von Nokl » 12.03.2010, 14:20
Guten Tag zusammen.
Am kommenden Mittwoch soll bei mir krebsbedingt eine Rektumamputation komplett mit Schliessmuskel und Lymphknotenentfernung inguinal und mehr durchgeführt werden. Ich bekomme dann ein endgültiges Stoma.
Diese OP soll ca. 5 Stunden dauern und wird zumindest von vorn laporaskopisch durchgeführt. Während der OP werde ich dann gedreht und die machen dann von hinten weiter.
Der Arzt sagte mir, meine Pobacken werden dann zusammengenäht.
Nun meine Frage: Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit einer sochen OP und kann mir etwas dazu schreiben, was auf mich zukommt? Danke und
lieben Gruss
Nokl
von Chief » 12.03.2010, 14:47
Hallo Nokl,
bei mir wurde ebenfalls wegen Darmkrebs (Analkarzinom) das gesamte Rektum inkl. Schliesmuskel, After und umliegendes Lymphgewebe entfernt und zugleich ein endständiges Colostoma welches ich für immer behalte angelegt.
Bei mir wurde der Eingriff allerdings mittels normalem Bauchschnitt durchgeführt.
Neben der normalen Prozedur (abführen vor der Spiegelung und OP) wirst Du ja wegen der Vollnarkose nichts vom den eigentlichen Eingriff mitbekommen.
Es ist schon eine größere OP und die dauert auch einige Stunden wie Du ja schon selber schreibst.
Ich wurde danach ebenfalls direkt unten (hinten) rum dicht gemacht (getackert) und wurde bereits am 10. Tag nach der OP aus dem KH entlassen.
Je nach Geschickt des Chirugen und je nach körperlicher Verfassung und deinem Heilfleisch bist Du bereits einige Wochen danach wieder voll dabei und kannst (je nach Job) auch wieder arbeiten gehen.
Das sitzen fällt nach solch einem Eingriff natürlich die erste Zeit etwas schwer aber es wird von Tag zu Tag besser.
Manch einem hat dabei eine Sitzkissen geholfen aber mir hat es nichts gebracht. Ich habe beim sitzen immer von einer auf die andere Pobacke gewechselt.
Mit dem Stoma wirst Du dich recht schnell anfreunden und Du tust gut daran es als deinen Lebensretter so schnell wie möglich zu akzeptieren.
Lasse Dir unbedingt (wenn es Dir nicht eh angeraten wird) eine Rückenmarksnarkose mit Schmerzpumpe geben.
Dann kannst Du dir selbst je nach Bedarf immer eine leichte Dröhnung geben und die Schmerzen sind auszuhalten. Nach der OP war ich für eine Nacht auf der Intensivstation zur Beobachtung und wurde danach wieder auf mein Zimmer verlegt.
Wenn Du weitere Fragen hast dann immer raus damit.
Gruß
Uli
von Linie 22 » 12.03.2010, 15:28
Hallo Nokl,
Anno 09/2003 wurde mein Rektum amputiert incl. einer Kolostoamanlage per Bauchschnitt.
Zwei Möglichkeiten von Op`s bieten sich an: Schlüsselloch, als auch Bauschnitt. Welche davon für Dich in Frage kommt, dazu befragst Du die Operateure.
Bei mir kam der Bauschnitt zur Anwendung. Die OP dauerte ca. 4 bis 6 Std..
Danach folgten 11 Tage Intensivstation. Nach reichlichen viereinhalb Wochen KH-Aufenthalt wurde ich mit restoffenen Wunden entlassen.
Chemo war auf Grund des Tumorstadiums, der Histo- und Patho-befunde nicht notwendig.
Sitzen konnte ich, auf Grund einer sich im Nachhinein entwickelten Fistel von kindskopfgröße, ca. ein Jahr lang nur sehr beschwerlich.
Tschüüüss. Alles Gute incl. Daumen drücken, grüßt Silke (Linie 22)
von Nokl » 12.03.2010, 15:44
Hallo und danke für Eure Antworten.
Das der Arzt das bei mir laporakopisch versuchen will, hat er mir gestern schon gesagt. Zumindest was den Bauch angeht.
Ich soll dann wie gesagt während der OP gedreht werden, damit von hinten weiter operiert werden kann.
Hat jemand mit Rektumamputation vielleicht auch damit Erfahrung?
Po zutackern, ohjee..wie stelle ich mir das vor?
Lieben Gruss
Nokl
von doro » 12.03.2010, 16:41
Bin nicht der Uli,aber viele OP Schnitte werden heute nicht mehr mit Nadel und Faden geschlossen sondern es wird,sehr praktisch,getackert. Ist nicht dramatisch und die Tacker fallen je nach Heilung,fast allein von der Wunde.Po zutackern, ohjee..wie stelle ich mir das vor?
von Pauline 1 » 12.03.2010, 17:42
Hallo Nokl,
hast ja schon einiges an Info von meinen Vorschreibern bekommen. Bei mir wurde die OP auch laparoskopisch durchgeführt, also ohne großen Bauchschnitt. Der Chirurg hat die sog. Trocare (das sind die Dinger mit denen sie in deinen Bauch reingehen) an 4 verschiedenen Stellen eingebracht. Dafür hat er 4 jeweils ca 1 cm lange Schnitte gemacht, die später so gut wie keine Beschwerden gemacht haben. Heute muß ich sehr genau gucken um die winzigen Narben überhaupt noch zu sehen. Der Rest verlief dann so, wie du schon schreibst von hinten.
Nach der OP war ich für ca 24 Stunden auf der ITS, danach kam ich Station. Bakam eine Schmerzpumpe (sehr empfehlenswert!!!) und hatte in den ersten Tagen nur sehr wenig Schmerzen. Bei mir ergab sich allerdings nach knapp einer Woche ein Problem: MRSA Keim, und außerdem hatte sich die Sakralwunde entzündet und mußte wieder geöffnet werden. :shock: So wurden aus den geplanten 10-12 Tagen Krankenhausaufenthalt 4 Wochen. Will aber hier keine Panik verbreiten, sowas passiert ja nicht bei jedem.
Es hat halt nur etwas länger gedauert, bis die Sakralwunde dann schließlich komplett verheilt war.
Ein Sitzring hat mir während der Zeit sehr geholfen.
Wünsch dir für die OP alles Gute, wird schon!!!
Lieben Gruß,
Pauline
von Nokl » 14.03.2010, 10:38
Guten Morgen
und vielen Dank für Eure Antworten.
Leider habe ich eine riesengrosse Angst vor der Op und allen Veränderungen und etwaigen Komplikationen, die sie mit sich bringt. Aber irgendwie muss ich da durch.
Lieben Gruss
Nokl
von Chief » 15.03.2010, 10:13
Nokl hat geschrieben:Guten Morgen
und vielen Dank für Eure Antworten.
Leider habe ich eine riesengrosse Angst vor der Op und allen Veränderungen und etwaigen Komplikationen, die sie mit sich bringt. Aber irgendwie muss ich da durch.
Lieben Gruss
Nokl
von Nokl » 16.03.2010, 09:41
Hallo und
danke nochmal. Ich geh dann mal ins Krankenhaus.
Ohjee.
Lieben Gruss
Nokl
von Chief » 16.03.2010, 09:50
Du schaffst das schon.
Viel Glück und melde dich wenn Du wieder aus dem KH raus bist.
Gruß
Uli
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