von Haraldinho » 29.11.2010, 13:17
Hallo,
ich habe ein Stoma und werde zusätzlich über ein Portsystem versorgt. Das Problem ist, dass über den Port immer wieder Keime in mein Blut gelangen (das werden einige von Euch mit Sicherheit kennen). Aktuell schon wieder. Bin im Krankenhaus und da muss der Port eventuell gewechselt werden.
Meine Fragen:
- Hat jemand Tipps wie ich verhindern kann, dass da Keime reinkommen (ich befolge die Tipps von den Ärzten und auch von der Betreuerin), allerdings wäre das schon die 4. Sepsis)
- Was für ein Krankenhaus ist auf Behandlungen von Portsystemen/Implantieren/Portsepsis spezialisiert? Bin bei der MHH, aber dort scheint das reinste Chaos zu herrschen und schon 2 Mal hätte mir so ein Pfleger beinahe Luft (im Schlauch) in meine Gefäßte "gepumpt"? Eindruck von der MHH also nicht gerade berauschend.
Herzlichen Dank im Voraus.
von kängeruh » 29.11.2010, 13:36
Hallo Haraldinho
Habe in der Zeit( 1,5 Jahre ) meines Stoma auch parenterale Ernährung über einen Port bekommen
Habe gerade im Mai eine schwere Portinfektion gehabt, mit Schüttelfrost und sehr hohem Fieber. Mir wurde der Port in eine Not-OP entfernt und erst mal kein neuer gelegt.
Ich habe ständig alles desinfiziert und absolut steril gehalten, auch der Pflegedienst der kam hat peinlich darauf geachtet, und doch sind Keime reingekommen.
Welches KH darauf spezialisiert sit, weiß ich nicht. aber eigentlich ist das legen eines Ports keine große Sache, das sollte die Klinik schon keimfrei hinbekommen.
Wichtig ist die anschließende saubere Handhabung damit, aber wie wir ja alle wissen, ist teilweise genau das Gegenteil der Fall.
Wünsche Dir erst mal gute Besserung.
Lg
Vera
von Monsti » 29.11.2010, 18:31
Hallo,
von März 2004 bis Oktober 2007 hatte ich insgesamt fünf Ports. Allein 2007 hatte ich drei Infektionen, die trotz aller Hygienemaßnahmen in immer kürzeren Abständen kamen. Den letzten Port hatte ich gerade mal sechs Wochen. Damit hatte ich die Schnauze gestrichen voll und versuchte es ohne. Es dauerte ungefähr ein halbes Jahr, bis sich mein Körper darauf eingestellt hat. Aber seitdem komme ich meistens gut zurecht und bin froh, dass die Zeit mit Port der Vergangenheit angehört.
Bei mir kamen die Infektionen übrigens immer nach dem wöchentlichen Wechsel der Nadel.
Liebe Grüße
Angie
von Andi_672 » 30.11.2010, 11:13
So richtig tröstende Worte gibt es wohl nicht. Ich wurde auch ein halbes Jahr (ausschließlich ) über Port ernährt um eine Fistel zum "schweigen " zu bringen. Habe es in der Zeit auf drei Port s gebracht- jedesmal wegen Entzündung. Ich wurde zu Haus versorgt von einem Pflegedienst. Im nachhinein sage ich eine Katastrophe. Ich habe damlas nichts gesagt, weil ich es nicht besser wußte. In den Versorgungssystemen warebn immer steril eingeschweißte Handschuh usw. Die wurden so gut wie nie genommen. Ich habe Sie heut noch wenn wir Malerarbeiten oder ähnliches verrichten. Und ich habe eine Firma, der Verbrauch ist schon beträchtlich. Aber dames kamen eben jeden Tag, einmal anlegen und ein ml abnehmen des Ports zwei Paar hinzu. Und ds größte war eine Pflegerin, die zog immer Ihre eigenen Handschuh aus der Kitteltasche. Weiß nicht was diese vorher damit gemacht hat. Aber auf den Punkt- Du kannst nur selbst auf die Sauberkeit achten. Ich habe es damals nicht gemacht- heut würde ich mir eine solche Behandlung nicht mehr bieten lassen. Ansosnten kann man Dir wohl nur die Daumen drücken das alles gut verläuft. Das tue ich auch hiermit. Gruß Andreas
von Walli » 30.11.2010, 16:30
Hallo Haraldino,
ich werde auch Parenteral ernährt und hatte auch schon einen Port wechsel wegen Entzündung.
Ich lasse keinen mehr, unsteriel an meinen Port selbst im Krankenhaus musste ich aufpassen war vor 4 Wochen da! (ich bin bei dem Pflegepersonal schon die mecker Ziege) aber das ist mir egal.
Der jetzige Port liegt jetzt über 1 Jahr und ich hoffe er liegt noch länger!
man muss eben höllisch aufpassen!
und es ist auch immer ein Fremdkörper wobei das Hauptproblem der ständige Nadelweschsel ist, das sagte mir so, mein Internist!
Gute Besserung
LG. Walli
von strahli » 30.11.2010, 18:58
Hm, ich habe meinen Port seit einem Jahr und bislang noch keine Probleme damit gehabt. Nach dem benutzen wurde er immer regelmäßig gespült.
von kängeruh » 30.11.2010, 19:05
Das wurde bei mir auch und trozdem sind Keime reingekommen. Wenn es nicht absolut steril gehandhabt wird, dann passierts immer wieder und leider viel zu oft.
von Walli » 30.11.2010, 19:40
Hallo Kängeruh,
das ist es ja, was ich meine es ist nie ausgeschlossen!
auch wenn man noch so Steril arbeitet.
Habe mich vielleicht nicht richtig ausgrdrückt!
Sorry aber ich bin nur ein stiller Forumleser ich schreibe nicht so oft!
Ich bin froh das es dieses Forum gibt, ich habe dadurch schon viele Informationen bekommen.
LG.Walli
von Monsti » 30.11.2010, 20:08
Hallo strahli,
hast Du Deinen Port wegen parenteraler Substitution oder wegen Chemo? Das ist nämlich ein gravierender Unterschied.
Das Spülen bzw. Blocken (z.B. Heparin-Block) dient lediglich der Freihaltung der Leitung und des Port-Systems. Das Problem bei parenteraler Ernährung besteht in der permanent liegenden Nadel und dem wöchentlichen Austausch derselben. Dieser erfolgt i.d.R. beim Hausarzt, dessen Praxisräume natürlich niemals so steril sind wie der OP-Bereich im Krankenhaus.
Wer parenterale Ernährung benötigt, erledigt das An- und Abhängen an die Infusion nach einer mehr oder weniger intensiven Anlernphase meist selbst. Auch hier lauern Gefahren, die überwiegend nicht von den "normalen" Keimen innerhalb der Wohnung ausgehen (die kennt der Körper nämlich), sondern z.B. von Besuchern, deren Kleidung oder evtl. auch ein mitgebrachtes Haustier, dessen Haare durch die Gegend wirbeln. Auch ein offen gelassenes Fenster und etwas Zugluft kann gefährlich werden.
Liebe Grüße
Angie
von Monsti » 30.11.2010, 20:14
Hallo Walli,
es ist auch immer ein Fremdkörper wobei das Hauptproblem der ständige Nadelweschsel ist, das sagte mir so, mein Internist!
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