von Sommerblume78 » 29.12.2016, 22:05
Hallo, bin neu im Forum und hoffe auf Tipps und Hilfestellungen.
Ich kämpfe seit Juli 2016 mit Analfisteln, alles fing mit einem Abzess an, der Notoperiert wurde. Dabei wurde die Fistel mit einer Fadendrainage behandelt. Leider heilte die Wunde nicht und im August wurde ich erneut operiert.
Die Drainagen neu gelegt und es wurde festgestellt, dass ich eine Fistel durch den Schliessmuskel habe . Auch diesmal heilte es nicht und daher wurde dann Ende Oktober die Fistel entfernt. Hierbei wurde der Schliessmuskel durchtrennt und wieder genäht. 10 Tage Nulldiät, dann Kostaufbau.
Am 13.12. Dann leider der Schock, die Nähte halten nicht und es hat sich erneut eine Fistel gebildet. Jetzt soll ich am 10.01. Ein Stoma bekommen, damit da unten Ruhe rein kommt.
Sie wollen die Fistel entfernen, nochmal den Schliessmuskel nähen.
Ich weiss noch nicht mehr, versuche aber Informationen zu sammeln.
Ich habe seit 22Jahren Morbus Crohn und konnte dies immer verhindern und jetzt passiert es, ich habe echt Angst.
Aber ich kann seit Juli nicht mehr sitzen und möchte nicht auf Dauer Morphium nehmen...
Ich habe Angst, dass der Ausgang länger als nur ein paar Wochen bleibt und ich nicht zurecht komme, da ich sehr viele Allergien habe und bei mir immer alles schief läuft...
Lg
Sommerblume 78
von TiBoe » 30.12.2016, 15:46
Hallo Sommerblume 78,
erst einmal herzlich willkommen im Forum.
Da hast Du ja schon einiges hinter Dir. Darf ich fragen, wo Du Dich hast operieren lassen?
Ich finde es unverantwortlich eine Schließmuskeldurchtrennung vorzunehmen ohne
ein Stoma zur Entlastung und Abheilung der Wunde zu legen.
Ich hatte einen Fuchsbau von Analfisteln, die in mehreren Operationen entfernt wurden,
eine jedoch hielt sich sehr hartnäckig, sie wurde im vorletzten Jahr mit einer Durchtrennung
und anschließender Naht des Schließmuskels endgültig und für immer entfernt.
Ich hatte jedoch von Beginn an ein Stoma.
Du solltest Dir unbedingt eine Zweitmeinung von einem Proktologen einholen. Und ein Stoma
verhindert den Keimbefall des Schließmuskels und erhöht die Chancen auf eine schnelle
Wundheilung. Das muß Dir auch keine Angst machen, es bringt Dir Erleichterung und Du hast die
Option der Rückverlegung. Wenn alles gut verheilt ist, beginnst Du mit Beckenbodentraining um
Deinen Schließmuskel wieder auf Vordermann zu bringen, dann dürfte einer Rückverlegung nichts
im Weg stehen.
Du kannst Dir ja im Vorwege Muster von allen Anbietern zukommen lassen und sie auf ihre
Hautverträglichkeit testen. Wenn Du ein Stoma bekommst, organisier Dir vor dem Eingriff eine
Stomaschwester, die Dich bei Sitz und Lage Deines Stomas beraten kann.
Wenn Du Fragen oder Unsicherheiten hast, immer raus damit.
Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
Lieben Gruß und Kopf hoch, Du schaffst das schon
Tine
von Sommerblume78 » 30.12.2016, 16:16
Hallo Tine,
Danke fuer deine Nachricht.
Ich bin im Prosper in Recklinghausen operiert worden, eigentlich sehr gute Koloproktologen.
Vor der Op hatten Sie mir eine ca.90 % Chance eingeräumt, dass die Heilung auch ohne Stoma klappt vorausgesagt, da mein Morbus Crohn ruhig ist.
Nur leider heilt leider nix.
Selbst in der Wunde vom Abzess bilden sich gerade kleinere Fistelgänge, trotz sogfältiger Wundpflege von mir.
Ich habe mir halt schon viel angelesen und habe jetzt Angst, dass es nicht richtig funktioniert und ich wieder nur Probleme bekomme.
Lg Sommerblume 78
von TiBoe » 30.12.2016, 21:40
Hallo Sommerblume,
der Weg aus Recklinghausen nach Köln zu Professor Kroesen ist nicht weit.
Dort würde ich mir eine Zweitmeinung einholen. Frage mal bei den Beuteltieren
nach ihm. Du wirst über das Echo überrascht sein.
Auch wenn Du im Prosper gute Koloproktologen hast würde ich mir eine Zweitmeinung einholen.
Hast Du auch mal testen lassen, ob es sich eventuell auch um eine Akne Inversa handeln
könnte. Da ist vor zwei Jahren einer meiner Proktologen drauf gekommen und es hat sich bestätigt.
Kombination aus Fistelei und Akne Inversa.
Zur Wundpflege fällt mir noch etwas Unterstützendes ein, Weihrauch. Gibt es in Kapselform,
hat bei mir eine Menge bewirkt, vor allen Dingen bei der Wundheilung.
Womit versorgst Du Deine Wunde?
Lieben Gruß
Tine
von Trudi » 30.12.2016, 22:17
Hallo!
Meine Abszesswunden sollten auch von unten zuheilen!
Nachdem das ewig dauerte, hat meine Heilpraktikerin auf Leukasekegel hingewisen. Da das ein Antibiotikum ist, muss es vom Arzt verschrieben werden! Ging dann ratzfatz damit!
Seit es die Vac-Pumpen gibt, wird es in der Humanmedizin nur noch sehr selten verwendet (aber kleb mal ne Vac IN die Po-Falte ), in der Tiermedizin dagegen immer noch häufig!
Es bringt das Antibi und was immer da noch wirkt, genau da hin, wo es hin soll.
Einen Versuch ist es vielleicht wert!
Alles Gute
von Sommerblume78 » 31.12.2016, 09:28
Also bisher sind die Ärzte der Meinung, dass es sich bei den Fisteln um eine Begleiterkrankung des Morbus Crohn handelt. Ich hatte 2003 schon mal eine Fistel die aber keinen Stress machte und innenliegend war.
Zudem hatte ich immer mal wieder eine Analfissur und das könnte der Auslöser fuer den Abzess sein.
Ich bin auch 2x böse aufs Steissbein geknallt und es gab fiese Verletzungen. Zudem sind meine Ileosekralgelenke cronisch entzündet und das kriegen wir nur mit Schmerzmittel in den Griff, amit kann ich mich aber gut Bewegen und auch Sport machen, da ich sonst meinen Stress nicht los werde.
Ich bin gegen super viele Medis Allergisch und reagiere auch sehr schnell, da kann ich nicht viel probieren und Entspannungstechniken bringen bei meinem Stresslevel wenig. Ich habe yoga fuer mich entdeckt, weil ich mich bewegen kann dabei. Mein Hund und ich machen Hundesport. Kann ich das nach der Op Weitermachen? Was haltet ihr von einer Reha nach der Op?
Will unbedingt ganz schnell wieder arbeiten, wie lange wird die Gewöhnung an das Stoma wohl dauern?
Danke euch
Lg
von Trudi » 31.12.2016, 10:22
Hallo Blümchen!
Das mit dem Arbeiten hängt von dir selber ab, wie schnell du mit deinem neuen kleinen Freund zurechtkommst und er mit dir!
Aber du solltest dir auch Ruhe gönnen, denn das ist eine schwere OP und du brauchst Erholung danach!
Die Leukase wird äußerlich angewendet, d.h. in die Wunde eingebracht. Es ist seit langem bewährt und vielleicht einen Versuch wert.
Beim Sport kommt es auf den Sport an, ich mache viele Sachen (Ski, Snowboard, Rad, Segeln, Motorrad, Tauchen, Schwimmen...), die ich vorher auch gemacht hab und solange du nicht irgendwas machst, was das Stoma direkt gefährdet, geht so ziemlich alles! Auf Karate oder Gewichtheben würde ich persönlich verzichten, aber hier gibt es einige, die sogar das machen!
Reha finde ich gut, denn da hast du ohne Alltag erstmal Ruhe und Zeit, dich mit dem Stoma anzufreunden, den Umgang zu lernen und dich zu erholen. Da solltest du dir aber eine Klinik mit guter Stomaberatung suchen. Ich selber war in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die dortige Stomafee ist erstklassig und die Klinik in schöner Gegend und doch zentral mitten im Ort.
So, jetzt hab ich genug geschlaumeiert!
Ich wünsche dir einen guten Start ins Jahr 2017 und dass alles gut wird!
von Frederica » 31.12.2016, 13:05
Hallo Sommerblume,
es gibt sogar eine Reha-Klinik in die Du Deinen Hund mitnehmen kannst. Das hat kürzlich eine aus der Fb-Gruppe geschrieben. Wo das war habe ich vergessen. Am besten googelst Du das mal.
von Sommerblume78 » 31.12.2016, 15:07
Danke für eure Hilfe.
Ich war im Februar diesen Jahres schon mal zur Reha und da war mein Hund dabei. War eine Psychosomatische Reha.
Die Warelisten hierfür sind wahnsinnig lang und ich habe fast 8 Monte gewartet.
Da es hier um eine AHB geht, wird meine Süsse wohl Zuhause bleiben müssen.
Ich möchte gerne sehr na an Zuhause sein, werde das mal mit meiner Ärztin besprechen.
Wünsche euch auch einen guten Rutsch,.
Alles Liebe.
Sommerblume
von Trudi » 31.12.2016, 16:55
Nochmal ich.....
Vielleicht gibt es ja in der Nähe eine Tierpension, wo du deinen Liebling während der Reha lassen könntest!
In Bad Griesbach gibts das wohl....
Alles Gute....
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