von Chiara73 » 01.05.2009, 10:56
Hallo Leutchen,
nachdem mir meine Ärztin (und vorher auch einige von Euch) bestätigt hat, dass es normal ist, wenn nach einer Rektumresektion etwas Sekret bzw. Schleim abgesondert wird, mache ich mir schon wieder die nächsten Gedanken (will Euch aber keinesfalls nerven)...
Kann es vorkommen, dass nach einer Rektumresektion eine Rektumamputation aufgrund von Entzündungen o. ä. vorgenommen werden muss? Ist Euch ein solcher Fall bekannt?
Viele Grüße und einen schönen 1. Mai
Chiara
von bernd1 » 01.05.2009, 12:36
Hallo Chiara,
Erstmal einen schoenen 1. Mai.
das ist tatsaechlich moeglich.
Per Definition im Chirurgie Portal ist eine Rektumresektion eine Teilentfernung mit Erhalt des Schliessmuskels (und damit auch der Sekretion in diesem Bereich). Im Ggensatz dazu ist eine Rektumamputation eine Totalentfernung (auch als Rektumexstirpation bezeichnet) des Rektums incl. des Schliessmuskels.
Somit kann schon im Nachhinein eine Totalentfernung stattfinden, wenn im ersten Eingriff nur Teile entfernt wurden.
Weiteres dazu findest Du hier:
Link zum Chirurgie Portal
Die entsprechende Info steht ca. in der Mitte der Seite bei "Therapie"
Ich hoffe, diese Info hilft dir etwas weiter.
Alles Gute aus Dublin
Bernd
von caputo » 01.05.2009, 12:59
Hallo Chiara,
vor 2 Jahren bekam ich mein Colostoma, man hat jedoch einen kleinen Rektumstumpf drinnen gelassen.
Man sagte mir als Grund, das es sonst eine noch größere OP mit einer zusätzlichen Wunde geworden wäre und man es halt drinnen lässt da es bei mir kein Grund gab alles rauszumachen, ausserdem besteht bei manchen die Chance einer Rückverlegung (bei mir nicht der Fall).
Und wenn der Stumpf Probleme machen sollte, ist es nur noch ein sehr kleiner Eingriff den man nachträglich noch machen kann aber ohne das man alles aufmachen muss.
Da bei mir aber so gut wie fast keine Sekretabsonderung stattfindet, geht man davon aus das nur noch sehr sehr wenige cm drinnen sind und man überlegt sich nun (kommende Ileostoma OP) den Stumpf mit zu entfernen.
Von daher ist es wohl schon "normal" nach einer Resektion etwas später die komplette Amputation zu machen (wenn Probleme bestehen).
Gruß
caputo
von Monsti » 04.05.2009, 12:08
Hallo caputo,
Und wenn der Stumpf Probleme machen sollte, ist es nur noch ein sehr kleiner Eingriff den man nachträglich noch machen kann
von Frank38 » 04.05.2009, 12:19
Huhu Caputo,
Klein ist der Eingriff ganz sicher nicht, Monsti hat es ja schon beschrieben wie gross die Wundhöhle ist, dazu kommen noch so andere dinge. Ich hatte nach der OP ziemliche probleme, aber bei jedem läuft es anders ab. Nerven werden auch ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen. Das liebes Leben nach der Op, wird erstmal ein bissel zurück stecken müssen, aber das legt sich wieder.
lg Frank
von Linie 22 » 04.05.2009, 12:54
Hallo Chiara73,
wie von bernd gepostet, besteht die Möglichkeit einer Rektumamputation auf Grund entzündlicher Erkrankungen.
Chiara73 hat geschrieben:,
nachdem mir meine Ärztin (und vorher auch einige von Euch) bestätigt hat, dass es normal ist, wenn nach einer Rektumresektion etwas Sekret bzw. Schleim abgesondert wird,
Kann es vorkommen, dass nach einer Rektumresektion eine Rektumamputation aufgrund von Entzündungen o. ä. vorgenommen werden muss? Ist Euch ein solcher Fall bekannt?
Chiara
von caputo » 04.05.2009, 20:53
Hallo Angie und Frank !!
:shock:
dann hat mein Prof. mal wieder etwas untertrieben, ich bin schockiert !!!
vor 2 Wochen habe ich ihm schon seine Automechaniker Mentalität vorgeworfen, für die ist das alles voll normal und alles so Gefühlskalt, einfach nur ein Job...
wenn ein Patient überlegt und Pro & Contra prüft, dann fragen die sich warum und meinen man sei nicht kooperativ, für die ist immer alles klar, offensichtlich und anscheinend kein Problem aber Kindskopfgroße Wunde - mir wird gerade schlecht, dass ist wirklich alles andere als kein großer Eingriff !!!
na warte, den knöpf ich mir noch vor...!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
wiwi
caputo
von caputo » 04.05.2009, 20:59
Frank38 hat geschrieben:Huhu Caputo,
Das liebes Leben nach der Op, wird erstmal ein bissel zurück stecken müssen, aber das legt sich wieder.
lg Frank
von Monsti » 04.05.2009, 22:09
Hallo caputo,
geh mal davon aus, dass Du für die meisten Chirurgen nur ein Job- oder Forschungsobjekt bist. Wie es Dir danach geht, interessiert nur wenige dieser Spezies - leider.
Mein Chirurg sagte mir von vornherein, dass die OP "nicht ganz ohne" sei und dass er sie nur ungern durchführe, weil damit sehr viele Risiken verbunden seien. was ich auch verstehe, da das kleine Becken von komplliziert verlaufenden Nervenbahnen durchzogen ist. Es war für meinen Chirurgen (eigentlich sehr erfahren) die erste nachträgliche Rektumamputation seiner Laufbahn, wie er mir nachträglich sagte.
Er führte die OP bei mir durch, und abgesehen von kleineren Komplikationen verlief sie bei mir auch wirklich gut. Mein Bericht dazu ist unter "Das ist meine Geschichte" nachzulesen. Ich glaube, bei mir lief's letztendlich mit am besten.
Nochmals: Eine kleine OP ist eine nachträgliche Rektumamputation ganz sicher nicht. Da frag' bei Deinem Prof doch nochmals nach. Es scheint ein Witzbold zu sein.
Liebe Grüße
Angie
von Chiara73 » 05.05.2009, 11:04
Wenn ich das so lese, mache ich mir echt Sorgen. Vor der OP wurde ich in keinster Weise darüber aufgeklärt, dass nach einer Rektumresektion noch weiterhin Probleme entstehen könnten, die im schlimmsten Fall zu einer Rektumamputation führen würden.
Da kein Arzt dieses Thema erwähnt hat, bin ich blauäugig davon ausgegangen, dass ich nach einer Resektion endgültig Ruhe hätte und das dann nichts mehr kommen könnte.
Na ja, ich gehe mal nicht vom schlimmsten Fall aus, momentan ist ja auch alles im grünen Bereich. Aber hätte ich das alles vorher gewusst, hätte ich mich gleich für eine Rektumamputation entschieden, auch wenn es der größere, aber dafür vielleicht letzte Eingriff gewesen wäre...
Viele Grüße
Chiara
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