von Silke » 27.01.2009, 16:33
Hallo!
Ich bin neu hier!
Das stimmt nicht ganz, habe schon lange hier gelesen.
Ich habe seit 2007 einen Analkarzinom, welcher mir Radio/Chemotherapie zuerst erfolgreich behandelt wurde.
Nun ist aber an einer höheren Stelle wieder Etwas aufgetaucht, so das wohl ein Stoma gelegt werden muß.
Rektum Amputation (Mastdarm incl. Schließmuskel)
Hat Jemand hier Erfahrung mit der so genannten Schlüßelloch-Op? Und wenn Ja, wo, in welchen Krankkenhaus wurde dise Art OP gemacht?
Viele liebe Grüße Silke
von HARRY52 » 27.01.2009, 18:39
Hallo Silke,
ich kann da die Uniklinik Marburg empfehlen.
Mir hat man diese Methode auch angeboten und ich habe sie aber nach reiflicher Überlegung für mich abgelehnt, da der kritischere Teil,die Rektumamputation wegen des tiefsitzenden Karzinoms davon nicht betroffen war.Dort ging es richtig blutig zur Sache.Der Bauchschnitt,welcher dann entfällt ist das kleinere Übel.Man sollte diese Entscheidung ausführlich mit dem Operateur besprechen und auch in Erfahrung bringen wie oft diese Methode schon erfolgreich praktiziert wurde.
Ich wünsche dir alles Gute.
Gruß Harry
von Yosie » 28.01.2009, 08:57
Mein Rektumkarzinom mit Rektumamputation und Stomaanlage wurde in Schlüssellochtechnik operiert. Ob das die richtige Entscheidung war, wird sich sicher erst nach längerer Zeit herausstellen. Aber ich bin bisher zufrieden, die Narbe ist klein (es wurde meine alte Kaiserschnittnarbe zur Hälfte eröffnet, plus 3 Minischnitte, ca. 1 cm für die Instrumente) und der Heilungsverlauf war gut und schnell.
Operiert wurde ich im St. Josef Hospital Bochum-Linden durch Frau Prof. Möslein. (die auch im Focus Ärzteranking als eine Darmkrebsspezialistin in Deutschland gelistet wurde)
von Silke » 28.01.2009, 09:52
Ja, genau das meinte ich.
Laparoskopisch/minimalinvasiv.
Hier geht mir das hauptsächlich nicht um das Aussehen der Narbe. Sondern um die Heilung Dieser. Da ich ja bis Ende 2007 Radio/Chemotherapie hatte und das Gebiet bestimmt schlecht heilen wird. Bin schon sehr schnell wund wenn ich Durchfall habe, weil ich was falsches gegessen habe und das dauert dann sehr lange bis es dann wieder heilt.
Nur wie Harry 52 auch bereits beschrieben war es bei ihn kritisch weil Karzinom tief saß. Das ist ja bei mir auch der Fall. Was er allerdings mit blutig meint habe ich nicht verstanden. Blutig bei Bauchschnitt oder bei Schlüßellochtechnik?
von HARRY52 » 28.01.2009, 10:30
Hallo Silke,
entschuldige bitte, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe.
Der von mir so drastisch beschriebene „blutige Teil“ ist nicht der minimalinvasive Teil
der OP. Statt eines Bauchschnittes werden 4-5 kleine Einschnitte gesetzt um die Instrumente, Schläuche und Licht in den Bauch einzuführen.
Bei dieser Methode wird das Rektum dann zwar von innen freipräpariert, aber dann in dem von mir beschriebene blutigen Teil von außen umschnitten und entfernt. Bei einer Rektumamputation entsteht dann die sogenannte Sakralnarbe. Nur wenn ein Stumpf verbleibt(OP-Methode nach Hartmann), kann so eine OP rein laparaskopisch durchgeführt werden. Dabei bleibt das Rektum erhalten, mit all seinen möglichen negativen Konsequenzen.
Für mich ist die Sakralnarbe die schmerzhaftere gewesen und auch nach über einem Jahr noch sehr druckempfindlich.
Mich stört die Bauchnarbe nicht aber Frauen sehen das sicher etwas anders.
Wie gesagt, besprich alles ausführlich mit dem Chirurgen deiner Wahl und halte uns auf dem Laufenden.
Einen schönen Tag noch
Harry
von Silke » 28.01.2009, 10:48
Ich bin das noch einmal. Ja, genau das meine ich. Das wird dann wohl bei mir nicht gehen. denn das Rektum müßte dann wohl komplett weg, denn dort saß ja der damaliege Tumor. Damals 1 bis 6 Uhr (Größe T3 - 5,4 cm). Das würden die dann wohl nicht stehen lassen können, obwohl die Auffälligkeit, jetzt bei 7 cm ist.
Naja, egal, erst einmal vielen Dank. Werde jetzt erst einmal sehen wie es mit den Ärzten weiter geht.
Viele liebe Grüße Silke
von Jutta B » 28.01.2009, 19:03
Hallo Silke,
die minimalinvasive Form der OP ist zwecks Heilungsbeschleunigung eine wunderbare Sache.
Da bei dir der Rezidivverdacht vorliegt, glaube ich kaum, dass ein Arzt dieses Risiko auf sich nehmen wird. Denn bei der Schlüssellochtechnik wird extrem viel "übersehen". Hiermit kann das Gewebe nicht komplett "im gesunden" (R0) entfernt werden.
"Nur" ein Stoma ohne Rezidiv so anlegen lassen, ist eine gute Sache, aber dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Darm keine Vorbeschwerden (Strahlenschäden, Verwachsungen usw.) hat. Denn sonst kann dies ganz ordentlich danach in die Hose gehen, egal wie exzellent der Chirurg ist. Außerdem sollte er schon genügend Erfahrung auf diesem Gebiet mit bringen.
Diese Klinik hier wäre für diese OP wärmstens zu empfehlen, ist leider zu weit weg von dir: http://ek.oberschwabenklinik.de/abteilu ... index.html
von Monsti » 28.01.2009, 19:59
Hallo Silke,
sei herzlich willkommen bei uns!
Aus persönlicher Erfahrung kann ich hier nichts beitragen, aber bei einem Bekannten von mir wurde vor gut vier Monaten so ziemlich die gleiche OP gemacht (auch aus dem gleichen Grund). Er wollte unbedingt, dass sie minimalinvasiv gemacht wird, was aber aufgrund zu starker Verwachsungen im Bauchraum nicht wirklich ging, so dass sie ihn schließlich doch "richtig" aufgemacht haben. Allerdings bekam er dabei "nur" einen verkürzten Bauchschnitt, d.h. vom Schambein bis in den Bereich des Bauchnabels. Der Bauch heilte ganz problemlos, ebenso der Bereich ums Colostoma, aber mit der Sakralwunde hat er bis heute Probleme, da sie u.a. aufgrund vorheriger Bestrahlungen sehr schlecht heilt. Letztere Wunde wirst Du leider so oder so haben - außer man erhält Dir den Schließmuskel, was ich nicht glaube. Was die Sakralwunde betrifft, so drücke ich Dir die Daumen, dass sie ähnlich gut verheilt wie bei mir vor gut einem Jahr. Meine Wundhöhle am Allerwertesten war bereits nach zwei Monaten zu. Die Narbe merke ich heute nur noch bei extremeren Wetterwechseln.
Liebe Grüße aus Tirol
Angie
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