von Sabine049 » 10.04.2012, 20:19
nun mein bereits vor Tagen angekündigtes Statement. Ob mein jetziger Beitrag besser in der hiesigen Rubrik oder eher in der der Urostoma aufgehoben ist, weiß ich nicht.
Egal: Einige haben meinen bisherigen "Faden" in der *Community* verfolgt, da dieser allmählich unübersichtlich wird, beginne ich just einen aktuellen Thread.
In meinem letzten Krks.aufenthalt wurde einerseits andererseits die Wurzel des Übels für viele meiner aktuellen und schon etwas älteren Beschwerdesymptomatiken aufgedeckt.
Diesmalig war ursprungs geplant, die DJ sprich Harnleiterschiene wg. rezidivierenden fiebrigen Harnwegsinfekten und einem Nierenstau re.seitig II. - III. Grades trotz liegender "DJ" stationär unter Beobachtung zu ziehen. Normalerweise geschieht dies ambulant und ist ohne jedwede Analgosedierung überhaupt nicht schlimm geschweige denn schmerzhaft.
Nachdem meine Temp. von 38.7°C auf die 38.0°C Marke gesackt war, wurde der Splint/Harnleiterschiene am 23.03.12 gezogen.
Am 26. des selbigen Monats (Stichtag vor 25 Jahren war mein Ileumpouch = Ersatzblase von Professor Melchior, Kassel angelegt worden) wurde ein Cystogramm durchgeführt, wo schliesslich ein großes Divertikel des Ileumpouches diagnostisiert wurde. Das Kontrastmittel entleerte sich mit reichlich zeitl. Verzögerung d.h. selbst der Urin, der sich während des Füllungszustandes der Blase in diesem ansammelt, kann nicht vernünftig abfliessen impliziert a.) steten Restharn, obwohl ich mich intermittierend bis zu 10xmal tägl. katheterisiere und b.) eine Dauerbekeimung div. Bakterienstämme, daher die fiebrigen HWI, Nierenstau, Schmerzsymptomatik etc..
Kurze Rede langer Sinn eine Operation ist unumgänglich. Allerdings wird der Eingriff als Hochrisiko-Operation eingestuft und wird sich recht aufwändig und schwierig erweisen, weil trotz gefahrenen 3-D-Computertomographie nicht ersichtlich ist, ob sich das Divertikel direkt am Stiel meiner Ersatzblase befindet! Das kann erst intraoperativ nach Methylinblaueinfärbung festgestellt werden.
Es wird definitiv wg. multiplen Voroperationen eine Schnittoperation durchgeführt quasi vom Brustbeinende bis zum Schambein wird meine mittige "Lebensnarbe" neuerdings eröffnet. Nach Beseitigung aller Adhäsionen und Briden wird erst ersichtlich, welche Op-variante ausgeführt werden kann:
Variante I: Das Divertikel kann dann problemlos abgetragen und entfernt werden = der Idealfall,
Variante II: Divertikel befindet sich am Stiel und folglich an der Arteriellen Blutversorgung quasi am Messenterium dann wird mein Pouch unwiderruflich "kaputt" gehen = ein erneutes Pouch aus etwa 40 - 50 cm Dünndarm muss gebildet werden - sehr aufwändig und problematisch wg. meines KDS`s mit massiven Adhäsionen und Briden,
Variante III: Ileumconduit = klassisches Urostoma oder schlimmstenfalls die Ausleitung der Harnleiter mittels Hautfisteln - undenkbar schlechteste Prognose.
Falls das Divertikel am Stiel des Pouches sitzen sollte, werde ich schweren Herzens einem Ileum-Conduit zu stimmen. Ein bisschen Mut machte mir bereits eine liebe Userin und der ltd. OA.. Der wortwörtlich zu mir sprach: "Lt. Studien und eigenen hausinternen Erfahrungen sprächen sich die Urostomieträger/innen für eine bessere Lebensqualität aus als zu Zeiten mit einem Ileumpouch. Mit dem Stoma könne man wie mit einem Colo. alles machen."
Der leitende OA ist ein sehr einfühlsamer und zugleich fachlich kompetenter Urologe, der zudem auch noch - zugegebenermassen - gut aussieht.
Die Operation wird am 14. kommenden Monats vom Chefarzt als Hauptoperateur, dem ltd. Oberarzt und einem Assistenzarzt durchgeführt und je nach Verlauf wird ggfs. ein Abdominal- u. Viszeralchirurg hinzugebeten und -gezogen.
Im Op-Plan wurden vorweg wenigstens fünf Stunden reine Op-zeit geblockt.
Postoperativ sollte ich mich auf etwa 3 Wochen Klinikaufenthalt einstellen. Zwecks Vorbereitung und antib. Abschirmung werde ich bereits am Freitag, den 11. Mai ds. Jrs. stationär aufgenommen.
Zu den Ärzten habe ich Vertrauen, weil sie mir u.a. von meinem damaligen Professor empfohlen worden sind.
Ausgerechnet heute - okay, besser als kurz vor der Operation fing eines meiner letzten eigenen Zähne an zu murren. War heute nachmittag wg. Akutschmerzen, was war schlimmer: Divertikel- oder Zahnschmerzen?? beim Zahnarzt, der umgehend, weil ich dafür prädistiniert bin, mir wg. einer Wurzelentzündung den Zahn aufbohrte, den Nerv zog und den Wurzelkanal säuberte und mit einem Lokalantib. etc. versah. Glück im Unglück ... denn schon etliche Male war der Zahn irrepabel, vereitert und bereits den Knochen angegriffen, so dass ich infolgedessen wohl den Großteil meiner Zähne bereits im Teenageralter verlor - sorry, dass war nun O.T..
Ich habe eine Sch***angst, habe aber keine wirkliche Alternative, ergo werde ich auch diesmalig kämpfen und mein Vetrauen in das Können des Chefarztes und des ltd. Oberarztes legen.
Manchmal fiel und falle ich sicherlich des weiteren in ein tiefes schwarzes Loch. Bislang fand ich g´ttseidank dank Unterstützung vieler, lieber Freunde und meines Ehemannes wieder heraus.
Je näher der Termin rückt bzw. in der Wo. meiner stat. Aufnahme werden mich sicherlich horrorszenarische Albträume verfolgen! Aber das fang ich schon auf.
Bis dahin muss ich mich schonen, damit mein AZ nicht noch weiter absackt.
Liebe Grüße Sabine
von Cindi » 10.04.2012, 22:25
Liebe Sabine
Ich wünsche Dir alles Gute für die kommende Op !!
Ich drücke Dir die Daumen !!
Liebe grüsse Pina
von biggen » 10.04.2012, 22:43
hallo sabine,
zumindestens hast du jetzt eine eindeutige diagnose, und selbst mit den harnleiterhautfisteln kann man leben, ich habe sie jetzt schon über ein jahr. ist nicht immer toll, aber auch das wird von fall zu fall verschieden sein. ich habe bisher allerdings noch niemanden gefunden, mit dem ich mich autauschen kann, diese harnleiterhautfisteln scheinen nicht allzu häufig zu sein.
ich wünsche dir zunächst mal, dass alles gut läuft und die für dich beste variante gewählt werden kann.
viele grüße
biggen
von zwerg » 10.04.2012, 23:04
Ich möchte dir auch ganz fest die Daumen drücken und wünsche dir, dass alles komplikationslos verläuft und du die, für dich, beste Lösung erhälst! Alles alles Gute!
von Sabine049 » 11.04.2012, 08:11
mercí, liebe Pina, liebe Biggen und lieber Zwerg,
@Biggen: Ich weiß, dass Du sog. Harnleiterhautfisteln hast . Derzeitig für mich schlichtweg eine Horrorvorstellung, weil ich mir schon gelegentlich Gedanken wg. eines etwaigen Ileum-Conduits mache. Denn li.seitig wurde mein Colostoma descendens ausgeleitet und im re. Unterbauch nimmt meine handtellergroße Titan-Pumpe soviel Platz ein, so dass der Seitenport bereits an den unteren Rippenbogen stösst. Der ltd. OA meinte, dann würde das Ileum-Conduit über der Pumpe ausgeleitet, _nur_ wie soll ich dann das Urostoma versorgen!? - permanent wäre die Pumpe im Weg und erschwerte sicherlich das Aufbringen der Versorgung. Erschwerend kommt hinzu, dass ich mobilitätstechnisch doch schon ein wenig eingeschränkt bin.
Zwecks Gedankenaustausch hins. Harnleiterhautfisteln ist mir eine einzige Person aus dem hiesigen Forum bekannt. Bei Interesse schiebe ich Dir gern eine Kurz-PN rüber.
Viele, liebe Grüße
Sabine
Edit: Gut, dass ich gestern beim Hackerlsdoc gewesen bin, die typ. Wurzelentzündungsschmerzen haben erheblich nachgelassen! Und besser jetzt behandelt als kurz vor meiner Op..
von kleine leuchtende Blume » 11.04.2012, 08:47
Hallo Sabine,
ich wünsche dir, dass die bevorstehende OP optimal verläuft.
Hört sich alles so kompliziert an. Und dein Zähnchen soll gefälligst stille halten.
Ich schicke dir einen riesen Sack voll Glück und Mut rüber,
da kannst du jederzeit draus schöpfen.
Kleine leuchtende Blume
von hoffnung » 11.04.2012, 08:49
liebe sabine,
ich drücke dir ganz feste die daumen für deine op
und wünsche dir ein bestmöglichstes ergebnis.
liebe grüsse
ute
von Mücke » 11.04.2012, 09:50
Hallo Sabine
Das sind ja keine so schönen Nachrichten.
Aber wir kämpfen ja immer wieder.
Ich drücke dir die Daumen das die Op gut verläuft und du schnell wieder zu Hause bist.
Viele liebe Grüße
Mücke
von Hanna70 » 11.04.2012, 18:14
Liebe Sabine,
das ist alles schon ein ganz schöner Schei...benkleister.
Nutze jetzt die Zeit, um Dich etwas zu erholen und Deine Gesundheit zu stabilisieren. Je besser Du das schaffst, umso besser wird die OP ausgehen.
Liebe Grüße von
Rosi
von Sabine049 » 11.04.2012, 18:23
Ihr seid einfach total lieb;
kleine leuchtende Blume,
Ute alias hoffnung,
Mücke,
Rosi alias Hanna70,
Bei aller Selbstbetroffenheit findet ihr liebe Worte, dass ist nicht selbstverständlich!
Mental werde ich mich wohl oder übel, mit einem Urostoma, dem klassischen Ileum-Conduit, auseinander setzen. Diesbzgl. werde ich mich einmal intensiv mit der Sparte/Rubrik: Urostoma befassen.
Liebe Grüße Sabine
Edit: Danken möchte ich an dieser Stelle einer weiteren lieben Userin, die mir schon sehr viele, wertvolle Tipps gegeben hat - mercí
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