von BlackDog » 30.11.2007, 13:56
Hallo,
mich würde von den Rückverlegten interessieren.
- wie wurde bei der Rückverlegung operiert? wurde ein Bauchschnitt gemacht (wie lang war der?), oder wurde durch das sowieso vorhandene "Stomaloch" operiert? Wenn Bauchschnitt, wurde eine vorhandene Narbe nochmal "genutzt" oder wurde eine neue produziert?
- wie lange war danach die Heilung der Bauchwunde und das Gefühl, dass es im Bauch wieder "okay" ist? (also diesmal nicht die Probleme mit dem Durchfall usw.)
- wurde bei der Stomarücklegung NUR das Stoma rückverlegt, oder war auch eine Bauchdeckensanierung (Bruchbehebung) inklusive?
Danke für die Beiträge!
von Cordu » 30.11.2007, 14:07
Hi Blackdog,
wie ich dir im anderen Thread schon beschrieb, wurde bei mir durch das Stoma-Loch operiert. Danach dauerte es ca. 6 Wochen, bis das Loch zu war. Da ich einen schlimmen Verwachsungsbauch habe, kommt eine Bauchdeckensanierung bei mir nicht in Frage. Ich hatte vor der RV auch danach gefragt, aber mein Doc meinte, wenn irgend möglich operiert man die RV und sonst nichts, da das Infektionsrisiko dabei sehr hoch ist. Also selbst wenn es bei mir möglich gewesen wäre, hätte man die Sanierung nicht in der derselben Op gemacht.
Viele Grüße,
Cordu
von BlackDog » 30.11.2007, 14:13
Hi Cordu,
ich habe von den Chirurgen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Bauchdecken/Bruchsanierung erklärt bekommen.
1. Einlegen eines Netzes, welches sich nicht mehr auflöst. Da gibt´s dann Techniken wie onlay oder sublay, was sich auf die Lokalität der Platzierung des Netzes bezieht. Solch eine OP sollte NICHT parallel zur Rückverlegung gemacht werden. Thema keimfrei.
2. Obwohl die Muskeln schon weit auseinander liegen gibt es eine Technik, diese (jetzt wird es laienhaft) schräg anzuschneiden, dadurch "zu verlängern" und dann zu verbinden. Dies sei allerdings ein "Versuch", keine bewährte Therapie. Vorteil, man kann das parallel bei der RV machen. Wenn es klappt toll, wenn es nicht klappt kann man später immer noch ein Netz einbauen.
von reni » 30.11.2007, 15:41
Hallo BlackDog,:rose:
musste mir zuerst dein Profil anschauen, leider hast du nicht viel über dich preisgegeben. Trotzdem werde ich dir meine Erfahrungen mitteilen.
Meine Rückverlegung war im März, nach dreimonatigem Stoma. Bei der Op wurde durch die Stomaöffnung der Darm an die natürliche Stelle platziert und der Bauch zugenäht, etwa 10 cm.
Nach drei Tagen wurde die Naht geöffnet, weil ich eine Infektion und einen Bluterguss hatte. Daraufhin musste die Wunde von innen verheilen, dass mehrere Wochen gedauert hat.
Falls bei dir in der nächsten Zeit eine Rückverlegung ansteht, wünsche ich dir viel Glück und schicke dir liebe Grüsse aus dem winterlichen Hegau, Reni
von BlackDog » 30.11.2007, 15:52
reni hat geschrieben:Bei der Op wurde durch die Stomaöffnung der Darm an die natürliche Stelle platziert und der Bauch zugenäht, etwa 10 cm.
von Julchen » 30.11.2007, 17:27
BlackDog hat geschrieben:- wie wurde bei der Rückverlegung operiert? wurde ein Bauchschnitt gemacht (wie lang war der?), oder wurde durch das sowieso vorhandene "Stomaloch" operiert? Wenn Bauchschnitt, wurde eine vorhandene Narbe nochmal "genutzt" oder wurde eine neue produziert?
Bei mir wurde das Stomaloch genutzt ... also sprich, das Stoma beseitigt und eine Narbe ist daraus geworden.
- wie lange war danach die Heilung der Bauchwunde und das Gefühl, dass es im Bauch wieder "okay" ist? (also diesmal nicht die Probleme mit dem Durchfall usw.)
Die Wundheilung verlief bei mir relativ schnell ...., das war also in 4 Wochen verheilt ... nur das Andere ... (WC) dauerte ....
- wurde bei der Stomarücklegung NUR das Stoma rückverlegt, oder war auch eine Bauchdeckensanierung (Bruchbehebung) inklusive?
Bei mir war es nur die Rückverlegung.
von Monsti » 30.11.2007, 18:02
Hallo BlackDog,
bei doppelläufigen Stomata wird bei der Rückverlegung fast immer die vorhandene Stomaöffnung genutzt. Anders ist es bei einem endständigen Stoma mit Hartmann-Stumpf. Hier erfolgt die Rückverlegung i.d.R. per großem Bauchschnitt.
Liebe Grüße
Angie
von BlackDog » 30.11.2007, 18:44
Monsti hat geschrieben:Hallo BlackDog,
bei doppelläufigen Stomata wird bei der Rückverlegung fast immer die vorhandene Stomaöffnung genutzt. Anders ist es bei einem endständigen Stoma mit Hartmann-Stumpf. Hier erfolgt die Rückverlegung i.d.R. per großem Bauchschnitt.
Liebe Grüße
Angie
von Meta » 30.11.2007, 21:24
Hi Black Dog,
da jede Regel ja bekanntlich auch Ausnahmen hat ,hier meine Erfahrung.
Bei mir wurde das Stoma unerwartet in einer OP zur Beseitigung eines Abzesses gelegt. Daher habe ich schon keinen großen,
vertikalen Bauchschnitt bekommen,sondern einen Querschnitt
(sogenannter Bikinischnitt). Ich hatte ein endständiges Kolostoma mit Hartmannstumpf,das bei der RV durch die Sromaöffnung und 2 weiteren Laproskopöffnungen zurückgelegt wurde.
Dadurch war ich glücklicherweise sehr schnell wieder fit,am
30.03. war die OP und am 16.04. (Ende unserer Osterferien)
war ich wieder in der Lage mit unseren 2 Hunden eine kleine
Runde zu gehen.
Die Verdauung hat sich mittlerweile weitgehendst normalisiert, wobei ich nicht mitzähle,wie oft,es liegt so zwischen 1-4 mal pro Tag,aber wie gesagt, das ist mir relativ egal. Süßes und große Mengen sowie Kartoffeln ist das einzige, das ich nicht so gut vertrage,aber damit kann ich gut leben.
So, ich hoffe, ich hab jetzt nichts vergessen,sonst frag einfach.
LG Marion
von Monsti » 30.11.2007, 21:40
Hallo Meta,
stimmt! Ist der Bauch aufgrund großer vorhergehender OPs noch nicht zu sehr verwachsen, sind auch noch minimalinvasive Eingriffe möglich. Ich freue mich sehr, dass dies bei Dir noch ging. I.d.R. besteht in einem solchen Fall aber der große Bauchschnitt vom Brust- bis runter zum Schambein. Meist werden endständige Stomata ja im Rahmen von Not-OPs angelegt, wobei meistens eine 4-Quadranten-Peritonitis der Grund ist. Danach sind leider keinerlei minimalinvasiven Eingriffe mehr drin, weil das gesamte Bauchfell mit den angrenzenden Organen verwachsen ist.
Liebe Grüße
Angie
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