von fluse » 15.05.2017, 21:48
Christian Du hast vollkommen recht. Ich glaube, dass wir uns des öfteren zu weit aus dem Fenster hängen. Fluse
von Melli » 17.05.2017, 14:42
Hallo Rai,
meine Antwort heißt: tu es nicht, wenn nicht UNBEDINGT nötig!
Ich habe ab meinem 18ten Lebensjahr für 10 Jahre Opium genommen, aber ohne Stoma und ohne Dickdarm. Das hat mich ehrlich gesagt etliches an Gehirnzellen gekostet, der Entzug war gelinde gesagt zum Kotzen. Als ich mein Stoma wieder bekam, brauchte ich das nämlich nicht mehr.
Eingedickt hat es bei mir nie, deswegen bin ich immer erstaunt wenn Leute sagen, dass es dafür da ist. Es lähmt die Darmmuskulatur, so dass die Darmpassage verlangsamt ist. Aber gut für den Darm ist das meines Erachtens auf keinen Fall.
ich kann nur davon abraten in diesem Alter. Außer kontrolliert für wenige Wochen, das mag dann ok sein. Persönlich finde ich das 2 Wochen nach der OP recht früh, aber nur rein nach Gefühl.
Viele Grüße
Melli
von Rai » 17.05.2017, 15:24
Wie es aussieht klappts nicht. Der Stuhl ist nur unwesentlich dicker geworden. Sie wird in den nächsten Tagen einen Zugang am Hals gelegt bekommen und dann künstlich ernährt. Ihr verbliebenes Darmstück hat eine Länge von 1,25 m. Was noch getan wird ist abhängeig von der MRT-Untersuchung.
von Smile » 17.05.2017, 16:06
Hallo Rai,
falls Du einen Vergleich möchtest: hier gab es mal eine Umfrage, wie kurz welcher Darm ist und wie derjenige damit lebt:
https://www.stoma-forum.de/ileostoma/an-alle-mit-kurzdarmsyndrom-t15152.html
Gute Besserung für Deine Tochter.
Herzliche Grüße
Katja
von Marly » 18.05.2017, 15:03
Hallo Rai,
wenigstens ist deine Tochter jetzt erstmal mit den nötigen Nährstoffen usw. versorgt. Das wird ihrem Körper sehr gut tun. Sie sollte trotzdem etwas essen was ihr schmeckt, für den Genuss, aber auch damit der Darm weiterhin was zu tun hat. Irgendwann bilden sich sonst die Darmzotten zurück.
Ich hatte auch zuerst einen Zugang am Hals. Wenn gegen die flüssigen Ausscheidungen erstmal nichts anderes getan werden kann, wird ihr wahrscheinlich ein sogenannter Port gelegt werden. Das ist ein dauerhafter Zugang unter der Haut (meist beim rechten oder linken Schlüsselbein), den man oft ein Leben lang dort lassen kann. Er wird mit einer kleinen Nadel durch die Haut "angestochen", und darüber werden dann die Infusionen in den Körper geleitet. Bis auf das anstechen wird deine Tochter nach Anleitung alles selbst machen können.
Ich wünsche euch weiterhin viel Kraft und Zuversicht. Melde dich doch gern immer mal zwischendurch, auch wenn du Fragen hast oder es etwas Neues gibt. Wenn deine Tochter wieder fitter und aus dem Krankenhaus raus ist, hat sie ja vielleicht auch selbst Interesse.
Liebe Grüße,
Marly
von Rai » 21.05.2017, 20:46
Inzwischen ist die Menge Ihrer Ausscheidung von > 5 l auf gestern 2,7 l gesunken. Obwohl Sie noch immer viel ißt. Hat auch ein wenig zugenommen.
Beim letzten MRT wurde wieder ein Abszess am ruhig gestellten Darm gesehen. Trotz Antibiose.
Hoffentlich geht der wieder weg.
von Marly » 22.05.2017, 13:33
Hallo Rai,
super, dass die Menge der Ausscheidungen sinkt und sie auch zunimmt. Sind sie denn auch dickflüssiger? Dann würde ihr Dünndarm das Essen zumindest teilweise verdauen, und vor allem auch die Flüssigkeit in den Körper leiten. Das wird sonst irgendwann gefährlich für die Nieren.
Das mit dem Abszess ist natürlich Mist. Ich drück ganz doll die Daumen, dass der wieder weggeht. Haben die Ärzte irgendwas gesagt, was ansonsten getan wird?
Wie kommt deine Tochter eigentlich mit all dem zurecht, kann sie die Situation annehmen wie sie ist, oder macht ihre Psyche ihr sehr zu schaffen?
Marly
von Rai » 22.05.2017, 18:32
Hallo Marly,
ja, ist fester geworden. In diesem Punkt sind die Ärzte auch recht zufrieden.
Über den Abszess haben sie nichts weiter gesagt.
Psychisch ist Sie unglaublich toll. Sie kommt gut zurecht. Bekommt viel Besuch. Sie findet es gut jetzt Zeit zu haben französich nachzuholen. Bis auf hin und wieder einen schlechten Tag, läufts soweit gut.
Beste Grüße
Rai
von Martha » 22.05.2017, 23:43
Hallo Rai
Hut ab vor Deiner Tochter.
Weiß sie von diesem Forum und dass Du hier schreibst ?
Dann richte ihr bitte herzliche Grüße aus. Ich bin sicher, nicht nur ich denke an sie.
Herzliche Grüße
Martha
von Sabine049 » 24.05.2017, 18:11
Hallo Rai,
mit großer Interesse habe ich deinen "fred" verfolgt.
Da ich mittlerweile _nur_ sporadisch_ im Forum unterwegs bin, werde ich mich, zumal das Wichtigste von lieben Forumsmitstreiterinnen bereits gesagt worden ist, zurückhalten!
Anmerken möchte ich allerdings, bezieht eure Tochter in den therapiebezogenen Überlegungen - insbesondere in puncto Medikation - stärker ein.
Sie scheint ja ein intelligentes und lebensbejahendes junges Mädchen zu sein, ergo fragt, wie sie sich den weiteren Verlauf vorstellt, was sie möchte und was sie partout nicht will. Eine Fünfzehnjährige - kognitiv wach und aufgeschlossen - ist durchaus in der Lage, ihre eigene Situation weitestgehend zu erfassen und einzuschätzen.
Mitbestimmung in Bezug des eigenen Körpers ist just für Heranwachsende immens wichtig - just für Kinder und Jugendliche, die unter einer chron. Erkrankung leiden.
Liebe Grüße und dir und deiner Tochter alles Gute
Sabine
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