubb`l dem Darmkrebs zu verdanken haben.
von Chief » 12.03.2010, 12:32
Hallo Silke,
wenn Christian es gerne verschieben möchte ist das natürlich auch OK.
Was mir an diesem Aufruf nicht so richtig gefällt ist das dort wieder die Zielgruppe ab 55 Jahre aufwärts angesprochen wird.
Bei mir hätte schätzungsweise vor dem 40. diese Untersuchung evtl. schlimmeres vermieden aber das ist nicht unbedingt repräsentativ.
Ich habe hier im Forum aber schon von einigen mit der Vorerkrankung Darmkrebs bei einem Alter weit unter 50 gelesen.
So oder so finde ich es gut das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen !!!
Gruß
Uli
von Linie 22 » 12.03.2010, 12:49
Chief hat geschrieben:Was mir an diesem Aufruf nicht so richtig gefällt ist das dort wieder die Zielgruppe ab 55 Jahre aufwärts angesprochen wird.
Bin ich einer Meinung mit Dir und sicher auch etliche Weitere, welche es vor der besagten Altersgrenze getroffen hat.
Bei mir hätte schätzungsweise vor dem 40. diese Untersuchung evtl. schlimmeres vermieden aber das ist nicht unbedingt repräsentativ.
Für mich persönlich sind gerade eben diese früh (quasi vor 55) erkrankten Beispiele repräsentativer denn je. Um die KK-en endlich zum Nachdenken und vorallem Handeln anzuregen.
Ich habe hier im Forum aber schon von einigen mit der Vorerkrankung Darmkrebs bei einem Alter weit unter 50 gelesen.
Eben, d`rum.
von Webkänguru » 12.03.2010, 19:14
... und schon verschoben.
Darminspektion - das finde ich richtig gut Bin dann auch für die Einführung des Service-Buchs mit allen Wartungsintervallen ab dem 35. Lebensjahr, damit auch Männer endlich verstehen wo in unserem Körper die Verschleißteile sitzen ...
Übrigens, für unseren Junior wurde so ein Servicebuch mitgeliefert, geht bis zum 21. Lebensjahr.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Linie 22 » 13.03.2010, 14:48
Hallo,
großes Fleiß-Lob verbunden mit , & an Uli für die Übertragung des Artikels sowie an Christian für`s verschieben des Freds.
Tschüüüss. , grüßt Silke (Linie 22)
von Waltraud Mayer » 13.03.2010, 18:39
Auch ich bin für die Darminspektion ab 40. Obs mir tatsächlich geholfen hätte???? Wahrscheinlich wäre ich nicht gegangen.... die wenigsten gehen ohne Beschwerden zum Arzt, leider...Es kann garnicht genug Aufklärung gemacht werden...ich hab grade gestern nach meiner Darmspiegelung gleich wieder einen Termin für meine Tochter gemacht, damit Sie nicht drauf vergisst...Sie geht dann hin, sonst würde Sie sich drücken, und Sie ist halt jetzt grade in dem Alter wo bei mir der Krebs zugeschlagen hat...
LG Waltraud
von Ratsuchende » 14.03.2010, 01:08
Hallo,
in meinem ehemaligen Heimatort (Kleinstadt) hat man gerade erst eine Info-Veranstaltung zum Thema Darmkrebs durchgeführt. Schade finde ich es, wenn dann der Raum nicht gut gefüllt ist. Zumal sie gesponsert wurde und somit nichts kostete, im Gegenteil sogar, man bekam noch Getränke frei. Und wer saß drin, Leute die selbst irgendwann mal mit dem Thema auf irgendeine Weise in Berührung gekommen sind. Und die Anderen hatten mal wieder besseres zu tun. Da kann auch die Verlegung der Altersgrenze nicht helfen, ausser man droht vielleicht mit Kürzung der nachfolgenden Gesundheitsleistungen bei absichtlichem Fernbleiben von angewiesenen Kontrolluntersuchungen.
Der erste Check sollte eindeutig früher erfolgen. Wahrscheinlich muss eine Zunahme der Darmkrebserkrankungen unter der jetzigen Altersgrenze erst statistisch abgesichert sein, damit die Krankenkassen, ihre beratenden Ärzte und geldgierigen Manager das Untersuchungsalter senken. Sie würden damit eindeutig Millionen sparen. Allein OP-Kosten, bei einigen noch ITS, dann Nachsorge und eventuell Stoma, wow, dass sollte ihnen das Wert sein. Da fallen mir die letzten Wahlen ein und mir wird
Grüssele von der Ratsuchenden
von Meta » 14.03.2010, 10:20
Hallo,
Da kann auch die Verlegung der Altersgrenze nicht helfen, ausser man droht vielleicht mit Kürzung der nachfolgenden Gesundheitsleistungen bei absichtlichem Fernbleiben von angewiesenen Kontrolluntersuchungen.
von Jutta B » 14.03.2010, 19:55
Ich finde es gut, dass sie "mutige" Männer schreiben .
Leider hat sich herausgestellt, dass der größte Anteil der sich spiegeln läßt immer noch Frauen sind. Heutzutage sollte diese Spiegelung eigentlich spätestens ab 45 kostenlos angeboten werden. Besteht eine Familienhistorie bei direkten Verwandten, sollte jede Krebsvorsorge 10 Jahre vor dem Ausbruch bei dem Verwandten stattfinden (Kasse zahlt).
Laut Krebsgesellschaft: Darmkrebs tritt überwiegend ab dem 50. Lebensjahr auf. Das Durchschnittsalter beträgt bei Männern 69 Jahre, bei Frauen ist es mit 75 Jahren erheblich höher. Etwa sechs Prozent der Bevölkerung - das sind in der Bundesrepublik Deutschland fast fünf Millionen Menschen – müssen nach Schätzungen damit rechnen, dass sie im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs erkranken.
Dennoch lesen/hören wir in den Foren mehr von den jungen Betroffenen, da sie sich anders im Medium Internet bewegen. Diese aber nicht den representativen Durchschnitt darstellen.
Was ich noch als sehr wichtig empfinde, dass wir auch die Eltern (wer sie noch hat) und die ältere Generation zu der Darmspiegelung bewegen ... hier herrscht auch eine gewisse Lustlosigkeit dafür.
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