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Rektovaginale Fistel – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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15 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Rektovaginale Fistel

Beitrag von shirin » 13.11.2016, 14:45

Hallo an Alle. Ich lese nun schon einige Zeit als Gast mit und habe mich nun entschieden mich mit meiner Geschichte an euch zu wenden, vielleicht kann ich mich mit einigen Leidensgenossinen austauschen.
Letztes Jahr um Ostern herum, habe ich ein komisches Gefühl im Dammbereich bemerkt. Nach diversen Arztbesuchen, wurde ich über die Feiertage mit Ibuprofen abgespeist und musste letztlich an Ostersonntag in die Klinik, da ein Abszess sich durch die Scheide geöffnet hat. Nun ja lange Rede kurzer Sinn, Diagnose Rektovaginale Fistel. Die Ursache der Fistel, meinte der Arzt sei erstmal egal. Nach 4 Wochen Antibiotikum habe ich eine Fadendrainage bekommen, die hatte ich ca 6 Monate, bin recht gut damit zurecht gekommen und bin sehr zuversichtlich in die zweite OP. So weit ich es verstanden habe, wurde die Fistel mittels Flap verschlossen. Nach 5 Tagen Austronautenkost kam zuhause der erste Stuhl und einiges davon auch wieder über die Scheide :cry: . Bin zurück zum Arzt (Spezialist aus einem Enddarm Zentrum), der hat die Fistel eine Woche später ein zweites mal vernäht. Das war Ende Oktober. Die ersten zwei Wochen nach der dritten Op verliefen super, bei der Nachsorge meinte eine Vertretungsärztin, die Naht an sich fühlt sich gut an, nur eine Stelle sei etwas weich? :? Nun merke ich seit ca 4-5 Tagen Luftabgänge und habe merkwürdigen Ausfluss aus der Scheide.. :cry: Habe so Angst sie öffnet sich wieder..

Angst vor einer so langen Leidensgeschichte wie ich sie hier schon öfter gelesen habe, habe ich natürlich auch. Mein Arzt hat als eventuellen zweiten Schritt die Gracilis Methode erwähnt, vor der ich natürlich größten Respekt habe.. Es wäre sehr nett wenn sich eine Dame findet, die mir aus Erfahrung weiter helfen kann.

Liebste Grüße

Shirin

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shirin

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Rektovaginale Fistel

Beitrag von Vera » 13.11.2016, 15:49

Hi Shirin, :winke:

was du so schreibst, kenne ich nur zu gut und habe das schon alles hinter mir. Bei mir begann es auch wie bei dir und mehrmals wurde versucht die Fistel zu verschließen..
Heuer im Juni hatte ich die Gracilis Plastik. (Wenn du den Begriff hier suchst, findest du meinen Bericht davon)
Im Oktober wurde ich am Darm operiert und morgen habe ich kontrolltermin. Ich habe auch Ausfluss. Nach der OP richtig viel - wundsekret, jetzt normalen Ausfluss, aber letztens mit eigenartiger Farbe. Ich frage morgen meinen Arzt, dann kann ich dir mehr dazu sagen.

Du hast kein Stoma. Wurde dir nicht dazu geraten? Ich bekam es sofort nach der ersten misslungen OP.

Wann hast du Kontrolle? Ich habe es immer selbst gespürt, ob die OP erfolgreich war oder eben nicht. Man bekommt ein gutes Gespür für seinen Körper.
Ich wünsche dir, dass es gut verheilt und hält. :gut:

Lg Vera :winke:

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Vera

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Rektovaginale Fistel

Beitrag von Hanna70 » 13.11.2016, 18:13

Hallo Shirin,

bei mir war es 2008 auch ausgerechnet Ostern, als ich die ersten Beschwerden/Schmerzen im Dammbereich hatte. Noch bevor ich einen Termin beim Gynäkologen machen konnte, hatte ich dann in der Nacht das Gefühl, irgendetwas "platzt" in mir. Und ab da ging der Stuhl ausschließlich nur noch über die Scheide ab. Riesenschock!!!

Du kannst in meinem Profil und in meiner Geschichte lesen, was dann daraus wurde... :schlecht:

Die Landesärztekammer schrieb dazu, dass es heute Standard sein sollte, bei einer rektovaginalen Fistel sofort ein Stoma zur Entlastung des Darmes zu legen. Für mich ist das logisch, denn nicht nur die äußeren Wunden brauchen Zeit zum Heilen, auch die Nähte am Darm. Und wenn der nach einer OP ständig arbeiten muss und mit Stuhl in Berührung kommt, wird die Heilung eben kompliziert.

An Deiner Stelle würde ich die ständigen "Bastelversuche" ablehnen und um ein Stoma bitten. Klar ist das nicht der Wunschtraum einer Frau, aber wenn Du ansonsten gesund bist, kann das Stoma bestimmt bald wieder zurückverlegt werden.

Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst. Denk dabei daran, mit den "Versuchen", die Fistel zu schließen musst Du leben, nicht die Ärzte.

LG Rosi

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Hanna70

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Rektovaginale Fistel

Beitrag von shirin » 13.11.2016, 19:28

Hallo ihr beiden,

vielen Dank für eure Antworten. Vera deine Geschichte über den Gracilis Eingriff habe ich gelesen, dass tat mir sehr leid und hat mich gleichzeitig sehr besorgt, ich dachte dies sei ein Eingriff mit sehr guten Erfolgsaussichten. Mir war der Rattenschwanz der an so einer doofen Fistel hängen kann nicht bewusst :cry:
Vera hattest du eine Op am Darm oder Damm? Wegen der Fistel? Ich hoffe sehr du erhälst morgen gute Nachrichten :super: Wurde bei dir mit Stoma noch probiert die Fistel einfach zu verschließen, oder kam gleich die Gracilis Plastik zum Einsatz?
Hanna auch deine Geschichte tut mir sehr leid, dass sind ja wirklich schreckliche Teile diese Fisteln..
Mein Arzt hat irgendwann nur kurz ein Stoma erwähnt, meinte aber er wolle alles probieren um es mir vielleicht ersparen zu können. Klang erst für mich logisch, allerdings dachte ich natürlich bei mir geht alles gut. Auf weitere aussichtslose "Versuche" habe ich keine Lust, zumal ich zuhause mit meinen zwei kleinen auch funktionieren muss. Tatsächlich ein Stoma?! :cry:

Kennt ihr noch andere Op Verfahren? Dieses wo ein Stück von der Schamlippe genutzt wird?! FAPP Technik? Laser? Ist denn hier eigentlich jemand der seine Fistel los wurde?

LG
Shirin :winke:

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shirin

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Rektovaginale Fistel

Beitrag von Vera » 14.11.2016, 10:04

Hi Shirin,

bei mir wurde nur die erste OP ohne Stoma probiert. Danach kam das Stoma. Dann 2 versuche mit muskosa verschiebetechnik, also wie bei dir, aber mit Stoma. Das hat nicht gehalten, aber ich muss dazu sagen, dass ich zuvor schon 5 mal im Intimbereich wegen Abszessen operiert wurde und bei mir alles vernarbt war. Das erschwerte die Heilung.
Nach 2 Krankenhäusern kam ich nun zum 3. und dort wurde mir eine ganz wilde OP vorgeschlagen. Eben jene am Darm, nicht am Damm ;)
Diese OP wollte ich nicht und habe mich für die Grazilis entschieden. Erst wollte ich diese probieren und sonst dann die "wilde" ;).
Wo eins mein Damm war, ist jetzt dieser Muskel. Der Damm wurde quasi entfernt und gesundes Gewebe (muskel) eingesetzt.
Damit erhoffte ich mir Heilung, war aber nicht so, auch wenn äußerlich alles gut aussah. Aber immer noch war diese Verbindung zur scheide da.

Wenn du einen genauen Bericht der OP, der Narbe :( und der Erholung danach willst, sag Bescheid, ich schreibe es dir gern per pn.

Also da nun die Grazilis nicht erfolgreich war, wurde ich nun am Darm (über den Bauch - minimalinvasiv) operiert. Der Dickdarm wurde vom Mastdarm getrennt und dann nach unten, quasi über das Fistelloch gezogen. Angenäht und fertig. ;)

Ein Verfahren, das in meiner Stadt keiner kannte und ich deshalb zu einem Spezialisten fuhr.

Ob dieser komplizierte Eingriff nun erfolgreich war, das stellt sich noch raus. Aber bislang habe ich ein besseres Gefühl als bei den ops davor :)

Das mit der Schamlippe kenne ich nicht. Von lasertherapien habe ich gelesen, aber mein Arzt rät ab, denn das würde nichts bringen.

Ich würde dir ja gern zu meiner Methode raten können, aber leider ist es noch zu früh, um sagen zu können, ob sie erfolgreich war. Ich halte dich aber auf dem Laufenden und melde mich nach meinem Termin heute ;)

Lg Vera :winke:

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Vera

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Rektovaginale Fistel

Beitrag von shirin » 14.11.2016, 23:35

Hallo Vera,

wie war dein Nachsorge Termin? Hoffe gute Nachrichten für dich!! Gerne würde ich mehr über deinen Gracilis Eingriff erfahren, schreib mir gern eine PN.

LG

Shirin

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Rektovaginale Fistel

Beitrag von Merlina » 15.11.2016, 00:52

Hallo shirin,

zur Lasertherapie findest Du hier
https://forum.dccv.de/viewtopic.php?f=1 ... &start=120
einen aktuellen und bisher noch positiven Bericht.....

Mich irritiert ein bisschen, dass Dir gesagt wurde, die Ursache für die Fistel sei erstmal egal.
Vielleicht ist es wirklich nicht so wichtig, aber zumindest sollte ausgeschlossen werden, dass Du eine bisher unerkannte CED (chronisch entzündliche Darmerkrankung) hast. Oder einen (Schwangerschafts-) Diabetes.

Und zur Unterstützung der Wundheilung solltest Du - falls nicht geschehen - auf die Überprüfung Deines Vitamin- und Spurenelementestatus bestehen.
(Vit B, Vit D, Ferritin, Folsäure, Zink, Selen)

LG, Merlina

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Rektovaginale Fistel

Beitrag von shirin » 15.11.2016, 22:41

Hallo Merlina,

danke für den Link.
Ja fand das auch komisch, dass mein Arzt gar nicht nach der Ursache schauen wollt. Also ich glaube nicht, das ich eine entzündliche Darmerkrankung habe, fühle mich an sich sehr gesund. Hatte im Juni 2014 einen ziemlich tiefen Dammschnitt, der ist an sich gut verheilt aber ich dachte vielleicht hat es etwas damit zu tun. Habe auch im August 2014 ne Spirale bekommen und seit dem vermehrt Ausfluss gehabt, vielleicht liegt auch da der Grund.. Naja, wer weiß.

Danke für den Tipp mit den Spurenelementen, da hack ich auf jeden Fall mal nach.

Gruß

Shirin

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Rektovaginale Fistel

Beitrag von Trudi » 15.11.2016, 23:04

Hei Shirin!

Mir ist das mit Fisterln durch Dammschnitte und -risse schon bekannt, seit ich irgendwann mal ne Klatschzeitung beim Gyn gelesen hab, da war ich grad mal 16 oder so, also gut 30 Jahre her!
Muss es früher bei Hausgeburten oft gegeben haben und ist dann schlecht verheilt.
Meine Mam hat erzählt, dass es bei ihr so war, weil ich so schnell kam, aber damals schon recht füllig. :oops: :oops: :oops:

Und auch, dass das erhebliche Probleme verursachen, andererseits aber relativ gut behandelt werden kann, wenn es keine, durch entzündliche Prozesse verursachte Sache ist.
Vielleicht brauchst du in diesem Fall doch eher einen guten Operateur, der das richtig versorgen kann.
Bei meiner Mam hat es lange gedauert, ist nach der Op aber gut verheilt und hat bis heute keine Scherereien gemacht.

Alles Gute dir!

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Trudi

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Rektovaginale Fistel

Beitrag von Vera » 15.11.2016, 23:33

Sorry Shirin, dass ich mich erst so spät melde, aber es war ein anstrengender Tag gestern mit langer Heimfahrt usw.

Die Untersuchung war gut. Der Arzt ist zufrieden mit dem Heilungsverlauf. Er sieht, dass die Wunde sich verbessert und zuwächst. Die Wunde ist im Dammbereich, da wo die Fistel ursprünglich mal nach außen trat (quasi vom Darm zum Damm).

Natürlich hab ich in meiner Aufregung der vielen Fragen und Erklärungen ganz darauf vergessen, wegen dem Ausfluss zu fragen. Aber hey, wir Frauen haben doch immer wieder mal Ausfluss und nach so einer OP kann der Körper auch mal etwas anders reagieren, zB hatte ich auch meine Tage eine Woche zu früh. ;)

Also ich muss schon sagen, ich bin mit dem Verlauf der OP und der Heilungsphase bislang sehr zufrieden. :) Im Dezember hab ich nochmal einen Termin bei meinem Arzt und dann werde ich sicherlich erfahren, ob demnächst die Untersuchung per Röntgen, Enddarmspiegelung, etc. stattfinden kann. Durch die Untersuchung mit Kontrastmittel kann man dann mit Sicherheit beurteilen, ob alles dicht ist.

Wie gehts dir im Moment und was sind deine Pläne?

Merlina, warum soll der Vitaminhaushalt überprüft werden? Das hab ich auch noch nie getan :oops: :?

Shirin, meinen Erfahrungsbericht über die Grazilisplastik bekommst du spätestens morgen per PN.

Lg Vera :winke:

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Vera

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