von hmengers » 23.01.2009, 17:29
Hallo,
wenn mn in einem KH ist, trifft man Leute, mit denen man dort überhaupt nicht gerechnet hat. Eine alte Freundin von mir habe ich gestern getroffen. Sie hat Magenkrebs. Am Montag geht es (ambulant) mit Chemo los. Sie ist eine (hyper)aktive Frau und hat gedacht "Auf den OP-Tisch, rausgeschnitten, fertig". Die Chemo verlangt von ihr mehr Geduld als sie normalerweise hat.
Frage an diejenigen unter Euch, die (leider) Erfahrung mit Krebs haben: Ist eine Chemo STATT einer OP ein gutes oder ein schlechtes Zeichen oder kann man dazu gar nichts sagen?
Danke für Eure Infos.
Herbert
von Linie 22 » 23.01.2009, 18:04
Hallo hmengers,
"Auf den OP-Tisch, rausgeschnitten, fertig".
Ist eine Chemo STATT einer OP ein gutes oder ein schlechtes Zeichen oder kann man dazu gar nichts sagen?
von doro » 23.01.2009, 21:38
Vor 2 Jahren habe ich in der Verwandschaft einen Fall von Magenkrebs gehabt.Dort lief die Chemo,als es eigentlich nichts mehr zu operieren gab.Eigentlich wird als 1.operiert um Anschließend mit Chemo auf Nummer Sicher zu gehen.Bei Brust OP´s gehört anschließende Chemo zum Standart.
Chemo anstatt OP ?Das lässt der Phantasie freien Lauf -ich würde es eher als nicht so gutes Zeichen sehen,hoffe aber ich werde belehrt.
LG doro ( nun aber richtig )
von Tini65 » 23.01.2009, 22:44
Hallo Herbert,
Chemo STATT OP kann ich mir eigentlich nur bei Krebsen vorstellen, die sich nicht direkt auf ein Organ beziehen. Also z.B. Blut oder Lymphe. Ich glaube, bei kleineren Hautkrebsen wird Chemo in Form von Salben eingesetzt.
Sofern es um ein konkretes Organ geht, könnte ich mir vorstellen, dass es wie - damals - bei mir läuft, dass eine Chemo VOR die OP gesetzt wird, weil man hofft, den Krebs damit zu verkleinern. Das klappte bei mir dann ja auch, so dass ich drei Monate später doch noch operiert werden konnte.
Aber das ist zehn Jahre her, die Methoden werden sich erändert haben.
Viele Grüße
Tini
von Sabine049 » 23.01.2009, 23:03
Lieber Herbert,
Mutmaßung meinerseits - ggf. muss sich Deine platonische alte Freundin einer sog. neoadjuvanten Chemotherapie unterziehen, bevor zum Skalpell gegriffen wird.
http://www.brustkrebs-web.de/kontrakreb ... juvant.php
Wird angewandt, um den Tumorherd zu verkleinern bzw. die Streuung von Metastasen zu unterbinden.
Liebe Grüße Sabine
von Maus » 23.01.2009, 23:07
Hallo,
meines Wissens, wird mittlerweile immer öfter dazu übergegangen zunächst eine Chemotherapie zu starten und dann zu operieren.
der Hintergrund ist, das man bei einer Erst OP nie ganz sicher ist, ob nicht doch Krebsgewebe übersehen, bzw. viel schlimmer verteilt wird im Körper. Es ist sogar so, daß unter einer Krebs OP das OP Besteck gewechselt wird, nachdem der Tumor entfernt ist und weiter operiert wird.
Zudem stelllt eine Op immer einen Eingriff auch in das Immunsystem dar, welches ja auch der Krebs angreift, und diesen Angriffspunkt versucht man durch die Chemo schon mal "kalt zu stellen". Als letztes hofft man natürlich,daß der Tumor schrumpft und man daher weniger von dem Organ entfernen muss.
Liebe Grüsse, N cola
von hmengers » 24.01.2009, 12:10
Hallo und danke für Eure Antworten,
anscheinend ist das wohl eine Chemo nicht statt, sondern vor einer OP, beruhigt mich irgendwie. Auch wenn keiner alles oder nix weiß.
Herbert
von Waltraud Mayer » 24.01.2009, 16:01
Herbert eigentlich wäre der richtige Ansprechpartner der Arzt der die Chemö gibt. Es kommt auf das Stadium an, wie der Tumor liegt und auf vieles mehr. Es gibt da keine festen Richtlinien. Jeder Krebs wird anders behandelt.z.B. macht man heute bei Darmkrebs ab T3 immer Chemo auch wenn keine Metastasen da sind oder Lymphknoten befallen sind, einfach zur Vorsorge, es könnte sich ja eine Krebszelle irgendwo versteckt haben, macht man sogar bei T2 der zu T3 neigt. Es ist also schwierig da eine Aussage zu treffen...
LG Waltraud
von Jutta B » 24.01.2009, 22:02
hallo Herbert,
es kommt grundsätzlich darauf an, wo der Magenkrebs sitzt, und in welchem Umfang (Stadium etc.) er ist.
Je nachdem wird eine Chemo durchgezogen um den Tumor zu verkleinern, bzw. operabel zu machen. Oftmals wird eine Chemo gemacht, falls dann operabel, kommt im Anschluß evtl. nochmals eine Chemo dran.
Um dir hier wirklich eine vernünftige Antwort zu geben, müßte ich schon weitere Einzelheiten wissen. Das ist wie bei allen Krebsarten, welche unseren Verdauungsapparatus befallen ... alle dieselbe Bezeichnung, dennoch jeder Krebs anders.
Hier mal zum Nachlesen (besseren Verständnis):
http://www.krebsinformationsdienst.de/t ... /index.php
Deine Freundin sollte je nach Lage hier recht viel Geduld mitbringen ....
von hmengers » 25.01.2009, 11:22
Hallo alle,
da ich das Glück habe, nicht mit Krebs zu tun zu haben, habe ich wohl (etwas geschockt) einfach vermutet Chemo STATT OP und Euch deshalb gefragt. (Meine Freundin hätte ich auch gefragt, wenn sie nicht so schnell wieder weg gewesen wäre). Jetzt weiß ich, dass das wahrscheinlicher der erste Schritt sein wird. Danke. Hoffentlich habe ich Recht, wenn ich jetzt etwas beruhigter, weil informierter bin.
Herbert
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